Corona-Blog: Spanien wohl bald kein Hochrisikogebiet mehr
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 26. August 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Meldungen des Tages können Sie hier nachlesen. Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bericht: Spanien bald kein Hochrisikogebiet mehr
- Spahn verteidigt geplante Impfstoff-Einlagerung
- Hamburg: 70.000 Impfungen nicht ans RKI gemeldet
- Zwei Tote nach Corona-Ausbruch in Tagespflege in Crivitz
- Modellprojekt beim THW Kiel: Saisonstart vor 9.000 Fans
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 926 in Niedersachsen, 271 in Hamburg, 262 in Schleswig-Holstein, 75 in Mecklenburg-Vorpommern und 88 im Bundesland Bremen; bundesweit 12.626
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht eine gute Nacht! Am Freitagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Spahn verteidigt geplante Impfstoff-Einlagerung
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat seine Pläne verteidigt, große Mengen von Corona-Impfstoff einzulagern. Der CDU-Politiker sagte dem ARD-Hauptstadtstudio, es gehe um Rücklagen für Drittimpfungen für Vorerkrankte und Über-80-Jährige. Außerdem hätten noch längst nicht alle Menschen in Deutschland ihre erste Impfung bekommen. Gesundheitsexperten und Politiker der Oppositionsparteien hatten Spahn für sein Vorhaben kritisiert. Sie fordern, den Impfstoff an Länder zu geben, in denen die Impfquote gering ist. Nach Informationen des ARD-Magazins Kontraste sollen 80 Millionen Corona-Impfdosen eingelagert werden.
Interesse an Briefwahl wächst in der Pandemie
Immer mehr Menschen beantragen für die anstehenden Wahlen Briefwahlunterlagen. In Niedersachsen hat man mancherorts bereits mit zusätzlichen Büros und mehr Personal darauf reagiert.
Außerdem in Corona kompakt: Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittelt nicht mehr gegen den Leiter des Alloheims. In der Seniorenresidenz in Bramsche waren nach einem Corona-Ausbruch im vergangenen Frühjahr 25 Menschen gestorben. Laut Staatsanwaltschaft konnten die Ermittelnden keine Verstöße gegen die Sorgfaltspflicht feststellen. Auch die Gründe für die Todesfälle sind demnach unklar. Es sei nicht nachweisbar, ob Heimbewohnende an einer Corona-Infektion gestorben seien.
Milliarden aus EU-Fonds für Deutschland
Deutschland hat den ersten Teil der Corona-Hilfen aus dem neuen europäischen Aufbaufonds erhalten. Die zuständige EU-Kommission überwies einer Sprecherin zufolge 2,25 Milliarden Euro an die Bundesrepublik. Das entspricht neun Prozent der gesamten Hilfen, die Deutschland als Teil des Fonds bekommen soll. Das Geld solle unter anderem für Investitionen in klimafreundliche Wasserstofftechnologie, digitale öffentliche Dienstleistungen sowie für die Modernisierung und Digitalisierung von Krankenhäusern ausgegeben werden.
Bericht: Spanien bald kein Hochrisikogebiet mehr
Spanien und damit auch Mallorca und die anderen Balearen-Inseln könnten bald nicht mehr als Hochrisikogebiete zählen. Einem Bericht der Funke Mediengruppe unter Berufung auf Regierungskreise zufolge will die Bundesregierung Spanien von der Liste der Hochrisikogebiete streichen. Damit entfalle für Ungeimpfte die Quarantäne-Pflicht nach der Einreise nach Deutschland. Neu auf die Liste aufgenommen werden solle dagegen Jamaika. Wann die Änderungen in Kraft treten sollen, ist nicht bekannt.
