Corona-Blog: Impf-Priorisierung endet ab 7. Juni
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Montag, 17. Mai 2021 aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Dienstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Impf-Priorisierung endet ab 7. Juni
- Zehntausende Schüler in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern dürfen wieder zur Schule
- Weitere Lockerungen in Schleswig-Holstein treten in Kraft
- Außengastronomie in Hamburg ab Pfingsten erlaubt
- Hansa Rostock gegen Lübeck wohl vor 7.500 Zuschauern
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 66 in Schleswig-Holstein, 242 in Niedersachsen, 95 in Hamburg, 45 in Mecklenburg-Vorpommern und 24 im Bundesland Bremen; 5.412 bundesweit
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Das war's für heute!
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es in einem neuen Blog weiter.
Spahn: Impfungen werden "bis in den Sommer hinein" dauern
Trotz der Aufhebung der Impf-Reihenfolge ab 7. Juni hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Erwartungen gedrosselt und klargestellt, dass die Impfungen "bis in den Sommer hinein" dauern würden. Im Interview mit den ARD-Tagesthemen begründete der Minister den Schritt mit mehr Planungssicherheit für Praxen und Impfzentren. Deshalb habe man nun "drei Wochen vorher die Möglichkeit gegeben zu planen". Das Ende der Impf-Priorisierung heiße aber nicht, dass "wir alle innerhalb weniger Tage impfen können", betonte der Minister. Das werde "bis in den Sommer hinein" dauern.
Auf diese Corona-Lockerungen dürfen sich Norddeutsche freuen
Die Gastronomie in Schleswig-Holstein darf nun auch die Innenbereiche öffnen, in Hamburg und MV sind Öffnungen geplant. Ein Überblick für den Norden:
Keine Neuinfektion: Modellprojekt in Lübecker Pflegeeinrichtung erfolgreich
Lübeck ist wegen niedriger Inzidenz Modellregion. Das schließt auch gelockerte Regeln in einigen Pflegeeinrichtungen ein: Keine Maskenpflicht mehr für Bewohner und Mitarbeitende - und selbst gemeinsames Singen in der Gruppe ist wieder erlaubt.
MV-Tag: Liste der Absagen wird länger
Eigentlich soll der MV-Tag im Juli in Greifswald gefeiert werden. Doch die Liste der Absagen wird länger. Nach NDR Informationen haben alle sechs Landkreise eine Teilnahme an dem zentralen Landesfest im Juli in Greifswald abgelehnt. Ein großer MV-Tag - organisiert von der Staatskanzlei - passt nach Ansicht der Landräte nicht in die Pandemie-Zeit. Die Staatskanzlei von Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) bringt das zum Nachdenken.
Weltmeister Toni Kroos positiv auf Corona getestet
Fußball-Nationalspieler Toni Kroos vom spanischen Meister Real Madrid hat sich mit dem Coronavirus infiziert. Laut Angaben der "Königlichen" fiel heute ein Test beim gebürtigen Greifswalder positiv aus. Damit fehlt der 31-Jährige Real im Saisonfinale. Zudem droht der 2014er-Weltmeister den Start der EM-Vorbereitung mit der Nationalmannschaft am 28. Mai zu verpassen. Kroos befindet sich wegen direkten Kontakts mit einer Person, die positiv auf das Coronavirus getestet wurde, bereits seit Freitag in Isolation.
Glawe: Wegfall der Impfpriorisierung notwendige Entscheidung
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) hat den Wegfall der Impfpriorisierung vom 7. Juni an als eine "zum jetzigen Zeitpunkt notwendige Entscheidung" bezeichnet. Dank dieser Flexibilisierung könne die breite Masse der Bevölkerung erreicht werden, sagte er in Schwerin. Es gebe immer mehr Menschen im Land, die ein Impfangebot bekommen hätten beziehungsweise ein Angebot bekommen würden. "Unser Ziel ist es, Herdenimmunität herzustellen", sagte Glawe. Der Wegfall der Priorisierung bedeute aber nicht, dass jeder sofort eine Impfung bekommen werde. Eine Steigerung hänge von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ab. Insbesondere in den kommenden Wochen stünden sehr viele Zweitimpfungen an, so dass für Erstimpfungen weniger Vakzin vorhanden sei. Vom 7. Juni an könnten auch die Betriebsärzte routinemäßig in die Impfkampagne einbezogen werden.
