Corona-Blog: Inzidenz in MV leicht gesunken
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 22. August 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Montag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Fünf spanische Urlaubsregionen keine Hochrisikogebiete mehr
- Bestätigte Corona-Neuinfektionen im Norden: 196 in Schleswig-Holstein, 501 in Niedersachsen, 157 in Hamburg, 42 in Mecklenburg-Vorpommern, 47 im Bundesland Bremen; bundesweit 7.050
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Das war's für diese Woche
Das Team von NDR.de dankt für Ihre Aufmerksamkeit. Einen neuen Corona-Blog gibt es wie immer morgen früh. Gute Nacht!
Schausteller mit Dom-Geschäft zufrieden
Seit drei Wochen hat der Hamburger Dom seine Tore für Besucher geöffnet. Etwa 300.000 Besucherinnen und Besucher waren seitdem auf der Traditions-Kirmes - ein Bruchteil des Betriebs in Nicht-Corona-Zeiten. Das großteils schlechte Wetter hat sicher auch eine Rolle gespielt. Schausteller und Gäste sind trotzdem glücklich, dass der Dom wieder stattfinden kann, wie das Hamburg Journal berichtete. Das Hygienekonzept sieht unter anderem Maskenpflicht auf dem ganzen Gelände, eine Test-, Genesenen- oder Impfnachweispflicht und die Buchung eines Zeitslots vor.
Baerbock schließt Impfpflicht für bestimmte Berufe nicht aus
Für den Fall einer drastischen Verschlimmerung der Corona-Lage in Deutschland schließt Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen nicht aus. "Eine Impfpflicht ist in unserem Land gesetzlich, rechtlich, juristisch nicht ganz einfach", sagte Baerbock in "Frag selbst", wo sie nach dem ARD-Sommerinterview Zuschauerfragen beantwortete. Es gebe aber Berufszweige etwa bei der Bundeswehr, wo so etwas möglich sei.
Es könne dazu kommen, dass man "über die Frage weiterer Impfpflichten in einzelnen Berufsgruppen" sprechen müsse. Die Grünen-Chefin verwies insbesondere auf die Lage in den Schulen und auf Kinder, die wegen ihres jungen Alters noch nicht geimpft werden könnten. "Man muss ja sich vorstellen, was sind die Alternativen. Und wenn die Alternative ist, harter Lockdown, Kitas und Schulen wieder komplett zu - was echt ein Desaster für viele Familien war - dann müssen alle anderen Alternativen mit auf den Tisch", sagte Baerbock.
Lärz: Veranstalter zufrieden mit Festival "Planet C"
Die Macher des Fusion-Festivals in Lärz (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) sind zufrieden mit der ersten Auflage ihres Alternativ-Festivalwochenendes "Planet C". 10.000 Besucher nahmen daran teil, wie NDR 1 Radio MV berichtete. Alle Gäste, egal ob geimpft oder genesen, waren mittels PCR getestet worden. Dafür hatte der Verein Kulturkosmos ein eigenes Hochleistungslabor eingerichtet. So wurden bei 20 Personen Infektionen aufgedeckt, die daraufhin das Gelände nicht betreten durften. Es sind noch zwei weitere Festwochenenden geplant.
Bremen verzeichnet 47 Corona-Neuinfektionen
Im Bundesland Bremen sind seit gestern 47 neue Corona-Infektionen registriert worden. Wie Radio Bremen online berichtete, gab es in der Stadt Bremen 31 neue Fälle, in Bremerhaven 16. Heute vor einer Wochewaren 36 Neuinfektionen gemeldet worden. Die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in Bremerhaven kletterte von 67,8 auf 77,4. In Bremen stieg der Wert hingegen nur leicht - von 49,9 auf 50,4.
42 neue Fälle in MV - Inzidenz leicht gesunken
Die Corona-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern ist am Sonntag leicht auf 30,5 gesunken, nach 31,2 am Vortag. Das teilte das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) in Rostock mit. Eine Woche zuvor hatte der Wert noch bei 25,1 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner gelegen. Für Sonntag wurden 42 neue Fälle gemeldet. Gestern waren es 59, vor einer Woche 48. In den Krankenhäusern lagen demnach wie am Vortag 21 Corona-Patienten. Auch die Zahl der Intensivpatienten blieb mit 9 konstant. Damit ist die Belastung der Kliniken mit Covid-19-Patienten nach wie vor gering. Es gab keine weiteren Todesfälle. Mit 63,6 hat die Stadt Rostock die höchste Sieben-Tage-Inzidenz. In der Landeshauptstadt Schwerin sank der Wert weiter auf 43,9. Am niedrigsten ist die Inzidenz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 6,6.
