Corona-Blog: Auffrisch-Impfungen laut WHO noch nicht nötig
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Mittwoch, 18. August 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es mit einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Auffrisch-Impfungen laut WHO noch nicht nötig - aber USA bieten sie an
- Studie: Immunabwehr der oberen Atemwege bei Kindern aktiver
- Niedersachsen: Inzidenz in neuer Verordnung nur eines der Kriterien
- Strengere Corona-Regeln in Rostock in Kraft
- SH-Bildungsministerin Prien: Kein "Impfdruck" durch Lehrkräfte
- Quote für vollständige Impfung in allen Bundesländern über 50 Prozent
- Trotz steigender Inzidenz nur wenig Covid-19-Patienten in den Kliniken
- MV hat kein Interesse mehr an Sputnik-Impfstoff
- Bestätigte Corona-Neuinfektionen im Norden: 646 in Niedersachsen, 288 in Schleswig-Holstein, 92 in Mecklenburg-Vorpommern, 304 in Hamburg und 73 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 8.324 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 40,8
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Das war es für heute. Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Donnerstagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland.
US-Regierung will Impfung für Pflegeheim-Personal vorschreiben
Die US-Regierung will Impfungen gegen das Coronavirus für Personal in Pflegeheimen zur Pflicht machen und übt dazu Druck auf die Einrichtungen aus. Nur wenn die Mitarbeiter der Heime gegen das Coronavirus geimpft seien, würden die Einrichtungen weiter Geld aus den öffentlichen Krankenversicherungen Medicare und Medicaid bekommen, teilte das Weiße Haus am Mittwoch mit. "Einige Bundesstaaten haben bereits ähnliche Maßnahmen zum Schutz der Bewohner von Pflegeheimen ergriffen, und diese Maßnahme wird landesweit für einheitliche und gerechte Standards sorgen", hieß es. Die neuen Vorschriften würden für mehr als 15.000 Pflegeheime gelten. Präsident Joe Biden wies das Bildungsministerium außerdem an, dafür zu sorgen, dass Gouverneure und andere Beamte in den US-Bundesstaaten Schülerinnen und Schülern eine sichere Rückkehr zum Präsenzunterricht ermöglichten. Einige Bundesstaaten hätten Richtlinien und Gesetze erlassen, die es den Schulen und Bezirken erschwerten, die Sicherheit der Kinder zu gewährleisten. In einigen Bundesstaaten wie Texas oder Florida hatten die Gouverneure sich zuvor aktiv gegen eine Maskenpflicht an Schulen gestemmt.
Mobile Teams impfen an Schulen in SH
Knapp drei Wochen nach Beginn des neuen Schuljahres fahren ab Donnerstag mobile Impfteams zu den Schulen in Schleswig-Holstein, um Impfwilligen ein Angebot zu unterbreiten. An 250 Standorten sollen Schülerinnen und Schüler sowie Beschäftigte die Möglichkeit bekommen, sich gegen Corona impfen zu lassen. Dafür ist der Impfstoff von Biontech und Pfizer vorgesehen. Das Angebot ist freiwillig. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Corona-Impfung inzwischen für alle Kinder und Jugendlichen ab zwölf Jahren. Im Vorwege haben sich mehr als 10.500 Kinder und Jugendliche in Schleswig-Holstein für eine Impfung in der Schule angemeldet.
130 Frauen und Mädchen nutzen "Frauenimpftag" in Buchholz
Das Impfzentrum in Buchholz im Landkreis Harburg hat heute einen Corona-Impftag nur für Frauen und Mädchen angeboten. Eingesetzt wurde dabei ausschließlich weibliches Personal - auch, um zum Beispiel Migrantinnen anzusprechen. Die Leiterin des Impfzentrums, Nadine Fischer, ist mit dem Verlauf der Aktion zufrieden: "Wir sind froh um jedes Mädchen und jede Frau, die wir hier impfen konnten." Rund 130 Frauen hatten sich auf den Weg gemacht. Sie mussten sich für die Aktion nicht anmelden. Geimpft wurde ab einem Alter von zwölf Jahren. Dolmetscherinnen unter anderem für Arabisch und Kurdisch standen beim Ausfüllen der Formulare sowie bei Gesprächen mit den Ärztinnen zur Seite. Verimpft wurden die Vakzine von Johnson & Johnson und Biontech/Pfizer.