SH: Alle Johnson & Johnson-Impftermine vergeben
Innerhalb von etwa einer Stunde waren in Schleswig-Holstein alle Termine für eine Impfung für über 60-Jährige mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson vergeben. Auf der Internetseite www.impfen-sh.de waren gegen 17 Uhr laut Gesundheitsministerium 3.600 Termine buchbar gewesen. Es handelte sich dabei um den Rest der 10.000 Termine, die seit Freitagnachmittag freigeschaltet und ursprünglich für über 70-Jährige vorgesehen gewesen waren.
Freibäder in SH starten in die Saison
In Schleswig-Holstein ist ab heute das Schwimmen in Bahnen und Schwimmunterricht in Freibädern und Außenbecken unter Auflagen erlaubt. Regulär wäre der Start der Freibad-Saison am 8. Mai gewesen. Aber wegen Corona musste er verschoben werden.
Stufenplan für Kinos in SH vorgeschlagen
Kinobetreiber in Schleswig-Holsten haben der Landesregierung einen Stufen-Plan vorgeschlagen. Geplant ist, vorerst nur Gäste mit negativem Corona-Test einzulassen und die Säle immer nur zur Hälfte zu besetzen. Wenn die Inzidenzen weiter sinken, soll es weitere Lockerungen geben. Sollte der Plan abgenickt werden, dürften die Kinos schon am 1. Juni wieder öffnen. Eine Ausnahme ist Lübeck: Die Stadt ist Kultur-Modellregion, weshalb das Kino dort als erstes in ganz Deutschland bereits jetzt geöffnet hat.
Bundesland Bremen meldet 24 Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen haben die Behörden 24 neue Corona-Fälle registriert. Das sind 19 weniger als gestern und sieben weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz für Bremen liegt nun bei 58,7, für Bremerhaven bei 73,9.
Impf-Priorisierung endet ab 7. Juni
Bei den Corona-Impfungen in Deutschland soll ab dem 7. Juni keine festgelegte Reihenfolge mehr gelten. Die Priorisierung soll dann entfallen, wie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Berlin nach einem entsprechenden Beschluss der Ressortchefs von Bund und Ländern sagte. Bis Ende Mai sollen laut Spahn 40 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens einmal gegen Corona geimpft sein. 15 Millionen Impfungen von Menschen mit besonderem Risiko seien von heute bis zum 7. Juni vorgesehen. Spahn wertete den bis dahin noch weiter geltenden Vorrang für Ältere, Kranke und Menschen in bestimmten Berufen als wichtig. "Sie zuerst zu impfen, das war epidemiologisch geboten", sagte er. Die Priorisierung sei auch moralisch geboten gewesen. "Das war keine Bürokratie, das hat Menschenleben gerettet."
Indische Virusvariante im Kreis Pinneberg bestätigt
Die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestufte indische Coronavirus-Variante ist im Kreis Pinneberg aufgetreten. Ein Speziallabor habe die Infektion eines Reiserückkehrers aus Indien mit der Variante B.1.617.2 bei der Sequenzierung bestätigt, teilte die Kreisverwaltung mit. Drei weitere Familienmitglieder hätten sich ebenfalls infiziert. Alle Personen seien in häuslicher Quarantäne. "Zurzeit scheinen keine weiteren Kontaktpersonen betroffen zu sein", schrieb die Kreisverwaltung. Die Einreise des infizierten Rückkehrers aus Indien liege bereits einige Zeit zurück, hieß es. Die indische Virusvariante hatte auf dem asiatischen Subkontinent zu einer drastischen Welle an Infektionen und Todesfällen geführt.
Erste Touristen kommen auf Helgoland an
In Schleswig-Holstein ist im Tourismus jetzt wieder mehr möglich - dank sinkender Inzidenz. Auf Helgoland, das seit Herbst keine Urlauber mehr empfangen durfte, sind bereits die ersten Gäste angekommen.
