Corona-Blog: Merkel fordert verschärfte Maßnahmen
Im Live-Ticker hat NDR.de Sie auch am Montag, 7. Dezember 2020 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Morgen früh geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Merkel: Vor Weihnachten über zusätzliche Maßnahmen entscheiden
- Hamburg und Lüneburg: Kein Glühwein mehr zum Cornern
- 50 Impfzentren in Niedersachsen bis Mitte Dezember
- Impfkommission legt Entwurf für Corona-Impfempfehlung vor
- Schleswig-Holstein wieder Corona-Risikogebiet
- Bundesweiter Aktionstag zur Maskenpflicht in Bahnen und Bussen
- Neuinfektionen im Norden: 558 bestätigte Fälle in Niedersachsen, 231 in Hamburg, 154 in Schleswig-Holstein, 58 in Mecklenburg-Vorpommern und 34 im Land Bremen - bundesweit 12.332
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
NDR.de wünscht eine angenehme Nacht
Vielen Dank für Ihr Interesse an unserer heutigen Corona-Berichterstattung auf NDR.de! Wir melden uns morgen früh mit einer neuen Ausgabe unseres Blogs wieder. Kommen Sie gut durch die Nacht!
Party in Wolfsburg aufgelöst - 20 Anzeigen
Die Polizei Wolfsburg hat im Stadtteil Hohenstein eine Party aufgelöst und mehrere Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet. Trotz der Beschränkungen in der Corona-Pandemie hatten etwa 20 Menschen aus mehreren Haushalten und auf engstem Raum in einer Wohnung gefeiert, wie die Polizei am Montag mitteilte. Sie versuchten teilweise, am Samstagabend aus dem Fenster zu springen, als die Beamten an der Tür klingelten. Draußen positionierte Beamten hätten die Partygäste aber abfangen können, hieß es in der Pressemitteilung.
Lüneburg: Weihnachtsmarkt nun ohne Glühwein
Auf dem Weihnachtsmarkt in Lüneburg darf nun kein Alkohol mehr ausgeschenkt werden. Außerdem wurden die Sitz- und Verweilflächen vergrößert, damit die Besucher Abstand halten können. Mit diesen Mitteln versuchen die Lüneburger, an ihrem Weihnachtsmarkt festzuhalten - trotz Pandemie.
Bund lehnt Corona-Hilfe für VfB Lübeck ab
Fußball-Drittligist VfB Lübeck erhält zumindest vorerst keine Mittel aus dem von der Bundesregierung aufgelegten Förderprogramm "Corona-Hilfe für den Profisport". Ein Antrag des Aufsteigers wurde abgelehnt. Dem VfB droht im Worst Case - Geisterspielen bis zum Saisonende - ein Minus von 1,3 Millionen Euro.
Helios-Kliniken Schwerin verschieben nicht notwendige OPs
40 Helios-Mitarbeiter sind derzeit in Quarantäne. Bei zehn von ihnen wurde das Coronavirus nachgewiesen. Der Geschäftsführer der Helios-Kliniken Schwerin Daniel Dellmann sagte, alles sei unter Kontrolle, es sollten nur einige Betten freigehalten werden, damit mit dem vorhandenen Personal gut weiter gearbeitet werden kann.
Viele Corona-Infektionen in MV - Debatte um mögliche Verschärfungen
Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) haben angekündigt, dass sich das Kabinett am Dienstag mit einer sogenannten Hotspot-Strategie befassen wird. Dabei geht es um die Frage, was passiert, wenn Kreise oder auch einzelne Städte 100 oder 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in einer Woche erreichen. Für diesen Fall hatte Glawe lokale Ausgangsbeschränkungen nicht ausgeschlossen. Es gilt außerdem als unwahrscheinlich, dass angesichts des zunehmenden Infektionsgeschehens Massagepraxen und Kosmetikstudios vorzeitig öffnen dürfen, wie es von der Regierung noch vor Kurzem im Aussicht gestellt worden war.
Weil hält weitere Beratungen vor Weihnachten für überflüssig
"Ich kann gut verstehen, dass Länder, die besonders hohe Inzidenzwerte aufweisen, weitere Verschärfungen vornehmen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Hannover. "Für Niedersachsen sehe ich dazu derzeit keine Notwendigkeit." Das Land verzeichne aktuell die drittniedrigsten Infektionszahlen in Deutschland.
