Corona-Blog: Keine Getränke an Lüneburgs Weihnachtsständen
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Freitag, den 4. Dezember über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages zum Nachlesen. Am Sonnabend setzen wir die Berichterstattung fort.
Das Wichtigste in Kürze:
- Lüneburg verbietet Getränkeverkauf an städtischen Buden
- Wegen hoher Infektionszahlen bleiben Massagepraxen und Kosmetikstudios in MV geschlossen
- Niedersachsen: Ärztekammer kritisiert Schnelltests an Schulen
- Gesundheitssenatorin ruft Hamburger zum Impfen auf
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 1.226 in Niedersachsen, 496 in Hamburg, 245 in Schleswig-Holstein, 160 in Mecklenburg-Vorpommern und 141 im Bundesland Bremen
- RKI meldet bundesweit 23.449 neue Fälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Das war's für heute!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt mit einem neuen Blog weiter. Schlafen Sie gut!
Corona treibt viele Menschen in die Verschuldung
Manchen brechen Aufträge weg, andere verlieren ihren Job ganz. Schuldnerberater Arndt Becker hilft ihnen - mit Abstand.
Drei weitere Corona-Tote im Kreis Pinneberg
Die Zahl der Corona-Toten im Kreis Pinneberg ist um drei auf jetzt insgesamt 56 gestiegen. Es handle sich um eine 87-jährige Frau und zwei Männer im Alter von 83 und 74 Jahren, teilte der Kreis heute mit. Es habe innerhalb eines Tages zudem 40 nachgewiesene Corona-Neuinfektionen gegeben. Die Fallzahlen hätten sich "auf einen deutlich zu hohem Niveau stabilisiert", sodass derzeit noch keine Lockerung der seit Montag für den Kreis Pinneberg geltenden Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung bestehe. Im Kreis Pinneberg betrug am Freitag laut Robert Koch-Institut der Sieben-Tag-Inzidenzwert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner 84,1, in Schleswig-Holstein landesweit 44.
Kommt doch noch ein Böllerverbot in Hamburg?
In Hamburg wollen SPD und Grüne ein schärferes Böllerverbot an Silvester. In einem Bürgerschaftsantrag fordern sie mehr Verbotszonen als bislang bekannt und kürzere Feuerwerkszeiten.
WHO: Impfungen allein reichen nicht zur Pandemie-Bekämpfung
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat davor gewarnt, die wohl bald verfügbaren Impfungen als alleiniges Mittel gegen die Corona-Pandemie zu sehen. "Die Impfungen alleine werden den Job nicht machen", sagte WHO-Experte Mike Ryan. Sie seien zweifelsfrei ein mächtiges und wirkungsvolles Werkzeug. Aber viele bisherige Hygieneregeln wie soziale Distanz, das Tragen von Masken und häufiges Händewaschen müssten zunächst weiterhin beachtet werden. Gesundheitssysteme in vielen Ländern seien trotz aller Anstrengungen kurz vor dem Kollaps, so Ryan. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte vor einer wachsenden Einstellung, dass die Corona-Krise vorbei sei. "Die Pandemie wird uns noch lange beschäftigen", machte Tedros klar.
Kommentar: Die Politik lässt Pflegeheime im Stich
Isolieren oder Besuche zulassen? Wie sollten wir umgehen in Corona-Zeiten mit unseren Eltern und Großeltern in Pflegeeinrichtungen?
Corona-Kredit für Werder
Fußball-Bundesligist Werder Bremen kann aufatmen. Die Grün-Weißen haben die Zusage für Kredite in Höhe von 20 Millionen Euro erhalten - die Liquidität für die laufende Spielzeit ist damit gesichert.
Lüneburg verbietet Getränkeverkauf an städtischen Weihnachtsbuden
Die Weihnachtsbuden in Lüneburg dürfen vorerst keine Getränke verkaufen. "Aus Sicherheitsgründen hat die Hansestadt Lüneburg jetzt allen Getränkeständen, die in städtischer Regie heute mit dem Verkauf starten wollten, den Getränkeverkauf vorerst untersagt", teilte Stadtsprecherin Suzanne Moenck heute mit. Das gelte für alkoholische wie für nicht-alkoholische Getränke. Grund ist demnach, dass gastronomische Betriebe in der Innenstadt nun ebenfalls Heißgetränke wie Glühwein zum Mitnehmen anbieten. Die Stadt befürchtet einen zu großen Andrang. Die Verwaltung will sich mit den anderen Anbietern verständigen und prüfen, unter welchen Bedingungen Heißgetränke in der Innenstadt verkauft werden können.
