Coronavirus-Blog: Anteil der Delta-Variante wächst exponentiell
NDR.de hat auch am Mittwoch, 30. Juni 2021, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Donnerstag geht es in einem neuen Blog weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Anteil der Delta-Variante an Infektionen verdoppelt sich die vierte Woche in Folge
- So wenige Covid-Intensivpatienten wie zuletzt im Herbst
- Homeoffice: Gewerkschaften fordern verbindliche Regeln
- Zahl der Arbeitslosen bundesweit gesunken
- Regelungen der "Bundes-Notbremse" laufen aus
- Gemeldete Neuinfektionen: 63 in Niedersachsen, 28 in Hamburg, 12 in Schleswig-Holstein, zehn im Land Bremen und sieben in Mecklenburg-Vorpommern, 808 bundesweit
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Danke fürs Mitlesen - und bis morgen
Für heute beendet NDR.de an dieser Stelle die Berichterstattung über die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen in und für Norddeutschland. Danke für Ihr Interesse. Wie gewohnt setzen wir für den neuen Tag einen neuen Live-Blog auf. Gegen 6 Uhr starten wir darin mit den ersten Einträgen. Bis dahin hoffentlich!
Wirksamkeit von CureVac-Impfstoff bleibt niedrig
Die finale Analyse bestätigt das enttäuschende Zwischenergebnis: Der Impfstoff der Tübinger Firma CureVac hat eine nur geringe Wirksamkeit gegen eine Coronavirus-Infektion. Das Vakzin zeigte nur eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine Covid-Erkrankung jeglichen Schweregrades und in allen Altersgruppen, wie das Biotechunternehmen heute mitteilte. Damit ist der Impfstoff insgesamt deutlich weniger wirksam als andere Impfstoffe. Die Daten der Zwischenanalyse hatten für einen deutlichen Rückgang des Börsenkurses und Enttäuschung bei Politikern gesorgt. In den Planungen der Bundesregierung für 2022 spielt er deshalb keine Rolle.
Bad Segeberg: Winnetou Corona-bedingt nur im Live-Hörspiel zu erleben
Die weit über Bad Segeberg hinaus bekannten Karl-May-Spiele können infolge der Corona-Pandemie auch in diesem Jahr nicht wie gewohnt in der Arena am Kalkberg stattfinden. Als Alternative startet morgen aber das Live-Hörspiel "Winnetou - Das Gold der Rocky Mountains". Bis zum 18. Juli gibt es Vorstellungen immer donnerstags bis sonntags. Aktuell dürfen pro Veranstaltung 300 Tickets verkauft werden.
Mehr als 20 Millionen Menschen verwenden Luca-App
Mehr als 20 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in Deutschland verwenden nach Angaben des Betreibers mittlerweile die Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Allein in den vergangenen vier Wochen hätten sich mehr als neun Millionen Menschen registriert, gab die Culture4Life GmbH heute bekannt.
Niederlande impfen nun auch Jugendliche
Die Niederlande wollen nun auch die Zwölf- bis 17-Jährigen gegen das Coronavirus impfen lassen. Dafür solle der Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer genutzt werden, teilte Gesundheitsminister Hugo de Jonge heute mit. Er folgt damit einer Empfehlung des niederländischen Gesundheitsrates. Bisher konnten nur Jugendliche mit Vorerkrankungen geimpft werden. In der EU dürfen Zwölf- bis 17-Jährige nur mit dem Impfstoff von Biontech und Pfizer geimpft werden.
RKI-Bericht: Jede zweite Neuinfektion könnte Delta-Mutante zuzurechnen sein
Immer mehr Coronavirus-Fälle in Deutschland gehen auf die ansteckendere Delta-Variante zurück. Das Robert Koch-Institut (RKI) schreibt in seinem Virusvariantenbericht von einer "leichten Zunahme der Delta-Fallzahlen" - von 410 nachgewiesenen Fällen in der Woche vom 31. Mai bis 6. Juni auf 724 in der Woche vom 14. bis 20. Juni. Allerdings wird nur ein Teil der positiven Corona-Proben auf Varianten hin untersucht.
