Coronavirus-Blog: Lockdown-Beratungen mit Merkel am Sonntag
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Freitag, 11. Dezember 2020 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Samstagmorgen legen wir einen neuen Corona-Blog für Sie auf.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund und Länder wollen am Sonntag über Lockdown beraten
- Alkohol im Freien wird in Schleswig-Holstein und Niedersachsen verboten
- MV: Verschärfte Besuchsregelungen in Pflegeheimen
- Schleswig-Holstein: Günther kündigt Maßnahmen-Verschärfung ab Montag an
- Bremen nimmt Lockerungen für Weihnachten und Silvester zurück
- 1.537 Neuinfektionen in Niedersachsen bestätigt, 529 in Schleswig-Holstein (Höchstwert), 418 in Hamburg, 275 in Mecklenburg-Vorpommern und 125 im Bundesland Bremen
- RKI meldet erneut Höchstwerte: 29.875 Corona-Neuinfektionen und 598 Todesfälle bundesweit
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Danke fürs Mitlesen - angenehme Nacht!
Das Team von NDR.de unterbricht für ein paar Stunden die Corona-Berichterstattung. Samstag früh geht es in einem neuen Blog weiter.
Schwesig für Lockdown ab 4. Advent
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig )SPD) hat sich für einen bundesweiten Lockdown ab dem 4. Advent ausgesprochen. "Es ist ja viel die Rede davon ab Weihnachten. Ich halte das für zu spät. Ich denke, dass wir mindestens auf den 4. Advent gehen sollten", sagte Schwesig am Abend im ARD extra zur Corona-Lage. "Klar ist, wir brauchen dafür eine bundeseinheitliche Regel."
Bund und Länder wollen am Sonntag über Lockdown beraten
Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10 Uhr soll es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen.
MV: Polizeikontrollen an Grenze zu Polen
Zur Eindämmung der Corona-Infektionen kontrolliert die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern jetzt auch Reisende an der Grenze zu Polen. Dazu wird der neue Innenminister Torsten Renz (CDU) am Sonnabend zu seinem ersten Besuch an der Landesgrenze in Ahlbeck auf der Insel Usedom erwartet. Die Beamten wollen zusammen mit der Bundespolizei vor allem feststellen, ob sich Einreisende an die Quarantäneregeln halten. Polen sei Risikogebiet und wer zum Einkaufen über die Grenze fahre, müsse nach seiner Rückkehr in Quarantäne, hatte Renz erklärt. Solche Kontrollen sind auch an den sonst stark frequentierten Übergängen in Linken und Pomellen (Vorpommern-Greifswald) geplant.
MV: Verschärfte Besuchsregelungen in Pflegeheimen
Die Besuchsregelungen in Pflegeheimen werden in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der steigenden Corona-Infektionszahlen deutlich verschärft. Sie treten von morgen an in Kraft, wie das Sozialministerium heute in Schwerin mitteilte. Die Landesregierung hatte die Verschärfungen bereits in dieser Woche angekündigt. Laut Sozialministerium dürfen Bewohner dann nur noch am Tag von einer festgelegten Person besucht werden, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz von landesweit 50 überschritten wird. Diese liegt nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) derzeit bei 78,2. Besucher müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Vor Ort in den Einrichtungen soll es nach Angaben eines Sprechers die Möglichkeit für einen Schnelltest geben. Diesen müssten Besucher nicht bezahlen.
Kein Glühwein "to go" mehr ab morgen in Niedersachsen
Keine Glühweinstände mehr im öffentlichen Raum in Niedersachsen: Schon von Sonnabend an greift das Verbot zum Verkauf von Alkohol zum Verzehr draußen. Das teilte die Staatskanzlei in Hannover am Abend mit Veröffentlichung der neuen Corona-Verordnung mit. Der Verkauf alkoholischer Getränke wie Glühwein oder Punsch zum direkten Verzehr in Gläsern oder Einwegbechern sei verboten, auch für die Gastronomie, den Einzelhandel und für alle privaten Bereiche. "Hintergrund ist, dass eine Darreichung von Alkohol, die zum unmittelbaren Verzehr einlädt, vor allem die deutlich erhöhte Gefahr größerer Personenansammlungen mit sich bringt", hieß es in der Mitteilung.