45 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 45 neue Corona-Fälle bestätigt. Das waren zwölf weniger als am Montag vor einer Woche, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte. Sieben weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun landesweit bei 56,9.
Impfnachzügler sorgen für Stau vor Hamburger Impfzentrum
Impfnachzügler haben heute lange Schlangen und Wartezeiten vor dem Hamburger Impfzentrum verursacht. Neben den rund 9.500 regulär vergebenen Termine für eine Schutzimpfung hätten sich auch viele Impfwillige in den Messehallen eingefunden, die ihren Termin am Wochenende offensichtlich nicht wahrgenommen hätten und diesen nun unangemeldet nachholen wollten, sagte der medizinische Leiter des Zentrums, Dirk Heinrich, der Deutschen Presse-Agentur. Aufgrund des geringen Andrangs über das Himmelfahrtswochenende habe man mit 9.500 Terminen heute besonders viele neu eingestellt, "weil wir dachten, dass das so weitergeht", sagte Heinrich. "Normalerweise ist das kein Problem, wir können ja auch 10.000. Aber wenn dann Hunderte dazukommen, dann kann es Staus geben."
Enttäuschung: Derzeit kaum Breitensport in MV möglich
Bis auf wenige Ausnahmen sei noch immer kein Breitensport im Land möglich, beklagt der Präsident des Landessportbundes MV, Andreas Bluhm, im Gespräch mit NDR 1 Radio MV. Das Gros der rund 260.000 Mitglieder in Sportvereinen dürfe derzeit seinen Sport nicht ausüben. Davon seien vor allem Jugendliche betroffen, sagte Bluhm. Angesichts sinkender Infektionszahlen im Land hatte der Landessportbund nach dem MV-Gipfel in der vergangenen Woche eigentlich darauf gehofft, dass auch im Amateur- und Breitensport schrittweise Lockerungen bekanntgegeben werden.
Vermittlung von nicht verimpften Impfdosen
Fast täglich gibt es Meldungen von sogenannten Impfvordränglern oder aber von Menschen, die nicht zur verabredeten (Zweit-)Impfung erscheinen. Was aber passiert in solchen Fällen mit den Impfdosen, die übrig bleiben? Eine Plattform kann Abhilfe schaffen.
Holstein Kiel verzichtet auf Fans im letzten Heimspiel
Fußball-Zweitligist Holstein Kiel verzichtet in seinem letzten Saisonspiel gegen Darmstadt 98 auf eine mögliche Fan-Unterstützung. "Auch wenn im Rahmen eines Modellprojekts eine begrenzte Anzahl von Zuschauern erlaubt sein könnte, werden wir unser letztes Heimspiel gegen Darmstadt 98 in der gewohnten Art und Weise wie in den vergangenen sieben Monaten im Holstein-Stadion austragen", sagte Clubchef Steffen Schneekloth in einer Clubmitteilung. Die Kieler können am Sonntag im Spiel gegen die Hessen erstmals in die Bundesliga aufsteigen. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) nannte die Entscheidung "Ausdruck großer Verantwortung der Vereinsführung".
Hannover: Schüler fordern Verzicht auf Klausuren
Monatelange Isolation, gepaart mit "teils enormen Anforderungen durch Hausaufgaben, Videokonferenzen und Ersatzleistungen", habe die Schüler sehr stark belastet. Viele seien am Ende ihrer Kräfte angelangt und befänden sich in einer schlechten psychischen Verfassung, heißt es in einem offenen Brief von Schülerinnen und Schülern aus dem Raum Hannover, den sie an Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) geschrieben haben. Auf Klausuren solle vorerst verzichtet werden. Der Landesschülerrat unterstützt den Vorstoß.
