Coronavirus-Blog: Quarantäne für Mitschüler entfällt in MV
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 17. August 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Quarantäne für Mitschüler entfällt in MV
- MV vereinfacht seine Corona-Ampel und entschärft Maßnahmen
- Millionen Impfdosen drohen zu verfallen
- Niedersachsen: Impfzentren planen Aktionen für U18-Jährige
- Türkei seit heute Hochrisikogebiet
- Corona-Zahlen für Landkreise: Hohe Inzidenz nach den Schulferien
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 239 in Niedersachsen, 192 in Schleswig-Holstein, 136 in Mecklenburg-Vorpommern, 207 in Hamburg und 44 im Land Bremen
- RKI: Bundesweit 3.912 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 37,4
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Mittwochmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie für Norddeutschland.
Schwesig appelliert an bisher Nicht-Geimpfte
"Lassen Sie sich impfen", lautet das Motto, um das Infektionsrisiko niedrig zu halten. Bisher nicht geimpfte Menschen sollen ermutigt werden, sich gegen das Coronavirus zu schützen, so Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Ältere Menschen könnten zudem bald eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Positive Zwischenbilanz beim Hamburger Sommerdom
Die Hamburger Wirtschaftsbehörde sowie Schausteller sind zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des Sommerdoms. Das Hygienekonzept wird offenbar gut angenommen, es wurden nur wenige Verstöße registriert. Mehr als 250.000 Besucherinnen und Besucher kamen bislang. So gut wie alle haben ihre Maske getragen und einen gültigen Test- oder Impfnachweis vorgezeigt. Laut Sören Lemke vom Dom-Referat gab es nur wenige Platzverweise.
SH: Ab Montag gilt neue Corona-Verordnung
Ab kommenden Montag gilt eine neue Corona-Verordnung in Schleswig-Holstein. Sie regelt unter anderem die Testpflicht für Innenbereiche. Das heißt: In eine Vielzahl von Innenbereichen gibt es nur noch Zutritt für Personen, die geimpft, genesen oder getestet sind (3G-Regel). "Es ist wichtig, dass es für alle Bürgerinnen und Bürger ein verlässliches Regelwerk gibt", erklärte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) dazu. Außerdem erhalten Eltern von Kita-Kindern vom Land kostenfrei einen für Kleinkinder geeigneten Selbsttest. Damit sollen Eltern die Möglichkeit erhalten, ihre Kinder zweimal wöchentlich zu testen.
Vorpommern-Greifswald ruft Party-Teilnehmer zum Test auf
Nach einer Party in Greifswald sind fünf Menschen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Der Landkreis rief in einer Mitteilung alle Besucherinnen und Besucher dazu auf, sich testen zu lassen. Demnach geht es um eine privat organisierte Feier im Club BT22 am 7. und 8. August. Wie viele Gäste die Party besuchten, konnte eine Landkreissprecherin nicht sagen. Der Club-Betreiber unterstütze den Landkreis bei der Nachverfolgung der Kontakte, heißt es in der Mitteilung. Zuletzt waren im Zusammenhang mit zwei Feiern in den Landkreisen Ludwigslust-Parchim und Rostock mehrere Corona-Fälle festgestellt worden. Hier hatte es teilweise Schwierigkeiten bei der Nachverfolgung der Kontakte gegeben.
Region Hannover schränkt Treffen wegen steigender Inzidenz ein
Wegen gestiegener Inzidenzwerte wird die Region Hannover ihre Corona-Regeln für Treffen verschärfen. Wie die Regionsverwaltung heute mitteilte, lag die Sieben-Tage-Inzidenz am dritten Tag in Folge über dem Schwellenwert von 35 (heute: 40,5). Damit gelten von Donnerstag an in der Landeshauptstadt Hannover und den benachbarten Kommunen für Treffen im privaten und öffentlichen Bereich eine Begrenzung auf maximal zehn Personen aus drei Haushalten. Nicht mitgerechnet werden dabei Geimpfte, Genesene und Kinder bis zu 14 Jahren. Weitere Einschränkungen seien nicht geplant. Die Region mache dabei von ihrem Ermessensspielraum gebrauch, hieß es.
