Corona-Blog: Innenminister fordern frühe Impfung für Polizisten
NDR.de hat Sie auch am Donnerstag, 10. Dezember über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Freitagmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Schleswig-Holstein fordert bundesweiten Lockdown schon vor Weihnachten
- MV: Schwesig für schärfere Maßnahmen / Homeschooling ab Klasse 7 in Risikogebieten / Keine Hotelübernachtungen an Weihnachten
- Niedersachsen: Geplante Lockerungen zurückgenommen
- Neuinfektionen im Norden: Niedersachsen bestätigt 1.467 neue Corona-Fälle, Hamburg 506, Schleswig-Holstein 297, Mecklenburg-Vorpommern 242 und das Bundesland Bremen 185
- Höchstwert: 23.679 Neuinfektionen bundesweit - inzwischen mehr als 20.000 Corona-Tote
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
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Das Team von NDR.de beendet für heute die Corona-Berichterstattung. Freitag früh geht es ab etwa 6 Uhr in einem neuen Blog weiter.
Innenminister wollen frühe Impfungen für Polizisten
Die Innenminister wollen sich dafür einsetzen, dass Polizisten mit als Erste eine Corona-Impfung bekommen können. Einem entsprechenden Beschlussvorschlag von Niedersachsen und Hamburg schlossen sich die übrigen Länder bei der Innenminister-Konferenz in Berlin an, wie die Hamburger Innenbehörde am Abend mitteilte. "Die bislang festgelegte Einstufung wird der Rolle und Verantwortung von Polizei und Feuerwehr bei der Pandemie-Bekämpfung nicht gerecht", sagte Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD). Bei der Coronavirus-Impfverordnung, die derzeit erarbeitet werde, solle das Personal von Polizei, Feuerwehr und Katastrophenschutz besondere Priorität erhalten.
Höchstwert: Schleswig-Holstein meldet 529 Neuinfektionen
In Schleswig-Holstein hat die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages mit 529 Fällen einen neuen Höchstwert erreicht. Der bisherige war am vergangenen Sonntag mit 318 gemeldet worden. In den am späten Abend aktuell von den Behörden in SH übermittelten Daten sind allerdings auch knapp 100 Fälle aus den vergangenen Tagen enthalten, die erst mit Verspätung von den Gesundheitsämtern übermittelt worden sind. Die meisten neuen Fälle verzeichnen die Kreise Stormarn (+138) und Pinneberg (+99) sowie die Hansestadt Lübeck (+72). Der landesweite Siebe-Tage-Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg von 58,5 auf 67,8.
"Hand in Hand für Norddeutschland": Morgen großer Spendentag
Die NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" widmet sich Menschen, die durch die Corona-Pandemie besonders in Not geraten sind. Prominente und NDR Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nehmen morgen am großen Spendentag Ihre Anrufe und Spendenzusagen entgegen. Notieren Sie sich gerne schon jetzt die Nummer der kostenlosen Hotline, die ab 6 Uhr und dann bis Mitternacht zu erreichen ist: (08000) 63 70 00. Hier finden Sie weitere Infos zu den Aktionspartnern Diakonie und Caritas und zum Spenden.
Taxifahrer in der Corona-Krise - Autokorso als Hilferuf
Unter dem Motto "5 vor 12" haben heute rund 150 Taxifahrerinnen und -fahrer in Hamburg mit einer Korso-Fahrt auf ihre schwierige Lage aufmerksam gemacht: Wegen der Schutzmaßnahmen und Beschränkungen haben sie viel weniger Fahrgäste.
MV: Regierung beantragt Sondersitzung des Landtags
Die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern hat eine Dringlichkeitssitzung des Landtags in Schwerin zur Corona-Situation für den kommenden Dienstag beantragt. Dort soll über die Ergebnisse einer Schaltkonferenz der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten der Länder mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) informiert werden, die auf Wunsch mehrerer Regierungschefs zeitnah stattfinden soll, so ein Regierungssprecher. Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hatte heute bereits einen bundesweiten Lockdown gefordert, um die angespannte Lage in den Griff bekommen zu können.