Da ein Weihnachtsmarkt wegen der Corona-Pandemie nicht möglich ist, hat Lüneburg kleine Weihnachtsinseln mit Verweilzonen eingerichtet. Dort sollte im Sitzen ohne Maske konsumiert werden dürfen. An 22 Buden sollte Glühwein, Bratwurst und Schmalzkuchen verkauft werden. Nun ist zunächst nur der Verkauf von Essen erlaubt.
Bremen verbietet Ersatzkundgebungen der "Querdenker"
Nachdem die Gerichte das Verbot für eine große "Querdenker"-Demonstration morgen in Bremen bestätigt haben, hat die Versammlungsbehörde auch Ersatzkundgebungen jeglicher Art untersagt. Das beziehe sich unter anderem auf zwei geplante Aufzüge der "Querdenker"-Bewegung in der Innenstadt und vor dem Hauptbahnhof mit zusammen etwa 1.600 Teilnehmern, teilte die Innenbehörde mit. Die Bewegung hatte die Aufzüge gegen die Corona-Beschränkungen nach Informationen der Innenbehörde gestern angemeldet. Das geschah somit, nachdem das Verwaltungsgericht das Verbot für eine zuvor geplante große Kundgebung mit 20.000 Teilnehmern auf der Bürgerweide am Hauptbahnhof bestätigt hatte. Das Ordnungsamt habe außerdem jede weitere Versammlung, die nicht bis gestern angemeldet worden sei, per Verbotsverfügung untersagt, hieß es. Damit seien auch alle Spontan- und Eilversammlungen verboten. Zuvor angemeldete Gegendemonstrationen seien allerdings weiterhin möglich.
Dritte Liga: Keine Kontingente für Gästefans mehr bis zum Saisonende
In der 3. Fußball-Liga sind bis zum Saisonende keine Ticketkontingente für Gästefans mehr vorgesehen. Diese Entscheidung von Präsidium und Vorstand teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Freitag mit. Die Maßnahme war zunächst bis zum 31. Dezember beschlossen worden und wurde nun um sechs Monate verlängert. Gäste-Tickets könne es demzufolge nur geben, wenn dies «in Übereinstimmung mit den örtlichen Verfügungslagen steht und mit den zuständigen Behörden abgestimmt ist». Derzeit sind wegen der Coronavirus-Pandemie überhaupt keine Fans in den deutschen Stadien zugelassen. Der Amateurfußball ruht komplett.
Bundesland Bremen vermeldet 141 Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen ist die Zahl der Neuinfektionen um 141 auf insgesamt nun 10.645 gestiegen. Gestern waren es 75 Neuinfektionen gewesen, vor einer Woche 118. In Bremen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 121,0, in Bremerhaven bei 69,6. Als genesen gelten 8.936 Personen, 133 sind bislang an Covid-19 gestorben.
Tourismusbranche entwickelt Siegel für sicheren Umgang mit Gästen
Die Tourismusbranche und das Gastgewerbe in Mecklenburg-Vorpommern bereiten sich auf die mögliche kurzzeitige Wiedereröffnung der Betriebe von Weihnachten bis Silvester und die Zeit nach dem Teil-Lockdown vor. Dazu wurde das Siegel "Mehr Sicherheit im Urlaubsland MV" entwickelt. Ziel sei es, die Akzeptanz und den verantwortungsbewussten Umgang mit den Schutzstandards in der Branche zu erhöhen, teilten der Tourismus- und der Dehoga-Verband heute mit.
Die Betriebe haben die Wahl unter den Varianten "Basissiegel", "Siegel+" sowie "Siegel++". Das Basissiegel verpflichte die Gastgeber unter anderem, die geltenden Schutzstandards in ihren Unternehmen umzusetzen und die aktuellen Regelungen etwa zu Quarantänemaßnahmen zu kennen. Das "Siegel+" beinhalte, dass beim Personal täglich Fieber gemessen wird, bei den Gästen werde bei der Anreise gemessen. Das "Siegel++" beinhalte einen zwingenden Negativtest für Gäste aus Risikogebieten ab einem Sieben-Tage-Wert von 150 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner sowie das Vorhalten von Corona-Test-Kits für Gäste.