Niedersachsen: Corona-Ausbrüche in Asien sorgen für Lieferengpässe
Viele Wirtschaftszweige kämpfen weiter mit Lieferschwierigkeiten bei Rohstoffen. Laut dem Arbeitgeberverband Niedersachsenmetall ist die Lage vor allem bei Halbleitern und Kautschuk schwierig. Auch Stahl oder Kunststoffe seien aktuell kaum lieferbar, so der Verband. Besonders gebeutelt sind den Angaben zufolge die Autozulieferer. Volkswagen selbst verlängert seine Kurzarbeit, weil der Nachschub an Halbleitern aus Asien aufgrund von dortigen Corona-Ausbrüchen stockt.
Hochschulen in Niedersachsen wieder mit Präsenzlehre
Die niedersächsischen Hochschulen kehren mit dem Wintersemester zur Präsenzlehre zurück. Die neue Corona-Verordnung des Landes mit dem Prinzip, Geimpfte, Genesene und Getestete (3G) zu Veranstaltungen zuzulassen, mache das möglich. Das sagte Wissenschaftsminister Björn Thümler (CDU) in Hannover. Gerade für Studienanfänger und -Anfängerinnen sei das wichtig. Lehrveranstaltungen in Anwesenheit von Studierenden sollten der Standard sein, sagte der Vorsitzende der Landeshochschulkonferenz, Joachim Schachtner. "Die Online-Lehre soll als Ergänzung an den Stellen eingesetzt werden, wo sie sich als Verbesserung herausgestellt hat oder sinnvoll ist."
Seit März 2020 hatten die Universitäten und Hochschulen ihre Studenten fast ausschließlich in Videokonferenzen ausgebildet. Die Hochschulen sollten weiter strikt auf die Hygieneregeln achten, sagte Minister Thümler. Er gab ihnen auf, elektronische Zugangskontrollen für Geimpfte, Genesene und Getestete zu prüfen. An das Hochschulpersonal wie an die Studenten appellierte Thümler, sich impfen zulassen: "Tragen Sie mit dazu bei, dass wieder mehr Normalität in unseren Alltag einkehren kann und wir ein Wintersemester in Präsenz erleben!"
Schortens: Landkreis kündigt Zusammenarbeit mit dem DRK
Nach den Razzien im Impfzentrum Schortens und beim Deutschen Roten Kreuz hat der Landkreis Friesland die Zusammenarbeit mit dem DRK gekündigt. Das DRK war für den Betrieb des Impfzentrums in Schortens zuständig und in Verdacht geraten, Abrechnungsbetrug begangen zu haben. Der zuständige Landrat sagte, das Vertrauen in die Zusammenarbeit sei nicht mehr da. Die Johanniter würden nun das Impfen übernehmen. Das Impfzentrum Schortens war bereits im April in die Schlagzeilen geraten, weil dort eine Krankenschwester Corona-Impfstoff gegen Kochsalzlösung ausgetauscht haben soll. Die Verdächtige hat sechs Fälle eingeräumt.
In Schleswig-Holstein nur geringe Abweichungen bei Impfdaten
Bei den Corona-Impfungen registriert die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) für Schleswig-Holstein weit geringere Datenabweichungen als in Hamburg. Nach KVSH-Daten wurden im nördlichsten Bundesland für das zweite Quartal 1.100.407 Impfungen an das Robert Koch-Institut gemeldet und 1.092.104 abgerechnet. Das waren also 8.303 weniger als gemeldet. Die KVSH gehe davon aus, dass die meisten Abweichungen erklärbar sind, zum Beispiel anhand der Abrechnungen im dritten Quartal. Deswegen gebe es auch keine Auswirkungen auf die Impfquote. "Wir gehen nicht wie Hamburg von einer zu niedrigen Meldequote aus, sondern im Gegenteil davon, dass Impfungen und Einträge fürs RKI komplett geschehen sind, einige Abrechnungen nur verzögert stattgefunden haben", sagte ein Sprecher. In Schleswig-Holstein haben bisher 63,6 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz erhalten. Bei den Erstimpfungen beträgt die Quote 69,5 Prozent.
