Corona-Blog: Zahl der Toten im Norden steigt auf Höchstwert
NDR.de hat Sie auch am Sonnabend, 12. Dezember, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag gibt es an dieser Stelle einen neuen Corona-Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Zahl der Toten in Norddeutschland steigt auf Höchstwert
- Bund-Länder-Treffen: Politiker rechnen mit harten Einschränkungen
- Schleswig-Holstein und Niedersachsen: Alkohol im Freien verboten
- 1.339 neue Corona-Fälle in Niedersachsen bestätigt, 384 in Schleswig-Holstein, 515 in Hamburg, 199 in Mecklenburg-Vorpommern und 165 im Land Bremen; bundesweit 28.438 Neuinfektionen und 496 Todesfälle
Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande
Vielen Dank für Ihr Interesse - haben Sie eine gute Nacht!
Das Team von NDR.de unterbricht für ein paar Stunden die Corona-Berichterstattung. Sonntagfrüh geht es in einem neuen Blog weiter.
Hamburger Hochbahn plant für stärkere Maßnahmen
Wenn der harte Lockdown kommt, dann wird in den nächsten Tagen das öffentliche Leben weiter heruntergefahren. Der öffentliche Nahverkehr soll dann aber aufrecht erhalten werden, betonte Henrik Falk, der Vorstandsvorsitzende der Hochbahn im Interview mit dem NDR Hamburg Journal.
Hürden bei Schnelltests in Altenheimen
Schnelltests für Besucher, Mitarbeiter und Hausbewohner sollen nach dem Willen der Behörden für Sicherheit in einer der größten Risikogruppen sorgen. Doch längst nicht überall klappt das.
Hamburgs Kultursenator fordert rasche Öffnung der Theater
Der neue Präsident des Deutschen Bühnenvereins, der Hamburger Kultursenator Carsten Brosda (SPD), verlangt eine möglichst rasche Öffnung der Theater nach dem Weihnachts-Shutdown. "Auch in Deutschland muss die Kultur in der ersten Welle der Lockerungen dabei sein", sagte Brosda der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Es sei auch wichtig, dass die Probenarbeit jetzt weitergehe. Brosda kritisierte zugleich den seit Anfang November gültigen "Lockdown light" als verfehlt. "Dass die Theater geschlossen werden, haben viele verstanden", sagte er. "Mir ist aber häufig die Frage begegnet: Warum sind die Kaufhäuser noch offen? Macht den Lockdown doch bitte konsequent, dann können wir schneller wieder ins Leben einsteigen."
Vielleicht vorerst letztes Weihnachtsshopping in Niedersachsen
Auch viele Menschen in Niedersachsen und Bremen haben angesichts der Diskussionen um Geschäftsschließungen am Sonnabend die Gelegenheit zum Weihnachtseinkauf genutzt. "Im Vergleich zu den Vorwochen merkt man, dass mehr Menschen da gewesen sind", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Niedersachsen-Bremen, Mark Alexander Krack. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Umsätze vor dem dritten Advent in diesem Jahr 40 bis 50 Prozent unter denen des Vorjahres lägen.
Städte- und Gemeindebund zeigt Verständnis für weitere Einschränkungen
Vor dem morgigen Corona-Bund-Länder-Gipfel gilt eine Verschärfung der Maßnahmen als sehr wahrscheinlich. Auch nach Einschätzung des Hauptgeschäftsführers des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, ist ein harter Lockdown erforderlich - obwohl ihm die Konsequenzen bewusst sind, wie er auf NDR Info sagte.
Land Bremen bestätigt 165 Neuinfektionen
165 Neuinfektionen wurden im Land Bremen registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt damit in Bremen bei 136,9 und in Bremerhaven bei 94,3.
199 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern gemeldet
Die Behörden haben im Vergleich zum Vortag 199 neue Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern bestätigt. Wetere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 wurden nicht registriert. Die meisten Neuinfektionen gibt es demnach in Ludwigslust-Parchim (plus 60).
