Corona-Blog: Niedersachsen plant Lockerungen an Schulen
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 13. Februar 2022, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Die Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Tonne: Niedersachsen wird Corona-Regeln an Schulen möglichst bald lockern
- "Corona-Expertenrat" plädiert für Lockerungen bei "stabilem Abfall der Hospitalisierung"
- Günther: Maskenpflicht-Ende rund um Ostern denkbar
- Steinmeier will in der Debatte über Corona "helfen, die Wunden zu heilen"
- Hamburger Psychosomatiker Löwe empfiehlt gelasseneren Umgang mit Thema Corona
- FDP-Chef Lindner fordert umfassende Lockerungen
- Bundesweiter Inzidenz-Wert sinkt erstmals seit Wochen
- Lockerungen im Landkreis Vorpommern-Rügen treten in Kraft
- Deutschland streicht neun Länder von Hochrisiko-Liste - vor allem Karibik-Inseln
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 10.763 in Niedersachsen, 1.403 in Schleswig-Holstein, 953 in Hamburg, 1.300 in Mecklenburg-Vorpommern, 691 im Bundesland Bremen - bundesweit 125.160
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
"Corona-Expertenrat" plädiert für Lockerungen bei "stabilem Abfall der Hospitalisierung"
Der "Corona-Expertenrat" der Bundesregierung hält unter bestimmten Bedingungen Lockerungen von Corona-Maßnahmen für möglich. Ein Rückgang der Zahl der Neuinfektionen sei in den kommenden Wochen zu erwarten, heißt es in der sechsten Stellungnahme des Rates. "Ein Zurückfahren staatlicher Infektionsschutzmaßnahmen erscheint sinnvoll, sobald ein stabiler Abfall der Hospitalisierung und Intensivneuaufnahmen und -belegung zu verzeichnen ist." Aus Sicht des Rates sollte die Bevölkerung weiter zu umsichtigem und eigenverantwortlichem Handeln aufgefordert werden. Weiter forderte das Gremium: "Die Möglichkeit zur Anwendung der Maskenpflicht sollte grundsätzlich beibehalten werden; bei hinreichend niedrigen Infektionszahlen kann sie temporär aufgehoben werden, allerdings begleitet von einer klaren Kommunikation zur zeitlichen Befristung." Die Länder-Ministerpräsidenten wollen am Mittwoch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten. Als wahrscheinlich gilt, dass ein Öffnungsplan entworfen wird - weil Omikron-Erkrankungen bei vielen Menschen glimpflicher ausgehen als die mit früher vorherrschenden Varianten des Coronavirus.
691 Corona-Neuinfektionen in Bremen
Im Bundesland Bremen haben die Behörden 691 neue Corona-Fälle gemeldet. Das berichtet Radio Bremen auf seiner Internetseite butenunbinnen.de. Demnach gab es in der Stadt Bremen 366 Neuinfektionen, in Bremerhaven 325. Vor einer Woche waren in der Stadt Bremen 413 Neuinfektionen gemeldet worden, in Bremerhaven 230. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.00 Einwohner in der Stadt Bremen liegt nun bei 1.129, in Bremerhaven bei 1.818. Weitere Verstorbene im Zusammenhang mit Corona-Infektionen wurden aus dem Bundesland nicht gemeldet.
Tonne: Niedersachsen wird Corona-Regeln an Schulen möglichst bald lockern
Das Land Niedersachsen will einem Zeitungsbericht zufolge die Corona-Regeln an den Schulen bald lockern. "Wir erarbeiten konkrete Exit-Pläne bei Masken und Tests. Zudem wollen wir Klassenfahrten so schnell es irgend geht wieder ermöglichen", sagte Kultusminister Grant Hendrik Tonne (SPD) der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Kinder und Jugendliche bräuchten Erleichterungen und positive Perspektiven. "Sobald es geht, ziehen wir die Pläne aus der Schublade und setzen sie um", sagte der Minister. Ein denkbarer Zeitpunkt sei das Abflachen der Omikron-Viruswelle. "Die lange Zeit der strengen Regelungen und Einschränkungen macht mürbe und belastet", sagte Tonne. "Da müssen wir - so schnell, wie es vertretbar ist - wieder heraus." Bei den Lockerungen wolle er Schritt für Schritt vorgehen und nicht auf einen Schlag alle Maßnahmen aufheben. "Mir ist wichtig, dass wir auch beim Runterfahren der Regeln klare und nachvollziehbare Wege aufzeigen. Das Ziel ist ein möglichst normaler Schulbetrieb mit einigen grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen." Das zweite Schulhalbjahr in Niedersachsen hatte mit einer verschärften Testpflicht an den Schulen begonnen.
Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen in MV sinkt auf 1.371,8
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 1.300 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind 110 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sank auf 1.371,8. Die landesweite Corona-Ampel steht auf "orange". 79 Covid-Patienten werden derzeit landesweit auf Intensivstationen behandelt. Weitere Todesfälle im Zsammenhang mit einer Corona-Infektion wurden in MV nicht gemeldet.
Steinmeier will in der Debatte über Corona "helfen, die Wunden zu heilen"
Frank-Walter Steinmeier ist für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewählt worden. Die Bundesversammlung bestätigte den 66-Jährigen heute mit großer Mehrheit. Nach seiner Wiederwahl hielt Steinmeier eine Rede, in der er sich unter anderem gegen Hass und Gewalt in der Auseinandersetzung um den Umgang mit der Corona-Pandemie wandte: "Denen, die in der Not der Pandemie Hass und Lügen verbreiten, die von 'Corona-Diktatur' fabulieren und sogar vor Bedrohung und Gewalt nicht zurückschrecken, gegen Polizistinnen, Pflegekräfte und Bürgermeister, denen sage ich: Ich bin hier, ich bleibe." Nach zwei Jahren Pandemie gebe es Frust und Gereiztheit und die Pandemie habe tiefe Wunden geschlagen in der Gesellschaft. Er wolle "dabei helfen, diese Wunden zu heilen", so Steinmeier. Es habe in Deutschland in der Pandemie Fehler und Fehleinschätzungen gegeben. "Aber man zeige mir ein autoritäres System, das besser durch diese Krise gekommen wäre."
Psychosomatiker Löwe: "Corona gehört nicht jeden Tag auf die Titelseite"
Der Hamburger Psychosomatiker Bernd Löwe rät zu einem gelasseneren Umgang mit der Corona-Pandemie. "Gerade nimmt Covid-19 einen zu großen Bestandteil in unserem Leben ein, der Fokus auf das Virus beeinflusst uns massiv in unserem Tun und unserer Wahrnehmung. Wir müssen dekatastrophisieren", sagte der Klinikdirektor am Universitätsklinikum Eppendorf dem "Hamburger Abendblatt". Dabei verwies er auf Impfungen und die ungefährlichere Omikron-Variante des Virus. Seiner Ansicht nach sollte die Politik andere wichtige Themen stärker in den Mittelpunkt rücken. Wichtige Fragen wie der Umweltschutz seien in der Pandemie fast in den Hintergrund getreten. Die Wahrnehmung müsse sich wieder weiten - auch in den Medien: "Corona gehört nicht jeden Tag auf die Titelseite." Löwe sagte, Angst wirke sich auch körperlich aus. Er verwies auf eine Studie aus Frankreich. Danach beeinflusse der Glaube, an Covid-19 erkrankt gewesen zu sein, langfristige "Long-Covid"-Beschwerden stärker als die tatsächliche Infektion.
SH-Ministerpräsident Günther: Maskenpflicht-Ende rund um Ostern denkbar
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat ein Ende der Maskenpflicht als Corona-Schutzmaßnahme in Aussicht gestellt. Das sei zwar erst der letzte Lockerungsschritt, und ein genauer Zeitpunkt dafür könne auch noch nicht genannt werden, "weil diese Schutzfunktion gerade gegenüber vulnerablen Gruppen schon eine wichtige ist", sagte der CDU-Politiker dem Fernsehsender Welt. "Aber auch das ist ein Weg, den wir jetzt beschreiten müssen." Er glaube, dass auch solche Schritte rund um Ostern ins Auge gefasst werden können. Ostern ist in diesem Jahr Mitte April. Im Interview mit dem Sender Phoenix betonte Günther zudem, dass Schleswig-Holstein wegen der hohen Impfquote auch schon vor bundesweiten Lockerungen eigene Öffnungsschritte unternehmen könne.
Medizinische Experten hatten Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen nur für vertretbar erachtet, wenn eine FFP2-Maskenpflicht zumindest in Innenräumen besteht und allemal zum Schutz von Risikogruppen. Der Virologe Hendrik Streeck etwa hatte davon gesprochen, dass seiner Ansicht nach im Sommer auf Masken verzichtet werden könne.