Wesentlich schneller als die absoluten Zahlen der Delta-Variante steigt ihr Anteil. Nach den jüngsten verfügbaren Daten aus der letztgenannten Woche lag der Anteil der in Indien entdeckten Variante an einer Stichprobe laut Bericht bei rund 37 Prozent. In der Vorwoche lag der Anteil bei ungefähr 15, in der Wochen davor bei etwa acht und vier Prozent. Die Virusvariante breitet sich demnach exponentiell aus. Das RKI geht davon aus, dass die Mutante diese Woche "mindestens die Hälfte aller Neuinfektionen ausmacht", so der Bericht. Die Verdoppelung der Delta-Zahlen war gestern bereits Thema im NDR Info Podcast Coronavirus-Update.
Niedrigster Stand an Covid-Intensivpatienten seit Herbst 2020
Die Zahl der Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen geht weiter zurück. Wie das Intensivregister mitteilte, waren heute 614 Betten mit Corona-Infizierten belegt. Das sind 52 weniger als gestern und zugleich handelt es sich um den niedrigsten Stand seit Mitte Oktober vergangenen Jahres. Auf dem Höhepunkt der zweiten Welle lagen mehr als 5.700 Covid-19-Patienten auf deutschen Intensivstationen. In Norddeutschland liegen derzeit 65 Personen mit einer Covid-Erkrankung auf Intensivstationen, 48 von ihnen müssen beatmet werden.
Laut den aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts sinkt auch die Zahl der täglich erfassten Neuinfektionen weiter. Heute wurden 808 positive Tests gemeldet, das sind etwa 20 Prozent weniger als vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 5,2 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, der Wert für Norddeutschland beträgt 4,0.
Inzidenzwert sinkt in Bremen und steigt in Bremerhaven
Der Inzidenzwert in Bremerhaven steigt wieder an. Drei von zehn im Land Bremen registrierten Neuinfektionen entfielen heute auf die Seestadt, teilte das Gesundheitsressort mit. Gestern waren 13 Neuinfektionen registriert worden, vor einer Woche neun. Nach gut zwei Wochen mit maximal einer Neuinfektion am Tag springt der Inzidenzwert somit von 0,9 auf jetzt 3,5. In Bremen, wo die Behörden sieben Neuinfektionen registriert haben, sinkt die Inzidenz im Vergleich zum Vortag von 6,9 auf 6,5.
Corona: EU kritisiert Umgang mit Fluggästen
Seit der Pandemie ist der Flugverkehr massiv zurückgegangen. Aber statt Entschädigung für ausgefallene Flüge, bekamen viele Passagiere nur Gutscheine. Das kritisiert jetzt der europäische Gerichtshof. EU-Staaten hätten Fluglinien mit Milliarden Euro unterstützt, ohne im Gegenzug die Fluggastrechte ausreichend zu beachten und einzufordern.
MV: Weniger Soldaten im Corona-Einsatz
Landkreise und kreisfreie Städte in Mecklenburg-Vorpommern können im Kampf gegen die Corona-Pandemie zunehmend auf die Hilfe der Bundeswehr verzichten. Laut Landeskommando der Bundeswehr werden vom 1. Juli an noch etwa 260 Bundeswehrangehörige im Nordosten im Corona-Einsatz sein - fast ausschließlich zur Unterstützung der Impfzentren und mobilen Impfteams. Bei der Kontaktnachverfolgung über die Gesundheitsämter seien nur noch etwa zehn Soldaten tätig. Zu Spitzenzeiten waren im April und Mai zeitgleich bis zu 620 Soldaten in Mecklenburg-Vorpommern im Corona-Einsatz.
Sieben-Tage-Inzidenz in MV liegt bei 1,7
In Mecklenburg-Vorpommern wurden binnen eines Tages sieben neue Corona-Fälle registriert (Vortag: fünf/Vorwoche: sechs). Der Inzidenzwert ist leicht gestiegen, von gestern 1,6 auf nun 1,7 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Am Mittwoch vergangener Woche lag der Wert bei 2,0.
Niedersachsen: FDP fordert Impf-Angebote an Universitäten
Die FDP-Landtagsfraktion hat sich für den Einsatz von mobilen Impfteams für die Corona-Impfung in Hochschulen ausgesprochen. An der Uni Osnabrück sollen Testzentren den Präsenzbetrieb sicherer machen. "Wenn bald genug Impfstoff vorhanden ist und mobile Impfteams wieder verstärkt zum Einsatz kommen, sollten diese vor allem auch die Hochschulen besuchen", sagte die niedersächsische FDP-Gesundheitsexpertin Susanne Schütz. An den Berufsbildenden Schulen wäre eine Abfrage der Impfbereitschaft ebenfalls sinnvoll, so Schütz.