Sechs Patienten in Eckernförder Klinik mit Corona infiziert
In der Eckernförder Imland-Klinik sind sechs Patienten mit dem Coronavirus infiziert worden. Die Patienten, die ursprünglich wegen anderer gesundheitlicher Probleme im Krankenhaus waren, wurden von Eckernförde in die Imland-Klinik nach Rendsburg verlegt. Denn dort gebe es eine Isolierstation, wo aktuell kein Corona-Infizierter liege. Nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt wurde für 48 Stunden für alle Abteilungen am Standort Eckernförde ein genereller Aufnahmestopp verhängt. Die Zahl der nachgewiesenen Corona-Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern der Imland-Klinik in Eckernförde ist derweil auf 18 gestiegen. Betroffen sind nach Angaben der Klinik neben den sechs Patienten auch zwölf Mitarbeiter. Zehn Personen befänden sich zusätzlich in Quarantäne.
Pandemie erzwingt Gottesdienste der etwas anderen Art
Unter anderem setzen viele Kirchen auf Gottesdienste unter freiem Himmel. Auf dem Land werden außerdem Pastoren mit Treckern von Dorf zu Dorf fahren.
THW-Spieler gibt Handball-WM in Ägypten im Januar den Laufpass
Der Kieler Kreisläufer Wiencek könnte nicht der einzige Nationalspieler sein, der freiwillig auf eine Teilnahme am Ägypten-Turnier verzichtet. Unter anderem hatte auch sein Kieler Teamkamerad Steffen Weinhold bereits Kritik an der Austragung der WM geäußert.
34 Neuinfektionen im Land Bremen bestätigt
Im Land Bremen haben die Behörden im Vergleich zum Vortag (61) 34 neue Fälle von Corona-Infektionen registriert. Vor einer Woche waren 26 Neuinfektionen gemeldet worden.
Hamburg und Lüneburg: Kein Glühwein mehr zum Cornern
In bestimmten Straßen in Ottensen, dem Schanzenviertel und Winterhude darf ab 8. Dezember von 16 Uhr an kein Glühwein mehr zum Verzehr auf der Straße verkauft werden. Damit soll das sogenannte Cornern verhindert werden. Auch Lüneburg nimmt seine Erlaubnis für den freien Verkauf von Glühwein in der Weihnachtszeit zurück. Nun wird auch Gastronomen und Händlern das Außerhaus-Angebot für alkoholische Getränke verboten. Am Gassenzauber mit den kleinen Weihnachtsinseln und 22 Buden will man aber festhalten. Es gibt dann aber nur Früchtepunsch, heißen Holunder und Kakao ohne Schuss.
96 Neuinfektionen übers Wochenende an Hamburger Schulen
An Hamburgs Schulen ist die Zahl der Neuinfektionen übers Wochenende um 96 gestiegen. Neue Fälle hätten am Freitag, Samstag und Sonntag insgesamt 58 Schulen gemeldet, teilte die Schulbehörde mit. Betroffen seien 79 Schülerinnen und Schüler sowie 15 Schulbeschäftigte. "Dabei handelt es sich meist jeweils um einzelne Infektionen pro Schule", sagte ein Sprecher. Im Wochenvergleich sei die Zahl der Neuinfektionen um neun Prozent gestiegen. 18 Klassen seien von den Gesundheitsämtern vorsorglich in Quarantäne versetzt worden. Damit befänden sich nun 78 Klassen sowie 174 Schulbeschäftigte in Quarantäne.
58 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern registriert
Die Behörden haben in Mecklenburg-Vorpommern 58 Neuinfektionen bestätigt. Vor einer Woche hatte der registrierte Anstieg 47 betragen. Die meisten neuen Fälle gibt es jetzt demnach in Vorpommern-Greifswald (plus 20). Drei weitere Todesopfer sind zu beklagen.