Erstmals seit Oktober mehr als 10.000 Passagiere am Hamburg Airport
Am Sonntag hat der Hamburger Flughafen mit 10.981 Reisenden erstmals seit fast sieben Monaten wieder mehr als 10.000 Passagiere verzeichnet. Seit Anfang 2021 habe sich die tägliche Zahl der Reisenden verdoppelt, berichtete die Flughafengesellschaft. Allerdings ist die Zahl der Reisenden an Deutschlands fünftgrößtem Airport noch weit von der vor Beginn der Pandemie entfernt. Im Jahr 2019 zählte der Flughafen rund 17,3 Millionen Passagiere; das entspricht mehr als 47.000 im Tagesdurchschnitt. Im ersten Pandemiejahr 2020 schrumpfte die Zahl auf knapp 4,6 Millionen.
Hansa Rostock darf gegen Lübeck wohl vor Zuschauern spielen
Zum letzten Saisonspiel des FC Hansa Rostock in der Dritten Liga gegen den VfB Lübeck werden am Sonnabend voraussichtlich 7.500 Fußballfans im Ostseestadion zugelassen. "Es geht darum, mögliche Fanmassen vor dem Stadiongelände mit in das Stadion zu nehmen. Hier versprechen wir uns eine gezielte und bessere Lenkung von Zuschauerströmen", sagte Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) in Schwerin. Das Kabinett werde am Dienstag eine Entscheidung treffen. Der Verein habe ein gutes Konzept entwickelt, das mit Stadt und Polizei abgestimmt ist, sagte Sport- und Sozialministerin Stefanie Drese (SPD), die jedoch auch die "hohe Verantwortung" hervorhob, die die Fans trügen. Rostock kann am Sonnabend den direkten Aufstieg in die Zweite Liga schaffen.
Schule in MV: Viel Unsicherheit über geltende Regeln
Wechselunterricht oder Präsenzunterricht? Das war heute für viele betroffene Schüler in Mecklenburg-Vorpommern gar nicht klar. Der Grund: unterschiedliche Landesverordnungen, unterschiedliche Inzidenzobergrenzen und eine verwirrende Kommunikation. Ein Sprecher des Bildungsministeriums betonte nun, entscheidend seien die Zahlen des Robert Koch-Instituts. Das Bundesinfektionsschutzgesetz schreibt den Ländern vor, sich an diesen Werten für die Schulöffnung zu orientieren.
Impfzentrum Hamburg: Zweite Impfung wird vermehrt geschwänzt
In Hamburg sind am Sonnabend und Sonntag rund 2.000 Menschen nicht zu ihrem Termin für die Zweitimpfung ins Impfzentrum gekommen. Der Ärztliche Leiter des Zentrums, Dirk Heinrich, vermutet, dass mehr und mehr Menschen für ihre Zweitimpfung zum Hausarzt oder zur Hausärztin gehen und nicht daran denken, vorher im Impfzentrum abzusagen. Für die Impfkampagne sei es aber besser, sich die zweite Spritze dort abzuholen, wo man bereits die erste bekommen hat, sagte er.
Corona auf Spargelhof: Erntehelfer kritisieren Betreiber
Bei einem Corona-Ausbruch auf einem Spargel- und Beerenhof im niedersächsischen Kirchdorf haben sich zuletzt 130 Beschäftigte mit Covid-19 infiziert. Nun kritisieren die Erntehelfer das Infektions-Management des Unternehmens. Sie sagen, der Betrieb habe sie nicht ausreichend geschützt und zu spät getestet. Eine Erntehelferin berichtete der Deutschen Welle zufolge, dass sie erst zehn Tage nach dem ersten Ausbruch getestet worden sei. Die ersten Corona-Fälle auf dem Hof habe es ab dem 18. April gegeben. Beim Transport von den Unterkünften auf die Felder seien zudem keine Sicherheitsmaßnahmen eingehalten worden. Der Transport sei in Gruppen mit bis zu 50 Personen durchgeführt worden. Bei der Einteilung von Arbeitsgruppen sei nicht darauf geachtet worden, diejenigen zusammen arbeiten zu lassen, die auch zusammen wohnen.