Bremen startet mit Drittimpfungen Anfang September
Bremen bereitet sich auf Auffrischungsimpfungen gegen das Coronavirus ab Anfang September vor. "Wir sind in der Feinplanung", sagte Lukas Fuhrmann, Sprecher der Bremer Gesundheitssenatorin. Die Drittimpfungen seien zunächst für Risikogruppen wie etwa Ältere und Pflegebedürftige geplant, deren zweite Impfung mindestens sechs Monate zurückliege. Zu dieser Gruppe gehörten rund 5.300 Menschen. Geplant sei, für die dritte Impfung mobile Teams in Alten- und Pflegeeinrichtungen zu schicken. Betroffene Menschen, die zu Hause leben, sollen sich in Arztpraxen ein drittes Mal impfen lassen können. Zuvor hatte Radio Bremen darüber berichtet. Die Gesundheitsministerkonferenz hatte Anfang August beschlossen, ab September Älteren und Pflegebedürftigen Auffrischimpfungen anzubieten.
THW Kiel will nach 2G-Prinzip vor 9.000 Zuschauern spielen
Handball-Meister THW Kiel will unter Berücksichtigung des 2G-Prinzips vor 9.000 Zuschauern in die neue Bundesliga-Spielzeit starten. Ein entsprechendes Betriebs- und Hygiene-Konzept für das Modellprojekt, nach dem nur vollständig geimpfte und genesene Zuschauer in die Arena dürfen, ist beim Land Schleswig-Holstein eingereicht worden und wird von der Stadt Kiel unterstützt. Das erste Saisonspiel bestreitet der THW am 8. September gegen den HBW Balingen-Weilstetten. Sollte der Rekordmeister die Erlaubnis für das Modellprojekt erhalten, soll auch das 105. Schleswig-Holstein-Derby gegen die SG Flensburg-Handewitt am 19. September vor 9.000 Fans stattfinden. Die Halle fasst 10.285 Zuschauer.
Quarantäne für Mitschüler entfällt in MV
In Mecklenburg-Vorpommern wird bei einem Corona-Fall in der Schule künftig nicht mehr die ganze Klasse und nicht einmal der Banknachbar in Quarantäne geschickt. Das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) habe das sogenannte Kontaktpersonenmanagement angepasst, teilte das Bildungsministerium in Schwerin heute mit. Werde eine Schülerin oder ein Schüler positiv mit einem PCR-Test getestet, müsse die betroffene Person in Quarantäne. Der Rest der Gruppe werde nicht automatisch in Quarantäne geschickt, sondern für diese Schüler gelte künftig 14 Tage lang die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Außerdem müssten sie sich täglich testen und sich von anderen Schülern fernhalten.
Hamburg: Eilantrag gegen Tanzverbot auf Hochzeitsfeier erfolgreich
Das Verwaltungsgericht Hamburg hat dem Eilantrag eines Paares gegen das Corona-bedingte Tanzverbot auf ihrer Hochzeitsfeier stattgegeben. Von der geplanten Feier gehe ein derart niedriges Infektionsrisiko aus, sodass das absolute Tanzverbot nicht mehr gerechtfertigt sei, teilte das Gericht mit. Gegen die Entscheidung kann die Stadt Beschwerde bei dem Hamburgischen Oberverwaltungsgericht erheben. Das Paar möchte seine Hochzeit von Freitag auf Sonnaben in einem Hamburger Hotels mit 51 Personen über 14 Jahre feiern, 41 von ihnen seien vollständig geimpft. Damit handele es sich nach der Corona-Eindämmungsverordnung um eine private Feier mit bis zu zehn Personen, da Geimpfte und Genesene dann nicht mitgezählt werden. Das Tanzverbot ist nach Ansicht der Richter jedoch unverhältnismäßig und damit verfassungswidrig. Zudem komme es hier nicht auf die Gefährdung der Gäste untereinander, sondern nur auf die Gefährdung veranstaltungsfremder Personen an.