Merkel: Vor Weihnachten über zusätzliche Maßnahmen entscheiden
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hält angesichts der anhaltend hohen Infektionszahlen Entscheidungen über weitergehende Maßnahmen noch vor Weihnachten für nötig. Gegenwärtig werde ihr zu viel über Glühweinstände gesprochen und zu wenig über die Krankenschwestern und Pflegekräfte, die unter Hochdruck und mit großem Einsatz auf den Intensivstationen und in den Pflegeheimen arbeiten müssten, sagte Merkel nach Angaben von Sitzungsteilnehmern in einer Video-Sitzung der Unionsfraktion. Mit den bisher ergriffenen Maßnahmen komme man von den auf einem viel zu hohen Niveau stagnierenden Infektionszahlen nicht herunter, sagte Merkel demnach weiter. Das heiße, man werde den Winter nicht ohne zusätzliche Maßnahmen durchstehen können. Mit den Ministerpräsidenten werde man in den nächsten Tagen weiter beraten, kündigte Merkel demnach an. Innerhalb der schleswig-holsteinischen Landesregierung werde bereits beraten, ob die aktuell landesweit geltenden Maßnahmen ausreichten oder angepasst werden sollten, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP).
Corona-Ausbruch im Kloster in Thuine weitet sich aus
Mittlerweile ist das Virus bei 104 Ordensschwestern im Kloster der Franziskanerinnen in Thuine nachgewiesen worden. Das sagte die Generaloberin des Klosters NDR Niedersachsen. Betroffen seien auch 23 Schwestern aus dem Seniorenheim des Klosters im Landkreis Emsland. Drei Ordensfrauen werden demnach im Krankenhaus behandelt. Viele der erkrankten Schwestern seien mittlerweile aber wieder genesen, so die Generaloberin weiter.
Kreis Cloppenburg richtet Impfzentrum in Jugendherberge ein
Der Landkreis Cloppenburg hat mit der Einrichtung eines Corona-Impfzentrums in einer Jugendherberge begonnen. 22 Mitarbeiter des Technischen Hilfswerkes räumten nach Angaben eines Landkreissprechers die derzeit leerstehende Jugendherberge aus. Bis zum 15. Dezember muss das Impfzentrum fertiggestellt sein. Wann mit den Impfungen begonnen werde, sei noch nicht bekannt.
Epidemiologe: "Zahl der Erkrankungen viel wichtiger als Laborbefunde"
Im Kampf gegen das Coronavirus müssen nach Überzeugung des Epidemiologen Gérard Krause die tatsächlich an Covid-19 Erkrankten stärker in den Blick genommen werden. "Die Zahl und Schwere der Erkrankungen ist viel wichtiger als die Zahl der Laborbefunde allein", sagte der Wissenschaftler vom Braunschweiger Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI). Die Zahl der Neuinfektionen sei als einziger Wert für einschränkende Maßnahmen sachlich problematisch. "Die Möglichkeiten, besondere Risikopersonen etwa in Altenheimen besser zu schützen, sind noch lange nicht ausgeschöpft. Wenn wir in diesen Bereich ebenso so früh und so viel Aufmerksamkeit gerichtet hätten wie in die Ermöglichung von Fußballspielen, wären wir jetzt vielleicht hier besser aufgestellt", kritisierte der Mediziner.
Garg: Jeder Einzelne hat es selbst in der Hand
"Was Sorge bereitet, ist, dass trotz der bereits eingeleiteten Maßnahmen auch in Schleswig-Holstein bisher kein klarer positiver Trend absehbar ist", beklagt Gesundheitsminister Heiner Garg (FDP). Er appelliert an die Menschen, auf nicht zwingende Kontakte zu verzichten. Jede Einzelne habe es in der Hand durch eigenes umsichtiges Handeln die Situation zum Positiven zu beeinflussen. In der Landesregierung wird dem Minister zufolge beraten, ob die aktuell landesweit geltenden Maßnahmen ausreichen oder angepasst werden sollten. In Regionen mit überdurchschnittlichen Sieben-Tage-Werten bei den Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner können zudem regional begrenzt verschärfte Regelungen erlassen werden, wie zuletzt im Kreis Pinneberg und in Kiel.
Trotz Maßnahmen keine Trendwende in Sicht
In Hamburg ist der Sieben-Tage-Wert wieder bei mehr als 100 Infizierten. Mecklenburg-Vorpommern und auch Schleswig-Holstein sind nun auch wieder Risikogebiet.