Impfaktionen an den beruflichen Schulen in MV
In Mecklenburg-Vorpommern können sich alle Azubis und Fachschüler*innen bis zum Ende des Berufsschuljahres am 9. Juli im Rahmen ihrer Ausbildung gegen das Coronavirus impfen lassen. Wie das Bildungsministerium mitteilte, richtet sich das Angebot an alle Schülerinnen und Schüler ab 16 Jahren. Die Impfungen sollen durch mobile Impfteams an den staatlichen Berufsschulen oder in den Impfzentren der Kreise und kreisfreien Städte erfolgen. Schüler*innen in Einrichtungen freier Träger könnten sich an die nächstgelegene staatliche berufliche Schule wenden, hieß es.
Im Juli wohl genug Corona-Impfstoff für alle in Hamburg
Im Juli wird so viel Corona-Impfstoff in die Hansestadt geliefert, dass voraussichtlich alle Impfwilligen, die einen Termin buchen, diesen in den kommenden zwei Wochen bekommen werden. Für Zweitimpfungen zurückgelegt werden müsse davon nichts. Die Lieferungen seien jetzt zuverlässig und langfristig sei eher mehr zu erwarten als weniger.
Auch Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) hatte gestern versprochen, "dass jeder, der im Juli einen Termin haben will, auch einen haben kann". Die Impfzentren seien gebeten worden, an den Juli-Wochenenden Sonderaktionen anzubieten. Der Schub in der Impfkampagne soll durch die für Juli angekündigten Impfstofflieferungen ermöglicht werden: Die Landesregierung erwarte 1,3 Millionen Dosen aller in Deutschland zugelassenen Hersteller für die Zentren.
Homeoffice-Pflicht endet - viele wollen von zu Hause weiterarbeiten
Die Pflicht, Homeoffice anzubieten, endet heute - kommt jetzt das Recht darauf? Arbeitgeberverbände sind dagegen, Gewerkschaften sprechen sich dafür aus. Es brauche verbindliche Regeln für die Heimarbeit, fordern DGB und ver.di. Derweil hat sich das Homeoffice bei Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern etabliert - viele wollen künftig zumindest teilweise von zu Hause arbeiten.
"Active City Summer": Vereine werben um Mitglieder
Am Donnerstag beginnt in Hamburg der "Active City Sommer". Insgesamt bieten die Hamburger Sportvereine mehr als 2.000 kostenlose Schnupperkurse an. Die Sportvereine hoffen, dass viele dabeibleiben und nach dem Schnuppern Vereinsmitglied werden. Dabei helfen sollen Gutscheine, die die Sportbehörde in den nächsten Wochen verteilen will. Während des Lockdowns hatten viele Clubs zwischen 10 und 25 Prozent ihrer Mitglieder verloren.
EU-weiter Impfpass startet morgen - Bundesregierung hebt Reisewarnungen auf
Von morgen an soll das Reisen wieder einfacher werden. Die Bundesregierung hebt die Reisewarnung für alle Risikogebiete mit Sieben-Tage-Inzidenzwerten über 50 auf. In der EU betrifft dies nur noch einzelne Regionen in Spanien, Irland, Kroatien und Schweden. Weltweit profitieren mehr als 80 Länder von der Änderung. Die Reisewarnung wird nur noch für Hochinzidenzgebiete mit einem Wert über 200 und solche Gebiete gelten, in denen sich gefährliche Virusvarianten stark verbreitet haben.
Zudem startet morgen offiziell das digitale EU-Impfzertifikat. Damit soll das Einchecken am Flughafen oder im Hotel einfacher werden. Auch auf Quarantäne- und Testpflichten für die Inhaber wird verzichtet, sofern keine neuen Virus-Varianten auftreten. Die genauen Regelungen bestimmt allerdings jedes EU-Land selbst. Auch werden nicht alle EU-Länder von Beginn an dabei sein. Das Zertifikat besteht aus einem QR-Code, der gescannt werden kann. Der Nachweis kann auf dem Smartphone gespeichert oder auch in ausgedruckter Form mitgeführt werden.