SH: Investitionsbank fordert zu viel gezahlte Corona-Hilfen zurück
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat die Bezieher von Corona-Soforthilfen aufgerufen, zu viel gezahltes Geld zurückzuerstatten. Mehr als 56.000 Unternehmen, Soloselbstständige und Freiberufler hatten im vergangenen Jahr über die Soforthilfeprogramme von Bund und Land 440 Millionen Euro erhalten. Die Empfänger sollen jetzt ermitteln, ob sie zu viel Geld bekommen haben, wie aus einer Mitteilung der Investitionsbank hervorgeht. Die Zuschüsse konnten auf Basis des für drei Monate erwarteten Liquiditätsengpasses beantragt werden. Um schnell und unbürokratisch Hilfe zu erhalten, durften Antragstellende die Höhe der benötigten Hilfen zunächst schätzen, ohne Nachweise vorzulegen. Nun sollen die Empfänger den tatsächlichen Liquiditätsengpass feststellen, der ihnen entstanden ist. Falls sie zu viel Soforthilfe erhalten haben, bestehe eine Pflicht zur Rückzahlung, erläuterte die Investitionsbank.
Hamburg bereitet 2G-Optionsmodell vor
Der Hamburger Senat bereitet ein sogenanntes 2G-Optionsmodell vor. Demnach soll es möglich sein, Veranstaltungen nur noch für gegen das Coronavirus Geimpfte oder Genesene zugänglich zu machen. Senatssprecher Marcel Schweitzer sagte bei der Landespressekonferenz, dass Veranstalter sowie Betreiber - etwa von Restaurants - in Hamburg künftig Angebote ausschließlich für Geimpfte und Genesene machen können. "Dafür entfallen dann eine Reihe von Auflagen beziehungsweise Beschränkungen", so Schweitzer. Die Details würden nun zwischen den Behörden abgestimmt, sodass der Senat voraussichtlich am kommenden Dienstag entsprechende Beschlüsse fassen könne. Anders als in anderen Kommunen dürfen Veranstaltungen in Hamburg bislang nicht nur für einen bestimmten Personenkreis geöffnet werden. "Das sieht unsere Eindämmungsverordnung nicht vor", sagte Schweitzer. Das werde nun geändert.
Stadt Bremen verschärft Corona-Maßnahmen wieder
Die Stadt Bremen verschärft angesichts steigender Inzidenzwerte ab morgen die Corona-Maßnahmen. Dann haben ausschließlich vollständig Geimpfte, Genesene oder negativ Getestete Zugang zu bestimmten Einrichtungen, wie der Pressesprecher der Senatorin für Gesundheit mitteilte. Zu den Einrichtungen gehören unter anderem die Gastronomie, Krankenhäuser, Kinos und Fitnessstudios. Kinder bis zum 14. Lebensjahr seien ausgenommen von der Nachweispflicht. Als negative Testergebnisse werden nach Angaben des Senats PCR-Tests und Antigen-Schnelltests anerkannt, die nicht älter als 24 Stunden sind. Außerdem können in den jeweiligen Einrichtungen vor Ort Selbsttests vorgenommen werden, wenn diese unter Aufsicht gemacht werden.
Das Land Bremen meldete 44 neue Corona-Fälle, 30 davon in der Stadt Bremen. Die Inzidenz sank dort von 40,9 am Vortag auf 39,5. In Bremerhaven stiegt die Inzidenz auf 48,4.
136 Neuinfektionen in MV - Inzidenz jetzt bei 29,2
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 136 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 27; Vorwoche: 73). Landesweit stieg der Inzidenzwert von 25,6 gestern auf 29,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen Wochenfrist. Am Dienstag der Vorwoche lag die Inzidenz noch bei 17,4. In der Hansestadt Rostock liegt der Sieben-Tage-Inzidenzwert derzeit mit 60,2 am höchsten. Die risikogewichtete Stufenkarte weist Rostock den dritten Tag in Folge mit "orange" aus. Bleibt die Einstufung drei Tage lang orange, wird an Schulen wieder die Maskenpflicht eingeführt. Allerdings hat die Landesregierung weitere eigentlich vorgesehene Einschränkungen der Corona-Ampel abgeschwächt. Erstmals "orange" eingestuft wurde die Landeshauptstadt Schwerin mit einer Inzidenz von 54,4.