Intensiv-Fälle im Norden: Zahlen stagnieren
Die Zahl der Covid-19-Erkrankten, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen, hat heute mit 384 Patienten einen neuen Höchststand erreicht und liegt bereits seit dem 6. November über dem höchsten Stand der ersten Welle im Frühjahr. Doch während in Deutschland die Anzahl der Covid-19-Intensiv-Fälle kontinuierlich weiter steigt, gibt es für Norddeutschland einen Hoffnungsschimmer: Seit drei Wochen stagniert die Zahl der Covid-19-Patienten auf norddeutschen Intensivstationen. Das passiert dann, wenn gleich viele Neuaufnahmen nachrücken wie Genesene und Verstorbene wieder die Intensivstation verlassen. Das könnte auf einen Umschwung hindeuten. Allerdings lässt dieser schon länger auf sich warten als ursprünglich angenommen: So hatte die Zahl der Corona-Neuinfizierten bereits Mitte November ihren Höhepunkt erreicht - und geht seither zurück. Als Faustformel gilt, dass es sich nach etwa zehn Tagen entscheidet, ob Infizierte so schwer an Covid-19 erkranken, dass sie intensivmedizinische Behandlung benötigen. Laut dieser Regel müsste sich die Situation auf den Intensivstationen bereits seit etwa eineinhalb Wochen wieder entspannen. Eine Erklärung für die weiterhin hohe Zahl an Covid-Intensiv-Patienten lautet, dass sich wieder vermehrt alte Menschen unter den Neuinfizierten befinden. Bei ihnen ist ein schwerer Verlauf wahrscheinlicher.
Todesfall im Kieler Alten- und Pflegeheim St. Nicolai
Nach einer Covid-19-Erkrankung ist eine 88-jährige Bewohnerin des Kieler Alten- und Pflegeheims St. Nicolai gestorben. Das teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Den Angaben zufolge war in der vergangenen Woche bei 25 Bewohnern, zwölf Mitarbeitern und bei einer Person im privaten Umfeld das Coronavirus nachgewiesen worden.
Niedersachsen schließt Verschärfungen über Feiertage nicht aus
Die ins Auge gefassten Lockerungen der Corona-Kontaktbeschränkungen über Weihnachten und den Jahreswechsel sind in Niedersachsen noch nicht beschlossene Sache. Lockerungen seien abhängig vom weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen heute in Hannover. Kurz vor Ablauf der aktuellen Corona-Verordnung am 20. Dezember werde noch einmal sehr gewissenhaft geguckt, ob die Verordnung fortgeschrieben werde oder ob Veränderungen erforderlich seien. Pörksen: "Auch wir können nicht ausschließen, dass es dann nicht notfalls wieder zu Verschärfungen kommt."
Impfkommission legt Entwurf für Corona-Impfempfehlung vor
Für die geplante Priorisierung von Corona-Impfungen liegen nun konkretere Vorschläge vor. Die Ständige Impfkommission (Stiko) verschickte dazu heute einen Entwurf an Länder und medizinische Fachgesellschaften. Empfohlen wird demnach, Impfungen zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe anzubieten - sowie Gruppen, die beruflich besonders exponiert sind oder engen Kontakt zu Risikogruppen haben. Dies betrifft demnach rund 8,6 Millionen Menschen. Konkret nennt die Empfehlung Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen und Menschen über 80 Jahre. Zudem aufgeführt wird beispielsweise Personal mit besonders hohem Risiko in medizinischen Einrichtungen wie Notaufnahmen und in der Betreuung von Corona-Patienten.
SPD fordert Mietenmoratorium bis zum Ende der Corona-Krise
Die schleswig-holsteinische SPD macht sich dafür stark, dass Menschen mit Mietrückständen wegen der Corona-Pandemie ihre Wohnung bis zum Ende der Krise nicht gekündigt werden darf. Dem Landtag in Kiel liegt ein entsprechender Antrag vor. Er soll nächste Woche beraten werden. Demnach soll die Landesregierung eine Bundesratsinitiative auf den Weg bringen: Das im Juni 2020 ausgelaufene Mietenmoratorium sowie der Aufschub von Zahlungsverpflichtungen an Energieversorger bei Corona-bedingten finanziellen Notsituationen sollten wieder in Kraft gesetzt werden - und so lange gelten, bis die Corona-Krise überwunden ist.
Geschäftslage in Tourismusbranche "miserabel"
Der aktuelle Lockdown in der Corona-Krise trifft die Tourismusbranche in Niedersachsen hart, nachdem es im Sommer zunächst eine Stimmungsaufhellung gegeben hatte. Das geht aus der neuen Saisonumfrage der Industrie und Handelskammern in Niedersachsen (IHKN) hervor. Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen beklagt demnach Liquiditätsengpässe. "Die Geschäftslage ist in der Tourismusbranche miserabel - in der Reisebranche sagen fast 30 Prozent, dass die Betriebe von der Insolvenz bedroht sind", sagte IHKN-Hauptgeschäftsführer Hendrik Schmitt in Hannover. "Wir erleben den Teil-Lockdown wie einen Voll-Lockdown", sagte Bernhard Brons, Präsident der IHK für Ostfriesland und Papenburg. Im Geschäft an der Küste gebe es im November und Dezember Rückgänge um zwei Drittel. Bis Ostern wird nun auf eine Rückkehr zur Normalität gehofft.