Kinos öffnen ab morgen ihre Säle
Mehr als ein halbes Jahr haben Kino-Fans auf das Filmerlebnis auf der großen Leinwand verzichten müssen. Morgen starten die meisten Kinos im Norden wieder nach dem langen Lockdown. Die Verbände der Filmwirtschaft hatten sich auf den 1. Juli als bundesweit einheitlichen Termin geeinigt, damit sich die Häuser auf den Neustart vorbereiten und Filme beworben werden konnten. Der Verband HDF Kino kritisiert allerdings den "Flickenteppich der uneinheitlichen Hygiene- und Sicherheitsvorschriften der einzelnen Länder". Aus seiner Sicht sind die Beschränkungen für die Kultureinrichtungen "unverhältnismäßig" - Gastronomie oder Flugunternehmen hätten eine bessere Lobby.
Start des mobilen Impfens in Lüneburg
Ein mobiles Impfteam hat heute in Lüneburg in einer Hochhaus-Siedlung seine Arbeit aufgenommen. Mit mehrsprachigen Plakaten und Aufrufen in sozialen Medien wurden Anwohner aufgefordert, in das Ökumenische Gemeindezentrum St. Stephanus in Kaltenmoor zu kommen. "Wir wollen auf diesem Weg den Zugang zu Impfangeboten erleichtern", sagte die städtische Sozialdezernentin Pia Steinrücke. Bis Sonnabend läuft die Aktion in Kaltenmoor, Montag und Dienstag im Quartier Am Weißen Turm.
28 Neuinfektionen in Hamburg - Inzidenz bei 8,3
In Hamburg ist die Zahl der Infektionen um 28 auf nun 77.370 gestiegen. Gestern waren es 27 Neuinfektionen gewesen, vor einer Woche 57. Vier weitere Menschen sind mit oder an Corona verstorben. Damit steigt die Zahl der Corona-Toten auf 1.594. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank von 9,8 am Dienstag auf heute 8,3. In Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 39 Covid-19-Patienten behandelt, drei mehr als bei der letzten Erhebung. Auf den Intensivstationen lagen laut Gesundheitsbehörde 20 Corona-Kranke, ebenfalls drei mehr als am Vortag.
Nach Corona-Impfung: Ermittlungsverfahren gegen Ex-Landrat
Wegen einer vorzeitigen Corona-Schutzimpfung des damaligen Steinburger Landrats Torsten Wendt hat die Staatsanwaltschaft Itzehoe ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Es gehe um den Vorwurf der Unterschlagung, sagte Oberstaatsanwalt Peter Müller-Rakow heute. Ermittelt werde auch gegen eine zweite Person im Zusammenhang mit der Impfung. Die Vorwürfe gegen die Beschuldigten hätten sich bei den Vorermittlungen nicht klären lassen.
Wendt hatte sich im Januar außer der Reihe mit einer überzähligen Dosis gegen Covid-19 impfen lassen. Er entschuldigte sich in der Folge dafür. Ende April berief der Kreistag Wendt endgültig ab.
Gewerkschaften pochen auf Regelungen für Homeoffice
Mit dem heutigen Auslaufen der "Bundes-Notbremse" endet für Arbeitgeber die Pflicht, ihren Beschäftigten die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. Doch die Tätigkeit von zu Hause aus könnte in vielen Betrieben Bestandteil bleiben. Dafür fordert ver.di-Chef Frank Werneke verbindliche Regelungen durch Tarifverträge. Als Vorbild könnte der Tarifvertrag Digitalisierung dienen. Dieser zeige, "wie man mit den neuen Herausforderungen umgehen kann".
Auch Reiner Hoffmann, der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), plädierte im ZDF-Morgenmagazin für "gesetzliche Leitplanken", gerade auch für Arbeitgeber, die nicht in Verbänden organisiert sind. Es gebe "viel zu viele Unternehmen", die keine vernünftige Betriebsvereinbarung für ihre Beschäftigten umsetzen wollen. Er widersprach Vorwürfen, eine Homeoffice-Regelung sei ein Bürokratiemonster für Arbeitgeber. Es müssten allerdings auch dort Regeln gelten, etwa, dass Arbeitszeiten erfasst werden und Beschäftigte nicht ständig erreichbar sein müssen.