Zwölf Corona-Fälle in Eckernförder Klinik
In der Imland-Klinik in Eckernförde sind elf Beschäftigte und eine Patientin mit dem Coronavirus infiziert. Das ergaben heute weitere Tests. Am Vortag waren acht Beschäftigte positiv getestet worden. 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im betroffenen Gelenkzentrum wurden in Quarantäne geschickt, teilte die Klinik mit. Die infizierte Patientin ist zur weiteren Behandlung auf die Isolierstation in die Imland-Klinik Rendsburg verlegt worden. Die Weihnachtsferien auf der Station in Eckernförde sind vorgezogen worden. Diese bleibt bis zum 4. Januar geschlossen. Für die Klinik besteht bis auf Weiteres ein Besucherstopp.
160 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
Die Zahl der Covid-19-Infektionen ist in Mecklenburg-Vorpommern um 160 auf nun 6.608 gestiegen. Am Vortag hatte es 181 neue Fälle gegeben, am Freitag vergangener Woche 132. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt für das Bundesland bei 48,9 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche. Vier Kreise und die Landeshauptstadt überschreiten im Nordosten aktuell den kritischen Inzidenzwert von 50 und gelten damit als Risikogebiet.
Hohe Infektionsrate - Kosmetiksalons in MV bleiben weiter geschlossen
Kosmetiksalons, Massagepraxen und Sonnenstudios bleiben in Mecklenburg-Vorpommern wegen der unverändert hohen Infektionsrate weiterhin geschlossen. Das teilte Wirtschaftsminister Harry Glawe (CDU) am Freitag nach Beratungen im "Zukunftsbündnis MV" mit. Die Landesregierung hatte in der Vorwoche die Lockerungen für den Fall in Aussicht gestellt, dass die Zahl der Neuinfektionen im Nordosten rückläufig ist und die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz - die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche - deutlich unter dem Schwellenwert 50 liegt. Am Donnerstag war der Wert auf 47,1 gestiegen. Der rote Bereich und damit die Ausweisung des Landes insgesamt als Risikogebiet beginnt bei 50,1. Zur Eindämmung des Infektionsgeschehens sind seit Wochen auch Restaurants und Hotels sowie Fitnessstudios geschlossen.
MV: Landesregierung stellt Schnelltests für Polizei zur Verfügung
Mit selbstständig machbaren Schnelltests sollen Corona-Neuinfektionen bei der Landespolizei schneller entdeckt und das Ansteckungsrisiko minimiert werden. Für die Testung von Mitarbeitern stellt die Landesregierung pro Woche 2.500 Schnelltests zur Verfügung, wie das Innenministerium mitteilte. "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Landespolizei, die täglich ihre Gesundheit aufs Spiel setzen, weil sie beispielsweise aufgrund ihres Aufgabenfeldes den Kontakt zu möglicherweise mit Corona infizierten Personen nicht vermeiden können, sollen die Möglichkeit erhalten, sich mittels eines Schnelltests auf Corona-Infektion selbst zu testen", sagte Innenminister Torsten Renz (CDU).
Osnabrück verschiebt Unterrichtsbeginn im Januar um eine Stunde
Um das Corona-Infektionsrisiko in Schulbussen zu verringern, entzerrt die Stadt Osnabrück den Unterrichtsbeginn in einigen weiterführenden Schulen. Von Januar an werde der Unterrichtsbeginn an den weiterführenden Schulen in der Innenstadt um eine Stunde verschoben, teilte die Stadt mit. Damit sei Osnabrück die erste Großstadt in Niedersachsen, die diesen Schritt gehe. Mit der Verlegung wird der Schülertransport auf mehr Busse verteilt, womit es leichter werden soll, in den Bussen Abstand zu halten. Die Regelung soll bis zu den Osterferien gelten.