Niedersachsen muss Gürtel wegen Corona über Jahre enger schnallen
Die Menschen in Niedersachsen müssen sich auf einen jahrelangen Sparkurs der öffentlichen Hand einrichten, weil Corona-bedingt weniger Geld in die Steuerkasse fließt. Nach der aktuellen Steuerschätzung wird das Land von 2021 bis 2024 rund 4,9 Milliarden Euro weniger einnehmen, als vor der Corona-Krise veranschlagt, sagte Finanzminister Reinhold Hilbers (CDU) in Hannover. "Das Ergebnis bestätigt leider, dass wir uns über viele Jahre auf erhebliche Steuermindereinnahmen einstellen müssen." Dies sei nicht ohne dauerhafte Einsparungen zu kompensieren. Sparmaßnahmen wird nicht nur das Land Niedersachsen einleiten müssen. Nach der Steuerschätzung kommen auch auf die Gemeinden in den kommenden beiden Jahren Rückgänge zu. Ab 2023 werden wieder Zuwächse erwartet.
95 neue Fälle - Inzidenzwert in Hamburg sinkt unter 50er-Marke
Nach Angaben der Hamburger Sozialbehörde sind 95 neue Corona-Fälle registriert worden (Vortag: 102, Vorwoche: 192). Die Sieben-Tage-Inzidenz fiel erstmals seit Mitte Oktober wieder unter die 50er-Marke. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liegt jetzt bei 48,1 (Vortag: 53,2, Vorwoche: 83,9). Das Robert Koch-Institut kommt aufgrund einer anderen Berechnungsgrundlage sogar auf einen Wert von 45,3. Sinkende Inzidenzwerte werden auch in Schleswig-Holstein (35,1 = niedrigster Wert deutschlandweit) und Niedersachsen (59,1) verzeichnet.
Keine "Bundes-Notbremse" mehr in der Stadt Bremen
In der Stadt Bremen ist die "Bundes-Notbremse" dank niedriger Infektionsraten ausgesetzt worden. Damit entfällt die nächtliche Ausgangssperre. Es sind auch wieder Treffen mit fünf Personen aus zwei Haushalten erlaubt. Die Sieben-Tages-Inzidenz habe an fünf Werktagen der vergangenen Woche stabil unter 100 gelegen, teilte der Senat mit. Heute lag der Wert für die Stadt Bremen bei 60,6. Die Bremer Grundschulklassen werden wieder vollständig in den Schulen unterrichtet, die Kinder müssen auch keine Masken mehr tragen. Die höheren Schulklassen werden geteilt in den Schulen oder online zu Hause unterrichtet. In allen Geschäften darf mit vereinbartem Termin eingekauft werden. Morgen will der Senat über weitere mögliche Lockerungen beraten, auch eine Öffnung der Außengastronomie. In Bremerhaven sinkt die Infektionsrate langsamer, dort gelten die Lockerungen noch nicht.
Niedersachsen: Gegner von Corona-Maßnahmen vor Schulen aktiv
Das Landeskriminalamt Niedersachsen (LKA) hat in diesem Monat drei Aktionen von Kritikern der staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus im Umfeld von Schulen registriert. An zwei Grundschulen in Hannover kam es einer LKA-Sprecherin zufolge zu Sachbeschädigungen. Unbekannte hätten dort Texte mit Corona-Bezug auf den Boden gesprüht. Vor einer Schule in Peine seien zudem Zettel im Zusammenhang mit den Pandemie-Maßnahmen verteilt worden.
Ärzteverband warnt vor Aufhebung der Impfpriorisierung in Praxen
Die Vorsitzende der Ärztegewerkschaft Marburger Bund, Susanne Johna, hat die Aufhebung der Impfpriorisierung in einigen Bundesländern in dieser Woche kritisiert. Dies werde zu mehr Frust bei den Menschen führen, da nicht alle gleichzeitig geimpft werden könnten, sagte Johna im Deutschlandfunk. Die Priorisierung habe Menschen mit einem geringeren Risiko eine Vorstellung davon gegeben, wann sie drankommen. Nun sei zu befürchten, dass die Tendenz verstärkt werde, sich bei den Impfungen vorzudrängeln.
