Coronavirus-Blog: Hamburg und MV kippen 2G im Einzelhandel
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Dienstag, 8. Februar 2022, aktuell über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Mittwochmorgen geht es mit einem neuen Blog weiter..
Das Wichtigste in Kürze:
- Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern kippen 2G im Einzelhandel ab Sonnabend
- Lauterbach kritisiert Söder wegen Nichtumsetzung der Impfpflicht
- Niedersachsens Ministerin Behrens zur Impfpflicht in der Pflege: "Bundesgesetz gilt"
- Erste Apotheken im Norden bieten Impfungen an
- Bestätigte Neuinfektionen im Norden: 4.017 in Schleswig-Holstein, 14.601 in Niedersachsen, 5.244 in Hamburg und 4.787 in Mecklenburg-Vorpommern
- RKI: Bundesweit 169.571 neue Corona-Fälle registriert
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Coronavirus-Blog geht in die Nachtpause
Wir beenden die Pandemie-Berichterstattung für heute und bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit. Am frühen Mittwochmorgen sind wir mit einem neuen Blog wieder für Sie da. Gute Nacht!
Corona-Proteste in Wolgast
Bis zu 1.300 Menschen haben am Abend in Wolgast im Landkreis Vorpommern-Greifswald gegen die staatlichen Corona-Maßnahmen protestiert. Die Demonstranten zogen gemeinsam durch die Stadt, wie die Polizei mitteilte. Einsatzkräfte hätten Teilnehmer wiederholt an die Auflage zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes erinnern müssen. Entsprechende Aufforderungen seien aber immer wieder ignoriert worden, so die Polizei. Die Beamten stellten bei vier Personen die Identität fest, weil sie sich dauerhaft geweigert hätten, eine Maske zu tragen. Die Betroffenen müssten nun mit Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten rechnen. Die Stadt Wolgast nahe der Insel Usedom an der Ostsee hat rund 12.000 Einwohner.
VW kündigt weiteren Corona-Bonus für Tarifbeschäftigte an
Volkswagen zahlt seinen Tarifbeschäftigten eine Corona-Prämie von 500 Euro. Das teilten Betriebsrat und Unternehmensspitze in Wolfsburg mit. Die Summe solle steuer- und abgabenfrei sein und somit den Tarifbeschäftigen in voller Höhe erhalten bleiben. Sie werde mit dem Februar-Gehalt ausgezahlt. Vergangenes Jahr hatte der Konzern eine Pandemie-Beihilfe von bis zu 1.000 Euro pro Person gewährt. Die Gespräche zum regulären Tarifbonus für die VW-Belegschaft halten noch an.
Reisekonzern TUI will erste Staatshilfen zurückzahlen
Der Reisekonzern TUI mit Sitz in Hannover erholt sich langsam von der Corona-Krise - und blickt optimistisch auf den Sommer. 700 Millionen Euro Corona-Hilfsgeld will das Unternehmen im April zurückzahlen. TUI-Vorstandschef Fritz Joussen zeigte sich zuversichtlich: "Der Weg aus der Pandemie zeichnet sich immer klarer ab", sagte er bei der Vorstellung der Geschäftszahlen aus dem ersten Quartal. Im Sommer dieses Jahres könnten die gebuchten Reisen wieder auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie liegen, so Joussen. "Die Rahmenbedingungen für den Tourismus haben sich inzwischen deutlich verbessert, die Maßnahmen der Regierungen werden planbarer und verlässlicher und die Aufhebung umfassender Einschränkungen hat in einigen Märkten begonnen oder ist absehbar", hieß es von TUI.
Johnson & Johnson setzt Impfstoff-Produktion aus
Der Pharmakonzern Johnson & Johnson hat der "New York Times" zufolge die Produktion seines Corona-Impfstoffes vorerst ausgesetzt. Das Werk im niederländischen Leiden habe die Produktion Ende vergangenen Jahres gestoppt, so die Zeitung. Stattdessen werde dort derzeit ein experimenteller Impfstoff hergestellt. Die Corona-Impfstoffproduktion solle in einigen Monaten wieder aufgenommen werden. Ein Sprecher des Unternehmens betonte, Johnson & Johnson habe "Millionen Dosen unseres Corona-Impfstoffs auf Lager" und halte seine Lieferverträge im Rahmen der Covax-Initiative und mit der Afrikanischen Union ein. Während der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson bei den Impfkampagnen westlicher Länder kaum mehr eine Rolle spielt, ist er in Entwicklungsländern gefragt, weil er nicht bei so niedrigen Temperaturen gelagert und transportiert werden muss wie mRNA-Impfstoffe.