257 Todesfälle in Norddeutschland in vergangenen sieben Tagen
Während Todesfälle zu Beginn der zweiten Corona-Welle noch selten waren, geht ihre Zahl seit Ende Oktober deutlich nach oben. Dieselbe Verzögerung zeigte sich schon während der ersten Welle: Wenn die Neuinfektionen zu steigen beginnen, dauert es noch mindestens 14 Tage, bis auch die Zahl der Covid-19-Opfer wächst. Denn zwischen Infektion und Tod steht ein manchmal mehrwöchiger Kampf mit der Krankheit. Für die vergangenen sieben Tage hat das Robert Koch-Institut in Norddeutschland 257 Verstorbene im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion registriert - so viele waren es in einem Sieben-Tage-Zeitraum zuvor in der Pandemie noch nicht gewesen.
185 Neuinfektionen im Bundesland Bremen bestätigt
Nach 208 neuen laborbestätigten Corona-Fällen gestern und 75 am Donnerstag vor einer Woche sind heute im Bundesland Bremen 185 Neuinfektionen binnen eines Tages von den Behörden registriert worden - 149 davon in der Stadt Bremen, 36 in Bremerhaven. Wie Radio Bremen berichtet, sind außerdem zwei weitere Menschen in Bremen und einer in Bremerhaven im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung verstorben. Die Inzidenzwerte (Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) sind deutlich gestiegen: in Bremen von 117,3 auf 133, in Bremerhaven von 79,0 auf 96,8.
MV: Hotels über Weihnachten komplett geschlossen
Anders als zunächst geplant dürfen Hotels in Mecklenburg-Vorpommern über Weihnachten keine Familienbesucher aufnehmen. "Wir werden deshalb auch davon Abstand nehmen, dass es möglich ist, dass Mitglieder der Kernfamilie in Hotels übernachten können. Hotels, Ferienwohnungen und Ferienhäuser werden komplett über Weihnachten und Neujahr geschlossen", kündigte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) an. Eigentlich war geplant, dass in MV zwischen dem 23. Dezember und 1. Januar Kernfamilien-Mitglieder, also etwa Eltern oder Kinder, maximal drei Nächte in Hotels übernachten dürfen. Familienbesuche über Weihnachten sollen aber möglich sein, übernachtet werden muss dann in den Wohnungen und Häusern von Familienmitgliedern.
Verschärfte Schutzmaßnahmen in Kiel ab Sonnabend
Wegen vieler Neuinfektionen mit dem Coronavirus verschärft Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt Kiel ab dem Wochenende die Schutzmaßnahmen. Private Treffen mit Freunden, Verwandten oder Bekannten - egal ob draußen oder drinnen - werden von Sonnabend an auf fünf Personen begrenzt. Kinder werden dabei mitgerechnet. Wie die Stadt heute weiter mitteilte, dürfen dabei nur Angehörige aus zwei Haushalten zusammentreffen. In Kiel wurden binnen eines Tages zuletzt 46 Neuinfektionen gemeldet, die Sieben-Tage-Inzidenz (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) beträgt 97,2. "Angesichts der steigenden Fallzahlen benötigen wir weitergehende Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie in Kiel", erklärte Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD). "Das Coronavirus ist überall in der Bevölkerung angekommen."
Mecklenburg-Vorpommern meldet 242 neue Corona-Fälle
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der laborbestätigten Corona-Infektionen binnen eines Tages um 242 auf 7.598 seit Beginn der Pandemie gestiegen. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales in Schwerin heute mit. Vor einer Woche waren 181 Neuinfektionen gemeldet worden, gestern 298. Es wurden auch sechs weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung bestätigt - insgesamt sind es nun landesweit 94. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert (Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner) stieg auf von 66,7 auf 70,8. In drei Regionen in MV liegt der Wert bei über 100: in Schwerin (112,9), im Landkreis Ludwigslust-Parchim (103,4) sowie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte (101,5).
Hamburg: 23 Schulen können Wechselunterricht einführen
In Hamburg können 18 Stadtteilschulen und fünf Gymnasien mit höheren Corona-Infektionszahlen für die kommenden Wochen ab der 8. Klasse Wechselunterricht einführen. Die Schulen könnten ab sofort und befristet bis zum Halbjahreswechsel Ende Januar Hybridunterricht erteilen, teilte die Schulbehörde heute mit. Die Abschlussklassen seien von dieser Regelung ausgenommen. Welche Klassenstufen für wie lange dafür ausgesucht werden, entscheidet demnach die jeweilige Schulkonferenz,. Beim Wechsel zwischen Präsenz- und Distanzunterricht werden die Klassen laut Behörde in zwei etwa halb so große Lerngruppen geteilt. Durch die Teilung sei es möglich, im Unterricht den Mindestabstand einzuhalten.