Color-Line-Fährschiff nach Corona-Pause wieder in Kiel
Nach einer mehrwöchigen Pause wegen der Corona-Pandemie ist erstmals wieder ein Fährschiff der norwegischen Reederei Color Line in Kiel angekommen. Die "Color Magic" machte heute Vormittag von Oslo kommend im Kieler Hafen fest. Ab 25. Februar soll auch das zweite Schiff, die "Color Fantasy", erneut auf der Strecke Oslo-Kiel fahren. Die Reederei begründet die Wiederaufnahme des Fährbetriebs mit der Lockerung der norwegischen Corona-Regeln. Aufgrund des Hygienekonzepts ist die Kapazität an Bord derzeit auf rund 1.500 Gäste begrenzt.
Wegen der Corona-Beschränkungen in Norwegen hatte die Reederei den Fährverkehr zwischen Kiel und Oslo zum Jahreswechsel schrittweise eingestellt. Das Unternehmen will nun die etwa 950 vorübergehend entlassenen Mitarbeiter wieder schrittweise an ihren Arbeitsplatz zurückholen.
Inzidenz-Wert in Hamburg geht weiter zurück
Wie in Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie analog zum bundesweiten Trend sinkt auch in Hamburg die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen weiter: Die Gesundheitsbehörde der Hansestadt gab den aktuellen Wert heute Mittag mit 1.519,2 an - nach 1.541,0 gestern und 1.860,9 vor einer Woche. Erstmals seit längerer Zeit sind in Hamburg auch weniger als 1.000 neue Corona-Fälle an einem Tag registriert worden: 953 sind deutlich weniger als gestern (3.745) und am vergangenen Sonntag (1.368). Die Zahl der an oder mit dem Coronavirus Verstorbenen stieg um sechs auf insgesamt 2.210 seit dem Pandemie-Beginn vor rund zwei Jahren.
Auch Hospitalisierungsinzidenz sinkt in Niedersachsen leicht
Wie die Inzidenz der Neuinfektionen ist in Niedersachsen auch die Hospitalisierungsinzidenz vergleichen mit dem Vortag leicht gesunken - sie beträgt heute 11,6 nach 11,9 gestern, wie das Land mitteilte. Der Wert steht für die Zahl der infizierten Patienten pro 100.000 Einwohner, die binnen einer Woche neu in Krankenhäusern aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten sank erneut leicht - auf 5,2 nach 5,4 am Sonnabend.
FDP-Chef Lindner für "spürbaren Unterschied in unserem Alltag"
Drei Tage vor der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz ruft auch FDP-Chef Christian Lindner Bund und Länder zu umfassenden Lockerungen auf. Nach dem Treffen am Mittwoch müsse es einen "spürbaren Unterschied in unserem Alltag" geben, sagte der Bundesfinanzminister der "Bild am Sonntag". Er halte die Gefahr, dass man beim Öffnen zu forsch vorgehen könne, für "inzwischen äußerst überschaubar".
FDP-Fraktionschef Christian Dürr hält dem Bericht zufolge weiter an der Aufhebung aller Maßnahmen am 19. März fest - an diesem Tag enden die vom Bundestag festgelegten infektionsschutzrechtlichen Maßnahmen und müssten andernfalls verlängert werden. Bereits jetzt solle man laut Dürr beginnen, erste Einschränkungen zurückzunehmen. Angesichts der Lockerungen in anderen Ländern und den insgesamt milder verlaufenden Omikron-Erkrankungen werden auch in Deutschland zunehmend Forderungen nach raschen Erleichterungen laut.
Steigende Buchungszahlen bei Lufthansa und TUI
Vor dem Hintergrund der sich abzeichnenden Entspannung bei den Corona-Schutzmaßnahmen verzeichnen der Reiseveranstalter TUI aus Hannover und die größte deutsche Fluglinie, die Lufthansa, zurzeit starke Buchungszahlen für die anstehende Urlaubssaison. Lufthansa-Vorstandsmitglied Harry Hohmeister sagte der "Bild am Sonntag", die Reiselust sei groß und es gebe einen "enormen Nachholbedarf nach zwei Jahren Pandemie". Der Zeitung zufolge nahm die Lufthansa Extraflüge von Frankfurt am Main nach Palma de Mallorca, Faro an der Algarve, Madeira sowie Larnaka auf Zypern ins Angebot auf. Auch TUI berichtet von Entwicklungen auf dem Vorkrisenniveau. Auf Mallorca bietet der Veranstalter dem Bericht zufolge erstmals seit Corona-Beginn wieder alle der rund 1.000 Partnerhotels an. Deutschland-Chef Stefan Baumer sagte, besonders gefragt sei derzeit zudem Griechenland.