MV: Impfstart in Apotheken ist Ärzteschaft ein Dorn im Auge
In Mecklenburg-Vorpommern befürchten manche Ärzte Verdienstverluste und üben Druck aus. Auch deswegen beteiligen sich landesweit nur wenige Apotheken an den Corona-Impfungen.
Schleswig-Holstein hält an Impfpflicht ab Mitte März fest
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat angekündigt, die Impfpflicht für medizinische Berufe zunächst auszusetzen. In Schleswig-Holstein will die Landesregierung hingegen daran festhalten. "Wir werden in Schleswig-Holstein Kurs halten", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Demnach müssen Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheimen bis zum 15. März 2022 nachweisen, vollständig gegen Corona geimpft oder genesen zu sein. Ausnahmen gibt es für jene, die nicht geimpft werden können.
Im Mittelpunkt steht laut Günther der Schutz insbesondere der vulnerablen Gruppen. "Und deswegen brauchen wir die Impfpflicht, speziell auch in Einrichtungen der Pflege." Der Ministerpräsident erklärte aber, dass er Verständnis dafür habe, dass seine Amtskollegen die Lage in ihren Bundesländern beurteilen müssen.
Mecklenburg-Vorpommern: Neuer Tages-Höchstwert bei Neuinfektionen
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden seit gestern 4.787 neue Corona-Infektionen registriert. Das ist ein neuer Tages-Höchstwert seit Pandemie-Beginn. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen steigt auf 1.356,0 (+21,4). Landesweit werden 80 Covid-Patienten auf einer Intensivstation behandelt.
Ministerpräsident Weil kritisiert Bayerns Sonderweg
Anders als Bayern hält Niedersachsen an der Impfpflicht für Pflegepersonal fest. Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) kritisiert den Vorstoß der bayrischen Landesregierung, die Pflicht auszusetzen. "Bayern ist inzwischen ein komplett unberechenbarer Faktor in der Corona-Diskussion", sagte Weil. "Dass nunmehr sogar die Umsetzung eines Bundesgesetzes auf nicht absehbare Zeit verweigert wird, hat allerdings eine neue Qualität." Geltendes Recht sei überall anzuwenden und stehe nicht zur Disposition der jeweiligen Landesregierung, so Weil.
BSG-Präsident: Kostenbeteiligung für Ungeimpfte zulässig
Impfgegner sollten nach Einschätzung des obersten deutschen Sozialrichters nicht automatisch darauf vertrauen, dass das Gesundheitssystem stets für alle Gesundheitskosten einer Covid-19-Erkrankung aufkommt. Der Gesetzgeber könne für nicht gegen das Coronavirus geimpfte Personen durchaus eine "angemessene Kostenbeteiligung" bei einer Krankenbehandlung beschließen, sagte der Präsident des Bundessozialgerichts (BSG), Rainer Schlegel. Solidarität sei keine Einbahnstraße.
"Zweifellos müssen auch nicht Geimpfte Anspruch auf eine volle Behandlung haben", betonte der Jurist. Bei ausreichenden Einkommen oder Vermögen wäre es aber in einem solidarischen Gesundheitssystem zulässig, solche Versicherte an den Behandlungskosten zu beteiligen. Das gelte aber nicht für Personen, die sich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen könnten.
Niedersachsen: Impfquote bei Pflegekräften in Heimen über 90 Prozent
In den Alten- und Pflegeheimen in Niedersachsen sind knapp 91 Prozent der Pflegekräfte und Betreuer mindestens doppelt gegen Corona geimpft. Das hat das Gesundheitsministerium mit Daten vom Stichtag 17. Januar mitgeteilt. Seit Mitte November sei die Quote damit um neun Prozentpunkte gestiegen. Auch in der Tagespflege, im betreuten Wohnen und in ambulant betreuten Wohngemeinschaften lag die Impfquote bei den Pflegern sowie den weiteren Beschäftigten demnach zwischen 88 und 95 Prozent.
Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) bezeichnete die Impfbereitschaft der rund 90.000 Menschen, die in Niedersachsen in der Pflege arbeiten, als überdurchschnittlich hoch. Die landesweite Quote der Erwachsenen, die mit Corona-Impfungen grundimmunisiert sind, liegt mit 86 Prozent etwas unter den Werten der Pflegebranche. Mit Blick auf die für Mitte März geplante Impfpflicht für Pflegeheime und Kliniken ist Niedersachsen daher aus Sicht der Landesregierung gut aufgestellt. "Wir gehen lediglich von einem kleinen Anteil der Beschäftigten aus, die am 16. März von ihren Arbeitgebern an die Gesundheitsämter gemeldet werden müssen", sagte Behrens.
Auch Bremen schafft 2G-Regel im Einzelhandel ab
Im Bundesland Bremen müssen Kunden beim Einkaufen in den Geschäften künftig keine Nachweise mehr über ihren Impf- oder Genesenen-Status vorzeigen. Der Senat beschloss heute, die im Einzelhandel geltende 2G-Regelung aufzuheben. Die Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske zum Schutz vor Corona-Infektionen bleibt aber bestehen. Der Senat beschloss zudem, die Kontaktdaten-Erfassung beispielsweise in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen abzuschaffen. Die neuen Regelungen treten voraussichtlich noch in dieser Woche in Kraft. In Niedersachsen ist die 2G-Regel im Einzelhandel bereits abgeschafft.
Niedersachsen: "Gipfel der Omikron-Welle wohl Ende Februar erreicht"
In Niedersachsen geht der Corona-Krisenstab davon aus, dass die Omikron-Welle in der nächsten oder übernächsten Woche ihren Gipfel in dem Bundesland erreicht. Wenn sich die Entwicklungen nicht anders darstellen als prognostiziert, "dann ist die Situation beherrschbar", sagte Krisenstabs-Leiter Heiger Scholz am Mittag. Den Berechnungen der Experten zufolge steige die Zahl der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen in Niedersachsen bis zum Scheitelpunkt der Omikron-Welle auf bis zu 300 und die Hospitalisierungs-Inzidenz auf etwa 17. "Beides sind Zahlen, die wir schon schlimmer hatten", so Scholz.
Zu möglichen Lockerungen der geltenden Corona-Regeln sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen: Wenn der Omikron-Gipfel überwunden und es verantwortbar sei, "werden wir langsam in Lockerungen einsteigen".
Hamburg kippt die 2G-Regelung im Einzelhandel
Hamburg lockert die Corona-Regeln im Einzelhandel. "Ab Samstag wird die 2G-Regelung im Einzelhandel durch eine FFP2-Maskenpflicht ersetzt", sagte Senatssprecher Marcel Schweitzer am Mittag. Alle anderen Regelungen blieben zunächst bestehen. Über weitere Öffnungsschritte will der Senat im Zusammenhang mit der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 16. Februar beraten. Dann werde voraussichtlich auch eine neue Einschätzung des Expertenrats der Bundesregierung vorliegen.
Die Pläne von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), die Impfpflicht in Pflege-Einrichtungen de facto nicht umzusetzen, sei vom Hamburger Senat mit Unverständnis aufgenommen worden, so der Senatssprecher. "Das Gesetz gilt in ganz Deutschland und dient dem Schutz besonders verwundbarer Menschen."
Labore: In vielen Bundesländern mehr als die Hälfte der PCR-Tests positiv
Von den rund 2,47 Millionen PCR-Untersuchungen auf Sars-CoV-2 in der vergangenen Woche in Deutschland ist laut einem Laborverband annähernd jeder zweite PCR-Test positiv ausgefallen. In vielen Bundesländern gelte dies bereits für mehr als die Hälfte aller ausgewerteten Proben, teilte der Verband Akkreditierte Labore in der Medizin (ALM) mit. "Die bundesweit errechnete Positivrate stieg nochmals an auf nunmehr 45,1 Prozent." In der Vorwoche betrug dieser Wert 41,1 Prozent.
"Mit den aktuell verfügbaren PCR-Testkapazitäten können wir - trotz der erheblichen Belastung in den medizinischen Laboren - noch alle Untersuchungen zeitgerecht durchführen", teilte der ALM mit. Allein in den ersten Wochen des Jahres hätten die Labore die wöchentlichen Kapazitäten um rund 30 Prozent erhöht.