MV-Regierung will Menschen per Post zum Impfen animieren
Mit einer Postwurfsendung an alle Haushalte in Mecklenburg-Vorpommern will Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) noch nicht geimpfte Menschen für den Piks gegen Corona gewinnen. Von den über 60-Jährigen, die besonders gefährdet sind, einen schweren Verlauf von Covid-19 zu erleiden, seien noch immer 15 Prozent nicht geimpft, sagte Schwesig. "Das sind 70 000 Menschen." Aber auch die unter 60-Jährigen hätten keine Garantie, nicht schwer zu erkranken, auch wenn sie statistisch gesehen weniger gefährdet seien. Nach Worten des Bio-Informatiker Lars Kaderali von der Universität Greifswald sind vom Coronavirus derzeit vor allem junge Menschen betroffen, was ein Effekt der Impfungen sei. Bei den 15- bis 34-Jährigen betrage die Sieben-Tage-Inzidenz derzeit etwa 70, bei den 5- bis 14-Jährigen liege sie zwischen 30 und 40. Die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz lag zu Wochenbeginn bei 25,6.
MV vereinfacht seine Corona-Ampel und entschärft Maßnahmen
Nachdem Rostock als erste Stadt in Mecklenburg-Vorpommern die Stufe 2 (orange) auf der landeseigenen Corona-Ampel erreicht hat, entschärft die Regierung die Maßnahmen teilweise wieder. So müsste vom kommenden Montag an die Teilnehmerzahl an Veranstaltungen im Freien in der Hansestadt eigentlich von 15.000 auf 2.500 Teilnehmer begrenzt werden, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute nach einer Kabinettssitzung. Das schiebe man nun in die nächste Ampelphase, weil die Krankenhausbelastung noch gering sei. Gelten sollen allerdings ab Montag in Rostock wieder Testpflichten für Ungeimpfte, etwa beim Friseurbesuch, im Fitnessstudio, im Innenbereich der Gaststätten sowie in Kino und Theater. In den Schulen muss außerdem wieder Maske getragen werden. Das Kabinett verständigte sich zudem darauf, die bisher sechs Stufen umfassende Corona-Ampel in MV zu vereinfachen. Eine Entscheidung dazu soll am kommenden Dienstag getroffen werden. Ferner beschloss die Landesregierung ein Programm zur Belebung der Innenstädte in Höhe von zehn Millionen Euro.
Millionen Impfdosen drohen zu verfallen
Laut einer Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland, die dem ARD-Politikmagazin "Report Mainz" vorliegt, könnten bis zu 3,2 Millionen COVID-19-Impfstoffdosen allein aus Arztpraxen im Herbst verfallen. Das betrifft insbesondere 1,5 Millionen Dosen von AstraZeneca und Johnson & Johnson. Aber auch bei 1,7 Millionen Dosen Biontech, die momentan in den Praxen lagern, ist nicht sicher, ob sie noch verimpft werden. Denn Arztpraxen können im Gegensatz zu Impfzentren keine unverbrauchten, noch haltbaren Impfdosen direkt an den Bund zurückgeben. Von einem unfassbaren und unverantwortlichen Verhalten spricht das Vorstandsmitglied des Hamburger Hausärzteverbands, Björn Parey, im Interview mit Report Mainz. Vor dem Hintergrund, dass in anderen Ländern händeringend Impfstoff gesucht werde, sei es eine Katastrophe , wenn der Impfstoff im Müll lande. "Auch für uns in Deutschland ist es wichtig, die Pandemie weltweit zu bekämpfen, weil das Virus sonst immer wieder ins Land getragen wird."