88 bestätigte Neuinfektionen im Bundesland Bremen
Die Behörden haben 88 neue Corona-Fälle im Bundesland Bremen registriert: 70 der Neuinfektionen entfallen auf Bremen, 18 auf Bremerhaven, berichtet Radio Bremen auf buten un binnen. Am Vortag waren es insgesamt 111, in der Vorwoche 81. Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz in Bremen von 60,9 auf 63,4. In Bremerhaven steigt der Wert für Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen von 85,4 auf 87,1. Mitte Mai lagen beide Städte zuletzt auf ähnlichen Niveaus.
Inzidenz in MV sinkt leicht auf 26,4
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 75 neue Corona-Fälle bestätigt (Vortag: 78; Vorwoche: 83). Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz leicht auf 26,4 (Vortag: 27,0; Vorwoche: 31,8). Ein weiterer Todesfall wurde im Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Acht Covid-19-Patientinnen oder -Patienten werden nach wie vor auf den Intensivstationen des Bundeslandes behandelt.
Kirchen in Hamburg erwägen Einführung von "2G-Gottesdiensten"
Nach der Einführung neuer Corona-Regeln in Hamburg könnte es dort bald auch Gottesdienste ausschließlich für Geimpfte und Genesene geben. "Die Gemeinden diskutieren das schon", sagte Beate Bäumer vom katholischen Erzbistum Hamburg dem Kölner Internetportal domradio.de. Die letzt Entscheidung bleibe den Pfarreien überlassen, aber das Erzbistum werde gewisse Handlungsanweisungen geben, kündigte die Leiterin der Katholischen Büros Hamburg an. So solle nicht gerade der Hauptgottesdienst am Sonntagmorgen als "2G-Gottesdienst" deklariert werden, sondern zum Beispiel ein Gottesdienst am Sonntagabend. "Eingebettet sollte dies in viele andere Angebote sein, zu denen dann alle kommen können." Unter den "2G"-Voraussetzungen entfallen Abstandsvorgaben, Teilnehmerbegrenzungen und Anmeldepflicht. In Gottesdiensten wäre auch der Gemeindegesang ohne Maske möglich. Auch die evangelische Nordkirche hatte bereits angekündigt, die Anwendung dieser Regelung den einzelnen Kirchengemeinden zu überlassen. Bislang ist Kirchenbesuchern der Zutritt zu Gottesdiensten in Hamburg ohne Impfausweis, Genesenennachweis oder Test möglich. Dafür gelten verschiedene Auflagen.
Programm der Kieler Woche - weiterhin Corona-bedingt abgespeckt
Aufgrund der Pandemie wird es auch in diesem Jahr keine "normale" Kieler Woche mit großen Unterhaltungs-Events geben. Dennoch verspricht das Programm, das Kiels Oberbürgermeister heute vorgestellt hat, einige Highlights.
Fenstersperren an Schulen einbauen, um Fördergelder zu erhalten
Das Land Niedersachsen unterstützt den Kauf von Luftfilteranlagen nur, wenn die in schlecht belüfteten Klassenzimmern eingesetzt werden. Die rund 200 Unterrichtsräume in Hannover sind seit dem vergangenen Jahr aber gut belüftet. Denn die Stadt hatte wegen der Pandemie an sämtlichen Fenstern Kippsperren abbauen lassen. Die Fenster ließen sich anschließend komplett öffnen. Um das Geld für zunächst 40 Luftfilter zu bekommen, werden in den Klassenzimmern in Hannover jetzt die Sperren wieder angebracht und damit das Lüften erneut erschwert, wie der NDR in Niedersachsen berichtet. Der Schülerrat hat Verständnis: Sonst müssten die Schülerinnen und Schüler im Winter wieder mit dicken Jacken bei geöffneten Fenstern sitzen.