Schleswig-Holstein für "harten Lockdown" möglichst schon vor Weihnachten
Die schleswig-holsteinische Landesregierung unter Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) plädiert wegen der weiter hohen Infektionszahlen für die schnelle Einführung und Umsetzung von noch schärferen Schutzmaßnahmen in ganz Deutschland. Ein "Lockdown" solle nach Möglichkeit schon vor Weihnachten in Kraft treten, sagte Günther heute nach Gesprächen mit den schleswig-holsteinischen Kabinettsmitgliedern von CDU, Grünen und FDP sowie Experten. Wenn konsequente Maßnahmen ergriffen würden, werde das Land daraus gestärkt hervorgehen, so der Ministerpräsident. Wie genau die Maßnahmen aussehen und ab wann genau sie gelten sollten, könne voraussichtlich am Sonntag bei Gesprächen der Ministerpräsidentinnen und -präsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) besprochen und beschlossen werden.
Deutlicher Umsatzeinbruch bei Hamburgs Industrie
Wegen der Corona-Pandemie hat Hamburgs Industrie in den ersten drei Quartalen mit 46,5 Milliarden Euro so wenig Umsatz gemacht wie seit elf Jahren nicht. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sei der Umsatz um 19,3 Prozent gesunken, teilte heute das Statistikamt Nord mit. Besonders betroffen von der Krise sind demnach die Bereiche Maschinenbau und Mineralölwirtschaft. Arzneimittelhersteller und Metallerzeuger legten dagegen in der Krise zu, sie profitieren von der gestiegenen Nachfrage ihrer Produkte.
Niedersachsen: Haushalt für 2021 von Corona-Krise geprägt
Der Landtag in Hannover hat heute den von der Corona-Krise geprägten Landeshaushalt 2021 verabschiedet. Mit der Stimmenmehrheit der rot-schwarzen Regierung wurde der Etat mit einem Volumen von insgesamt 35,9 Milliarden Euro auf den Weg gebracht. Wegen der Pandemie und zu erwartender Steuereinbrüche sieht der Haushalt neue Schulden von gut 1,1 Milliarden Euro vor. Während die Große Koalition im verabschiedeten Haushalt einen ausgewogenen Kompromiss zur Bewältigung der Virus-Krise und von Zukunftsaufgaben sieht, bemängelten Grüne und FDP Sparen an der falschen Stelle, zu viele neue Schulden sowie fehlende Zukunftsinvestitionen.
Niedersachsen: Standorte für Impfzentren stehen fest
Die Vorbereitungen für die geplanten Impfungen gegen das Coronavirus in Niedersachsen kommen voran. Wie das Innenministerium heute mitteilte, stehen 49 der 50 Standorte für die Impfzentren im Land nun fest. Darunter sind das Messegelände in Hannover, Veranstaltungshallen wie die Emslandhallen in Lingen, aber auch Sporthallen und ehemalige Geschäfte. Lediglich im Landkreis Lüneburg ist die Standortsuche noch nicht abgeschlossen. Sobald ein Impfstoff gegen Covid-19 zur Verfügung stehe, könnten die Impfungen beginnen, hieß es. Informationen und aktuelle Entwicklungen rund um das Thema "Impfungen gegen das Coronavirus" fassen wir auf dieser Seite für Sie zusammen.
Diskussionen über weitere Verschärfungen
Bundesweit und auch in den norddeutschen Bundesländern ist die Corona-Lage sehr angespannt. Die Politiker diskutieren über mögliche Verschärfungen der Maßnahmen. Auch in den Kliniken in Norddeutschland beobachtet man die Entwicklungen ganz genau.
SH: Große Bereitschaft zur Mitarbeit in Impfzentren
Noch kann nicht geimpft werden, aber bereits jetzt haben sich ungefähr 2.900 Ärztinnen und Ärzte sowie etwa 1.900 medizinische Fachangestellte freiwillig für die Arbeit in den Impfzentren in Schleswig-Holstein gemeldet.
MV: Schwesig fordert Lockdown - Homeschooling-Beschluss
Die Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig (SPD), fordert angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen einen bundesweiten Lockdown. Für ältere Schüler in Mecklenburg-Vorpommern ab der 7. Klasse, die in Risikogebieten leben, gibt es vom kommenden Montag an Homeschooling. Die Regelung gelte für die Landkreise und kreisfreien Städte, die eine Sieben-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner erreicht haben, sagte Schwesig heute in Schwerin.