MV: Grünes Licht für Immergut Festival in Neustrelitz
Musik-Fans haben in den nächsten Wochen einen große Auswahl an Festivals in Mecklenburg-Vorpommern. Nach dem Pangea-Festival (Pütnitz) und dem Planet-C (Lärz) haben auch die Veranstalter des Immergut-Rockfestivals in Neustrelitz (Mecklenburgische Seenplatte) grünes Licht vom Gesundheitsamt und der Stadt Neustrelitz, wie eine Festival-Sprecherin heute sagte. Für das Immergut 2021 seien vom 26. bis 28. August wegen der Corona-Bedingungen diesmal 3.000 statt der sonst üblichen 5.000 Gäste zugelassen. Einige hundert Karten gebe es noch. Von jedem Teilnehmer - egal ob geimpft und genesen oder nicht - werde ein negativer Schnelltest verlangt. Wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, gelte Maskenpflicht. Laut Veranstalter kommen etwa 30 Bands an die Seenplatte, darunter Jose Gonzalez, Giant Rooks, Kat Frankie und Drangsal.
Niedersachsen: Impfzentren planen Aktionen für U18-Jährige
Ab Ende August soll es in Niedersachsen erneut Sonder-Impfaktionen für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren geben. Die Impfzentren arbeiten derzeit an konkreten Konzepten. Die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs, Claudia Schröder, zeigte sich in der wöchentlichen Pressekonferenz heute zuversichtlich, dass nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) die Nachfrage in der Gruppe der 12- bis 17-Jährigen weiter zunimmt. "Wir gehen davon aus, dass wir mit der Empfehlung noch eine ganze Reihe weiterer Eltern und Jugendlicher überzeugen können", sagte Schröder. Schon jetzt seien in Niedersachsen 30,9 Prozent der Unter-18-Jährigen mindestens einmal geimpft und 14 Prozent von ihnen bereits ein zweites Mal. Damit sei Niedersachsen neben Schleswig-Holstein bundesweiter Spitzenreiter.
Weniger Einbrüche wegen Corona - aber mehr politische Straftaten
Aufgrund der Corona-Pandemie hat es in Deutschland weniger Taschendiebstähle und Einbrüche gegeben. Im Bereich der Eigentumskriminalität verzeichneten die Polizeistationen in Deutschland im vergangenen Jahr 7,7 Prozent weniger Fälle, wie das Bundeskriminalamt heute mitteilte. Dafür registrierten die Behörden viele politische Straftaten. Die Bundesländer meldeten 3.559 politisch motivierte Straftaten mit Bezug zur Corona-Pandemie. Auch die Zahl der Fälle im Bereich der Wirtschaftskriminalität stieg. Ausschlaggebend dafür waren Subventionsbetrugsfälle. Deren zahl stieg im Vergleich zu 2019 um rund 2.285 Prozent an. Dabei wurde ein Schaden in Höhe von etwa 94 Millionen Euro verursacht, was 3,1 Prozent der Gesamtschadenssumme im Bereich der Wirtschaftskriminalität entsprach. Weitere Steigerungen gab es in den Bereichen Cybercrime (plus 8,7 Prozent), Partnerschaftsgewalt (plus 4,9 Prozent) und sexueller Missbrauch von Kindern (plus 6,8 Prozent). Insgesamt sank die Zahl aller Straftaten 2020 jedoch um 2,3 Prozent.
207 neue Fälle in Hamburg - Inzidenz sinkt leicht
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 207 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind neun Neuinfektionen weniger als am Montag und elf weniger als am vergangenen Dienstag. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sinkt leicht von 87,4 am Montag auf 86,8 am Dienstag. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 69,1. Seit Beginn der Pandemie sind laut RKI in der Hansestadt insgesamt 1.635 Menschen in Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Damit ist innerhalb eines Tages ein weiterer Todesfall registriert worden.
Impfskandal in Schortens: Polizei richtet "Ermittlungsgruppe Vakzin" ein
Nach dem Skandal im Impfzentrum Roffhausen im niedersächsischen Schortens hat die Polizei die "Ermittlungsgruppe Vakzin" eingerichtet. Die Hinweise auf weitere Manipulationen durch die verdächtigte Krankenschwester hätten sich verdichtet, teilte die Polizeidirektion Oldenburg heute mit. Ein Motiv einer kritischen Haltung zum Thema Impfungen könne nicht ausgeschlossen werden. Im Landkreis Friesland bei Wilhelmshaven sind 10.183 Menschen aufgefordert, sich erneut impfen zu lassen. Eine examinierte Krankenschwester hatte zugegeben, im April versehentlich eine Ampulle mit Vakzin zerbrochen zu haben. Um ihren Fehler zu vertuschen, habe sie die Impfstoffreste aus anderen Ampullen auf sechs Spritzen aufgezogen. Zunächst hatte es geheißen, sie habe die Spritzen lediglich mit einer Kochsalzlösung gefüllt.