3G-Modell gilt nicht für Gottesdienste - Ist das fahrlässig?
Wer einen Gottesdienst in Niedersachsen besuchen möchte, muss nicht geimpft, getestet oder genesen sein. Ein Pro- und Contra-Kommentar:
Hamburg: Gewalttätiger Maskenverweigerer verurteilt
In Hamburg ist ein gewalttätiger Maskenverweigerer zu einer Geldstrafe von insgesamt 1.800 Euro verurteilt worden. Der 40-Jährige hatte zugeschlagen, nachdem er in einem Discounter im Stadtteil Barmbek aufgefordert wurde, eine Maske zu tragen.
Auffrisch-Impfungen laut WHO noch nicht nötig - aber USA bieten sie an
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) kritisiert Pläne für Auffrisch-Impfungen bei gesunden Menschen. Bislang sei nicht einmal klar, ob sie nötig seien, sagte die Chef-Wissenschaftlerin Soumya Swaminathan heute in Genf. Während in reichen Ländern jede Menge Impfstoff vorhanden ist und Auffrisch-Impfungen geplant werden, warten weltweit in Dutzenden Ländern viele Millionen Menschen noch händeringend auf die Chance einer Impfung. Der WHO-Nothilfekoordinator Mike Ryan meinte, Menschen eine Auffrisch-Impfung anzubieten sei so, als gebe man Menschen mit Rettungswesten noch eine weitere Weste dazu, während viele Millionen Menschen ohne jeglichen Schutz bleiben müssten. Die WHO hatte schon Anfang August einen vorübergehenden Stopp von Auffrischung-Impfungen gefordert, so lange noch viele ärmere Länder auf Impfdosen warten.
Die USA wollen dennoch allen Bürgern vom 20. September an eine Corona-Auffrisch-Impfung mit den Vakzinen von Biontech/Pfizer oder Moderna anbieten. Die Gesundheitsbehörden begründeten dies mit einer nachlassenden Schutzwirkung der Impfstoffe und der Ausbreitung der Delta-Variante. Auch in Deutschland werden die Auffrisch-Impfungen für bestimmte Gruppen mit besonderem Risiko für eine Corona-Infektion bereits vorbereitet.
Hamburg bekommt zentralen Ort zum Gedenken an Corona-Tote
Angehörige und Freunde von Corona-Toten sollen in Hamburg einen zentralen Gedenkort bekommen. Die Hamburgische Bürgerschaft verabschiedete heute einen entsprechenden gemeinsamen Antrag von SPD, Grünen, CDU und Linken. Darin ersuchen die Fraktionen den Senat, "zum Gedenken an die Opfer der Pandemie und das dadurch entstandene Leid einen würdigen Ort der Trauer und des Gedenkens in Hamburg zu schaffen". In die Konzeption des Gedenkorts sollen Hinterbliebene und Vertreter der Religionsgemeinschaften einbezogen werden. Sie sollen ihre Erwartungen und Wünsche an einen solchen Gedenkort einbringen können. Allein in Hamburg sind seit Beginn der Pandemie mehr als 1.600 Menschen an oder im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die nicht an dem Antrag beteiligte AfD enthielt sich der Stimme.
SH-Bildungsministerin Prien: Kein "Impfdruck" durch Lehrkräfte
Die Corona-Pandemie und das Thema Schule sorgt weiterhin für Diskussionen. Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat heute live im Studio von NDR 1 Welle Nord Fragen der Hörerinnen und Hörer beantwortet.