SHMF-Intendant Kuhnt wünscht sich 2G-Regel auch in Schleswig-Holstein
Der Intendant des Schleswig-Holstein Musik Festivals (SHMF), Christian Kuhnt, befürwortet die Einführung der 2G-Regel auch in Schleswig-Holstein. "Wenn sie gut gemacht und klar kommuniziert wird, kann ich mir das sehr gut vorstellen", sagte Kuhnt der Deutschen Presse-Agentur. Dann entfielen bei Konzerten in geschlossenen Räumen die Abstandsregeln, sodass wieder deutlich mehr Menschen eingelassen werden könnten als bislang. In Hamburg haben Veranstalter von Sonnabend an die Möglichkeit, nur noch Geimpften oder Genesenen Zutritt zu gewähren, die dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind. Es gehe nicht darum, Ungeimpfte künftig von kulturellen Angeboten auszuschließen. "Es geht nur um Menschen, die sich bewusst nicht impfen lassen, obwohl sie es könnten", sagte Kuhnt.
Zwei Tote nach Corona-Ausbruch in Tagespflege in Crivitz
Zum ersten Mal seit längerer Zeit hat es wieder einen größeren Corona-Ausbruch in einer Pflegeeinrichtung in Mecklenburg-Vorpommern gegeben. Dem Ausbruch in einer Tagespflege in Crivitz (Landkreis Ludwigslust-Parchim) wurden 17 Infektionen zugeordnet, so ein Sprecher des Sozialministerium. Betroffen waren demnach 14 Betreute und drei Mitarbeiter. Sechs Menschen mussten im Krankenhaus behandelt werden, zwei starben. "Neun Personen waren vollständig geimpft, zwei unvollständig geimpft, drei ungeimpft und bei drei Personen ist der Impfstatus unbekannt", sagte der Sprecher. Die beiden Gestorbenen seien 93 und 87 Jahre alt gewesen. Der 93-Jährige war den Angaben zufolge vollständig geimpft, die Frau hatte die erste Impfung bekommen.
Ärztevereinigung: 70.000 Hamburger Impfungen nicht gemeldet
Die niedergelassenen Hamburger Ärzte haben nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung mehr als 70.000 Corona-Impfungen nicht an das Robert Koch-Institut (RKI) gemeldet. Das habe eine Analyse der Abrechnung für das zweite Quartal ergeben, teilte der Sprecher der Ärztevereinigung mit. Damit müsste die Quote der Erstimpfungen, die das RKI am Donnerstag mit 67,8 Prozent der Einwohner angab, um mindestens drei Prozentpunkte höher liegen. Der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, Walter Plassmann nahm die Mediziner in Schutz: "Den Ärztinnen und Ärzten ist dabei kein Vorwurf zu machen." Das Meldeverfahren sei neu und anfänglich auch technisch nicht stabil gewesen.
MV: 2022 mehr Konkurrenzdruck im Tourismus erwartet
Die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern und Ostdeutschland muss sich für 2022 auf einen härteren Konkurrenzkampf einstellen. Zu diesem Fazit kommt das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr (dwif München) in seinem aktuellen Tourismusbarometer. Gründe seien der Auslandstourismus, der wieder anziehen werde, sowie die durch Corona stark veränderte Geschäftsreise- und Veranstaltungsbranche, sagte dwif-Marktforschungsleiter Karsten Heinsohn. Und weiter: "Der Deutschlandtourismus ist kein Selbstläufer." Hotels und Gastronomie müssten große Anstrengungen unternehmen, um den verschärften Fachkräftemangel durch Abwanderung in andere Branchen wieder zu lindern.