Kommentar: Wunsch nach Normalzustand ist ein anständiger Wunsch
Zur Debatte um mögliche Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat sich auch Heribert Prantl, Kolumnist und Autor der "Süddeutschen Zeitung", im NDR Info Wochenkommentar seine Gedanken gemacht. Er meint, es sei gut, über einen Corona-Exit, also den Ausstieg aus den Corona-Maßnahmen, zu reden. Noch besser sei es, diesen Ausstieg vorzubereiten und dann auch zu praktizieren. "Die Gesellschaft muss aus dem Sog der Verbote wieder herauskommen."
Aus den momentanen Grundrechtseinschränkungen dürfe kein chronischer Zustand werden. "Ein gut geplanter Exit wird auch den unangemeldeten Demonstrationen, die sich Spaziergänge nennen, den Giftzahn ziehen. Er kann die aufgeladene Stimmung befrieden und er wird die gesellschaftliche Tristesse beenden."
Ein gut vorbereitetes Ende der Schutzmaßnahmen mache zudem Hoffnung - und nichts, meint Prantl, habe unsere Gesellschaft zurzeit nötiger. Alle, die sich den Normalzustand herbeisehnen, äußerten einen anständigen Wunsch. Der Schlusssatz im Kommentar lautet: "Es geht um die Gesundheit des gesellschaftlichen Lebens."
Kommunen fordern einheitliche Öffnungsschritte
Vor dem Corona-Gipfel von Bund und Ländern am kommenden Mittwoch haben die Kommunen einheitliche Öffnungsschritte gefordert. "Nach über zwei Jahren Corona-Pandemie wollen die Menschen und die Wirtschaft endlich ein Hoffnungssignal", sagte der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Als erstes sollten bundesweit die Zugangsbeschränkungen (2G und 2G-Plus) im Einzelhandel entfallen. "Zusätzlich sollten Erleichterungen insbesondere für Jugendliche und bei Sportveranstaltungen bundeseinheitlich vorgegeben werden", sagte er. Eine Überlastung der Krankenhäuser zeichne sich nicht ab, so Landsberg. Es sei auch zu erwarten, dass der Höhepunkt der Omikron-Welle in wenigen Tagen erreicht sei.
Niedersachsen: Sieben-Tage-Inzidenz jetzt bei 1.206,5
Auch in Niedersachsen geht die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen weiter zurück. Laut Robert Koch-Institut liegt der Wert aktuell bei 1.206,5 - nach 1.216,2 gestern und 1.102,2 am vergangenen Sonntag. Es wurden innerhalb eines Tages 10.763 neue Corona-Fälle registriert - das sind deutlich weniger als gestern (17.377) und etwas mehr als heute vor einer Woche (10.136). Die landesweite Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Corona-Infektionen stieg um sieben auf insgesamt 7.225 seit Beginn der Pandemie.
Bundesweiter Inzidenz-Wert sinkt erstmals seit Wochen
Das Robert Koch-Institut (RKI) hat erstmals seit Ende Dezember eine niedrigere bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz als am Vortag mitgeteilt - wobei die Aussagekraft der Daten derzeit eingeschränkt ist. Das RKI gibt den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche heute früh mit 1.466,5 an. Am Vortag lag der Wert noch bei 1.474,3, am vergangenen Sonntag bei 1.400,8 (Vormonat: 427,7). Es ist schwer zu beurteilen, ob sich damit ein Plateau der Omikron-Welle andeutet und der rasante Anstieg bei den Ansteckungen in Deutschland gebremst ist. Es könnte auch sein, dass der Inzidenzrückgang nicht das tatsächliche Infektionsgeschehen widerspiegelt, sondern Folge eines überlasteten Melde- und Testsystems ist. Eine Rolle könnte unter anderem auch spielen, dass einige Menschen ihre positiven Selbst- oder Schnelltests nicht mit einem PCR-Test abklären lassen. Sie tauchen dann nicht in der Statistik auf.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 125.160 Corona-Neuinfektionen. Gestern waren es 209.789, vor einer Woche 133.173 Ansteckungen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 58 Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 119.935.