Regierung: Corona-Impfung wird kostenlos sein
In Deutschland werden nach Angaben der Bundesregierung alle, die sich gegen Corona impfen lassen wollen, Anspruch auf eine kostenlose Impfung erhalten. "Die Impfung wird kostenlos sein, egal ob und wie jemand versichert ist", sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums. Regierungssprecher Steffen Seibert wiederholte noch einmal, dass die Impfung freiwillig sein werde. Er kündigte eine "sehr umfangreiche" Informationskampagne der Regierung zu allen Fragen der Impfung an. Man hoffe, damit sehr viele Menschen überzeugen zu können.
Novemberhilfen: Bisher rund 318 Millionen Euro ausgezahlt
Bei den Novemberhilfen für Firmen und Selbstständige im Teil-Lockdown sind nach Regierungsangaben bisher rund 318 Millionen Euro ausgezahlt worden. Es seien bisher rund 120.000 Anträge eingereicht worden, davon rund 33.000 von Soloselbstständigen, sagte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Die Novemberhilfen sind Zuschüsse für Firmen etwa in der Gastronomie, die wegen behördlicher Anordnungen schließen mussten. Dabei gibt es Abschlagszahlungen - das ist ein Vorschuss auf spätere Zahlungen ohne eine tiefergehende Prüfung. Soloselbstständige erhalten eine Abschlagszahlung von bis zu 5.000 Euro, Unternehmen bis zu 10.000 Euro.
MV: Lehrergewerkschaft fordert späteren Schulbeginn im Januar
Zum Schutz der Lehrer sollte es in Mecklenburg-Vorpommern gleich nach den Weihnachtsferien im Januar drei unterrichtsfreie Tage an Schulen geben. Das hat die Lehrergewerkschaft GEW in Schwerin gefordert. Diese Zeit sei für Organisation vor Ort und Weiterbildung nötig. Darüber hinaus müssten, abhängig von der Schullage in den Regionen, auch weitergehende individuelle Lösungen ermöglicht werden.
Schutz vor Corona und Kälte: Obdachlose im Hotel
Mit Hilfe von Spenden sind 34 obdachlose Menschen in zwei Hotels in Hannover untergebracht worden. Die Zimmer werden von der Niedergerke Stiftung finanziert, betreut werden die 28 Männer und 6 Frauen von Diakonie, AWO und Caritas. "Die Menschen können zur Ruhe kommen und Perspektiven entwickeln, was im schieren Kampf ums Überleben auf der Straße nicht möglich ist", sagte Axel Fleischhauer von der Selbsthilfe für Wohnungslose. Es handele sich überwiegend um Einzelzimmer, vier Paare hätten ein Doppelzimmer. Es gebe eine lange Warteliste für das Projekt.
Wettstreit um neue Filme - Weniger Exklusiv-Starts im Kino
Die großen Verlierer der Corona-Pandemie in der Filmbranche sind die Kinos, die großen Gewinner die Streaming-Anbieter. Wie verändert sich das Geschäftsmodell von Netflix und Co.?
Weiterer Corona-Gipfel vor Weihnachten nicht ausgeschlossen
Für den Fall weiter steigender Infektionszahlen ist ein weiterer Corona-Gipfel von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten in diesem Jahr nicht ausgeschlossen. Regierungssprecher Steffen Seibert verwies auf die Vereinbarung, dass eigentlich erst am 4. Januar über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Er betonte allerdings auch: "Ganz grundsätzlich ist es natürlich immer möglich, dass auch kurzfristig Bund-Länder-Konferenzen einberufen werden."
Auch im Norden: Impfpersonal dringend gesucht!
Der Aufbau der Impfzentren ist eine logistische Mammutaufgabe. Wie läuft die Rekrutierung von medizinischem Fachpersonal im Norden? Lina Beling berichtet:
Beschäftigte in Eckernförder Klinik mit Corona infiziert
In der Imland-Klinik in Eckernförde sind mindestens acht Beschäftigte mit dem Coronavirus infiziert. 40 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im betroffenen Gelenkzentrum wurden auf Anordnung des örtlichen Gesundheitsamtes in Quarantäne geschickt, teilte das Krankenhaus mit. Die ohnehin geplanten Weihnachtsferien auf der Station sind vorgezogen worden. Diese bleibt bis zum 4. Januar geschlossen.