Zahl der Toten in Norddeutschland steigt auf Höchstwert
Die Zahl der Todesfälle in Norddeutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. In den vergangenen sieben Tagen sind in den fünf norddeutschen Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen 268 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Gleichzeitig steigt die Zahl der Neuinfektionen in der Altersgruppe über 80 steil an und erreicht einen neuen Höchstwert. In keiner anderen Altersgruppe gibt es aktuell so viele Neuinfektionen. Damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit, bald noch mehr Tote beklagen zu müssen. Denn die Ältesten sind durch Covid-19 am meisten gefährdet.
Forderungen nach schnellem Lockdown mehren sich
Im Kampf gegen die hohen Infektionszahlen soll es nun wohl doch einen sogenannten harten Lockdown geben. Wie hart genau der ausfällt, und wann er beginnt, darüber wird schon heftig spekuliert. Klarheit wird es wohl am Sonntag nach der Krisenkonferenz der Länderchefs mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geben.
Weniger Kunden und gezieltere Einkäufe in Hamburg
In der Hamburger City haben viele Menschen den vielleicht letzten verkaufsoffenen Sonnabend vor Weihnachten genutzt, um ihre Geschenke zu kaufen. Es gebe aber keinen großen Ansturm auf die Geschäfte, sagte Brigitte Engler vom Hamburger City Management. "Im Vergleich zu den vorherigen Jahren sind es rund 50 Prozent weniger." Am Sonntag sollen die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über deutlich härtere Corona-Einschränkungen beraten. Laut Medienberichten soll neben Schulen und Kitas dann auch der Einzelhandel bis auf wenige Ausnahmen wie Supermärkte schließen.
Veranstaltungsbranche protestiert in Lübeck für mehr Unterstützung
Gut 120 Demonstranten aus der Veranstaltungsbranche haben in Lübeck auf ihre Notlage aufmerksam gemacht. Weil in diesem Jahr so gut wie alle größeren Veranstaltungen Corona-bedingt abgesagt werden mussten, drohten vielen Betrieben die Insolvenz.
MV: Quarantäne-Kontrollen von Einreisenden aus Polen
Aufgrund der hohen Corona-Infektionszahlen im Nachbarland Polen hat die Landespolizei in Mecklenburg-Vorpommern am Sonnabend Reisende an der Grenze kontrolliert. Die Beamten wollten vor allem feststellen, ob sich Einreisende an die Quarantäneregeln halten.
Gemeinsame Aktion der Lübecker Kirchen an Heiligabend
Weil Corona-Ansteckungen an Heiligabend verhindert werden sollen und Sitzplätze in den Gotteshäusern knapp sind, laden die Lübecker Kirchen an Heiligabend mit Glockengeläut zu Andacht, Gesang und Gebet ein. Um 14.55 Uhr sollten die Glocken aller Kirchen läuten, sagte die evangelische Pröpstin Petra Kallies. Die Glocken seien "ein hörbares Zeichen der Verbundenheit". Auf 21.000 Flyern, die die Gemeinden in der Stadt verteilen wollen, stehen die Weihnachtsgeschichte und die beiden Weihnachtslieder "Ihr Kinderlein kommet" und "O du fröhliche". So könne jeder für sich und zugleich gemeinsam mit anderen Weihnachten feiern, heißt es in der Einladung. "Am Küchentisch, auf der Straße, über den Gartenzaun, von Balkon zu Balkon."
Kretschmann: Lockdown kommt wohl schon vor Weihnachten
Der bundesweite Lockdown wird nach Einschätzung des baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann (Grüne) schon vor Weihnachten kommen. "So wie es sich abzeichnet, wird der harte Lockdown vor Weihnachten kommen und nicht erst danach", sagte Kretschmann mit Verweis auf eine Corona-Schalte mit anderen Ministerpräsidenten und Kanzlerin Angela Merkel. Dort sei am Vormittag die Ministerpräsidentenkonferenz an diesem Sonntag zur Corona-Krise vorbereitet worden. Kretschmann betonte, die Menschen müssten sich darauf einstellen, dass schon nächste Woche das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben so weit wie möglich heruntergefahren werde.