Niedersachsen: Tonne verteidigt freiwilliges Homeschooling
Lehrer sind verärgert über die Entscheidung, dass Schüler in Niedersachsen von Montag an freiwillig Homeschooling machen dürfen. Laut Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) ist das jedoch nichts anderes als Unterricht im Szenario B. "Natürlich ist das eine Maßnahme, die Schulen erst einmal belastet, weil das eine Änderung ist", sagte Tonne im Interview mit NDR 1 Niedersachsen. Allerdings handele es sich nicht um eine Neuregelung an sich, betonte der Kultusminister. Auch im Wechselmodell, bei dem jeweils nur die Hälfte einer Klasse in der Schule unterrichtet wird, würden Schülerinnen und Schüler mit Aufgabenpaketen für zu Hause versorgt. Bei der jetzigen Regelung für die Woche vor den Weihnachtsferien handele es sich im Prinzip um ein "freiwilliges Szenario B".
125 Neuinfektionen in Bremen gemeldet
Im Bundesland Bremen gibt es 125 neue bestätigte Corona-Fälle. Wie die Gesundheitsbehörde mitteilt, wurden in der Stadt Bremen 103 Infektionen gemeldet, in Bremerhaven sind es 22 neue Fälle. Weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion wurden nicht verzeichnet. Damit liegt die Zahl der Verstorbenen seit Pandemie-Beginn weiterhin bei 150. Aktuell müssen 160 Menschen wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus behandelt werden, davon 33 auf der Intensivstation. 23 Personen müssen beatmet werden, bei mindestens 58 Personen ist der Gesundheitszustand laut Mitteilung kritisch.
Bremen nimmt Lockerungen für die Festtage zurück
Wegen der steigenden Zahl an Corona-Infektionen nimmt das Bundesland Bremen die geplanten Lockerungen für Weihnachten und Silvester zurück. Damit dürfen sich auch an den Festtagen höchstens fünf Menschen aus zwei Haushalten treffen, zuzüglich Kindern. "Wir müssen eine Überlastung unseres Gesundheitssystems verhindern", sagte Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) heute nach einer Sondersitzung des Senats. Die Schulen sollen offen bleiben, allerdings wird ab kommenden Mittwoch bis zum 23. Dezember die Präsenzpflicht aufgehoben. Schülerinnen und Schüler können so bis zu den Weihnachtsferien zuhause lernen. Der Verkauf von alkoholischen Getränken zum Mitnehmen wie etwa Glühwein wird von Montag an vorerst verboten.
Kommentar zum Corona-Krisenmanagement in MV
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) glänzt als Corona-Managerin von Mecklenburg-Vorpommern. Sie hat aber auch falsche Hoffnungen geweckt, kommentiert Stefan Ludmann.
Maskenpflicht und Alkoholverbot auch in Rostocker City
Die Hansestadt Rostock hat ihre Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus verschärft. In der Innenstadt gelten eine Maskenpflicht und ein Alkoholverbot. In der Schweriner City gelten diese Maßnahmen bereits seit Donnerstag.
275 neue Corona-Neuinfektionen in MV
In Mecklenburg-Vorpommern sind 275 neue Corona-Infektionen registriert worden. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales heute in Rostock mit. Damit wurden demnach den vierten Tag in Folge mehr als 200 Neuinfektionen am Tag im Nordosten gemeldet, der bisherige Höchstwert liegt bei 294. Zwei weitere Menschen starben im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion, so dass die Zahl der registrierten Todesfälle im Land auf nunmehr 96 wuchs. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt den Angaben zufolge nun bei landesweit 78,2 pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Vier Regionen in Mecklenburg-Vorpommern haben inzwischen bei der Sieben-Tage-Inzidenz die Marke von 100 überschritten. In Schwerin war der Wert heute mit 132,8 am höchsten. Die Gesamtzahl der landesweit bestätigten Corona-Infektionen stieg auf 7.873.
Verständnis für schärfere Corona-Maßnahmen in SH
Die strengeren Corona-Regeln werden in Schleswig-Holstein vielfach begrüßt. Sowohl aus der Hotel-Branche als auch von Elternvertetern kamen positive Stimmen.