Bremen verzeichnet 73 Neuinfektionen - Inzidenz steigt wieder
Im Land Bremen ist in den vergangenen 24 Stunden bei 73 Menschen eine Infektion mit dem Coronavirus nachgewiesen worden. 58 davon leben in der Stadt Bremen, 15 in Bremerhaven. So viele Neuinfektionen innerhalb eines Tages gab es zuletzt Mitte Mai 2021. Am Vortag waren es 44 im gesamten Land Bremen. Nachdem der Inzidenzwert in der Stadt Bremen am Vortag leicht gefallen war, steigt er nun wieder auf 42,2. In Bremerhaven knackt der Wert die 50 und klettert auf 56,3. Am Mittwoch vor einer Woche lag die Inzidenz in Bremen noch bei 27,7, in Bremerhaven bei 29,9.
92 neue Fälle in MV - Inzidenz jetzt bei 31,4
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Mecklenburg-Vorpommern ist auf 31,4 gestiegen (Vortag: 29,4; Vorwoche: 18,8). Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) meldete 92 Corona-Neuinfektionen (Vortag: 136; Vorwoche: 60). In Rostock und Schwerin gilt bereits die Corona-Warnstufe 2 (orange), weil dort die Sieben-Tage-Inzidenz über 50 liegt. In Rostock und bei anhaltender Orange-Stufe auch in Schwerin greifen ab Montag laut Landesregelung Testpflichten für Ungeimpfte, etwa beim Friseur- oder Kinobesuch. Die Inzidenz liegt in Rostock bei 62,6 und in Schwerin bei 54,4, gefolgt von Ludwigslust-Parchim mit 41,1. Am niedrigsten ist sie im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 8,1
Studie: Immunabwehr der oberen Atemwege bei Kindern aktiver
Kinder infizieren sich ebenso mit dem Coronavirus wie Erwachsene, haben aber viel seltener mit schweren Verläufen zu kämpfen. Jetzt hat ein Forschungsteam den möglichen Grund dafür gefunden: Demnach ist das Immunsystem bei Kindern in den oberen Atemwegen deutlich aktiver als bei älteren Menschen - und damit besser gewappnet für die Abwehr des Virus. Die Erkenntnis der Studie: Die Abwehrzellen der Nasenschleimhaut von gesunden Kindern sind quasi ständig in erhöhter Alarmbereitschaft - auch ohne eine akute Infektion. Dadurch schaffen sie es offenbar häufig, SARS-CoV-2 abzuwehren, bevor es in die tieferen Atemwege vordringen kann.
Hamburg: Katholische Schulen starten Impfaktion
Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission für 12- bis 17-Jährige bieten die katholischen Schulen in Hamburg ihren Schülerinnen und Schülern eine Corona-Schutzimpfung an. "Es ist uns ein dringliches Anliegen, wo immer wir können den Fortschritt des Impfgeschehens zu unterstützen und damit unseren Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie zu leisten", erklärte der Leiter der Abteilung Schule und Hochschule im Erzbistum, Christopher Haep. Das Erzbistum ist Träger von 20 Schulen in Hamburg.
In Kürze sollen alle über Zwölfjährigen an den 59 Stadtteilschulen und 63 Gymnasien der Stadt die Möglichkeit bekommen, sich von mobilen Teams impfen zu lassen.
HSV-Heimspiel gegen Darmstadt vor 17.955 Zuschauern
Fußball-Zweitligist Hamburger SV steht im Heimspiel gegen Darmstadt 98 ein höheres Kartenkontingent als zuletzt zur Verfügung. Wie der Verein mitteilte, hat das Gesundheitsamt den HSV heute darüber in Kenntnis gesetzt, dass bei dessen Heimspiel am Sonntag (13.30 Uhr/im Livecenter bei NDR.de) auch Gäste-Fans zugelassen sind. Damit erhöht sich die mögliche Anzahl an zugelassenen Zuschauern im Volksparkstadion von zuletzt 17.100 auf 17.955. Der Kartenverkauf findet ausschließlich online statt. Der Verein hatte in der vergangenen Woche bei der Stadt einen Antrag auf die Zulassung von 25.000 Zuschauern für seine Heimspiele gestellt. Er hoffte schon für die Partie gegen Darmstadt 98 auf eine Genehmigung. Im ersten Heimspiel gegen die SG Dynamo Dresden am 1. August wurde die erlaubte Kapazität von 17.100 Fans voll ausgeschöpft. In das Volksparkstadion passen etwa 57.000 Besucher.