Zahl der Arbeitslosen sinkt bundesweit um 73.000
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland ist im Juni im Vergleich zum Vormonat deutlich um 73.000 auf 2,614 Millionen gesunken. Das ist nicht nur der stärkste Rückgang auf Monatsbasis in einem Juni seit zehn Jahren, es sind auch 239.000 Arbeitslose weniger als im Juni 2020, teilte die Bundesagentur für Arbeit heute in Nürnberg mit. Die Arbeitslosenquote sank bundesweit um 0,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent.
Auch in den norddeutschen Bundesländern sank die Zahl der Arbeitslosen. In Niedersachsen meldete die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit (BA) einen Rückgang von drei Prozent im Vergleich zum Monat Mai, in Schleswig-Holstein waren es 2,9 Prozent. Mecklenburg-Vorpommern verzeichnete 7,2 Prozent weniger Arbeitslose und Hamburg 2,0 Prozent.
Kinder- und Jugendärzte für mehr Infektionsschutz in Schulen
Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in Niedersachsen setzt sich für weitere Schutzmaßnahmen ein, um den Schulbetrieb auch bei steigenden Infektionszahlen aufrechtzuerhalten. Der Verband fordere die Politik auf, neben Masken- und Testpflicht und Wechselunterricht dringend weitere Hygienemaßnahmen zu treffen, teilte der Vorsitzende des Landesverbandes Niedersachsen, Tilman Kaethner, heute mit. Er verwies auf eine Leitlinie, die neben den Hygieneregeln etwa auch einen versetzten Unterrichtsstart, eine Entzerrung des Schulbusverkehrs und den Einsatz von Raumlüftern empfiehlt. RKI-Präsident Lothar Wieler hatte sich angesichts der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt für eine Test- und Maskenpflicht an Schulen bis zum Frühjahr 2022 ausgesprochen. Eine solche Festlegung halten die Kinder- und Jugendärzte für verfrüht.
Montgomery zu Fans: "Mir ist es kalt den Rücken runtergelaufen"
Jubelnde und sich umarmende Engländer nach dem WM-Aus für Deutschland - problematisch angesichts der Tatsache, dass Großbritannien derzeit täglich 18.000 Neuinfektionen mit der Delta-Variante verzeichnet. Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, sagte auf NDR Info, es sei "verantwortungslos, Menschen in dieser Menge ohne Abstand und ohne Masken in ein solches Stadion zu lassen". Der Schutz der Bevölkerung sei wichtig, "sonst erleben wir wieder einen Herbst, wie wir den letzten hatten".
Wirtschaft in MV begrüßt Ende der Homeoffice-Pflicht
Der Arbeitgeber-Präsident in Mecklenburg-Vorpommern, Lars Schwarz, hat sich erleichtert über das Ende der Homeoffice-Pflicht gezeigt. Die gesetzliche Regelung sei von Beginn an überflüssig gewesen, sagte er NDR 1 Radio MV. Die Wirtschaft sieht das Homeoffice weiter kritisch. Oft fehle die nötige Infrastruktur, so Schwarz. Schwache Internetverbindungen würden ein unkompliziertes Arbeiten verhindern. Das zu ändern sei Aufgabe der Politik, aber nicht das Entwerfen von bürokratischen Gesetzen. In der Staatskanzlei und den acht Ministerien des Landes bleibt es weitgehend beim Homeoffice. Nach Angaben der Staatskanzlei soll es weiter ein sogenanntes Wechselmodell aus A- und B-Gruppen geben.
Hamburger Veranstalter unzufrieden mit Tanz-Regeln
Für Hamburgs Club- und Eventszene ist die Aufhebung des Tanzverbots unter freiem Himmel nicht der große Wurf. Sprecher von Verbänden sagen, dass sich damit kaum Geld verdienen lasse. Ab Freitag sollen nach den jüngsten Corona-Beschlüssen des Senats Tanzveranstaltungen im Freien für bis zu 250 Personen in Hamburg wieder erlaubt sein - allerdings mit Testpflicht, Voranmeldungen und Kontaktnachverfolgung. Bei 250 Gästen rechne sich das Geschäft für die bereits klammen Betreiberinnen und Betreiber von Clubs nicht, kritisierte zum Beispiel Borhen Azzouz vom Deutschen Eventverband.