Inzidenz in Hamburg sinkt weiter - nun bei 81,2
Die Behörden haben in Hamburg 157 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 200; Vorwoche: 182). Damit sinkt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 81,2 (Vortag: 82,5; Vorwoche: 85,1). Seit Donnerstag sinkt der Wert den vierten Tag in Folge. Es wurden zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert. Auf den Intensivstationen der Hansestadt werden 34 Covid-19-Patientinnen oder -Patienten behandelt.
Niedersachsen: 3G-Regelung und neue Parameter
Am Mittwoch tritt in Niedersachsen eine neue Corona-Verordnung in Kraft. Laut Entwurf spielt darin die sogenannte 3G-Regel eine zentrale Rolle: Bei einem gewissen Infektionsgeschehen in einem Landkreis oder einer kreisfreien Stadt sollen nur noch geimpfte, genesene oder getestete Personen Zugang zu bestimmten Einrichtungen, Veranstaltungen oder Leistungen bekommen. Gelten soll die 3G-Regel laut dem Entwurf der neuen Verordnung, wenn mindestens die erste der drei neuen Warnstufen ausgerufen wird oder die Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt. Welche Warnstufe in einem Landkreis oder einer Stadt gilt, soll von den drei Parametern Sieben-Tage-Inzidenz, Hospitalisierung und Intensivbetten abhängen. Am Dienstag ab 13 Uhr will die Landesregierung die neue Verordnung im Rahmen der wöchentlichen Corona-Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorstellen.
Bundesarbeitsminister will Arbeitgeber stärker in die Pflicht nehmen
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hat angekündigt, dass sich Unternehmen darauf einstellen müssten, im Herbst und Winter ihren Angestellten weiter kostenfreie Corona-Tests anzubieten. "Wir müssen weiter dafür sorgen, dass der Arbeitsplatz nicht zum Ansteckungsort wird", betonte Heil in der "Augsburger Allgemeinen". Die Übernahme für die kostenlosen Bürger-Tests durch den Staat soll zum 11. Oktober auslaufen. Für den Fall, dass die Pandemie wieder schwer um sich greift, denkt Heil über eine neuerliche Homeoffice-Pflicht nach. Für ihn sei klar, "dass wir eher wieder verpflichtendes Homeoffice einführen als Schulen und Kitas zu schließen", betonte er. Beschäftigte sollen sich außerdem künftig auch während der Arbeitszeit gegen das Coronavirus impfen lassen können.
Lambrecht hält staatliche Einschränkungen für Ungeimpfte für verfassungswidrig
Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) hat Bedenken gegen Pläne einzelner Bundesländer geäußert, im Herbst Freiheiten nur für Geimpfte und Genesene zuzulassen. "Jeder Eingriff in Freiheitsrechte muss gut begründet und verhältnismäßig sein", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Ich sehe nicht, wie man eine derart schwerwiegende Beschränkung mit dem Infektionsschutz rechtfertigen könnte." Es mache einen Unterschied, ob ein Gastronom im Rahmen seiner Vertragsfreiheit nur noch Geimpfte und Genesene bedienen wolle, oder ob der Staat so etwas vorgebe. Ein Arbeitgeber dürfe zudem keinen Mitarbeiter entlassen, sollte er sich einer Impfung verweigern. "Aber es ist durchaus vorstellbar, dass der Arbeitgeber diesen ungeimpften Beschäftigten andere Aufgaben zuweisen kann", fügte sie hinzu. Ein weiterer Lockdown oder die Wiederauflage der Bundesnotbremse seien nicht mehr denkbar, sagte die Justizministerin der Zeitung. "Ich kann mir einen neuen Lockdown nicht vorstellen. Er wäre auch kaum zu rechtfertigen, wenn ein großer Teil der Bevölkerung geimpft ist."
Fünf spanische Urlaubsregionen keine Hochrisikogebiete mehr
Seit Mitternacht sind fünf beliebte Urlaubsregionen Spaniens als Hochrisikogebiete von der Liste der Bundesregierung gestrichen. Dazu zählen Katalonien mit der Metropole Barcelona, die Kanaren, Valencia, Kastilien-La Mancha und Asturien. Auf den Kanaren ging die Sieben-Tage-Inzidenz binnen drei Wochen von 250 auf 98 zurück, in Katalonien von 413 auf 122, in Valencia von 259 auf 106. Für nicht geimpfte oder nicht genesene Reiserückkehrer aus diesen Gebieten entfällt damit die Pflicht, sich in Deutschland zunächst zehn Tage in Quarantäne zu begeben.
Andere spanische Regionen, die stark vom Tourismus abhängig sind, wie etwa die Balearen mit der beliebten Insel Mallorca oder Andalusien mit der Costa del Sol, bleiben ebenso wie die Hauptstadt Madrid weiterhin Hochrisikogebiete.