Niedersachsen: Inzidenz in neuer Verordnung nur eines der Kriterien
Niedersachsen will die Corona-Regeln nicht mehr so stark wie bisher von den Neuinfektionen abhängig machen. Der Entwurf für die neue Corona-Verordnung des Landes basiert nicht mehr auf einem Stufenmodell mit Inzidenzwerten, sondern auf drei verschiedenen Warnstufen: gelb, orange und rot. Welche Warnstufe in einem Landkreis oder einer Stadt gilt, hängt dann von drei Indikatoren ab: der Anzahl der Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen, der Anzahl der mit Covid-Patienten belegten Betten in den Krankenhäusern und der Zahl der mit Covid-Patienten belegten Intensivbetten. Ab kommender Woche soll diese Grundlage gelten.
Impfaktion beim Heimspiel von Hannover 96
Stadt und Region Hannover bieten am Freitag beim Heimspiel von Hannover 96 eine Impfaktion an. Nach Angaben eines Sprechers sind zwei mobile Teams auf dem Nord- und dem Südvorplatz des Stadions unterwegs. Geimpft wird von 17 bis 21 Uhr mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson, von dem nur eine Dosis nötig ist, damit man als vollständig geimpft gilt. Interessierte müssen Personalausweis oder Reisepass mitbringen.
Landeselternrat Niedersachsen fordert "sicheren Unterricht"
Zwei Wochen vor dem Beginn des neuen Schuljahres in Niedersachsen hat der Landeselternrat einen "sicheren Unterricht in Präsenz" gefordert. Der Vorsitzende Michael Guder sagte in Hannover: "Die Pandemie hat uns und unseren Kindern und Jugendlichen in den vergangenen anderthalb Jahren viel abverlangt und die Familien haben sich sehr diszipliniert und solidarisch verhalten. Jetzt ist es Zeit, dass ihre Bedürfnisse wieder mehr in den Blickpunkt rücken." Der Infektionsschutz reiche demnach nicht aus. Das Bundesprogramm zu Luftfiltern sei im Juli und damit viel zu spät gekommen. Auch die Lernrückstände der Schüler machten Sorgen, da Personal fehle. Zudem sollte es laut Elternrat für Lehrer und Lehrerinnen verpflichtende Fortbildungen zum digitalen Distanzunterricht geben.
Kontaktbeschränkungen in der Region Hannover ab morgen
Da der Inzidenzwert der Corona-Infektionen in der Region Hannover drei Tage in Folge über 35 lag, gelten dort ab morgen wieder schärfere Regeln. Maximal zehn Personen aus drei Haushalten dürfen sich dann treffen. Geimpfte, Genesene und Kinder bis 14 Jahren werden dabei nicht mitgezählt. In weiteren Bereichen werde nicht stärker eingeschränkt, sagte Regionspräsident Hauke Jagau (SPD). Die Zunahme der Infektionen sei deutlich auf Menschen zurückzuführen, die von Reisen heimkehren.
Bundesschülersprecher: Politik hat die Ferien verschlafen
Der Sprecher der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, hat die Vorbereitung des Schulstarts unter Corona-Bedingungen als unzureichend kritisiert. Schramm sagte dem "Handelsblatt", die Sommerferien seien wieder verschlafen worden. Es sei erschreckend, dass auf der To-Do-Liste noch nahezu dieselben Punkte stünden wie im vergangenen Schuljahr; zum Beispiel die Ausstattung der Schulen mit gutem WLAN, Konzepte zur Kontaktreduzierung und das Thema Luftfilter. Der 20-Jährige bemängelte, die Länder schöben die Verantwortung auf die Kommunen und umgekehrt.