Niedersachsen: 63 neue Corona-Fälle gemeldet
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat für Niedersachsen 63 weitere Neuinfektionen mit dem Coronavirus registriert. Gestern waren es 23, am Mittwoch vor einer Woche 73. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landesdurchschnitt weiter bei 3,0 Fällen je 100.000 Einwohner. Heute vor einer Woche lag der Wert bei 4,1. Den Angaben zufolge gab es in Niedersachsen vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.
808 neue Corona-Fälle bundesweit registriert
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 808 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Am Mittwoch vor einer Woche hatte die Zahl bei 1.016 Ansteckungen gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI mit 5,2 je 100.000 Einwohner an (gestern: 5,4; Vorwoche: 7,2). Deutschlandweit wurden den Angaben zufolge binnen 24 Stunden 56 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion verzeichnet. Vor einer Woche waren es bundesweit 51.
"Bundes-Notbremse" läuft heute aus
Heute laufen die Regelungen der "Bundes-Notbremse" aus, die von Bund und Ländern im April beschlossen wurden und bis zum 30. Juni befristet sind. Zu den Einschränkungen, die bis jetzt ab einer Inzidenz von 100 in den betroffenen Regionen in Kraft traten, zählten unter anderem strikte Kontaktbeschränkungen, nächtliche Ausgangsbeschränkungen und Schließungen im Einzelhandel. Der Städte- und Gemeindebund plädiert dafür, bei Bedarf die bundeseinheitlichen Regeln zu reaktivieren. "Wenn die Infektionszahlen erneut stark steigen, sollte die 'Bundes-Notbremse' wieder in Kraft gesetzt werden. Wir haben die Pandemie nicht überwunden und wissen nicht, welche Mutationen noch auf uns zukommen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Welt". Ähnlich äußerte sich Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags: "Bundeseinheitliche Regeln haben bei sehr hohen Inzidenzen dazu beigetragen, dass die Menschen sie nachvollziehen konnten." Für Unternehmen endet mit dem Auslaufen der Reglungen auch die Pflicht, Homeoffice für ihre Mitarbeitenden anzubieten, wo das möglich ist. Und: Telefonische Krankschreibungen sind ab morgen nicht mehr möglich.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland zuletzt stetig gesunken. Wenn Sie wissen wollen, wie die Inzidenz in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein:
Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt auf 3,2
Sowohl die Sieben-Tage-Inzidenz als auch die Zahl der Corona-Neuinfektionen sind in Schleswig-Holstein weiter gesunken. Nach aktuellen Angaben der Landesmeldestelle betrug der Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche 3,2 (Vortag: 3,3 / Vorwoche: 4,4). Die Regionen mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz im Land sind die Kreise Pinneberg (7,3), Segeberg (5,4) und Stormarn (5,3) sowie die Landeshauptstadt Kiel (6,1). Landesweit wurden zwölf Neuinfektionen registriert - nach 19 gestern und elf am Dienstag vergangener Woche. Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus verstorbenen Menschen in Schleswig-Holstein blieb dem Robert Koch-Institut zufolge unverändert bei 1.621.
Hamburg kommt durch Lockerungen wieder mehr in Bewegung
Der Hamburger Senat lockert das seit Beginn der Corona-Pandemie geltende Tanzverbot. Von Freitag an dürfe in abgegrenzten Bereichen unter freiem Himmel und unter Einhaltung strenger Hygieneregeln wieder getanzt werden, sagte der Erste Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) gestern. Andererseits wurde für den Hamburger Stadtpark ein nächtliches Alkoholverbot verhängt, das künftig freitags und sonnabends ab 21 Uhr gelten wird. Zuletzt hatte es dort mehrmals unerlaubte Partys und Ausschreitungen gegeben.
Bremen: Impfmobil geht heute erstmals auf Tour
In Bremen ist heute zum ersten Mal ein vom Deutschen Roten Kreuz betriebenes Impfmobil im Einsatz. Zuerst können sich Einwohner aus dem Stadtteil Vegesack impfen lassen. Das Mobil soll im Bereich der Großwohnanlage Grohner Düne halten, teilte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) gestern via Twitter mit.
Der NDR.de Corona-Live-Ticker startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch am heutigen Mittwoch, 30. Juni, über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
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