Modellprojekt: THW Kiel startet Saison vor 9.000 Handball-Fans
Der Plan von Handball-Bundesligist THW Kiel zur neuen Saison geht auf: Das Land Schleswig-Holstein hat dem Modellprojekt von Stadt und Verein zugestimmt. Das erste Heimspiel am 8. September gegen HBW Balingen-Weilstetten wird somit vor beinahe vollen Rängen stattfinden. Rund 90 Prozent aller Plätze dürfen besetzt sein, nur die Stehplätze bleiben frei. Zudem gibt es ein Hygiene- und Sicherheitskonzept. Die Sportveranstaltung findet nach dem 3G-Prinzip und nicht wie zuvor geplant ausschließlich mit geimpften und genesenen Zuschauern (2G) statt. Diesem Aspekt des Konzepts hatte das Innenministerium nicht zugestimmt. Auch Menschen, die sich nicht impfen lassen können oder dürfen, müssten dabei sein dürfen, so das Ministerium - wie Kinder unter zwölf Jahren oder Schwangere beispielsweise. In diesen Fällen müsse ein negativer Test ausreichen.
271 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert
In Hamburg wurden binnen eines Tages 271 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2 gemeldet. Das sind 68 Fälle weniger als gestern und 47 mehr als am Donnerstag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag von 80,8 auf nun 83,3 Infektionen je 100.000 Einwohner gestiegen. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 88,2. Derzeit werden in den Hamburger Krankenhäusern 113 Corona-Patienten behandelt, 42 davon werden auf Intensivstationen versorgt.
Neue Corona-Regeln im Norden: Die Änderungen beim Kinobesuch
Fast acht Monate lang keine Filme auf deutschen Leinwänden. Seit dem 1. Juli haben die Kinosäle bundesweit wieder geöffnet. Nun, zum Spätsommer, verändern sich einige Corona-Regeln im Norden. Was das für Kinobesuche in Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen bedeutet, ist hier zusammengefasst.
Hamburger CDU: Schüler sollen sich freitesten können
In Hamburg würden Schüler strenger behandelt als Mallorca-Rückkehrer, meint Hamburgs CDU-Landeschef Christoph Ploß. Er will, dass sich die Schüler nach einem positiven Corona-Fall in einer Klasse freitesten lassen können. Die bildungspolitische Sprecherin der Hamburger CDU, Birgit Stöver, fordert zudem abgestufte Maßnahmen, damit eine Quarantäne für die komplette Klasse über die vollen 14 Tage eine Ausnahme bleibt. Die Hamburger Sozialbehörde erklärt, jeder Corona-Fall in einer Schule werde einzeln bewertet und somit auch die Quarantänemaßnahmen. Ein Freitesten nach fünf Tagen - so wie bei Personen, die aus Hochrisikogebieten zurückkehren - lehnt die Behörde ab.
Gesundheitsministerium lässt großen Impfstoff-Vorrat anlegen
Etwa 80 Millionen Impfstoffdosen will Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vorsorglich einlagern - eine Dosis für jeden Bürger und jede Bürgerin, wie das Bundesgesundheitsministerium auf Anfrage des ARD-Magazins Kontraste bestätigt. "Im Rahmen eines Portfolioansatzes ist die Bevorratung mit unterschiedlichen Impfstoffarten geplant", so das Ministerium. Eine Vorratshaltung halten Impfexperten für falsch, da der Impfstoff weltweit derzeit noch ein knappes Gut ist. In Afrika etwa sind bisher nur etwa zwei Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Zudem sind die Dosen nur sechs Monate haltbar.
Diakonie Niedersachsen: Hilfen zum Schulstart reichen nicht
Die Diakonie in Niedersachsen fordert zum Schulstart mehr Unterstützung für sozial benachteiligte Kinder. Während der Pandemie seien von Armut bedrohte Kinder weiter abgehängt worden, sagte Vorstandssprecher Hans-Joachim Lenke. "Wir fordern eine sachgerechte Ermittlung und damit Erhöhung der Regelsätze und der Leistungen für Bildung und Teilhabe." Bisher erhalten sozial benachteiligte Kinder eine jährliche Schulbedarfspauschale in Höhe von 154,50 Euro aus dem Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes. Insbesondere bei der Einschulung und zum Schulwechsel sei dies jedoch nicht ausreichend, kritisierte Lenke und fordert erneut eine Kindergrundsicherung. Das bisherige System habe zu große bürokratische Hürden, sagte er.