Kostenlose Corona-Tests in Rendsburg für 10- bis 30-Jährige
Die Kreisverwaltung Rendsburg-Eckernförde bietet am 23. Dezember kostenlose Corona-Tests für alle 10- bis 30-Jährigen an. Es würden in der Zeit zwischen 12 Uhr und 18 Uhr Antigen-Schnelltests in der Sparkasse am Röhlingsplatz in Rendsburg zur Verfügung gestellt, teilte der Kreis heute mit. Um ältere Menschen oder chronisch Kranke über die Weihnachtstage zu schützen, müsse auf das große Fest mit Familie und Freunden verzichtet werden. Doch die Antigen-Schnelltests sollen den Angaben zufolge dazu beitragen, dass im engsten Familienkreis unbeschwerter gefeiert werden kann. Geschultes Personal soll die Tests - die nur für Menschen ohne Symptome gedacht sind - durchführen. Jede getestete Person erhält anschließend zwei FFP2-Masken, um sie an ältere Familienmitglieder weiterzugeben. Ein Ausweis ist zum Test mitzubringen. Der Kreis betonte jedoch, ein negatives Ergebnis erhöhe zwar die Sicherheit, biete aber keine hundertprozentige Gewissheit.
Schleswig-Holstein: Alkohol im Freien wird verboten
Das Ausschenken und Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Schleswig-Holstein vom morgigen Sonnabend an verboten. Das Gesundheitsministerium hat zu dieser bereits von Ministerpräsident Daniel Günther angekündigten Maßnahme heute einen Erlass herausgegeben, auf dessen Grundlage die Kreise und kreisfreien Städte diese und andere kurzfristige Vorschriften mit sogenannten Allgemeinverfügungen auf den Weg bringen können. Die Alkohol-Regel gilt unabhängig von den aktuellen Corona-Zahlen in der jeweiligen Region. Für Kreise und kreisfreie Städte ab 70 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen, die noch keine eigenen Verschärfungen eingeleitet haben, gelten weitere Restriktionen.
Lüften gegen das Virus: Was bringt es?
Tröpfchen und Atemluft spielen eine Rolle bei der Übertragung von Covid-19. Experimente sollen zeigen, wie viel Lüften gegen Aerosole hilft.
Hannover: Silvesterlauf soll die Kulturszene unterstützen
Der traditionelle Silvesterlauf rund um Hannovers Maschsee fällt Corona-bedingt aus, stattdessen können Läufer individuell teilnehmen - und dabei Kulturschaffenden helfen. Es gehe darum, 42 Künstlerinnen und Künstler zu unterstützen, sagte ein Sprecher des Silvesterlaufs. Sobald es wieder möglich sei, werde es darüber hinaus einen Pop-Up-Lauf in der HDI-Arena geben. Im Fußballstadion von Hannover 96 sollen dann die 42 Künstler auftreten. Geplant sei, dass für 21 Stunden jeweils zehn Läuferinnen und Läufer auf zwei Strecken in der Arena unterwegs sind. Der Kabarettist Matthias Brodowy und Christof Stein-Schneiders, Gitarrist der Band Fury in the Slaughterhouse, setzen sich für die Aktion ein. Sie sei ein Solidaritätszeichen, sagte Stein-Schneiders. Viele Menschen aus der Kulturszene kämpften ums Überleben.
Welche Folgen hätte Schließung des Einzelhandels?
Der Verband der Mittel- und Großbetriebe des Einzelhandels Nord (VMG) hat vor den Folgen eines neuerlichen Shutdowns gewarnt. "Eine erneute Schließung des stationären Einzelhandels so kurz vor oder zwischen den Festtagen würde uns den umsatzstärksten Teil des Jahres nehmen", erklärte der VMG-Vorsitzende Volker Tschirch heute in Hamburg. Die finanziellen Belastungen und negativen Effekte wären aus seiner Sicht fatal. "Allein in Hamburg geben die Menschen in normalen Jahren 2,6 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft aus." Auch der VMG unterstütze angesichts der hohen Infektionszahlen neue Regeln zur Eindämmung der Pandemie, aber: "Bei allen Maßnahmen, die nun beschlossen werden, muss klar sein: Der stationäre Einzelhandel ist auch in der zweiten Welle kein Treiber der Pandemie", betonte Tschirch.