Hamburg: Pandemie führt zu deutlich mehr Klassen-Wiederholungen
Die Corona-Pandemie hat zu einem deutlichen Anstieg der Klassen-Wiederholungen an den Hamburger Schulen geführt. "Während im Schuljahr 2020/21 nur 1.801 Schülerinnen und Schüler eine Klassenstufe wiederholten, sind es im laufenden Schuljahr 2.854", teilte die Schulbehörde heute mit. Normalerweise ist das Wiederholen einer Klasse in Hamburg in der Regel nicht möglich. Es gilt das Prinzip "Fördern statt Wiederholen". Wegen der Corona-Pandemie hat die Behörde es Schülerinnen und Schülern mit Corona-bedingt starken und fächerübergreifenden Lernlücken ausnahmsweise ermöglicht, Anträge auf Klassen-Wiederholungen zu stellen.
Hamburg: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt leicht
Nach Angaben der Sozialbehörde sind heute 5.244 neue Corona-Fälle in Hamburg registriert worden. Das sind 2.056 neue Fälle mehr als gestern, aber 165 weniger als am Dienstag vor einer Woche. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen sinkt von 1.867,8 am Montag auf aktuell 1.859,1. Am Dienstag vor einer Woche betrug der Wert noch 2.038,9. Bei den Neuinfektionen und bei der Sieben-Tage-Inzidenz könne wegen Melde-Verzögerungen der tatsächliche Wert höher liegen, teilte die Sozialbehörde mit. In den Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 511 Corona-Patientinnen und -Patienten behandelt. Das sind 26 mehr als zuletzt angegeben.
Mecklenburg-Vorpommern kippt 2G im Einzelhandel ab Sonnabend
Mecklenburg-Vorpommern beendet ab Sonnabend die 2G-Pflicht für den Einzelhandel. Das gaben die stellvertretende Ministerpräsidentin Simone Oldenburg (Linke) und Gesundheitsministerin Stefanie Drese (SPD) heute bekannt. Beim Einkaufen muss dann eine FFP2-Maske getragen werden. In Geschäften für den täglichen Bedarf wie Supermärkten genüge aber weiterhin ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz, sagte Oldenburg.
Im Profi-Sport sollen zudem künftig wieder mehr Zuschauer erlaubt sein. Schon an diesem Freitag soll der Fußball-Zweitligist Hansa Rostock beim Heimspiel gegen Werder Bremen bis zu 10.000 Fans empfangen können. Es gilt dann eine 2G-Plus-Regel. Zutritt hat also nur, wer geimpft oder genesen und zusätzlich getestet ist. Von der Testpflicht befreit sind Menschen mit Booster-Impfung.
Anspruch auf PCR-Test nach positivem Schnelltest bleibt
Entgegen bisheriger Planungen soll es nun doch dabei bleiben, dass Bürger nach einem positiven Corona-Schnelltest auch einen Anspruch auf PCR-Nachtestung haben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sprach heute bei einer Pressekonferenz in Berlin von einer "Veränderung der Position". Man werde für jeden weiterhin einen PCR-Test als Bestätigung anbieten können, so der SPD-Politiker. Es bleibt allerdings nach Lauterbachs Angaben dabei, dass Labore künftig vorrangig Proben von Risikogruppen, Beschäftigten in Kliniken, Praxen, in der Pflege und in Einrichtungen und Diensten der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung untersuchen sollen. Andere Proben rücken damit nach hinten, so dass es mit den Ergebnissen möglicherweise länger dauern könnte.
In einem Entwurf für eine Änderung der Corona-Testverordnung, der vor wenigen Tagen bekannt wurde, war noch geplant, den Anspruch auf Nachtestung nach positivem Selbst- oder Schnelltest an einer Teststation zunächst auszusetzen. Hintergrund für die Änderung waren Meldungen über knapper werdende PCR-Test-Kapazitäten.
Omikron im Teamsport: Das Risiko spielt immer mit
Die Coronavirus-Variante Omikron hält auch den Sport im Würgegriff. Spiele fallen aus, weil Clubs keine gesunde Mannschaft mehr zusammenbekommen. Handball-Boss Frank Bohmann fürchtet: "Damit müssen wir leben."