Oberverwaltungsgericht: Demo in Bremen bleibt verboten
Das Bremer Oberverwaltungsgericht (OVG) hat eine Beschwerde gegen das Verbot einer für Sonnabend geplanten Großdemonstration sogenannter Querdenker gegen die Corona-Politik abgelehnt. Damit bestätigte das Gericht in zweiter Instanz einen entsprechenden Beschluss des Verwaltungsgerichtes. Es gebe kein milderes Mittel als das Versammlungsverbot, hieß es zur Begründung. "Es wäre nicht geeignet, dem Antragsteller ein Schutz- und Hygienekonzept aufzuerlegen, dessen Einhaltung letztlich nicht zu erwarten sei." Die auf der Bürgerweide am Hauptbahnhof geplante Demonstration war am Dienstag vom Ordnungsamt verboten worden.
Nachmeldungen: Hamburg bei Inzidenzwert wieder über 100
Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen und Toten ist in Hamburg deutlich gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) kamen in der Stadt seit Ausbruch der Pandemie 404 Infizierte ums Leben, das waren 17 mehr als am Vortag. Die Zahl der Neuinfektionen stieg nach Angaben der Gesundheitsbehörde um 496. Am Donnerstag hatte die Behörde noch 308 neue Fälle gemeldet, am Freitag vor einer Woche 252. Grund für den starken Anstieg seien Nachbearbeitungen in der Statistik, sagte ein Sprecher. Der Inzidenzwert, der die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen abbildet, kletterte von 90,9 auf 103,78. Erst am Dienstag war der Wert erstmals seit Anfang Oktober unter die 100er-Marke gefallen. Mitte November lag er noch bei knapp 170.
Weil über Corona-Zahlen: Erstes Etappenziel erreicht
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) freut sich über die sinkende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Niedersachsen und hat die Bevölkerung zu einer weiteren Kraftanstrengung aufgerufen. "Das erste Etappenziel ist erreicht", schrieb Weil auf Twitter zum Absinken der Infektionen in den beiden Hotspots, den Kreisen Cloppenburg und Vechta, auf weniger als 200 neue Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Kein Landkreis in Niedersachsen liege damit mehr über einer Sieben-Tage-Inzidenz von 200. "Jetzt haben wir den Ehrgeiz, alle miteinander unter 100 zu kommen und dann unter 50", schrieb Weil. "Das schaffen wir nur gemeinsam. Bitte mitmachen!"
Corona-Krise belastet Niedersachsens Wirtschaft spürbar
Die Corona-Krise hat die niedersächsische Wirtschaft im ersten Halbjahr 2020 spürbar ausgebremst. Die Wirtschaftsleistung sank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum preisbereinigt um 7,3 Prozent, wie das Landesamt für Statistik Niedersachsen mitteilte. Bundesweit lag der Rückgang bei 6,6 Prozent. Gleichzeitig lag die Arbeitslosenquote zum 30. Juni mit 6,0 Prozent um 1,1 Prozentpunkte höher als ein Jahr zuvor. Im vergangenen Jahr dagegen wuchs die Wirtschaftsleistung im Land noch um 0,9 Prozent und damit stärker als im Bundesdurchschnitt mit 0,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote war 2019 um 0,3 Punkte auf 5,0 Prozent gesunken.
Niedersachsen meldet 1.226 Neuinfektionen
Das Land Niedersachsen hat im Vergleich zum Vortag 1.226 neue Corona-Fälle registriert. Wie das Landesgesundheitsamt mitteilte, stieg die Gesamtzahl der Sars-CoV-2-Infektionen damit auf 75.695. Die Zahl der Neuinfektionen ist im Vergleich zum vergangenen Freitag um 212 gesunken. 18 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden bestätigt (Vortag: 23). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt jetzt bei 78,7 (Vortag: 81,4). Die höchsten Werte gibt es im Landkreis Cloppenburg (193,3) und im Landkreis Delmenhorst (170,2).
Deutlich weniger Insolvenzen in Schleswig-Holstein
In den ersten neun Monaten dieses Jahres haben die Gerichte in Schleswig-Holstein über 2.477 Insolvenzanträge entschieden. Das waren 32 Prozent weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, wie das Statistikamt Nord berichtete. Dieser starke Rückgang habe unmittelbar mit Beschlüssen zum Schutz von Unternehmen in der Corona-Krise zu tun. Nach dem Ausbruch der Pandemie hatte die Bundesregierung die Insolvenzantragspflicht für Unternehmen ausgesetzt, wenn Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit Folge der Pandemie waren. Zudem hätten Verbraucher wegen der angekündigten Verkürzung des Restschuldbefreiungsverfahrens Insolvenzanträge in den vergangenen Monaten hinausgezögert, so das Amt.