Kulturbranche startet Impfaufruf in sozialen Medien
Unter dem Hashtag #impfenschützt rufen Musikerschaffende, Bands und Festivalveranstalter dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Darunter auch norddeutsche Musiker wie Jan Delay und Tocotronic.
Inzidenzwert steigt bundesweit auf 66,0
Die Sieben-Tage-Inzidenz ist in Deutschland erneut gestiegen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Morgen lag sie bei 66,0 - am Vortag hatte der Wert 61,3 betragen, vor einer Woche 44,2. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 12.626 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 8.400 positiven Tests gelegen. Bundesweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 21 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 22 Todesfälle gewesen.
Polizei durchsucht Impfzentrum Schortens und DRK-Gebäude
Seit den frühen Morgenstunden durchsuchen Ermittler im Zusammenhang mit dem Impfskandal im friesischen Schortens mehrere Gebäude. Im Zentrum steht das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Neben dem Impfzentrum selbst würden Räume der DRK-Kreisverbände Jeverland und Varel-Friesische Wehde überprüft, teilte die Polizeidirektion Oldenburg mit. Nach Informationen des NDR in Niedersachsen geht es um den Verdacht des Abrechnungsbetrugs. Dieser war aufgekommen, als die Ermittler Beweise gegen eine ehemalige DRK-Mitarbeiterin suchten, die möglicherweise zahlreichen Patienten Kochsalzlösung statt eines Corona-Impfstoffs gespritzt haben könnte.
Ethikrat: 2G-Modell ist keine Impfpflicht durch die Hintertür
Begrifflich sei das 2G-Modell aus Hamburg keine Impfpflicht durch die Hintertür, so Alena Buyx, Vorsitzende des Deutschen Ethikrates. "Eine Pflicht ist etwas, dem man sich nicht entziehen kann", erläutert sie. Das sei hier nicht der Fall. Stattdessen werde "Druck aufgebaut, um es attraktiver zu machen, sich und andere zu schützen", sagte Buyx. Aus ethischer Sicht müsse man sagen, dass 3G besser sei. Weil man mehr Teilhabe habe. Wenn sich die Situation weiter verschlechtern würde, sei 2G aber ethisch vertretbar, wenn damit maßvoll umgegangen werde, so Buyx im Interview mit NDR Info. "Man sollte vorher alles andere ausgeschöpft haben." Wichtig sei zudem, vorab zu überdenken, welche Bereiche betroffen seien. "Das scheint mir in Hamburg vorbereitet zu sein. (...) Die Disco ist nicht der Sportverein und auch nicht der Behördenbesuch."
Zahl der Intensivbetten nimmt wegen Personalmangel ab
Der Intensivmediziner Christian Karagiannidis zeigt sich besorgt über die Ausstattung auf den Intensivstationen. "Viele Kliniken melden uns Personalprobleme. Das Personal ist müde und wird weniger", schreibt der wissenschaftliche Leiter des Divi-Melderegisters für Krankenhäuser.
Deutlich mehr Ehrenamtliche in Niedersachsen und Bremen
Seit der Corona-Pandemie haben die Freiwilligenagenturen in Niedersachsen und Bremen großen Zulauf erfahren - und er ebbt nicht ab. Viele hätten sich in dieser Zeit zum ersten Mal freiwillig engagiert, sagt Lena Blum, Leiterin der Freiwilligenagentur Bremen. Allein im Einkaufshilfen-Programm seien in der Hansestadt knapp 200 Freiwillige vermittelt worden. In Osnabrück meldeten sich seit Beginn der Corona-Pandemie 2.500 Menschen, um ihre Unterstützung anzubieten. "Ein Großteil ist noch dabei", sagt Raphael Dombrowski von der dortigen Freiwilligenagentur.