Studie: Staatshilfen federn Einkommensverluste ab
Die staatlichen Corona-Hilfen haben einer Ifo-Studie zufolge Einkommenseinbußen vieler Menschen in Deutschland 2020 gedämpft. Die von der Bundesregierung beschlossenen Corona-Zuwendungen für Familien und die Ausweitung des Kurzarbeitergeldes stabilisierten die Bruttoerwerbseinkommen, wie das Münchner Institut zu gemeinsamen Berechnungen mit dem Joint Research Center der Europäischen Kommission mitteilte. Das Bruttoeinkommen fiel demnach im vorigen Jahr eigentlich um rund fünf Prozent, aber staatliche Sondermaßnahmen und die "automatischen Stabilisatoren" des Steuer- und Sozialsystems verkleinerten diesen Verlust auf 0,8 Prozent. "Es ist gelungen, den Anstieg von Einkommensungleichheit und das Armutsrisiko abzufedern", sagt Andreas Peichl, Leiter des Ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen.
Interview: "Es wird schwerer, aus Armut herauszukommen"
Die Zahl der Neuinfektionen sinkt, die Inzidenzwerte sinken. Und die Nachfrage nach Urlaubsreisen steigt aufgrund der Lockerungsmaßnahmen. Geld scheint in Deutschland also vorhanden zu sein. Aber längst nicht bei allen Menschen. Die soziale Ungleichheit hat sich während der Corona-Pandemie oftmals noch verstärkt. Armutsforscherin Bettina Kohlrausch erklärt im NDR Info Interview, wie sich Armutsrisiken verfestigen können.
Außengastronomie in Hamburg ab Pfingsten erlaubt
Draußen vor Kneipen und Restaurants in Hamburg können bald wieder Tische stehen - ab Pfingsten ist die Außengastronomie wieder erlaubt. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) macht Hoffnung, dass schon bald noch mehr möglich ist. Bei Anne Will im Ersten sagte er, wer wolle nicht sofort wieder alles öffnen, sprach aber von "schnellen Schritten hin zu weiteren Lockerungen", wenn sich die Corona-Zahlen weiter wie bisher entwickeln. Wann die Kneipen und Restaurants auch drinnen wieder öffnen können, ließ Tschentscher offen. Dann müssten aus Gründen der Gleichbehandlung auch die Theater und Kinos öffnen dürfen. Offiziell will der Hamburger Senat am Dienstag die Öffnung der Außengastronomie beschließen.
242 neue Corona-Fälle in Niedersachsen registriert
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat 242 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Niedersachsen gemeldet (Vortag: 623, Vorwoche: 406). Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landesdurchschnitt bleibt mit 59,1 Fällen je 100.000 Einwohner unverändert zum Vortag (Vorwoche: 84,6). Laut RKI gab es in Niedersachsen einen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit dem Virus (insgesamt: 5.474).
Corona-Zahlen für Ihren Wohnort aufs Handy
Die tagesaktuellen Corona-Fallzahlen für den eigenen Wohnort in Norddeutschland und weitere Infos können Sie auf dem Handy über die Messenger von Telegram, Facebook oder Apple Nachrichten abrufen. Um diesen kostenlosen Service von NDR Info zu nutzen, müssen Sie bei dem Messenger Ihrer Wahl nur Ihre Postleitzahl eintippen.
RKI registriert bundesweit 5.412 Corona-Neuinfektionen
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen liegt den vierten Tag in Folge unter 100. Wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilte, wurden in den vergangenen sieben Tagen in Deutschland 83,1 Corona-Infektionen pro 100.000 Einwohner nachgewiesen. Gestern hatte der Inzidenzwert ebenfalls bei 83,1 gelegen, am Sonnabend bei 87,3. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden zuletzt innerhalb eines Tages 5.412 Neuinfektionen registriert. Das sind 1.510 weniger als vor einer Woche.