Allerdings betrachtet Spanien ganz Deutschland aufgrund der steigenden Infektionszahlen von morgen an als Risikogebiet. Diese Neueinstufung gilt zunächst für sieben Tage. Das bedeutet, dass alle Einreisenden aus Deutschland ab zwölf Jahren bis Mitternacht des 29. August einen Nachweis über eine Impfung, eine Genesung oder einen negativen Test vorlegen müssen.
Altmaier rechnet nicht mit weiterem Lockdown - aber mit 3G-Regeln
Die Infektionszahlen steigen bundesweit wieder an - trotzdem schließt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus, dass es einen erneuten generellen Lockdown geben wird. "Nach allem, was wir heute wissen, können wir einen neuen Lockdown für Geimpfte und Genesene vermeiden. Und das heißt auch: Restaurants und Geschäfte können im Winter offen bleiben", sagte der CDU-Politiker der Funke Mediengruppe. Allerdings halte er es für realistisch, dass Veranstalter oder auch Gastronomen nur Geimpften, Genesenen oder Getesteten Eintritt gewähren.
Nachholbedarf - Fahrschüler warten auf Prüfungstermine
Fahrschüler in Niedersachsen, Hamburg und Schleswig-Holstein müssen häufig lange auf einen Prüfungstermin warten. "Wir haben Corona-bedingt im Moment viele volle Fahrschulen", sagte Dieter Quentin vom Fahrlehrerverband Niedersachsen. Da der Unterricht während des ersten Lockdowns für mehr als zwei Monate komplett ausfiel, gebe es jetzt viel Nachholbedarf. Dadurch seien Prüfungstermine momentan knapp. Nach Angaben des TÜV-Nord sei die Anzahl der Prüfungen zum Beginn der Pandemie im Jahr 2020 um rund zehn Prozent zurückgegangen. Gründe dafür könnten etwa die finanzielle Sorge durch Kurzarbeit oder die Angst sein, sich bei den Fahrstunden anzustecken. Im laufenden Jahr sei sie im Vergleich zum Vorjahr dann wieder um etwa zehn Prozent gestiegen. Besonders in den Regionen um Hannover, Lüneburg und Bremen müsse lange auf einen Prüfungstermin gewartet werden. "Der TÜV hat derzeit bundesweit Terminprobleme", räumte Rainer Camen von der TÜV Nord Group ein. Gründe seien unter anderem die gestiegene Zahl von Führerschein-Interessenten, mehr Wiederholungsprüfungen und eine Verlängerung der Prüfungszeiten.
Inzidenz in Niedersachsen steigt auf 39,5
Die Behörden haben in Niedersachsen 501 neue Corona-Fälle gemeldet (Vortag: 521; Vorwoche: 295). Damit steigt die Sieben-Tage-Inzidenz auf 39,5 (Vortag: 37,2; Vorwoche: 35). Es wurden keine weiteren Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert.
Bundesweite Inzidenz steigt auf 54,5
Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie bei 54,5 - am Vortag hatte der Wert 51,6 betragen, vor einer Woche 35. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 7.050 Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 4.728 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es ebenfalls drei Todesfälle gewesen. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.976.
Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt von 48,8 auf 49,6
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist leicht gestiegen. Derzeit liegt die Zahl der Neuansteckungen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 49,6 - nach 48,8 gestern. Vor genau einer Woche hatte die Zahl 48,7 betragen. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle hervor. Innerhalb eines Tages wurden landesweit 196 Neuinfektionen gemeldet - gestern waren es 222, heute vor einer Woche 177. In den Krankenhäusern werden derzeit 63 Covid-19-Patienten behandelt. Das sind 23 mehr als vor einer Woche. 16 von ihnen lagen auf der Intensivstation. Ein weiterer Mensch starb im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Neumünster ist beim Inzidenz-Wert im Land jetzt führend - mit einem Wert von 94,3. In Dithmarschen liegt der Wert bei 90,8, in Flensburg bei 83,2. Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz wies der Kreis Ostholstein auf - mit 21,4.
Millionenschaden durch Betrug bei Corona-Hilfsgeldern in Niedersachsen
Die Staatsanwaltschaften in Niedersachsen haben Bilanz gezogen: Durch Betrug sind 14 Millionen Euro an Corona-Hilfen für Unternehmen zu Unrecht ausgezahlt worden. Es gab mehr als 1.600 Betrugsermittlungsverfahren bis Ende Juni, ein gutes Drittel davon endete mit einem Strafbefehl.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
NDR.de Live-Ticker am Sonntag startet
Die Redaktion von NDR.de wünscht Ihnen einen guten Morgen und einen schönen Tag! Wir halten Sie auch am heutigen Sonntag, 22. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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