Quote für vollständige Impfung in allen Bundesländern bei mehr als 50 Prozent
In Deutschland ist jetzt in allen 16 Bundesländern mindestens jeder zweite Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Als letztes Land habe Sachsen die Marke von 50 Prozent überschritten, teilte das Bundesgesundheitsministerium heute mit. Vier Länder haben demnach bereits eine Impfquote von mehr als 60 Prozent erreicht, darunter im Norden Schleswig-Holstein und Bremen. Insgesamt sind aktuell gut 48 Millionen Menschen bundesweit vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) rief alle noch nicht geimpften Menschen dazu auf, sich um einen Termin zu bemühen. Jede einzelne Impfung bringe allen Bürgerinnen und Bürgern mehr Sicherheit und Normalität, schrieb Spahn auf Twitter.
Inzidenz-Wert steigt in Hamburg auf über 90
Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in Hamburg gestern leicht auf 87,4 gesunken war, liegt sie nun nach Angaben der Gesundheitsbehörde bei 90,7 (Vorwoche: 72,7). Die Zahl der bestätigten Corona-Neuinfektionen wurde mit 304 (Vortag: 207 / Vorwoche: 230) angegeben. Es wurde zudem ein weiterer Todesfall im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion vermeldet, die Gesamtzahl der Opfer seit Beginn der Pandemie in der Hansestadt stieg damit auf 1.636. In den Hamburger Krankenhäusern werden den Angaben zufolge 83 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt (+ 17). Von ihnen werden 32 (+ 11) auf Intensivstationen versorgt.
Niedersachsen: 622 Corona-Infektionen nach abgeschlossenen Impfungen gemeldet
In Niedersachsen sind bislang 622 Corona-Infektionen trotz abgeschlossener Impfung gemeldet worden - das entspricht 0,4 Prozent aller Infizierten. Insgesamt habe es von Jahresbeginn bis zum 9. August rund 157 000 Meldefälle im Land gegeben, teilte das Gesundheitsministerium heute in Hannover mit. Die Daten zu den sogenannten Impfdurchbrüchen basierten auf der Definition des Robert Koch-Instituts (RKI), wonach 14 Tage nach der Impfung, die die Impfserie abschließt, von einer vollständigen Schutzwirkung ausgegangen werde. Dass sich Geimpfte in Sicherheit wähnten und dabei das Coronavirus übertragen könnten, sei ein Problem, dessen sich die niedersächsische Regierung sehr bewusst sei, sagte Sprecherin Anke Pörksen. "Deshalb geht auch der dringende Appell bei den jetzt Heimkehrenden aus dem Urlaub dahingehend, dass, auch wenn man geimpft ist, man doch gerne bitte zumindest zu Hause noch mal einen Test macht oder vielleicht auch nach zwei Tagen noch mal einen macht."
Hamburg: Veranstalter von Kiez-Party gehen vor Gericht
Nachdem das Verwaltungsgericht Hamburg ein Corona-bedingtes Tanzverbot bei einer Hochzeitsfeier gekippt hat, wollen Hamburger Veranstalter nun auch auf die Durchführung einer Feier mit 250 Gästen klagen. Die Party soll am kommenden Sonnabend auf dem Kiez stattfinden. Die Prüfung auf eine Sondergenehmigung dafür beim Bezirk Mitte läuft, aber die Initiative "Alster in Flammen - Alarmstufe Rot" will nicht mehr warten: Ihr Anwalt soll die Erlaubnis am Hamburger Verwaltungsgericht einklagen. Mit der Veranstaltung auf der Reeperbahn will Eventmanager Danny Hellrung zeigen, dass Tanzen im Club auch unter Corona-Bedingungen möglich ist.
Gastgewerbeumsatz im Juni deutlich gestiegen
Die schrittweisen Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben sich im Beherbergungs- und Gaststättenwesen positiv bemerkbar gemacht: Der Umsatz im Gastgewerbe stieg im Juni im Vergleich zum Mai um um 61,7 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt heute mitteilte. Allerdings lag er den Angaben zufolge noch 40,7 Prozent unter dem Vorkrisenniveau des Februars 2020 und war auch geringfügig niedriger als im Juni 2020 (- 0,8 Prozent). Vor allem die Hotels und sonstigen Beherbergungsbetriebe konnten ihre Umsätze steigern - im Vergleich zum Mai gab es für diesen Bereich ein Plus von 114 Prozent. Auch hier liegt der Umsatz aber noch fast 50 Prozent unter dem Vorkrisenniveau.