Sankt Pauli Museum soll durch neue Stiftung gerettet werden
Wegen der Corona-Krise stand das private Sankt Pauli Museum zuletzt vor dem Aus. Der ehrenamtliche Vorstand des Betreibervereins musste aufgeben. Nun will Museumsgründer und Kiez-Fotograf Günter Zint das Museum mit einer Stiftung retten. "Es steht fest, dass es eine Stiftung geben wird. Das ist alles am Laufen. Wir hatten schon Gespräche mit der Kulturbehörde und mehrere Zusagen von Geldgebern", sagte Zint.
50 Impfzentren in Niedersachsen bis Mitte Dezember
In Niedersachsen hat der Aufbau von 37 Impfzentren bereits begonnen, bis Mitte Dezember sollen landesweit 50 Zentren für Impfungen gegen das Coronavirus bereitstehen. Das sagte Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) heute bei einer Pressekonferenz in Hannover. Um den Jahreswechsel werde mit einem Start der Impfungen gerechnet. "Das hoffe ich sehr", sagte die Ministerin. Für Lagerung und Transport des Impfstoffes habe das Land einen Vertrag mit dem Postdienstleister DHL geschlossen. Von zwei Zentrallagern aus solle er in die Zentren geliefert werden. Der besonders kühlbedürftige Impfstoff wird laut Reimann von einem Lager in den Niederlanden aus angeliefert, übrige Impfstoffe von einem Lager in Hessen aus.
Zahl der Neuinfektionen in Hamburg bleibt hoch
Die Hamburger Gesundheitsbehörde meldet heute 231 Corona-Neuinfektionen. Das sind exakt so viele Fälle wie am Vortag und 81 mehr als am vergangenen Montag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in einer Woche stieg deshalb von 112,9 auf 117,2 an. Seit Beginn der Pandemie wurden nach Angaben der Sozialbehörde insgesamt 27.086 Menschen in Hamburg positiv auf das Coronavirus getestet. Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts können davon inzwischen etwa 19.500 als genesen angesehen werden.
MV: Kammern und Ministerium wollen Fragen zu Hilfen klären
Die vielen Fragen zu "November- und Dezemberhilfen" für Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern sollen in einem Internetseminar am 8. Dezember beantwortet werden. Dazu laden die drei Industrie- und Handelskammern in Mecklenburg-Vorpommern sowie das Wirtschaftsministerium in Schwerin ein, wie die IHK in Neubrandenburg heute mitteilte. So sollen unter anderem die Voraussetzungen und die Höhe einer Förderung durch die staatlichen Hilfen an Firmen und Selbstständige zur Überbrückung des Teil-Lockdowns erörtert werden.
558 neue Fälle in Niedersachsen gemeldet
In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 558 neue Corona-Infektionen bestätigt worden. Das geht aus den Zahlen des Landesgesundheitsamtes in Hannover von heute hervor (Stand 9 Uhr) - vor einer Woche waren es noch 475. Gerechnet auf 100.000 Einwohner gab es in den vergangenen sieben Tagen 81,0 Neuinfektionen - im Vergleich zum Vortag eine leichte Steigerung. Allerdings sind in den Zahlen von Montag Fälle der letzten vier Tagen aus dem Landkreis Vechta enthalten, da es dort ein technisches Übermittlungsproblem gab. Die Hotspots waren Delmenhorst mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 184,4 sowie Cloppenburg (181,0). Die Region Hannover ist mit 96,2 nur noch knapp unter der kritischen Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Ansteckungen im Land betrug 78.132. Binnen eines Tages starben sieben Menschen in Niedersachsen an oder mit einer Sars-CoV-2-Infektion. Die Gesamtzahl stieg auf landesweit 1.271 Tote seit Ausbruch der Pandemie.
