Corona-Blog: 57 Prozent der Deutschen für Impfpflicht
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Donnerstag, 4. November 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Freitag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- ARD-DeutschlandTrend: 57 Prozent für Corona-Impfpflicht
- Muss Spiel des FC St. Pauli am Sonntag ausfallen?
- Einigung auf Booster-Impfung für vollständig Geimpfte erzielt
- Anteil der Todesfälle durch Corona im Norden meist unter Bundesschnitt
- Zahl der bundesweiten Neuinfektionen erreicht neuen Höchststand
- UKE-Mediziner Kluge geht von OP-Verschiebungen aus
- Studie: Spiel- und Social-Media-Sucht bei Minderjährigen nimmt zu
- Gesundheitsminister beraten über angespannte Corona-Lage
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 346 in Schleswig-Holstein, 2.060 in Niedersachsen, 568 in Hamburg und 469 in Mecklenburg-Vorpommern
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Das war's für heute!
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh melden wir uns in einem neuen Corona-Blog zurück. Schlafen Sie gut!
RKI: Risiko für Ungeimpfte inzwischen "sehr hoch"
Die Corona-Lage in Deutschland verschlechtert sich stetig. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat deshalb seine Risikobewertung für Ungeimpfte angepasst - von "hoch" auf "sehr hoch". Aber auch für Geimpfte habe sich die Situation geändert. Das RKI sieht in der Corona-Pandemie eine gestiegene Gesundheitsgefahr für die Menschen in Deutschland. Für unvollständig oder nicht Geimpfte änderte das Institut die Risikobewertung von "hoch" auf "sehr hoch", wie aus dem Wochenbericht des Instituts hervorgeht. "Für vollständig Geimpfte wird die Gefährdung als moderat, aber aufgrund der steigenden Infektionszahlen ansteigend eingeschätzt", hieß es. Noch vor einer Woche war das Risiko für Geimpfte im Bericht lediglich als "moderat" beschrieben worden.
ARD-DeutschlandTrend: 57 Prozent für Corona-Impfpflicht
57 Prozent der Deutschen sprechen sich für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus, 39 Prozent sind dagegen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen ARD-DeutschlandTrends. Im August dieses Jahres war das Bild noch gespalten: Damals waren 46 Prozent dafür, 50 Prozent dagegen. Darüber hinaus sind 74 Prozent der Teilnehmer der repräsentativen Umfrage der Ansicht, dass es eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, wie zum Beispiel im Gesundheits- und Pflegebereich, geben sollte.
Landkreis Ammerland: 20 Bewohner eines Seniorenheims infiziert
20 Bewohner und drei Pflegekräfte einer Seniorenresidenz im Landkreis Ammerland haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Das Gesundheitsamt hat ein Besuchsverbot verhängt und Schnelltests angeordnet. Eine Seniorin ist so schwer erkrankt, dass sie in einer Klinik liegt. Von den Infizierten sind fünf gar nicht geimpft, einige sind nur einmal geimpft oder der volle Schutz ist schon älter als sechs Monate. Wie sollen Bewohner und Pflegekräfte geschützt werden?
In Hannover gibt es wieder einen Weihnachtsmarkt
Trotz steigender Corona-Zahlen gibt es in diesem Jahr wieder einen Weihnachtsmarkt in Hannover. Am 22. November soll es losgehen. Das Konzept der Stadt sieht dafür zwei Ansätze vor: Zum einen werden die Stände mindestens zwei Meter Abstand zueinander haben. Zum anderen sind die Buden in diesem Jahr in der Landeshauptstadt thematisch getrennt - in einen sogenannten Flanierbereich, wo es Kunsthandwerk und Weihnachtsartikel zu kaufen gibt, und einen Verweilbereich, wo es Glühwein, Bratwurst und gebrannte Mandeln gibt. Dort muss man an Stand nachweisen, dass man gemäß 3G-Regel geimpft, genesen oder negativ getestet ist. Wer getestet ist, bekommt ein farbliches Band für genau diesen Tag. Geimpfte und Genesene erhalten ein Stoffbändchen für die gesamte Dauer des Weihnachtsmarkts bis zum 22. Dezember. Eine Maskenpflicht oder das Erfassen von Kontaktdaten wird es nach aktueller Rechtslage nicht geben. Was ebenfalls nicht geplant ist: der beliebte Wunschbrunnenwald am Holzmarkt. Da wären die Abstände einfach nicht einzuhalten, hieß es.