Bekommt Hamburg eine zentrale Gedenkstätte für Corona-Opfer?
Hamburg soll eine zentralen Gedenkstelle für die Opfer der Corona-Pandemie bekommen. Das fordern jedenfalls die Fraktionen von SPD, Grünen, CDU und Linken in einem gemeinsamen Bürgerschaftsantrag. In der Sitzung am Nachmittag soll darüber abgestimmt werden. Wo der zentrale Gedenkort gegebenenfalls entstehen und wie er aussehen soll, soll der Senat nach dem Willen der Antragssteller nicht allein entscheiden. Eingebunden werden sollen demnach auch die Hinterbliebenen sowie die Religionsgemeinschaften.
Zahl der Corona-Neuinfektionen steigt auch in Norddeutschland deutlich
Bundesweit und auch in den einzelnen norddeutschen Bundesländern steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter an. Das Robert Koch-Institut meldete heute eine Sieben-Tage-Inzidenz für ganz Deutschland von 40,8 - vor einer Woche lag sie mit 25,1 deutlich darunter. In Niedersachsen stieg sie binnen einer Woche von 18,8 auf 29,0, in Schleswig-Holstein von 46,4 auf 50,5. Ein Großteil der Infektionen ist aktuell in den jüngeren Altersgruppen zu verzeichnen - bei den größtenteils noch ungeimpften unter 15-Jährigen sowie den 15- bis 34-Jährigen. Der Infektiologe Prof. Jan Rupp sagte mit Blick gerade auch auf die Zahlen in Bundesländern mit späteren Sommerferien, dass der Trend zu höheren Inzidenzen erst einmal anhalten werde. Die betroffene Bevölkerungsgruppe habe größtenteils aber kein sehr hohes Risiko für schwere Verläufe, so der Direktor der Klinik für Infektiologie und Mikrobiologie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH).
In der folgenden Grafik, die die Entwicklung der Corona-Pandemie seit März 2020 in Norddeutschland abbildet, ist deutlich zu erkennen, dass das Infektionsgeschehen hierzulande etwa seit Anfang Juli wieder zunimmt.
Holstein Kiel darf vor bis zu 25.000 Zuschauern spielen
Fußball-Zweitligist Holstein Kiel wird sein Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf am Freitag vor bis zu 25.000 Zuschauern austragen. Nach Angaben der Rheinländer wurde die zugelassene Zuschauerzahl aufgrund der neuen Corona-Schutzverordnung Nordrhein-Westfalens kurzfristig von 18.000 auf 25.000 angehoben. Voraussetzung für den Einlass ist eine vollständige Immunisierung oder ein negativer Schnelltest nach dem "3G-Konzept".
Warum sind die Impfquoten so unterschiedlich?
Warum sind die Erstimpfquoten der Bundesländer mittlerweile so unterschiedlich? In Bremen sind bereits 72,5 Prozent der Menschen mindestens ein Mal geimpft; in Mecklenburg-Vorpommern nur 61,6 Prozent; in Sachsen gar nur 53,6 Prozent (Stand: 17. August 2021). Panorama 3 zeigt: Die Hansestadt Bremen hat schon vor dem Impfstart bei besonders vulnerablen Menschen um Vertrauen geworben. Dies zahlt sich nun bei der Impfquote aus.
WHO will sich heute erneut zur Suche nach dem Corona-Ursprung äußern
Wie kam es zur Corona-Pandemie? Diese Frage ist weiterhin ungeklärt. Ende 2019 waren die ersten Fälle im chinesischen Wuhan bekannt geworden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat bereits einen Bericht zum Ursprung des Coronavirus vorgelegt. Doch während der Untersuchungen vor Ort wurden die Mitarbeiter permanent begleitet. Auch nach ihrer Reise hatten sie zahlreiche offene Fragen. Eine weitere internationale Suche in China nach dem Ursprung des Virus lehnt die Regierung in Peking ab. Die These, dass ein Labormitarbeiter sich bei einer Fledermaus infiziert habe, müsse weiter untersucht werden, so ein beteiligter Wissenschaftler an der WHO-Untersuchung. Die WHO hatte China dazu aufgerufen, weitere Rohdaten zur Verfügung zu stellen. Heute will sie sich in Genf erneut zur Suche äußern.