Zehn Corona-Demos täglich im Schnitt in MV
Die Corona-Maßnahmen erhitzen die Gemüter in Mecklenburg-Vorpommern: Derzeit finden im Schnitt zehn Demonstrationen pro Tag statt, wie aus einer Aufstellung des Innenministeriums in Schwerin hervorgeht. Vom 1. bis 7. Februar wurden 70 Demonstrationen mit zusammen rund 15.000 Teilnehmern registriert - die meisten davon gegen die Corona-Maßnahmen. Von Befürwortern der aktuellen Einschränkungen wurden den Angaben zufolge 16 Aktionen mit zusammen 625 Teilnehmern organisiert. 47 Straftaten wurden im Zusammenhang mit Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen registriert. Bei 15 Demonstrationen habe zudem nicht die erforderliche Anmeldung vorgelegen.
RKI-Chef optimistisch: Omikron-Welle bald überstanden
Trotz sehr hoher Corona-Infektionszahlen in Deutschland spricht der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) von positiven Entwicklungen. "Ich bin optimistisch, dass wir die Omikron-Welle bald überstanden haben - auch, wenn der Höhepunkt der Welle noch nicht erreicht ist", sagte Lothar Wieler heute in Berlin. "In wenigen Wochen haben wir die Omikron-Welle überstanden. Bleiben wir ruhig und achtsam und aufmerksam. Und dann können wir uns entspannt auf Ostern freuen", so Wieler.
Lauterbach hält an Impfpflicht für Pflegeberufe fest - Kritik an Söders Plänen
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat vor einem Abrücken von der Impfpflicht für Personal in Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen gewarnt. Diese Impfpflicht sei "keine Schikane gegen das Personal, welches in diesen Einrichtungen arbeitet", sagte der SPD-Politiker heute bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem RKI in Berlin. Es gehe vielmehr um den Schutz der besonders verletzlichen Menschen in den Einrichtungen. Lauterbach nannte es "sehr problematisch" und ein "sehr gefährliches Signal", dass Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigt hatte, die Impfpflicht werde in seinem Bundesland faktisch nicht umgesetzt. Dies gebe das Signal, dass der Protest auf der Straße wichtiger sei als der Schutz der Menschen. "Das kann nicht richtige Priorität sein", sagte Lauterbach. Das erwecke den Eindruck, die Politik sei erpressbar.
Lauterbach stellt sich auf der Konferenz klar hinter den Präsidenten des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler. Der war zuletzt wegen kurzfristiger Änderungen beim Genesenen-Status von sechs auf drei Monate in der Kritik. "Herr Wieler hat mein volles Vertrauen", so der Bundesgesundheitsminister.
Niedersachsen: Hospitalisierungsinzidenz steigt - Intensivbettenauslastung sinkt
Die Zahl der Corona-Patienten in den niedersächsischen Krankenhäusern ist erneut gestiegen. Die Hospitalisierungsinzidenz stieg auf 11,1 - nach 10,6 am Vortag, wie das Land mitteilte. Der Wert beschreibt die Zahl der infizierten Patienten pro 100.000 Einwohner, die binnen einer Woche neu in Kliniken aufgenommen wurden. Unter ihnen können auch Menschen mit positivem Corona-Test sein, die eine andere Haupterkrankung haben. Vor einer Woche lag die Hospitalisierungsinzidenz noch bei 8,6. Die Auslastung der Intensivbetten mit Covid-19-Patienten ist hingegen gesunken - auf 5,9 Prozent nach 6,1 Prozent einen Tag zuvor.
MV: Eine Million Euro für 3G-Kontrollen im Nahverkehr
Zweieinhalb Monate nach Einführung der 3G-Pflicht im Nahverkehr bekommen die ÖPNV-Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern für die Kontrollen finanzielle Unterstützung vom Land. Ab sofort könnten die Betriebe Zuschüsse für ihre zusätzlichen Kosten beantragen, teilte das Wirtschaftsministerium heute mit. Dafür stünden eine Million Euro aus dem MV-Schutzfonds zur Verfügung.