Landrat Sven Ambrosy (SPD) hatte am Freitag die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die Behörden nach den jüngsten Ermittlungen nicht mehr ausschließen können, dass die Frau bereits zuvor mehrfach ausschließlich Kochsalz verwendet hat. Darum müssten alle Menschen nachgeimpft werden, die ihre Spritze in den Dienstzeiten der Frau erhalten haben.
Fast zwei Drittel der Norddeutschen mindestens einmal geimpft
In Deutschland sind am Montag 249.465 Impfdosen verabreicht worden. Das Impftempo bleibt relativ gering, weniger Impfungen wurden an einem Montag zuletzt am 5. April registriert (247.857). Damit sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums und des Robert Koch-Instituts nun 47,8 Millionen Menschen oder 57,5 Prozent der Gesamtbevölkerung vollständig geimpft. In den Nord-Bundesländern sind es 58,9 Prozent. Mindestens eine erste Impfung bekommen haben bundesweit knapp 52,7 Millionen Menschen oder 63,3 Prozent aller Einwohner - im Norden sind es sogar schon 66,3 Prozent. Spitzenreiter bei Erstimpfungen (72,5 Prozent) und vollständig Geimpften (68 Prozent) bleibt Bremen.
Hohe Inzidenz nach den Schulferien im Norden
Wo die Sommerferien enden, steigt die Inzidenz bei den Schulkindern. Ein Blick auf die Deutschlandkarte zeigt: In den meisten Landkreisen und kreisfreien Städten weist die Gruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen von 15 bis 34 Jahre die höchste Inzidenz auf. In Schleswig-Holstein sowie in einigen anderen Bundesländern wie Hamburg oder Berlin dominiert jedoch die Gruppe der 5- bis 14-Jährigen, also vor allem jüngere Schulkinder, das Infektionsgeschehen.
Spahn auch nach Stiko-Empfehlung gegen Schüler-Impfpflicht
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat die Corona-Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) für Kinder ab zwölf Jahren als gutes Zeichen begrüßt. Nun könne die Impfung gezielt angeboten werden, etwa an Schulen, sagte Spahn heute im ARD-"Morgenmagazin". Jeder über zwölf könne sich nun impfen lassen, wenn er noch nicht geimpft ist. "Der Impfstoff ist da, die Empfehlung ist da, jeder kann jetzt sich und andere schützen", sagte Spahn. Wichtig sei, dass die Impfung immer freiwillig sei, die Präsenz im Schulunterricht dürfe nicht davon abhängen. Der CDU-Politiker warnte vor der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus: "Jeder, der nicht geimpft ist, wird bei steigender Inzidenz mit dieser Variante ziemlich sicher infiziert werden."
Bundeselternrat: Impfung für Kinder darf nicht zu Mobbing führen
Nach der Stiko-Empfehlung zur Impfung von Kindern und Jugendlichen warnen Elternvertreter vor Konsequenzen für den Schulbesuch. "Wir hoffen, dass es keine Zweiklassengesellschaft gibt", sagte Ines Weber, Vorstandsmitglied des Bundeselternrats, heute im Inforadio vom rbb. Es dürfe nicht passieren, dass vollständig Geimpfte bei einem Corona-Fall in der Klasse weiter Präsenzunterricht haben und die anderen nicht. Ungeimpfte Kinder dürften keinem Mobbing ausgesetzt sein. Weber forderte zudem, dass sich weiter alle Schülerinnen und Schüler regelmäßig testen müssen - auch, wenn das umstritten sei. So sei aber weiter Präsenzunterricht möglich. Mit Blick auf das neue Schuljahr unter Pandemiebedingungen kritisierte die Elternvertreterin, dass viele Schulen in Deutschland noch immer nicht ausreichend auf das neue Schuljahr vorbereitet seien. Es gebe beispielsweise noch immer Einrichtungen, die keine Luftfilter hätten.