RND: Überregionale Impfzentren schließen spätestens Ende September
Laut dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) wollen alle Bundesländer ihre überregionalen Impfzentren spätestens bis zum 30. September schließen. Dann endet die Finanzierung durch den Bund. Das RND hatte eine Umfrage unter den Landesgesundheitsministerien durchgeführt. Die Behörde in Kiel wird mit folgenden Worten zitiert: "In Schleswig-Holstein wird die Ausrüstung der Impfzentren so eingelagert, dass bei Bedarf kurzfristig auch wieder zusätzliche Impfangebote realisiert werden könnten."
Wieder Maskenpflicht an Rostocks Schulen
In Rostock gelten ab heute strengere Regeln, da die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner seit Sonntag über 50 liegt. Die Einstufung auf der Corona-Ampel der Landesregierung als "Orange" führt dazu, dass Schülerinnen und Schüler sowohl innen als auch im Außenbereich wieder eine Maske tragen müssen. Die Maskenpflicht war in Mecklenburg-Vorpommerns Schulen erst am Montag abgeschafft worden. Zudem dürfen Pflegeheimbewohner nur noch von zwei Personen zeitgleich besucht werden. Kommenden Montag greift dann auch eine Testpflicht für Ungeimpfte in Innenbereichen. Dazu gehört zum Beispiel der Friseur oder auch das Restaurant.
MV: Kein Interesse mehr an Sputnik-Impfstoff
Nach heftiger Kritik hat die rot-schwarze Landesregierung in Mecklenburg-Vorpommern ihre Pläne zur Beschaffung des Corona-Vakzins Sputnik V aus Russland fallengelassen. Die Staatssekretärsrunde hat sich am Montag in einer Sonder-Sitzung dafür entschieden, die Sputnik-V-Pläne auf Eis zu legen. Der Vorgang werde "ruhend gestellt", heißt es in dem Protokoll, wie NDR 1 Radio MV heute berichtet. Der Grund: Es sollen keine weiteren Kosten entstehen. Bisher hat der Steuerzahler aber mindestens 20.000 Euro für das Beschaffungs-Vorhaben gezahlt. Diese Summe ist an eine Berliner Anwaltskanzlei geflossen, die die Verträge mit der russischen Seite vorbereiten sollte. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat für Sputnik V bisher keine EU-Zulassung erteilt. Es gibt weiter Zweifel an der Zuverlässigkeit der russischen Angaben.
Trotz steigender Inzidenz nur wenig Covid-19-Patienten in Kliniken
Trotz steigender Inzidenz in Schleswig-Holstein liegen dort aktuell nur relativ wenig Covid-19-Patienten in den Kliniken. Insgesamt sind derzeit nach Angaben des Gesundheitsministeriums 46 Corona-Patienten in einem Krankenhaus, 15 davon liegen auf einer Intensivstation, neun werden beatmet (Stand: Dienstagabend). Zum Vergleich: Um den Jahreswechsel herum lagen allein auf den Intensivstationen im Land rund 100 Patienten, wie der Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein, Patrick Reimund, sagte. Er erinnerte aber daran, dass die Krankenhausbelegung im Vergleich zur Inzidenz ein Spätindikator sei. Wenn die Zahl der Neuinfektionen steige, müsse damit gerechnet werden, dass auch die Belegung in den Kliniken steigt.