Weiterer Spieler positiv: THW Kiel sagt Spiele ab
Beim Handball-Rekordmeister THW Kiel gibt es einen weiteren Corona-Fall. Ein dritter Spieler wurde positiv getestet. Das gesamte Team ist in Quarantäne. Zwei Bundesligaspiele wurden bereits abgesagt.
Volkswagen plant Corona-Impfungen im Stammwerk
Bei Volkswagen laufen Planungen, auf dem Gelände des Stammwerks in Wolfsburg ein eigenes Corona-Impfzentrum einzurichten. Bis Details des Konzepts stehen, müssten noch genauere Vorgaben des Bundes abgewartet werden, erklärte die Leiterin des betrieblichen Gesundheitswesens am VW-Hauptsitz, Katharina Bruderek, in der Firmenzeitschrift "Mitbestimmen". Der Chef des Konzern-Gesundheitsressorts, Lars Nachbar, stimme sich mit den Behörden ab. Indirekt könnte eine großflächige Impfung gegen das neue Coronavirus am Standort auch Einrichtungen in der Umgebung entlasten, wenn sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Werk behandeln lassen. VW bietet der Belegschaft auch Corona-Tests an, um das Risiko weiterer Ansteckungen zu senken.
506 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl der Infektionen um 506 auf nun insgesamt 28.206 gestiegen. Am Vortag waren es 333 gewesen, am Donnerstag vergangener Woche 306. 86 Erkrankte liegen auf Intensivstationen der Hansestadt. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf einen Wert von jetzt 127,7 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.
Harter Lockdown: Unterschiedliche Reaktionen in Schleswig-Holstein
Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat angekündigt, dass spätestens ab Weihnachten alles geschlossen werden soll - es droht also ein ähnlich harter Lockdown wie im Frühjahr. Das wird im Land unterschiedlich beurteilt.
Schleswig-Holsteinischer Landtag beschließt Millionen-Programm für mehr Schulbusse
Einstimmig hat Schleswig-Holsteins Landtag heute zusätzliche 4,4 Millionen Euro für mehr Schulbusse in der Corona-Pandemie beschlossen. Damit sollen die Schüler besser vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus geschützt werden. "Wir wollen es unbedingt vermeiden, dass Schüler dicht an dicht in den Bussen befördert werden", sagte der CDU-Bildungspolitiker Tobias von der Heide. Das Land übernehme die Hälfte der Kosten für zusätzliche Busse. Unter dem Strich mache dies mit den Mitteln der Kreise und kreisfreien Städte knapp neun Millionen Euro zusätzlich aus.
Hamburg: Schulexperten fordern von Rabe mehr Flexibilität
Heute sprechen die Kultusministerinnen und -minister über mögliche Konsequenzen gestiegener Corona-Zahlen für Schulen. Die Bildungsexperten und -expertinnen der Hamburger Bürgerschaftsparteien fordern auf jeden Fall mehr Entscheidungsfreiheit für einzelne Schulen.
Niedersachsen verzeichnet 1.467 neue Corona-Fälle
In Niedersachsen ist die Zahl der Covid-19-Fälle nach Angaben der Behörden um 1.467 auf insgesamt nun 81.448 gestiegen. Gestern betrug die Zahl der neuen Coronavirus-Fälle 1.011, vor einer Woche 1.313. Die meisten Neuinfektionen gibt es in der Region Hannover (+209) und in Osnabrück (+115). Binnen 24 Stunden starben 19 Menschen an oder mit einer Covid-19-Erkrankung - die Gesamtzahl der Verstorbenen beläuft sich nun auf 1.357.
MV: Wie sich Corona auf den Krankenhaus-Alltag auswirkt
Auch beim Pflegepersonal in Krankenhäusern gibt es immer wieder Corona-Verdachtsfälle oder -Infektionen. So sind aktuell 40 Mitarbeiter der Schweriner Helios Kliniken in Quarantäne, bei zehn von ihnen wurde das Virus nachgewiesen. Auch auf der Intensivstation in Neubrandenburg gab es vor zwei Wochen einen Corona-Ausbruch beim Pflegepersonal. Dort werden jetzt vorübergehend Kräfte aus anderen Bereichen des Krankenhauses eingesetzt. Das wirkt sich im ganzen Krankenhaus-Alltag aus.