Schnelltests in Schulen und Kitas: Gewerkschaft lehnt Mehrarbeit ab
Die Lehrergewerkschaft Verband Bildung und Erziehung (VBE) hat die Mehrarbeit durch Corona-Schnelltests für Kitas und Schulen abgelehnt. Studien hätten gezeigt, dass Schulleitungen kaum noch in der Lage seien, alle notwendigen Aufgaben in der vorgesehen Zeit zu erledigen - und schon werde ein neues Aufgabenfeld eröffnet, sagte Niedersachsens VBE-Landeschef Franz-Josef Meyer. Lehrer seien zudem durch unbezahlte Mehrarbeit massiv belastet. Mit dem Plan der Corona-Schnelltests in Eigenregie in der Schule "werden wieder einmal vorschnell von der Politik realitätsferne Erwartungen geweckt, die gar nicht erfüllt werden können", kritisierte Meyer.
Ethikrat-Vorsitzende beklagt zynische Diskussionen über Corona-Opfer
Wir dürfen uns nicht damit abfinden, dass jeden Tag mehr als 400 Menschen sterben, sagt Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrats im NDR Info Interview.
Viele offene Fragen zu Schnelltests an Schulen
Von heute an sollen sich bundesweit Lehrer und Erzieher selbst auf das Coronavirus testen dürfen. Die Niedersächsische Ärztekammer kritisiert die Möglichkeit, die Direktorenvereinigung begrüßt sie.
Spahn für verschärfte Corona-Maßnahmen in Hotspots
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plädiert für schärfere Kontaktbeschränkungen in Regionen mit hohen Corona-Infektionszahlen. Dort wo die Zahlen hoch sind, brauche es "unbedingt" Schritte, die über die zwischen Bund und Ländern verabredeten Maßnahmen hinausgehen, sagte der CDU-Politiker im "Morgenmagazin". Dies sei zum Beispiel in Sachsen und Bayern schon erfolgt. Eine solche Entscheidung müsse sich stets nach dem Infektionsgeschehen vor Ort richten.
Impfstoffproduktion: Warum Pfizer Lieferprobleme hat
Der Partner des Mainzer Impfstoffherstellers Biontech hat sein Auslieferungsziel halbiert. Washington-Korrespondent Arthur Landwehr erläutert die Hintergründe.
Giffey: "Kitas sind keine Infektionstreiber"
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) sieht sich von neuen Corona-Infektionszahlen in der Entscheidung bestärkt, die Kitas offenzuhalten. In der Gruppe von null bis fünf Jahren liege die Zahl der Neuinfektionen im bundesweiten Durchschnitt bei 59 pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, sagte sie den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Tendenz sei rückläufig. In mehr als 90 Prozent der Kitas laufe der Betrieb, fügte Giffey hinzu. Nach den aktuellen Zahlen seien lediglich 5,8 Prozent der Kitas aufgrund von Infektionen ganz oder teilweise geschlossen gewesen. "Es war richtig, dass wir darauf gesetzt haben, Kitas offenzuhalten", sagte sie. "Kitas sind keine Infektionstreiber."
Niedersachsen: Kultusminister will Präsenzunterricht nach den Ferien
Niedersachsens Kultusminister Grant Henrik Tonne setzt sich für möglichst viel Präsenzunterricht nach den Weihnachtsferien ein. Das geschehe "aber nicht auf Biegen und Brechen, sondern immer einsortiert in die Entwicklung der Infektionszahlen", sagte der SPD-Politiker der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". "Wenn wir es schaffen, Weihnachten und Silvester vernünftig zu sein, dann werden wird das Schuljahr am 11. Januar mit weniger Belastung angehen als wir das zum heutigen Stand erleben." Sollte der Präsenzunterricht über Wochen beeinträchtigt sein, werde es die Möglichkeit geben, von einem zentralen Abitur zu einem dezentralen Abitur überzugehen, kündigte Tonne an.