Gesundheitsministerin Behrens zur Impfpflicht: "Das Bundesgesetz gilt"
Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens bekräftigt im Interview mit NDR Info die Umsetzung der Impfpflicht für Pflegepersonal. "Wir haben den Menschen versprochen, die einrichtungsbezogene Impfpflicht einzuführen. Es geht um den Schutz der Menschen, die in Pflege-Einrichtungen sind. Es geht um den Schutz der Menschen, die in unseren Krankenhäusern und Praxen sind. Das war ja der Grund für die einrichtungsbezogene Impfpflicht - und dieser Schutzaspekt ist ja weiterhin wichtig", so die SPD-Politikerin.
Nach der Ankündigung des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), die einrichtungsbezogene Impfpflicht vorerst auszusetzen, dringt die Union auf einen bundesweiten Stopp. Behrens zeigte sich darüber irritiert. Bei NDR Info sagte sie: "Es ist ein Bundesgesetz und das Bundesgesetz gilt. Und wenn wir uns in einer repräsentativen Demokratie nicht mal darauf verlassen können, dass man die Gesetzte, die man im Bundestag und im Bundesrat umsetzt - auf was sollen sich Menschen eigentlich dann noch verlassen?" Sie glaube, es sei wichtig, "dass Politik sich verlässlich verhält und man auf das vertrauen kann, was Politik sagt." In Niedersachsen werde man daher alles tun, um die einrichtungsbezogene Impfpflicht "so klug wie möglich" umzusetzen, so die Gesundheitsministerin.
Niedersachsen: 5.900 Menschen auf Warteliste für Novavax
Rund 5.900 Menschen haben sich nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums bisher einen Termin für eine Impfung mit Novavax gesichert. Bei dem Impfstoff handelt es sich um einen Protein-Impfstoff, der nach lange bewährtem Verfahren hergestellt wurde. Die Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna basieren dagegen auf dem neuartigen mRNA-Verfahren. Die Landesregierung hofft, dass Novavax die noch nicht geimpften Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitsbereich überzeugt, sich doch noch gegen Corona impfen zu lassen. Die Landesregierung erwartet die erste Novavax-Lieferung in der achten Kalenderwoche, die am 21. Februar beginnt. Von rund 1,4 Millionen Dosen, die das Bundesgesundheitsministerium erwartet, soll Niedersachsen rund zehn Prozent erhalten.
14.601 Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Niedersachsen liegt seit Tagen über der Marke von 1.000 - und steigt kontinuierlich weiter an. Aktuell wird der Wert mit 1.169 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche angegeben - ein neuer Höchststand. Gestern lag der Wert bei 1.120,5 und am Dienstag vor einer Woche bei 949,9. Die Zahl der Neuinfektionen ist auf 14.601 gestiegen. Gestern waren es 5.941 und in der Vorwoche 12.035 registrierte neue Corona-Fälle.
Corona-Proteste in MV: Erneut Gegendemos, weniger Teilnehmende
In Mecklenburg-Vorpommern sind gestern Abend wieder Menschen für und gegen die geltenden Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Insgesamt kamen nach Polizeiangaben deutlich weniger Teilnehmende als in den vergangenen Wochen. Mehrere angemeldete Demonstrationen in Rostock waren verboten worden. So kam es wieder dazu, dass zahlreiche Gruppen durch die Stadt liefen.
RKI meldet neuen Höchststand bei Sieben-Tage-Inzidenz
Das Robert Koch-Institut hat heute Morgen 169.571 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 6.958 Fälle mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 162.613 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf einen neuen Höchstwert von 1.441,0 - nach 1.426,0 am Vortag. 177 Menschen starben zuletzt im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 118.943. Insgesamt wurden in Deutschland bislang mehr als 11,28 Millionen Corona-Infektionen registriert.
Corona-Impfungen in norddeutschen Apotheken beginnen
In ausgewählten Apotheken in norddeutschen Bundesländern sind von heute an Corona-Impfungen möglich. Für Niedersachsen erklärte die Apothekerkammer, dass rund 250 Apothekerinnen und Apotheker die erforderliche Schulung absolviert hätten. Das heiße aber nicht, dass sie alle auch heute schon mit den Impfungen beginnen. Denn der Impfstoff müsse immer eine Woche vorher bestellt werden. In Schleswig-Holstein wollen sich nach Angaben der Apothekerkammer zunächst etwa ein Dutzend Apotheken beteiligen. In Hamburg haben bislang neun Apotheken die Zulassung zum Impfen. In knapp 20 weiteren Hamburger Apotheken laufen die Vorbereitungen für eine Zulassung. In ganz Mecklenburg-Vorpommern haben bislang acht Apotheken die notwendigen Bescheinigungen erhalten. "Die Apotheker sehen sich beim Impfen nicht in Konkurrenz zu den Ärzten, stehen aber bereit, wenn Bedarf besteht", teilte die Landesapothekerkammer in Schwerin mit.