Scholz rechnet mit raschen Einschränkungen
Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) erwartet von dem morgigen Bund-Länder-Treffen "sehr einschneidende" Beschlüsse. Deutschland müsse viele Einschränkungen akzeptieren, "zum Beispiel was den Einzelhandel betrifft", sagte der Vizekanzler und ehemalige Hamburger Bürgermeister. "Das muss jetzt ganz schnell geschehen." Viele Kontakte müssten reduziert werden, etwa auch in den Schulen, sagte Scholz bei einer SPD-Veranstaltung zur Vorbereitung des Programms für die Bundestagswahl 2021. Die Regierungschefs der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wollen bei dem Treffen am Sonntag über weitere Schritte in der Corona-Pandemie beraten.
515 Corona-Neuinfektionen in Hamburg
Die Behörden in Hamburg registrieren eine steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen: Innerhalb der vergangenen 24 Stunden meldeten die Gesundheitsämter der Stadt 515 neue Fälle, nach 418 am Freitag. Am vergangenen Sonnabend waren es 347 neue Fälle. Der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert liegt nun bei 132,4, am Freitag betrug er 123,6 und vor einer Woche 106,3. Nach Behördenangaben haben sich inzwischen insgesamt 29.139 Menschen mit dem Coronavirus infiziert.
Kommt der harte Lockdown?
Die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder fordern vor dem Treffen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag ein einheitliches Vorgehen. Derzeit gibt es aber noch sehr unterschiedliche Maßnahmen. Kommt ein harter Lockdown? NDR Info fasst den aktuellen Stand zusammen.
Lockdown: Niedersachsen pocht auf einheitliche Lösung
Vor dem Treffen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder hat sich Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann (CDU) für ein gemeinsames Vorgehen ausgesprochen. Er glaube, man werde den Einzelhandel ein paar Tage vor Weihnachten schließen müssen, sagte Althusmann NDR 1 Niedersachsen. Damit Panik-Käufe vermieden werden, bräuchten diese Maßnahmen einen zeitlichen Vorlauf.
1.339 neue Coronavirus-Fälle in Niedersachsen
In Niedersachsen sind innerhalb eines Tages 1.339 Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das sind weniger als gestern, wo die Behörden 1.537 neue Infektionen verzeichneten, aber mehr als am vergangenen Sonnabend mit 1.008 Neuinfektionen. Insgesamt haben sich damit in Niedersachsen nach Angaben der Landesregierung 84.322 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Zahl der Verstorbenen erhöhte sich um 30 auf nun 1.416.
NDR Spendentag: 3,48 Millionen Euro für Corona-Hilfsprojekte
Bei der NDR Benefizaktion "Hand in Hand für Norddeutschland" sind bis heute Nacht 3.484.578 Euro zusammengekommen. Die Aktion widmet sich in diesem Jahr Menschen, die durch die Corona-Pandemie besonders in Not geraten sind. Der Erlös der Aktion kommt zu 100 Prozent den Projekten der Caritas und der Diakonie im Norden zugute.
Patientenschützer fordern besseren Schutz für Pflegebedürftige
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat angesichts der steigenden Corona-Infektionszahlen bessere Schutzmaßnahmen für Pflegebedürftige angemahnt. Alle Heime und Einrichtungen der ambulanten Pflege bräuchten unter anderem einen sicheren Infektionsgrundschutz, Corona-Tests zweimal pro Woche und tägliche Schnelltests, sagte der Vorstand der Stiftung, Eugen Brysch. Pflegebedürftige könnten sich nicht allein schützen, sondern seien von anderen abhängig. Es sei nicht verwunderlich, dass mehr als 80 Prozent der Corona-Toten über 70 Jahre alt gewesen seien, so Brysch. Von den etwa vier Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland gehörten die meisten dieser Altersgruppe an.