Hamburgs Gesundheitssenatorin wirbt fürs Impfen
Hamburgs Impfzentrum an den Messehallen ist auf der Zielgeraden. Ein passender Impfstoff könnte schon Ende des Jahres vorliegen. Gesundheitssenatorin Melanie Leonhard (SPD) versucht unterdessen, Hamburgerinnen und Hamburger von einer Impfung zu überzeugen.
MV: Kaum Hoffnung auf Öffnung der Gastronomie dieses Jahr
Auch nach dem Beschluss der Landesregierung, die Entscheidung über die Verlängerung des Teil-Lockdowns noch einmal zwei Wochen aufzuschieben, sieht der Dehoga-Verband Mecklenburg-Vorpommern kaum eine Chance auf eine zwischenzeitliche Öffnung der Gastronomie. "Ich sehe die Gastronomie zumindest im Dezember und bis in den Januar hinein geschlossen", sagte Dehoga-Präsident Lars Schwarz. Die Branche müsse der Tatsache ins Auge blicken, dass Rahmenbedingungen für ein wirtschaftliches Arbeiten in diesem Jahr nicht mehr möglich seien.
Trotz Shopping-Angeboten und Gutscheinen: Innenstädte sind leer
Obwohl die Geschäfte in Niedersachsens Innenstädten geöffnet sind, bleiben die Kunden aus. Wer einkauft, tut dies gezielt. Nach Bummeln ist in der Corona-Pandemie offenbar kaum jemandem zumute.
23.449 Neuinfektionen in Deutschland
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 23.449 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Damit liegt der Wert etwas höher als am Freitag vor einer Woche, als 22.806 Fälle registriert worden waren. Mit 432 neuen Todesfällen binnen eines Tages wurde der dritthöchste Stand seit Beginn der Pandemie gemeldet. Der bisherige Höchstwert von 487 Todesfällen war am Mittwoch erreicht worden. In der Tendenz war die Zahl der täglichen Todesfälle zuletzt nach oben gegangen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuinfektionen erwartet wurde. Der sogenannte Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Donnerstag bei 0,94 (Vortag: 0,89). Das heißt, dass 100 Infizierte rechnerisch 94 weitere Menschen anstecken.
245 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein gemeldet
Schleswig-Holstein hat binnen 24 Stunden 245 neue Corona-Fälle registriert. Gestern hatte das Bundesland 240 Neuinfektionen gemeldet, am Freitag vergangener Woche waren es 225. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 43,6 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche. Inzidenzwerte über der kritischen Marke von 50 haben die Landeshauptstadt Kiel (66,5) sowie die Kreisen Pinneberg (84,1), Stormarn (65,5) und das Herzogtum Lauenburg (60,1).
Hotelzimmer für Wohnungslose in Hannover
Mit Hilfe von Spenden sind in Hannover 30 Hotelzimmer für obdachlose Menschen angemietet worden. Im Frühjahr waren bereits Obdachlose von der Stadt Hannover unter anderem in einer Jugendherberge untergebracht gewesen, das Ende dieses Projekts im Oktober hatte Kritik ausgelöst. Die schwierige Lebenssituation von wohnungslosen Frauen und Männern sei durch die Corona-Krise drastisch verschärft worden, teilte der Stadtkirchenverband Hannover mit.
Niedersachsen: Schule protestiert gegen Impfzentrum
Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte einer Hildesheimer Schule haben Sorge vor dem Menschenandrang, den der Impfbetrieb in ihrer Schulsporthalle mit sich bringen würde. Eine Übersicht aller geplanten Impfzentren für Niedersachsen finden Sie hier.
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Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie in der Coronavirus-Pandemie auf dem Laufenden. Von montags bis freitags bündeln wir die wichtigsten Ereignisse des Tages und erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft. Die nächste Ausgabe gibt es heute Nachmittag.
Corona-Beiträge aus dem NDR Fernsehen
Auch gestern Abend war die Corona-Pandemie wieder Thema in einigen Beiträgen der NDR Regionalmagazine. Hier eine Auswahl der Videos:
Der Ticker am Freitag startet
Auch heute hält NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die Infektionslage am Donnerstag: 1.313 in Niedersachsen, 306 in Hamburg, 240 in Schleswig-Holstein, 181 in Mecklenburg-Vorpommern und 75 im Bundesland Bremen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 3. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 2. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 1. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 30. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 29. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 28. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 27. November