Niedersachsen nimmt geplante Corona-Lockerungen zu Silvester zurück
Niedersachsen nimmt die ins Auge gefassten Corona-Lockerungen über den Jahreswechsel zurück. Das kündigte Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) heute im Landtag in Hannover an. Die geltenden Kontaktbeschränkungen auf maximal fünf Personen aus zwei Haushalten sollen lediglich vom 24. bis zum 26. Dezember auf zehn Verwandte zuzüglich von Kindern unter 14 Jahren ausgeweitet werden. Eltern können ihre Kinder bereits in der kommenden Woche vom Präsenzunterricht befreien lassen, damit weniger Kinder in den Klassen sitzen.
BDK fordert bessere Masken für die Polizei
Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) in Hamburg fordert bessere Masken für die Polizei. Man habe Billigmasken erhalten, die gefährlich für die Polizisten seien. Für die 1.500 Kripobeamten hat der BDK jetzt einen eigenen Mund-Nasen-Schutz angeschafft.
Impfstoff: Cyber-Attacke auf Arzneimittelagentur EMA
Computer-Hacker haben die Europäische Arzneimittelagentur EMA in Amsterdam angegriffen. Das teilten die Pharma-Unternehmen Biontech und Pfizer mit. Demnach hat sie die EMA über die Attacke informiert. Die Kriminellen haben den Angaben zufolge Dokumente zum Zulassungsantrag ihres Corona-Impfstoffs abgegriffen. Die Behörde versicherte, dass der Angriff keine Auswirkungen auf das weitere Verfahren habe. Wer hinter der Cyber-Attacke steckt, ist nicht bekannt. Die Europäische Arzneimittelagentur will Ende des Jahres über den Impfstoff von Biontech und Pfizer entscheiden. In Großbritannien kommt das Medikament seit vorgestern zum Einsatz.
Ärzte-Gewerkschaft fordert härtere Corona-Regeln
Die Ärzte-Gewerkschaft Marburger Bund hält strengere Beschränkungen in der Corona-Pandemie für unvermeidbar. Wie die Vorsitzende Susanne Johna der "Rheinischen Post" sagte, arbeitet das medizinische Personal am Anschlag. Bundesweit steige die Anzahl der Covid-19-Patienten immer noch an. Nach Auffassung Johnas ist eine Trendwende nicht zu erkennen. Zu verschärften Maßnahmen gegen die Pandemie sehe sie keine Alternative. Auch der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, forderte schärfere Regeln. Diese sollten vom ersten Weihnachtsfeiertag an gelten.
Spahn: Im Herbst 2021 genug Impfstoff für alle
Spätestens im Herbst nächsten Jahres gibt es nach Einschätzung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ausreichend Corona-Impfstoff für die gesamte Bevölkerung. Wie der CDU-Politiker am Abend in der ARD sagte, hat sich Deutschland 300 Millionen Impfdosen bei verschiedenen Herstellern gesichert. Diese würden jetzt Zug um Zug ausgeliefert. Erste Impfungen könnten nach den Worten Spahns spätestens im Januar erfolgen. Großbritannien hat bereits vorgestern damit begonnen, den Impfstoff der Pharmahersteller Biontech und Pfizer zu verabreichen. In der EU will die Arzneimittel-Behörde Ende des Jahres über die Zulassung des Medikaments entscheiden.
Pistorius: "Querdenker" greifen zunehmend den Staat an
Niedersachsens Innenminister Pistorius hat die Entscheidung Baden-Württembergs begrüßt, die sogenannte Querdenker-Bewegung vom Verfassungsschutz beobachten zu lassen. Auf NDR Info sagte der SPD-Politiker heute früh, in der Gruppierung gebe es extremistische Bestrebungen. Aus der Bewegung heraus habe sich legitimer Protest gegen Corona-Maßnahmen zu einem Angriff auf den Staat und die Demokratie entwickelt. Hier schaue man genau hin. Mit Blick auf Niedersachsen hält Pistorius derzeit eine Beobachtung durch den Verfassungsschutz nicht für nötig. Nach den Worten des SPD-Politikers sind die "Querdenker" nicht so gut organisiert wie in Baden-Württemberg.