Rufe nach hartem Lockdown mehren sich
Kurz vor dem nächsten Corona-Krisengipfel von Bund und Ländern mehren sich die Rufe nach einem einheitlichen Lockdown vor Weihnachten. Der Städtetagspräsident und Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) sagte der "Rheinischen Post", die Einschränkungen müssten bundesweit gelten. Es dürfe nicht passieren, dass der Einzelhandel im Land A geschlossen und im Land B geöffnet ist. Deutschland müsse wirklich heruntergefahren und die Kontakte noch stärker reduziert werden. Ein Weihnachten im kleinen Kreis und ohne Last-Minute-Shopping sowie ein Silvester zu Hause ohne Böller seien allemal besser, als eine Corona-Pandemie, die außer Kontrolle gerate, so Jung. Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) forderte harte Eingriffe und warnte vor einem Kontrollverlust. Das Infektionsgeschehen habe sich in den vergangenen Tagen dramatisch beschleunigt, sagt er dem RedaktionsNetzwerkDeutschland (RND).
Offenbar Reiselust trotz Corona
Der Hamburger Flughafen rechnet über die Feiertage trotz der steigenden Corona-Infektionszahlen mit einem erhöhten Passagieraufkommen. Wie eine Sprecherin mitteilte, stockten viele Fluggesellschaften wegen der höheren Nachfrage ihr Angebot kurzfristig auf. Derzeit würden im Schnitt etwa 3.500 Menschen täglich von und nach Hamburg fliegen. Nach Angaben der Reiseveranstalter TUIfly und DER Touristik sind bei den Urlaubern vor allem Kuba und die Seychellen beliebt, sowie die Kanarischen Inseln und Madeira. Für diese Ziele gebe es keine Reisewarnung.
Handelsverband Nord warnt vor hartem Lockdown
Der Handelsverband Nord warnt vor einer kompletten Schließung von Teilen des Einzelhandels. "Wenn wir über einen harten Lockdown sprechen, bedeutet das allein für Hamburg Umsatzausfälle von geschätzt 27 Millionen Euro pro Tag", sagte Brigitte Nolte, Geschäftsführerin des Handelsverbands Nord. Dies seien allein die Umsätze des stationären Non-Food-Einzelhandels. "Diese Umsatzeinbußen müssten dem Handel dann ebenfalls im Rahmen der Novemberhilfe kompensiert werden", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur. Aus Sicht von Nolte geht vom Einkaufen keine Infektionsgefahr aus: "Das konnten wir ja jetzt monatelang unter Beweis stellen." Die Hygienekonzepte seien leistungsfähig.
Bundesweit 28.438 Neuinfektionen - 496 weitere Todesfälle
Die bundesweite Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt hoch: Das Robert Koch-Institut (RKI) verzeichnete binnen 24 Stunden 28.438 neue Ansteckungsfälle. Das sind rund 1.400 Neuinfektionen weniger als am Freitag, als mit 29.875 ein neuer Höchststand erreicht worden war. Am vergangenen Sonnabend hatte die Zahl bei 23.318 gelegen. Die Zahl der Corona-Toten erhöhte sich den Angaben zufolge innerhalb eines Tages um 496 auf 21.466. Gestern hatte es mit 598 Toten innerhalb eines Tages einen neuen Höchststand gegeben. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie in Deutschland nach RKI-Angaben 1.300.516 Corona-Infektionen registriert. Die Zahl der Genesenen lag bei etwa 957.500.
Impfstoff von Biontech und Pfizer erhält Notfallzulassung in den USA
In den USA ist erstmals ein Corona-Impfstoff zugelassen worden. Die Arzneimittelbehörde FDA erteilte dem Mittel des Mainzer Unternehmens Biontech und seines Partners Pfizer eine Notfallgenehmigung. Mit den ersten Impfungen wird noch an diesem Wochenende gerechnet. US-Präsident DonaldTrump sprach von einer der größten wissenschaftlichen Errungenschaften der Geschichte. Die Vereinigten Staaten haben bei Biontech und Pfizer insgesamt 100 Millionen Impfstoffdosen bestellt.