"Hand in Hand": NDR sammelt Geld für Menschen in Not
Hilfe für notleidende Menschen in der Corona-Krise will die NDR Benefizaktion Aktion "Hand in Hand für Norddeutschland" in Zusammenarbeit mit der Diakonie und der Caritas leisten. Am großen Spendentag heute sind wir auf Ihre Mithilfe und Spenden angewiesen: Rufen Sie noch bis Mitternacht an unter (08000) 63 70 00!
Braunschweig: Mann für absichtliches Anhusten verurteilt
Für das absichtliche Anhusten eines Ordners auf dem Braunschweiger Wochenmarkt ist ein Mann zur 250 Euro Schmerzensgeld verurteilt worden. "Die Bagatellgrenze wurde hier deutlich überschritten", teilte das Amtsgericht heute mit. In der beginnenden Corona-Pandemie im April dieses Jahres sei das Verhalten des Beklagten als eine vorsätzliche Gesundheits- und Körperverletzung zu qualifizieren, hieß es zu Begründung. Der Vorfall ereignete sich nach Angaben des Gerichts auf dem Altstadtmarkt in Braunschweig. Der Kläger war dort als Angestellter der Stadt zuständig für die Sicherheit. Er ermahnte den Beklagten, in einer Warteschlange den Sicherheitsabstand einzuhalten. Es entstand ein Streit, in dessen Folge der Beklagte nah an den Kläger herantrat und ihm bewusst ins Gesicht hustete.
Vor dem erwarteten Lockdown: Was gilt derzeit wo?
Ein sogenannter harter Corona-Lockdown mit verschärften Maßnahmen steht auch im Norden offenbar kurz bevor. Mehrere Politiker - unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sowie Mecklenburg-Vorpommerns Regierungschefin Manuela Schwesig (SPD) - haben sich dazu bereits geäußert. Ein genauer Termin für ein Gespräch der Länderchefinnen und -chefs dazu mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ist aber noch nicht mitgeteilt worden. Welche Pläne aus den norddeutschen Bundesländern bereits öffentlich bekannt sind und was bisher schon gilt - dazu hier eine ausführliche Übersicht:
Intensivmedizin fordert schärfere Schutzmaßnahmen
Intensivmediziner haben eine rasche Entscheidung für zusätzliche bundesweite Corona-Beschränkungen gefordert. Jeder weitere Tag ohne durchgreifende und nachhaltige "Lockdown"-Maßnahmen koste Menschenleben, sagte der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Uwe Janssens: "Ein Zögern und Warten auf Weihnachten ist schier unverantwortlich." Selbst ein sofortiger Lockdown würde die Zahlen erst in zwei bis drei Wochen deutlich sinken lassen. Die Belastungen auf den Intensivstationen hätten ein Ausmaß angenommen, das nicht mehr lange von Pflegern und Ärzten gestemmt werden könne. Auch der Norden, der derzeit noch wenig betroffen sei, müsse mitziehen. Nötig sei die Möglichkeit einer Reserve, um Patienten in weniger belastete Regionen verlegen zu können.
Zu kalt: Viele falsch-positive Corona-Tests am Kieler Landtag
Bei Corona-Schnelltests vor Beginn der Landtagssitzung heute in Kiel hat es diverse falsche Positiv-Ergebnisse gegeben. Weil es im Testzelt hinter dem Landtagsgebäude zu kalt war, seien einige Ergebnisse fehlerhaft gewesen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb wurde das Testen von Abgeordneten, Regierungsmitgliedern, Journalisten und Verwaltungsmitarbeitern vor der Plenarsitzung des Parlaments in das Landeshaus selbst verlegt. Wegen der Probleme begann die Landtagssitzung mit halbstündiger Verspätung.
Maritime Wirtschaft wieder deutlich zuversichtlicher
Nach dem Corona-bedingten Absturz der Konjunkturerwartungen in der maritimen Wirtschaft im Frühjahr herrscht nun wieder Zuversicht. Die Daten des Konjunkturbarometers für Schiffbau, Hafenwirtschaft und Schifffahrt in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein lägen zwar immer noch unter den Werten von 2019, seien aber deutlich besser als im Frühling, teilte die IHK Nord heute in ihrer Herbstumfrage mit. Vor allem im Bereich Schifffahrt sieht man den Angaben zufolge wieder viel positiver in die Zukunft als noch vor einem halben Jahr.