In Hamburg sieht es ähnlich aus: Gestern wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde 83 Corona-Patienten in den Krankenhäusern der Stadt behandelt, 32 davon auf Intensivstationen. Noch sind die Kliniken weit von den Höchstständen zu Jahresbeginn entfernt, als fast 600 Corona-Kranke stationär und mehr als 100 auf Intensivstationen behandelt wurden. Der Intensivmediziner Stefan Kluge rechnet zwar fest mit einer vierten Corona-Welle, eine neue dramatische Lage in den Krankenhäusern hält er aber für vermeidbar. Angesichts der Impfmöglichkeit bezeichnet er Covid-19 als eine inzwischen weitgehend vermeidbare Krankheit.
Niedersachsen: 646 Neuinfektionen registriert
Auch in Niedersachsen hält der Trend mit steigenden Corona-Infektionszahlen an: Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet für das größte norddeutsche Bundesland 646 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Gestern waren es 239 gewesen, am Mittwoch vor einer Woche 340. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg im Wochenvergleich von 18,8 auf aktuell 29,0 (Vortag: 26,0). Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen stieg um vier auf nun insgesamt 5.831 seit Beginn der Pandemie.
RKI bestätigt bundesweit 8.324 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 40,8
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages hat sich deutschlandweit sprunghaft erhöht. Die Gesundheitsämter meldeten dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8.324 Neuinfektionen - und damit über 4.400 mehr als am Vortag (3.912). Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 4.996 Ansteckungen gelegen. Zuletzt lag der Wert am 21. Mai über 8.000 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Darüber hinaus stieg die Sieben-Tage-Inzidenz weiter an und über die Marke von 40. Nach Angaben des RKI lag sie bei 40,8 - am Vortag hatte der Wert 37,4 betragen, vor einer Woche 25,1. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.921.
Niedersachsen will Corona-Verordnung anpassen
Die Änderung der Corona-Verordnung für Niedersachsen ist heute Thema im Sozialausschuss des Landtags. Niedersachsen hatte nach dem jüngsten Bund-Länder-Treffen zur Corona-Pandemie angekündigt, sich vom bisherigen Stufenplan, der sich an Inzidenzwerten orientiert, zu verabschieden. Regierungssprecherin Anke Pörksen sagte, Details zu neuen Warnstufen sollten im Ausschuss genannt werden. Auch ein neuer Bewertungsmaßstab soll eingeführt werden, der die Sieben-Tage-Inzidenz zu anderen Parametern - etwa der Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern - in Relation setzt. Die neue Corona-Verordnung soll am kommenden Mittwoch (25. August) in Kraft treten. 3G - also Teilnahme nur für Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete - wird laut Pörksen in der zukünftigen Strategie der Landesregierung eine entscheidende Rolle spielen.
Hamburg bereitet "2G-Optionsmodell" vor
Der Hamburger Senat ist dabei, ein sogenanntes 2G-Optionsmodell umzusetzen. Demnach soll es möglich sein, Veranstaltungen nur noch für gegen das Coronavirus Geimpfte oder Genesene zugänglich zu machen.
Inzidenz in Schleswig-Holstein überschreitet 50er-Marke
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter leicht gestiegen. Sie liegt jetzt bei 50,5 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht (Vortag: 49,9; Vorwoche: 46,4). Landesweit wurden innerhalb eines Tages 288 neue Fälle gemeldet (Vortag: 192; Vorwoche: 282). In den Krankenhäusern sah die Lage etwas besser aus als am Vortag: Die Zahl der Covid-Patienten in Kliniken gab die Landesmeldestelle mit 46 an, 4 weniger als am Vortag. Von diesen Patienten liegen 15 auf Intensivstationen (-2).
In Flensburg stieg der Inzidenz-Wert deutlich: Er liegt nun bei 116,5, nach 109,9 und 112,0 an den Vortagen. Auch in der Landeshauptstadt Kiel kletterte die Sieben-Tage-Inzidenz, auf 98,1 nach 92,4. An dritter Stelle steht weiter Neumünster (68,6). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz weist der Kreis Ostholstein auf - mit 15,0.
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Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
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NDR.de Live-Ticker am Mittwoch startet
NDR.de wünscht einen schönen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Mittwoch, 18. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 17. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 16. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 15. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 14. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 13. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 12. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 11. August