Kein Alkohol in der Öffentlichkeit: Erneuter Schlag für Gastronomie
Das Ausschankverbot von Alkohol in der Öffentlichkeit ist nach Ansicht des Dehoga-Verbands für viele Gastwirte ein weiterer Schlag in diesem von der Corona-Pandemie geprägten Jahr. "Es tut mir Leid für die Kollegen, die sich auf den Weg gemacht haben, um noch eine Möglichkeit zu finden, ein wenig ihre Verluste zu reduzieren", sagte der Präsident des Dehoga MV, Lars Schwarz, der Deutschen Presse-Agentur. Mit dem Verkaufsverbot von Alkohol will die Landesregierung Menschenansammlungen vor Läden oder an Glühweinständen verhindern. "Ich kann die Entscheidung der Landesregierung verstehen, ich halte sie auch für konsequent", sagte Schwarz. Dabei sei es nicht nur das Ziel vieler Händler gewesen, die eigene Kasse aufzubessern. Sie wollten auch für die heimische Bevölkerung da sein und ein bisschen Weihnachtsstimmung verbreiten.
Rekord: 23.679 Neuinfektionen bundesweit - Mehr als 20.000 Todesfälle insgesamt
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat in Deutschland einen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.679 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden, wie aus Zahlen vom Morgen hervorgeht. Der bisherige Rekordwert war am 20. November mit 23.648 gemeldeten Fällen erreicht worden. In der Vorwoche waren es am Donnerstag 22.046 neue Fälle. Die Zahl der Todesfälle stieg über die Marke von 20.000. Das RKI verzeichnete 440 neue Todesfälle binnen eines Tages, damit sind es insgesamt 20.372 Corona-Tote. Am Mittwoch war mit 590 Toten ein Höchstwert gemeldet worden.
297 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
Die Behörden in Schleswig-Holstein haben weitere 297 Corona-Neuinfektionen bestätigt. Gestern waren 314, am vergangenen Donnerstag 240 laborbestätigte Ansteckungen mit dem Virus Sars-CoV-2 binnen eines Tages gemeldet worden. Die Gesamtzahl seit Beginn der Pandemie liegt jetzt bei 16.565. Der Inzidenzwert (Neuinfektionen in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) stieg in SH auf 58,5. Am höchsten ist dieser Wert zurzeit in Kiel (97,2), dort (+45) sowie in Lübeck (+47) wurden landesweit auch die meisten neuen Corona-Fälle innerhalb von 24 Stunden registriert.
Niedersachsens Landtag will Haushalt verabschieden
An seinem letzten geplanten Sitzungstag in diesem Jahr will der Landtag in Hannover heute den Landeshaushalt 2021 verabschieden. Der Etatentwurf der rot-schwarzen Regierung mit einem Volumen von 35,9 Milliarden Euro sieht angesichts der Corona-Krise und erwarteter Steuereinbrüche gut 1,1 Milliarden Euro neuer Schulden vor. Während die Große Koalition in dem Haushalt einen ausgewogenen Kompromiss zur Bewältigung der Corona-Krise und von Zukunftsaufgaben sieht, gibt es Kritik von der Opposition. Die Grünen beklagen ein Sparen an der falschen Stelle und fehlende Zukunftsinvestitionen. Die FDP warf der Koalition vor, unter dem Vorwand der Corona-Krise Schuldenberge anzuhäufen und das Geld für spätere Projekte ohne direkten Corona-Zusammenhang aufzuheben.
Landtag in Kiel berät über Schülerbeförderung
Die Corona-Pandemie ist auch heute eines der Themen im Landtag in Kiel. Zu Beginn der Sitzung beraten die schleswig-holsteinischen Abgeordneten über die Situation in Schulbussen, wo Abstandsregeln meist kaum einzuhalten sind. Die SPD will deshalb mithilfe einer Busbörse ungenutzte Busse von Reiseunternehmen für den Schülertransport nutzen.
Corona-Krise macht auch Azubis das Leben schwer
Keine Praktika, keine Berufsbildungsmessen: Der Weg zum Ausbildungsplatz wurde für viele Schulabgänger in der Corona-Krise enorm erschwert. So blieben in diesem Jahr besonders viele Lehrstellen unbesetzt.
Der News-Ticker am Donnerstag startet
Auch heute hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die bestätigten Infektionszahlen im Norden vom Mittwoch: In Niedersachsen gab es 1.011 neue Corona-Fälle, 314 in Schleswig-Holstein, 333 in Hamburg, 298 in Mecklenburg-Vorpommern und 208 im Bundesland Bremen.
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