Auf Bundesebene war im Dezember 2021 der Weg dafür geebnet worden, dass neben Ärzten befristet auch Apotheker, Zahnärzte und Tierärzte gegen Corona impfen dürfen.
SH und MV: Landesregierungen beraten über Lockerung der Corona-Regeln
In Schleswig-Holstein will das Landeskabinett heute über die Lockerung einiger Vorschriften der Corona-Landesverordnung entscheiden. Im Einzelhandel soll von Mittwoch an die 2G-Regelung entfallen und künftig nur noch Maskenpflicht gelten, drinnen und draußen sollen wieder Veranstaltungen vor mehreren Tausend Zuschauern möglich sein. Darüber hinaus ist geplant, dass die Sperrstunde in der Gastronomie ab 23 Uhr entfällt. Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hatte in der vergangenen Woche bei der Vorstellung der Pläne von einem ersten Schritt in Richtung Normalität gesprochen und weitere Öffnungsschritte ab 3. März in Aussicht gestellt.
Auch in Mecklenburg-Vorpommern berät die Landesregierung heute über eine Abschaffung von 2G im Einzelhandel. Bei Großveranstaltungen wird über mehr Zuschauer diskutiert. Das Kabinett kommt um 10.30 Uhr zu einer digitalen Sitzung zusammen, anschließend - gegen 14 Uhr - ist eine Pressekonferenz geplant. In Hamburg tagt heute ebenfalls der Senat, hier werden aber keine Lockerungen erwartet. Für 12.30 Uhr ist eine Pressekonferenz angekündigt.
Mecklenburgische Seenplatte: Verschärfte Regeln ab heute
Im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte gelten von heute an wieder verschärfte Corona-Regeln. Grund ist die Einstufung des Kreises in die höchste Corona-Warnstufe "rot." Indoor-Spielplätze sowie Schwimm- und Spaßbäder müssen also erneut schließen. Schulischer Schwimmunterricht und Angebote von Vereinen könnten aber weiterhin durchgeführt werden. Kinos, Theater und Museen können unter Berücksichtigung der 2G-Plus-Regelung weiterhin öffnen.
Schleswig-Holstein: Inzidenz steigt leicht auf 868,9
Seit Beginn der Corona-Pandemie vor mehr als zwei Jahren sind in Schleswig-Holstein mehr als 2.000 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Die Zahl stieg zuletzt auf 2.005 - nachdem zwölf weitere Todesfälle gemeldet worden waren. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 868,9 und damit etwas höher als am Vortag. (856,6). Vor einer Woche hatte die Zahl bei 918,9 gelegen. Landesweit wurden 4.017 bestätigte Neuinfektionen gemeldet. Am Vortag waren es 1.086 und am Dienstag vor einer Woche 5.014.
Corona und der Norden: Nachrichten per Newsletter-Mail
Die Corona-Krise hat das Leben in Norddeutschland einschneidend verändert. Mit dem NDR Newsletter bleiben Sie auch in diesen unruhigen Zeiten auf dem Laufenden. Wir bündeln die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklären neue Erkenntnisse der Wissenschaft und erzählen Geschichten von Alltagshelden. Darüber hinaus greifen wir wichtige Themen aus dem Norden abseits der Pandemie auf. Der kostenlose NDR Newsletter wird montags bis freitags immer am Nachmittag verschickt.
Start frei für den NDR.de Coronavirus-Blog am Dienstag
Guten Morgen aus der Redaktion von NDR.de. Mit unserem Blog wollen wir Sie auch heute - am Dienstag, 8. Februar 2022 - über die Auswirkungen der Corona-Pandemie in Norddeutschland informieren. Hier finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Ereignisse von gestern können Sie im Blog vom Montag nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 7. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 6. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 5. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 4. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 3. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 2. Februar
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 1. Februar