Hamburg meldet 418 Corona-Neuinfektionen
Die Corona-Zahlen in Hamburg bleiben auf einem hohen Niveau. Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 418 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sind 78 Fälle weniger als vor einer Woche und 88 weniger als gestern. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einer Woche sank leicht auf jetzt 123,6. Vor einer Woche hatte der Wert noch bei 103,8 gelegen.
1.537 neue Corona-Fälle in Niedersachsen bestätigt
Auch in Niedersachsen ist die Zahl der laborbestätigten Corona-Neuinfektionen im Wochenvergleich deutlich gestiegen: Nach 1.226 Fällen am vergangenen Freitag meldeten die Behörden heute 1.537. Die meisten Neuinfektionen wurden in der Region Hannover (+270), im Landkreis Osnabrück (95) und im Landkreis Emsland (+82) verzeichnet. Der landesweite Sieben-Tage-Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg auf 87,8.
Leonhard zeigt sich offen für Verschärfungen der Maßnahmen
Hamburgs Gesundheits- und Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) hat im NDR Info Interview angekündigt, dass die Hansestadt mögliche bundesweite Maßnahmenverschärfungen mittragen werde. Es sei beispielsweise unvorstellbar, dass in Niedersachsen Geschäfte geschlossen werden und in Hamburg nicht - "damit erreichen wir ja gar keinen Effekt".
Günther: "Wir müssen jetzt schnell handeln"
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat im Landtag in Kiel die Pläne der Regierung erklärt, welche weiteren Schutzmaßnahmen im Land geplant sind. Schleswig-Holstein werde nun "schnell und konsequent" handeln. Auch bundesweit solle ein Lockdown so schnell wie möglich in Kraft treten, forderte der Ministerpräsident. Er appellierte an seine Länderkolleginnen und -kollegen, sich möglichst noch heute oder spätestens am Sonnabend mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zu besprechen. Günther schwor die Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner auf "vier harte Wochen ein", in denen sich nach Möglichkeit alle solidarisch zeigen sollen. Kontakte sollen so weit wie möglich beschränkt werden. Die Grundregel werde in nächster Zeit lauten: Maximal fünf Menschen aus zwei Haushalten sollen sich treffen, für Familien gelte die Obergrenze von zehn Personen. Auch in den Schulen wird laut Günther jetzt "ein klarer Weg" gegangen: Ab Montag wird es landesweit Präsenzunterricht nur noch in den Klassenstufen 1 bis 7 geben, ab Klasse 8 gilt Homeschooling. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sollen nach Möglichkeit Homeoffice-Lösungen anbieten. Kitas werden Notfallbetreuungen anbieten. Hotelübernachtungen für Familienbesuche werden - anders als zunächst geplant - über die Feiertage und zum Jahreswechsel nicht möglich sein. Eine Ausgangssperre soll es nach den Wünschen der Landesregierung nicht geben. Günther bat für alle Pläne der Regierung alle Menschen in Schleswig-Holstein um Unterstützung.
Landkreis Ludwigslust-Parchim sucht noch freiwillige Helfer
Für den Betrieb seiner geplanten zwei Impfzentren und der mobilen Impfteams ist der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern mangels eigenen Personals auf freiwillige Helfer angewiesen. Gesucht werden den Angaben des Kreises zufolge Ärzte, medizinisch ausgebildetes Personal und Hilfspersonal für Verwaltungstätigkeiten - "gern auch erfahrene Personen im Ruhestand oder Studierende". Der Einsatz erfolge in Ludwigslust und Parchim oder in mobilen Teams, die zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen impfen sollen. Für die Vorbereitung der Helfer sind Online-Schulungen vorgesehen. Gearbeitet werde dann im Mehrschichtsystem, bezahlt werde die Tätigkeit stundenweise.
FFP2-Masken-Anspruch stellt Apotheken vor Probleme
FFP2-Masken für alle Menschen in Deutschland über 60 - das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) versprochen. Für die Apotheken bedeutet das gerade einen Stresstest - auch in Hamburg.