Reportage: "Impfstoff-Hunger" in Ost- und Zentralafrika
Die Impfbereitschaft in Deutschland ist zurückgegangen - und jetzt gibt's mehr Impfstoff als wir brauchen. Deshalb hat auch Deutschland angefangen, übrig gebliebene Impfdosen an ärmere Länder abzugeben. Trotzdem ist beispielsweise in Ost- und Zentralafrika weiterhin viel zu wenig Impfstoff verfügbar, wie unsere Korrespondentin Bettina Rühl berichtet:
Zahl der Erwerbstätigen und Arbeitsvolumen gestiegen
Der Arbeitsmarkt erholt sich zunehmend von der Corona-Krise. Die Zahl der Erwerbstätigen und das Arbeitsvolumen stiegen im zweiten Quartal 2021. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Zeitraum April bis Juni rund 44,7 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Gegenüber dem Vorquartal war dies ein saisonbereinigter Anstieg um 75.000 Personen (plus 0,2 Prozent). Zu Jahresbeginn war die Zahl noch gesunken, sie liegt aber weiterhin unter dem Vorkrisenniveau des vierten Quartals 2019, wie die Behörde heute mitteilte.
Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - die von allen Arbeitnehmern und Selbstständigen geleistete Arbeitszeit - stieg nach vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) gegenüber dem zweiten Quartal 2020 kräftig um 6,8 Prozent auf 14,1 Milliarden Stunden. Ein Grund sei die gesunkene Nutzung von Kurzarbeit, die von maximal sechs Millionen Menschen seit der zweiten März-Hälfte 2020 auf inzwischen gut zwei Millionen gefallen sei.
MV: Pangea-Festival 2021 unter Corona-Bedingungen
Vor Beginn des Pangea-Festivals 2021 auf dem ehemaligen Flugplatz in Pütnitz laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Neben der Gestaltung der Bühnen werde auch noch an den notwendigen Testkapazitäten für das Pilotprojekt gearbeitet, sagte eine Sprecherin. In den Jahren vor der Corona-Pandemie waren jeweils rund 15.000 Besucher gekommen. Dieses Jahr dürfen vom 19. bis 22. August wieder so viele Personen auf das Gelände, allerdings unter zahlreichen Auflagen. Das nötige Konzept war zuvor mit Experten und Behörden erarbeitet worden. Werte und Daten, die im Laufe des Festivals gesammelt werden, sollen der gesamten Veranstaltungsbranche möglichst genaue Erkenntnisse zum Thema Infektionsschutz und Sicherheit liefern.
Hausärzteverband: Praxen stehen für impfwillige Jugendliche bereit
Nach dem neuen Votum der Ständigen Impfkommission (Stiko) zu Corona-Impfungen für alle Kinder ab zwölf Jahren sehen sich die Arztpraxen für eine mögliche stärkere Nachfrage gewappnet. Der Vorsitzende des Hausärzteverbands, Ulrich Weigeldt, sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe: "Für impfwillige Jugendliche stehen auch bei steigender Nachfrage die Kinder- und Hausarztpraxen bereit". Weigeldt kritisiert, dass die Politik Druck auf die Stiko ausgeübt habe. "Wir haben immer betont, dass die Wissenschaft entscheidet, wann ausreichende Erkenntnisse vorliegen, um Jugendlichen ein Impfangebot zu machen. Dazu hätte es keines Drängens von Politikseite aus bedurft."
Coronavirus-Update: Neue Sommerfolge des Podcasts ist online
In den Sommerwochen macht der reguläre Podcast Coronavirus-Update mit den Virologen Sandra Ciesek und Christian Drosten eine Pause. Dennoch gibt es dienstags neue, kompakte Folgen. Die aktuelle wurde am frühen Morgen veröffentlicht. Darin spricht NDR Info Wissenschaftsredakteurin Beke Schulmann mit Sandra Ciesek über die Funktionsweise der Corona-Impfstoffe und die Frage, wie wirksam sie sind. Außerdem: Welche Impfstoffe sind angekündigt? Die nächste reguläre Folge des NDR Info Podcasts nach der Sommerpause gibt es am 7. September.