Deutschland streicht neun Länder von Hochrisiko-Liste
Die Bundesregierung streicht heute neun Länder von ihrer Liste der Corona-Hochrisikogebiete - darunter Malta, Kanada, Kuba und die Dominikanische Republik. In der Karibik werden die Beschränkungen außerdem für Jamaika, die Bahamas, St. Kitts und Nevis sowie St. Vincent und die Grenadinen aufgehoben. Außerdem wird das zentralasiatische Kirgistan von der Risikoliste gestrichen. Neu als Hochrisikogebiete eingestuft werden der Iran und die Salomonen-Inseln im Südpazifik.
Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Kinder, die das sechste Lebensjahr noch nicht vollendet haben, endet die Quarantäne fünf Tage nach der Einreise.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Diese erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Derzeit sind in Deutschland etwa drei Viertel aller rund 200 Länder weltweit als Hochrisikogebiete eingestuft.
Lockerungen im Landkreis Vorpommern-Rügen treten in Kraft
Im Landkreis Vorpommern-Rügen gelten seit heute gelockerte Corona-Regeln. So sei wieder der Besuch zahlreicher Einrichtungen gestattet, wenn dabei die 2G-Plus-Regel beachtet werde, teilte der Landkreis mit. Damit können etwa Schwimm- und Spaßbäder auch jenseits bisher geltender Ausnahmen wieder genutzt werden. Auch Indoorspielplätze dürfen erneut öffnen. Geschlossene private Gesellschaften in Gaststätten und gewerblich organisierte private Zusammenkünfte mit ausschließlich geimpften und genesenen Personen sind ebenfalls unter 2G-Plus-Bedingungen mit maximal zehn Personen wieder möglich. 2G-Plus bedeutet: Zugang nur für Geimpfte oder Genesene und - sofern keine Auffrischungsimpfung erfolgt oder die Grundimmunisierung frisch ist - mit negativem Test. Grund für die Lockerungen ist, dass der Landkreis auf der Corona-Stufenkarte mehrere Tage hintereinander der Warnstufe "Orange" zugeordnet wurde.
Corona-Inzidenz in Schleswig-Holstein fällt weiter auf 758,6
Die Corona-Sieben-Tage-Inzidenz in Schleswig-Holstein sinkt weiter. Die Zahl der bestätigten Infektionsfälle je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegt aktuell bei 758,6. Das geht aus den Daten der Landesmeldestelle in Kiel hervor. Am Vortag hatte der Wert bei 791,6 gelegen, vor einer Woche bei 872,9. In Schleswig-Holstein wurden zudem binnen 24 Stunden 1.403 neue laborbestätigte Corona-Fälle registriert - das sind weniger als am Vortag (3.225) und vor einer Woche (1.696). Die Hospitalisierungsinzidenz, also die Zahl der in Krankenhäusern neu aufgenommenen Patienten mit Corona je 100.000 Menschen innerhalb einer Woche, liegt unverändert bei 6,05. Es wurden zudem vier weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Coronavirus-Infektionen gemeldet. Die Zahl der in Schleswig-Holstein bisher an oder mit dem Virus verstorbenen Menschen stieg damit auf 2.043.
Corona und der Norden: Nachrichten per Newsletter-Mail
Die Corona-Krise hat das Leben in Norddeutschland einschneidend verändert. Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auch in diesen unruhigen Zeiten auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft und erzählen Geschichten von Alltagshelden. Darüber hinaus greifen wir wichtige Themen aus dem Norden abseits der Pandemie auf. Der kostenlose NDR Newsletter wird montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Hamburg: Bilanz nach dem ersten Tag "Einkaufen für alle"
In Hamburg dürfen auch nicht gegen das Coronavirus geimpfte Menschen seit gestern wieder überall einkaufen. Bei bestem Wetter kamen viele Menschen in die Innenstadt. Mit dem ersten Tag Einkaufen ohne 2G-Regelung waren die meisten Händlerinnen und Händler sehr zufrieden. Nun müssen die Kundinnen und Kunden allerdings FFP2-Masken tragen, wenn sie älter als 13 Jahre sind.
Los geht's mit dem Corona-Live-Ticker am Sonntag
Einen schönen guten Morgen wünscht das Team von NDR.de. Mit unserem Live-Ticker wollen wir Sie auch heute - am Sonntag, 13. Februar 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Sonnabend nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 12. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 11. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 10. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 9. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 8. Februar
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