Schwesig gegen komplette Schulschließungen
Trotz hoher Infektionszahlen ist Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) gegen eine Schließung aller Schulen vor Weihnachten. Vor allem Grundschulen, aber auch Kitas, müssten bis zum Ferienbeginn offen bleiben, sagte Schwesig heute früh im Deutschlandfunk. Das sei vor allem für Eltern, die in der Pflege oder in Krankenhäusern arbeiteten, eine große Entlastung. "Wenn man jetzt dort in die Notfallbetreuung geht, mischt man die Gruppen wieder neu", sagte Schwesig. Außerdem sprach sich Schwesig, die bereits gestern eine bundesweite Verschärfung der Maßnahmen gefordert hatte, in dem Interview erneut dafür aus, die Kontakte maximal einzuschränken - an Weihnachten sollten daher nur Besuche der Kernfamilie erlaubt sein. "Die Eltern, die Großeltern und Kinder, aber eben nicht die Cousins und Cousinen. Da können wir nicht bundesweit zu Weihnachten umherreisen", sagte sie. Auch eine Schließung des Einzelhandels - Lebensmittelgeschäfte ausgenommen - müsse her.
Kritik am freiwilligen Homeschooling vor Weihnachten
Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte bemängelt, dass geordneter Unterricht mit dem freiwilligen Homeschooling nicht gewährleistet werden kann. Auf Antrag dürfen Schülerinnen und Schüler ab kommenden Montag zu Hause lernen und müssen vor den Weihnachtsferien nicht mehr zur Schule gehen. Die Schulen hatten jedoch keine Zeit, sich darauf vorzubereiten. Vielerorts seien vor den Ferien noch Klassenarbeiten oder Klausuren geplant gewesen.
Vor Impfbeginn: Ärzte fordern klare Kriterien
Noch ist in der EU kein Corona-Impfstoff zugelassen, aber gerechnet wird damit rund um oder sehr bald nach dem Jahreswechsel. Bis dahin wird auch feststehen, wer zuerst geimpft wird und wer erst später. Ärztinnen und Ärzte müssen aber jetzt schon viele Fragen von Patientinnen und Patienten dazu beantworten. So ist die Situation in Schleswig-Holstein:
Lehrerverband: Politik hat die Schulen vernachlässigt
Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sieht im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus auch die Schulen in der Pflicht. Im Hörfunk-Interview auf NDR Info hat er sich für mehr Wechsel- und Distanzunterricht ausgesprochen. Meidinger sieht die Schulen zwar besser vorbereitet als beim ersten Lockdown im Frühjahr. Es gebe aber immer noch nicht überall schnelles Internet. Seiner Ansicht nach hat die Politik nur auf die Interessen der Wirtschaft geschaut. Das müssten Schüler und Lehrkräfte jetzt ausbaden.
Starke Resonanz auf Weihnachtspost-Aktion für Senioren
Lüneburg wird vor Weihnachten mit Briefen, Karten und Päckchen für Senioren überschwemmt. Das Anfang November gestartete Projekt "Briefe für Senioren" übertrifft alle Erwartungen. Bis zum Einsendeschluss am Sonntag rechnen die Initiatoren mit 1.000 Schreiben. "Es macht sehr viel Spaß und ist inzwischen Vorbild für andere geworden", sagte Sabine Wölk von der Stadtteilorientierten Seniorenarbeit der Hansestadt. Die Verbreitung in den sozialen Medien habe sogar Interesse in Liechtenstein und der Schweiz geweckt. Die Post, viele mit Zeichnungen von Schülerinnen und Schülern, wird an Menschen weiterleitet, die sich in dieser Pandemie-bedingt schwierigen Adventszeit besonders einsam fühlen. Etliche Menschen haben nicht anonym geschrieben, sondern mit Absender, sodass die Senioren sogar antworten können.