Lufthansa baut bis Jahresende 29.000 Stellen ab
Wegen der Auswirkungen der Corona-Pandemie lässt die Lufthansa viele Jets am Boden und baut massiv Jobs ab. Bis zum Jahresende werden 29.000 Stellen weggefallen sein, bestätigte eine Unternehmenssprecherin. Übrig bleiben demnach noch 109.000 Mitarbeiter. Im Ausland werden über 20.000 Jobs gestrichen. Zudem hat die Airline das Europageschäft der Catering-Tochter LSG mit 7.500 Mitarbeitern verkauft. Im nächsten Jahr sollen in Deutschland weitere 10.000 Stellen abgebaut werden. Unterdessen steige bei der Lufthansa die Nachfrage nach Flügen über Weihnachten und Silvester an, sagte die Sprecherin. Buchungen für die Kanareninseln Teneriffa und Fuerteventura hätten sich verdreifacht. Die Nachfrage nach Flugtickets nach Kapstadt in Südafrika und Cancún in Mexiko habe sich vervierfacht.
Über 500.000 Euro Corona-Bußgelder in Region Hannover
Mehr als ein halbe Million Euro hat die Region Hannover seit März an Bußgeldern wegen Verstößen gegen Corona-Verordnungen kassiert. Das berichtete heute die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" unter Berufung auf die Region. Es seien mehr als 8.000 Bußgeldverfahren eingeleitet worden. Die meisten Verfahren gab es wegen Verstößen gegen die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. Verhängt wurden Bußgelder zwischen 100 und 150 Euro. Für Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen verhängte die Region Bußgelder zwischen 100 und 400 Euro. Das bislang höchste Bußgeld musste der Betreiber einer Bar zahlen, der wiederholt gegen das Hygienekonzept verstoßen hat. Bei ihm wurden 6.000 Euro fällig.
Maskenpflicht in Zügen: Zusätzliche Kontrollen
Zusätzliche Sicherheitsteams der Deutschen Bahn und der Bundespolizei schauen anlässlich eines bundesweiten Aktionstages darauf, ob Fahrgäste ihre Mund-Nase-Bedeckung richtig tragen. Die Kontrollen gab es am frühen Morgen beispielsweise im Regionalexpress von Rostock nach Hamburg über Schwerin. Das ist die Strecke, auf der die meisten Fahrgäste in Mecklenburg-Vorpommern unterwegs sind - der Zug bringt viele Pendler zur Arbeit.
Impfstoffe: Woopen fordert bessere Kommunikation
Christiane Woopen, Vorsitzende des Europäischen Ethikrats und Medizinethikerin an der Uni Köln, hat am Morgen im NDR Info Interview eine bessere Aufklärung über die Corona-Impfstoffe gefordert - zum Beispiel auch über mögliche Nebenwirkungen. Die Kommunikation mit der Bevölkerung sei ein zentraler Punkt, um Verunsicherung zu vermeiden. Die Impfungen würden viele Monate dauern. Geklärt werden müsse auch noch, wie lange der Impfschutz anhält, da seien gründliche Beobachtungen und Untersuchungen nötig.
Städte- und Gemeindebund zweifelt an Corona-Lockerungen
Der Deutsche Städte- und Gemeindebund bezweifelt, dass die Kontaktbeschränkungen über die Feiertage wie geplant gelockert werden. Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg sagte in der "Rheinischen Post", weitere Kontakte und zusätzliche Reisen könnten dazu führen, dass die Zahl der Neuinfektionen weiter ansteigt. Er sprach sich dafür aus, die Entwicklung in den kommenden anderthalb Wochen zu beobachten und dann noch einmal darüber zu beraten.
Braun plädiert für weitere Verschärfungen vor Weihnachten
Kanzleramtschef Helge Braun hat sich für einen weiteren Bund-Länder-Gipfel zur Corona-Krise in dieser oder der kommenden Woche ausgesprochen. Der "Bild"-Zeitung sagte Braun, die derzeitigen Auflagen funktionierten auf Dauer nicht. Mindestens in den Brennpunkten müsse es deshalb noch einmal deutliche Verschärfungen geben. Man müsse unbedingt die Kontakte weiter reduzieren, forderte er. Braun schlug erneut vor, dazu in den Schulen den Unterricht ab der 8. Klasse entweder rein digitalen Unterricht oder Mischmodelle mit einem teilweisen Lernen zuhause zu organisieren.