Alle Hamburger Schülerinnen und Schüler dürfen in die Schule
Heute starten alle Hamburger Schülerinnen und Schüler in den Wechselunterricht. Jeweils die Hälfte der Klasse ist in der Schule präsent, die andere Hälfte lernt von zu Hause im Distanzunterricht. Der Hamburger Senat hatte Anfang des Monats entschieden, dass dieses System nach den Maiferien wieder greift, also vom 17. Mai an. Bisher wurden nur einige Grundschulklassen sowie die Abschlussklassen zum Unterricht in die Schule gelassen. 80.000 Schüler der allgemeinbildenden Schulen mussten bisher ausschließlich zu Hause lernen. In Kitas ist demnach ebenfalls ab heute eine Rückkehr zum eingeschränkten Regelbetrieb vorgesehen. Damit ist dann in jedem Fall eine Betreuung von 20 Stunden an mindestens drei Tagen gewährleistet.
Hinweis: In einer ersten Version hatten wir berichtet, dass ein Teil der Schüler digital zugeschaltet sei. Das ist nicht richtig, wir haben die Passage geändert.
Präsenzunterricht in Mecklenburg-Vorpommern beginnt wieder
Wegen deutlich gesunkener Sieben-Tage-Inzidenzwerte werden die Corona-Einschränkungen in Kitas und Schulen in Mecklenburg-Vorpommerns von heute an gelockert. In Nordwestmecklenburg, Vorpommern-Rügen, dem Kreis und der Stadt Rostock sowie in Schwerin beginnt für die Klassen 1 bis 6 und die Abschlussklassen heute wieder der Präsenzunterricht. Für die Schüler der Klassen 7, 8 und 9 sowie an den Gymnasien auch die Klasse 10, und die weiteren Stufen an Berufsschulen greift der Wechselunterricht. In Vorpommern-Greifswald, im Kreis Mecklenburgische Seenplatte sowie in Ludwigslust-Parchim gibt es für alle Schüler weiter Wechselunterricht. Für Schüler der Klassen 1 bis 6 ist eine Notbetreuung eingerichtet. In diesen drei Landkreisen lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert am entscheidenden Stichtag, dem vergangenen Mittwoch, laut RKI bei über 100. Die Kitas können landesweit wieder öffnen. In Landkreisen oder kreisfreien Städten mit Inzidenzwerten unter 100 ist ein Regelbetrieb vorgesehen.
Corona-Maßnahmen in Schleswig-Holstein werden gelockert
Menschen in Schleswig-Holstein können sich ab heute wieder über mehr Freiheiten freuen. So dürfen sich im Außenbereich zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten treffen. Die Innenbereiche der Gastronomie sowie Beherbergungsbetriebe dürfen mit Auflagen öffnen. Auch in Sport, Freizeit und der Jugendhilfe ist wieder mehr möglich. Die zulässige Teilnehmerzahl bei Veranstaltungen draußen wird von maximal 100 auf 250 erhöht.
66 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz weiter gesunken. Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen lag bei 35,1, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorging. Zugleich wurde ein weiterer Corona-Todesfall gemeldet. Innerhalb eines Tages kamen 66 neu gemeldete Ansteckungen hinzu. Vor einer Woche waren es 115. Die Regionen mit der höchsten Inzidenz sind Kiel (66,5) und der Kreis Herzogtum Lauenburg (57,6). Am niedrigsten sind die Werte in Flensburg (13,3) und im Kreis Schleswig-Flensburg (17,4).
Niedersachsen öffnet Impfung für weitere Berufsgruppen
In Niedersachsen können sich ab heute Beschäftigte von Supermärkten um Impftermine bemühen. Ebenso Menschen, die in wichtigen Positionen etwa bei Polizei, Justiz, Verwaltungen, Medien und Hilfsorganisationen arbeiten. Dafür brauchen sie entsprechende Bescheinigungen ihrer Arbeitgeber, die sie im regionalen Impfzentrum beziehungsweise beim Arzt vorlegen müssen. Allerdings ist Geduld gefragt. Denn nach Angaben des Gesundheitsministeriums standen am Freitag rund 580.000 Menschen auf der Warteliste des Landes.
Corona-Live-Ticker am Montag startet
Moin und einen guten Start in die neue Woche wünscht die NDR.de-Redaktion! Auch heute - am Montag, 17. Mai - halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 16. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 15. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 14. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 13. Mai
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- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 11. Mai
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 10. Mai