Bundesärztepräsident warnt vor überzogenen Erwartungen an Lockdown
Der Chef der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, warnt vor überzogenen Erwartungen an einen harten Lockdown. Er sei dafür, das öffentliche Leben zwischen Weihnachten und dem 10. Januar herunterzufahren, sagte Reinhardt dem RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND). "Es ist aber eine Illusion zu glauben, mit einem harten Lockdown von 14 Tagen ab Weihnachten bekommen wir die Pandemie in den Griff." Nach dem Ende eines Lockdowns würden die Infektionszahlen mit den Lockerungen auch wieder steigen. Bund und Länder müssten einheitlich vorgehen. Angesichts des Flickenteppichs an Regelungen bestehe die Gefahr, dass die Zustimmung in der Bevölkerung zu den notwendigen Beschränkungen verloren ginge.
Höchstwerte: 29.875 Corona-Neuinfektionen und 598 Todesfälle gemeldet
Die Zahl der binnen eines Tages an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle haben einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter übermittelten binnen 24 Stunden 29.875 Neuinfektionen. Das sind über 6.000 mehr als am Vortag, als mit 23.679 Fällen ebenfalls ein Rekord erreicht worden war. Außerdem meldete das RKI heute mit 598 neuen Todesfällen den zweiten Höchstwert binnen kurzer Zeit. Der bisher höchste Tagesstand von 590 Toten war am vergangenen Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 20.970. Insgesamt zählt das RKI seit Beginn der Pandemie 1.272.078 Infizierte.
Höchstwert: Schleswig-Holstein meldet 529 Neuinfektionen
In Schleswig-Holstein hat die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages mit 529 Fällen einen neuen Höchstwert erreicht. Der bisherige war am vergangenen Sonntag mit 318 gemeldet worden. Und noch ein Vergleich: Vor einer Woche waren 245 Neuinfektionen registriert worden. In den am späten Abend aktuell von den Behörden in SH übermittelten Daten sind allerdings auch knapp 100 Fälle aus den vergangenen Tagen enthalten, die erst mit Verspätung von den Gesundheitsämtern übermittelt worden sind. Die meisten neuen Fälle verzeichnen die Kreise Stormarn (+138) und Pinneberg (+99) sowie die Hansestadt Lübeck (+72). Der landesweite Siebe-Tage-Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg von 58,5 auf 67,8.
"Hand in Hand für Norddeutschland": Heute großer Spendentag
Die NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" widmet sich Menschen, die durch die Corona-Pandemie besonders in Not geraten sind. Prominente und NDR Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen heute am großen Spendentag Ihre Anrufe und Spendenzusagen entgegen. Die kostenlose Hotline ist von 6 Uhr bis Mitternacht zu erreichen: (08000) 63 70 00. Hier finden Sie weitere Infos zu den Aktionspartnern Diakonie und Caritas und zum Spenden.
Ist Corona-Krise verlorene Zeit oder Chance für die Zukunft?
Ein Forschungsteam der Uni im niedersächsischen Hildesheim hat für eine Studie bundesweit mehr als 7.000 junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren gefragt: Wie kommt ihr durch die Corona-Krise? Eine erste Auswertung zeigt, dass sich viele von ihnen alleine gelassen und einsam fühlen. Andere wiederum sehen die Erfahrungen, die sie während der Pandemie machen, auch als Chance für ihr weiteres Leben.
Gesundheitsministerin besucht eines von 50 Impfzentren
Nachdem nun fast alle niedersächsischen Standorte für Impfungen gegen das Coronavirus feststehen, informiert sich Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) heute früh in Wolfsburg über den Stand der Vorbereitungen. Geplant ist ein Rundgang im Congress-Park unter anderem mit Oberbürgermeister Klaus Mohrs (SPD). Sobald ein Impfstoff zur Verfügung stehe, werden 50 Zentren in Städten und Landkreisen den Betrieb aufnehmen, hatte das Innenministerium gestern mitgeteilt. Da mit einer Zulassung eines Impfstoffes erst kurz vor dem Jahreswechsel zu rechnen sei, bleibe noch ausreichend Zeit für den Aufbau. Die Kosten für die Impfzentren trage das Land, hieß es.
Der News-Ticker am Freitag startet
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die bestätigten Infektionszahlen im Norden vom Donnerstag: In Niedersachsen gab es 1.467 neue Corona-Fälle, 297 in Schleswig-Holstein, 506 in Hamburg, 242 in Mecklenburg-Vorpommern und 185 im Bundesland Bremen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 10. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 9. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 8. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 7. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 6. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 5. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 4. Dezember