Weil bleibt vorsichtig: "Noch jede Menge Arbeit vor uns"
Während Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) schon von einem Stufenplan zur Lockerung der Corona-Maßnahmen sprach, macht Stephan Weil (SPD) klar: Davon ist Niedersachsen noch weit entfernt. "Es wird sicherlich der Zeitpunkt kommen, an dem wir über Lockerungen reden können", sagte Niedersachsens Ministerpräsident am Sonntagabend im NDR Regionalmagazin Hallo Niedersachsen. Dann werde das wie im Frühjahr in Niedersachsen wieder stufenweise geschehen. "Aber bis dahin liegt noch jede Menge Arbeit vor uns."
Vorerst keine schärferen Corona-Regeln in Hamburg
Bayern hat angesichts schlechter Corona-Zahlen strengere Regeln angekündigt, Thüringen auch. In Hamburg ist eine Verschärfung zu den Feiertagen bisher kein Thema. Solche Überlegungen gebe es im Senat nicht, sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer auf Anfrage von NDR 90,3. Auch was Lockerungen über die Feiertage angeht, bleibe Hamburg demnach vorerst bei seiner Haltung.
Beim Weihnachts-Shoppen ist Geduld gefragt
Weihnachts-Shopping unter erschwerten Bedingungen: In Hamburg mussten am Wochenende wegen der Corona-Beschränkungen viele Geschäfte kurzzeitig gesperrt werden.
RKI meldet 12.332 Neuinfektionen bundesweit
Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt auf hohem Niveau, auch wenn die deutschen Gesundheitsämter dem Robert Koch-Institut (RKI) zum Wochenstart wieder vergleichsweise wenig neue Corona-Infektionen gemeldet haben. Innerhalb eines Tages wurden 12.332 neue Fälle übermittelt. Das sind über 1.000 Fälle mehr als am vergangenen Montag, als die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen bei 11.168 lag. Der bisherige Spitzenwert war am 20. November mit 23.648 Fällen erreicht worden. An Sonntagen und Montagen sind die erfassten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
Schleswig-Holstein als letztes Bundesland über 50er-Marke
Schleswig-Holstein ist als letztes Bundesland in Deutschland in der aktuellen Infektionswelle zum Corona-Risikogebiet geworden. In den vergangenen sieben Tagen kamen auf 100.000 Einwohner im Schnitt 51,6 Infektionen, wie die Landesregierung mitteilte. Damit ist der Risikowert von 50,1 überschritten. Am Sonnabend hatte die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 48,9 gelegen. Die Landesregierung meldete am Sonntagabend 154 neue bestätigte Fälle. Vor einer Woche waren 71 Neuinfektionen registriert worden. In den Krankenhäusern werden den Angaben zufolge 114 Covid-19-Patienten behandelt, 24 von ihnen befinden sich in Intensivtherapie, 12 müssen beatmet werden.
Niedersachsens Krisenstab informiert
Bereits heute um 12 Uhr äußert sich der Krisenstab der niedersächsischen Landesregierung zur aktuellen Corona-Situation. Wie entwickeln sich die Infektionszahlen? Wie ist der Stand beim Aufbau der Impfzentren im Land? NDR.de überträgt die Pressekonferenz live und in voller Länge.
Bundesweiter Aktionstag zur Maskenpflicht in Bahnen und Bussen
Hunderte Bundespolizisten und Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn kontrollieren heute in ganz Deutschland schwerpunktmäßig die Einhaltung der Maskenpflicht in den Zügen. Vorgesehen sind nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums Schwerpunkt-Kontrollen auf bestimmten Strecken und an Bahnhöfen. Allein in Niedersachsen sollen heute Hunderte Bundespolizisten und Sicherheitsmitarbeiter der Deutschen Bahn kontrollieren, ob die Maskenpflicht eingehalten wird. Die Länder wurden ebenfalls zu verstärkten Kontrollen in Bussen, U-Bahnen und Straßenbahnen aufgerufen. Schon vergangene Woche hatte die Bahn angekündigt, die Kontrollen im Dezember noch einmal verstärken zu wollen. Täglich soll in bis zu 50 Prozent der Fernzüge kontrolliert werden.
Neuer Tag, neuer NDR.de Live-Ticker
Auch heute hält NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die Infektionszahlen im Norden vom Sonntag: Niedersachsen meldete 874 neue Corona-Fälle, Schleswig-Holstein 234, Mecklenburg-Vorpommern 95, Hamburg 231 und das Bundesland Bremen 61.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 6. Dezember
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