384 neue Corona-Fälle in Schleswig-Holstein bestätigt
In Schleswig-Holstein sind nach Angaben der Landesregierung innerhalb eines Tages 384 neue Corona-Fälle gemeldet worden. Das waren weniger als am Vortag, als mit 529 Fällen ein Höchstwert erreicht wurde. Seit Sonntag gilt das Land als Corona-Risikogebiet, weil der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen auf über 50 gestiegen war. Nach aktuellen Zahlen vom Freitagabend stieg dieser Wert weiter - auf 71,7. In den Krankenhäusern in Schleswig-Holstein wurden den Angaben zufolge 133 Covid-19-Patienten behandelt. 25 von ihnen befinden sich auf Intensivstationen, 14 müssen beatmet werden. Die Zahl der Genesenen wird auf 13.400 geschätzt.
Kein Glühwein "to go" mehr ab heute in Niedersachsen
Keine Glühweinstände mehr im öffentlichen Raum in Niedersachsen: Schon heute an greift das Verbot zum Verkauf von Alkohol zum Verzehr draußen. Das teilte die Staatskanzlei in Hannover am Freitagabend mit Veröffentlichung der neuen Corona-Verordnung mit. Der Verkauf alkoholischer Getränke wie Glühwein oder Punsch zum direkten Verzehr in Gläsern oder Einwegbechern sei verboten, auch für die Gastronomie, den Einzelhandel und für alle privaten Bereiche. "Hintergrund ist, dass eine Darreichung von Alkohol, die zum unmittelbaren Verzehr einlädt, vor allem die deutlich erhöhte Gefahr größerer Personenansammlungen mit sich bringt", hieß es in der Mitteilung.
MV: Verschärfte Besuchsregelungen in Pflegeheimen ab heute
Die Besuchsregelungen in Pflegeheimen werden in Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der steigenden Corona-Infektionszahlen deutlich verschärft. Sie treten von heute an in Kraft, wie das Sozialministerium am Freitag in Schwerin mitteilte. Die Landesregierung hatte die Verschärfungen bereits in dieser Woche angekündigt. Laut Sozialministerium dürfen Bewohner dann nur noch von einer festgelegten Person am Tag besucht werden, sofern die Sieben-Tage-Inzidenz von landesweit 50 überschritten wird. Diese liegt nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) derzeit bei 78,2. Besucher müssen einen negativen Corona-Test vorweisen, der nicht älter als 72 Stunden sein darf. Vor Ort in den Einrichtungen soll es nach Angaben eines Sprechers die Möglichkeit für einen Schnelltest geben. Diesen müssten Besucher nicht bezahlen.
Schleswig-Holstein: Alkohol im Freien ab heute verboten
Das Ausschenken und Trinken von Alkohol in der Öffentlichkeit ist in Schleswig-Holstein von heute an verboten. Das Gesundheitsministerium hat zu dieser bereits von Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) angekündigten Maßnahme am Freitag einen Erlass herausgegeben, auf dessen Grundlage die Kreise und kreisfreien Städte diese und andere kurzfristige Vorschriften mit sogenannten Allgemeinverfügungen auf den Weg bringen können. Die Alkohol-Regel gilt unabhängig von den aktuellen Corona-Zahlen in der jeweiligen Region.
Bund und Länder wollen am Sonntag über Lockdown beraten
Bund und Länder wollen am Sonntagvormittag über weitere Maßnahmen in der Corona-Pandemie beraten. Ab 10 Uhr soll es nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios eine Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten geben. Über den genauen Zeitpunkt gab es lange Unklarheit. Erwartet wird eine Entscheidung über einen bundesweiten Lockdown. Einige Bundesländer haben bereits verschärfte Einschnitte in das private und öffentliche Leben beschlossen. Die von den Gesundheitsämtern übermittelten Neuinfektionen in den vergangenen 24 Stunden waren von Donnerstag auf Freitag um über 6000 auf insgesamt 29 875 hochgeschnellt. 598 Todesfälle wurden übermittelt. Beides war jeweils ein neuer Höchstwert.
Der News-Ticker am Sonnabend startet
Auch am Wochenende hält das Team von NDR.de Sie über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten, außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernsehsendungen.
Die bestätigten Infektionszahlen im Norden vom Freitag: In Niedersachsen gab es 1.537 neue Corona-Fälle, 529 in Schleswig-Holstein, 418 in Hamburg, 275 in Mecklenburg-Vorpommern und 125 im Bundesland Bremen.
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