MV: Pilotprojekt mit PCR-Pool-Tests an Gymnasium
Am Neustrelitzer Gymnasium Carolinum startet heute ein Pilotprojekt mit PCR-Pool-Tests. Diese Art von Corona-Tests gibt es an Schulen in Mecklenburg-Vorpommern bisher nicht. PCR-Pool-Tests gelten als besonders effektive Art der Testung von großen Gruppen. Einzelproben von bis zu 15 Personen werden dabei zu einer gemeinsamen zusammengeführt und untersucht. Das spart Zeit und Geld. Zugleich sind PCR-Pool-Tests verlässlicher als die üblicherweise an Schulen eingesetzten Antigen-Schnelltests.
Noch keine aktuellen RKI-Infektionszahlen
Die Meldung der bundesweiten Corona-Infektionszahlen verzögert sich. Die im Corona-Dashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) ausgewiesenen Zahlen werfen Fragen zur Plausibilität auf. Bis zur Klärung bitten wir um Geduld.
926 neue Fälle in Niedersachsen - Inzidenz steigt auf 45,4
In Niedersachsen sind binnen eines Tages 926 laborbestätigte Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt somit auf 45,4 neue Fälle pro 100.000 Einwohner, wie aus Daten der Landesbehörden hervorgeht. Gestern waren 817 Neuinfektionen und eine Inzidenz von 43,6 berichtet worden, heute vor einer Woche waren es 631 Fälle und ein Wert von 31,5. Eine weitere infizierte Person starb, seit Pandemiebeginn sind es nun 5.846 Todesfälle landesweit. Die höchsten Inzidenzwerte weisen die kreisfreien Städte Delmenhorst (79,9) und Wolfsburg (78,0) sowie der Landkreis Holzminden (72,4) auf.
Clubkombinat Hamburg will heute über 2G-Option beraten
Der Vorstand des Clubkombinats Hamburg sieht das neue 2G-Optionsmodell zur Eindämmung von Corona in der Hansestadt aktuell eher kritisch. Bei einer internen Umfrage sei die Hälfte der Clubs noch unentschieden gewesen, ob sie das Modell umsetzen wollten oder könnten, sagte der Vorsitzende Kai Schulz. Das Clubkombinat forderte: "Wenn 2G, dann ohne Maske." Für heute ist den Angaben zufolge ein Runder Tisch geplant. Das Clubkombinat vertritt etwa 110 Musikspielstätten, 55 Veranstalter und ein halbes Dutzend Festivals der Hansestadt. "Nach 18 Monaten Dauer-Lockdown der Clublandschaft ist das 2G-Optionsmodell, bei allem Wunsch, wieder aktiv zu werden, jedoch ein Modell, welches uns in eine missliche Lage bringt", sagte Schulz. Es entstehe ein Impfdruck, der mit einem Ausschluss von sozialer Teilhabe einhergehe.
Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt leicht
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gefallen. Die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche liegt nun bei 47,3 nach 48,9 am Vortag. Das geht aus Daten der Landesmeldestelle hervor. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 262 Neuinfektionen gemeldet - am Vortag waren es 305, in der Vorwoche 280. In den Krankenhäusern werden derzeit 67 Covid-19-Patienten behandelt, einer weniger als am Vortag. 20 von ihnen lagen auf der Intensivstation (+2), elf Patienten mussten nach wie vor beatmet werden. Es wurde ein neuer Todesfall gemeldet, so dass die Zahl der Toten im Zusammenhang mit der Pandemie bei 1.645 liegt. Am höchsten ist der Inzidenz-Wert in Neumünster, dort wird er mit 111,0 angegeben. In Dithmarschen liegt er bei 76,6, in der Landeshauptstadt Kiel bei 76,2. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz ist im Kreis Ostholstein verzeichnet (18,5).
Pro und Kontra: Ist Niedersachsens Corona-Sonderweg sinnvoll?
Mit der neuen Corona-Verordnung setzt die Landesregierung in Niedersachsen auf eine neue Strategie - mit 3G-Regel und weiteren Parametern neben der Inzidenz. Das wird mit Lob und Skepsis aufgenommen.
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