239 Corona-Neuinfektionen für Niedersachsen gemeldet
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Niedersachsen binnen 24 Stunden 239 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert worden. Gestern waren 89 Neuinfektionen gemeldet worden, am Dienstag vor einer Woche 246. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg landesweit den Angaben zufolge im Vergleich zum Vortag leicht von 25,0 auf 26,0 - vor einer Woche war sie mit 18,3 angegeben worden. 5.827 Menschen sind in Niedersachsen seit Beginn der Pandemie im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion gestorben.
RKI: Bundesweit 3.912 neue Corona-Fälle - Inzidenz bei 37,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) von heute früh liegt sie aktuell bei 37,4 - am Vortag hatte der Wert 36,2 betragen, vor einer Woche 23,5. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 3.912 Corona-Neuinfektionen. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 2.480 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 seit Beginn der Pandemie in Deutschland gestorben sind, stieg auf 91.899.
Türkei seit heute Hochrisikogebiet
Wegen steigender Infektionszahlen gilt die Türkei von heute an wieder als Hochrisikogebiet. Menschen, die aus dem Land nach Deutschland einreisen und nicht geimpft oder genesen sind, müssen für fünf bis zehn Tage in Quarantäne. Die Bundesregierung traf diese Entscheidung in der vergangenen Woche. Die Corona-Fallzahlen in der Türkei sind Ende Juli rasant angestiegen, täglich werden derzeit teilweise mehr als 20.000 neue Fälle offiziell registriert. Im Juli waren es pro Tag noch etwa 7.000.
Impfungen in Schulen in MV starten
An den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern sollen heute die Impfungen gegen das Coronavirus beginnen. Es werde außerdem eine Befragung jüngerer Schüler zu deren Impfbereitschaft erfolgen. Das hatte gestern ein Sprecher des Bildungsministeriums in Schwerin angekündigt.
Das Ministerium reagierte damit auf die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (Stiko) von gestern, sich nach gründlicher Prüfung doch für Corona-Impfungen für alle Kinder ab 12 Jahren auszusprechen. Die Expertenkommission kam zu dem Schluss, "dass nach gegenwärtigem Wissensstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen". Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) äußerte sich erfreut über diese Entscheidung. "Für die Eltern und ihre Kinder ist wichtig, dass es eine eindeutige Empfehlung gibt", sagte Schwesig. Alle, die wollten, könnten sich jetzt auch zügig impfen lassen. Doch bleibe die Impfung "selbstverständlich freiwillig", betonte sie.
Inzidenz in Schleswig-Holstein steigt auf 49,9
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein ist weiter leicht gestiegen: auf 49,9. Am Vortag lag der Wert bei 48,9, in der Vorwoche bei 44,1. In Flensburg ist der Inzidenz-Wert gesunken, liegt aber immer noch deutlich über 100: bei 109,8 - nach 112,0 am Vortag. In der Landeshauptstadt Kiel ging die Sieben-Tage-Inzidenz auch zurück, auf 92,4 nach 99,7. An dritter Stelle steht weiter Neumünster (71,1). Die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz wies der Kreis Ostholstein auf - mit 14,5. Es wurden landesweit innerhalb eines Tages 192 neue Fälle gemeldet. Eine Woche zuvor waren es 172. Die Zahl der Covid-Patienten in Krankenhäusern gab die Landesmeldestelle mit 50 an, das sind 10 mehr als am Vortag. Von diesen Patienten liegen 17 auf Intensivstationen (+1). Weiterhin mussten zehn Patienten künstlich beatmet werden.
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Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
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NDR.de Live-Ticker am Dienstag startet
NDR.de wünscht einen guten Morgen! Wir halten Sie auch am heutigen Dienstag, 17. August, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 16. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 15. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 14. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 13. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 12. August
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 11. August
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