Niedersachsen: Keine große Veränderung bei Corona-Regeln absehbar
In Niedersachsen zeichnen sich derzeit keine großen Veränderungen bei den Corona-Regeln ab. Bei der Beratung des Gesundheitsausschusses über die überarbeitete Corona-Landesverordnung ging es heute eher um kleinere Veränderungen, wie etwa bei Veranstaltungen im Außenbereich. Wer nicht vollständig gegen das Coronavirus geimpft oder genesen ist, soll künftig für größere Veranstaltungen im Außenbereich einen negativen PCR-Test benötigen - auch bereits bei der zweiten Warnstufe. PCR-Tests sind in der Regel deutlich teurer als Schnelltests. Die derzeitige Corona-Landesverordnung ist noch bis Mitte kommender Woche gültig. Die überarbeitete Verordnung soll bis zum 8. Dezember gültig sein. Nach einem Entwurf der Verordnung soll es in den meisten Bereichen bei den bestehenden Regeln bleiben, etwa in der Schule. Eine Lockerung der Maskenpflicht ist dort nicht abzusehen. So müssten bis auf die Jahrgänge eins und zwei weiterhin viele Schüler auch im Unterricht eine Maske tragen. Die finale Verordnung soll in den kommenden Tagen fertig sein.
Muss Spiel des FC St. Pauli am Sonntag ausfallen?
Der Gegner des FC St. Pauli am Sonntag, der Fußball-Zweitligist SV Sandhausen, hat heute gleich 18 positive Corona-Befunde innerhalb der Mannschaft und deren Umfeld gemeldet. Alle positiv getesteten Personen haben sich nach Rücksprache mit dem zuständigen Gesundheitsamt bereits in häusliche Quarantäne begeben. Die Kiezkicker teilten daraufhin mit, dass die Austragung der Partie in Hamburg "fraglich" sei. Eine Entscheidung darüber werde die Deutsche Fußball Liga (DFL) "nach Prüfung aller Unterlagen" treffen.
Behrens: Ungeimpfte Pflegemitarbeiter sollen sich täglich testen lassen
Beschäftigte in der Altenpflege, die nicht geimpft sind, sollen sich nach Plänen von Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) täglich testen lassen müssen. "Schon jetzt müssen sich ungeimpfte Beschäftigte nach der geltenden Corona-Verordnung dort mindestens dreimal in der Woche testen lassen. Diese Frequenz wollen wir auf die Pflicht zur täglichen Testung ausweiten, um die Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner in diesem besonders sensiblen Bereich noch einmal zu erhöhen", erklärte Behrens. Mit Blick auf die Kliniken sagte sie: "Sollten die Belegungszahlen in den kommenden Tagen und Wochen weiter deutlich steigen, könnte es auch in Niedersachsen wieder notwendig werden, planbare und nicht zwingend notwendige Operationen zu verschieben." Die derzeitige Situation sei noch nicht so ernst wie in anderen Bundesländern. Operationen müssten in Niedersachsen bislang nicht im größeren Umfang verschoben werden müssen. Sollte es jedoch dazu kommen, müsse der Bund, wie bereits zuvor in der Pandemie, den Krankenhäusern finanziell helfen.
Landkreis Ludwigslust-Parchim ändert Corona-Kontaktverfolgung
Kontaktpersonen bei Corona-Infektionen sollen im Landkreis Ludwigslust-Parchim bald anders ermittelt werden. Wie vom Robert Koch-Institut (RKI) empfohlen, soll sich die Verfolgung von Kontaktpersonen stärker auf für Erkrankungen anfällige Gruppen und das Ausbruchsgeschehen in Gemeinschaftseinrichtungen konzentrieren, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Nun werde stärker auf die Eigenverantwortlichkeit der Bürgerinnen und Bürger gesetzt. Bei Ausbrüchen in Kitas oder Schulen behält sich das Gesundheitsamt aber vor, gesondert zu reagieren, hieß es weiter. Die neue Allgemeinverfügung greift ab dem 8. November.
Lübecker Forscher: Gespaltenes Protein löst Long Covid aus
Long Covid ist eine mögliche Folge von Corona und trifft immer mehr Menschen - auch jüngere. Wissenschaftler von der Uni Lübeck forschen an den Ursachen. Gedächtnisstörungen, Atemnot bei Belastung, extreme Erschöpfung - etwa 200 Symptome gehen mit Long Covid einher. Oft treten die Symptome erst Monate nach der Corona-Erkrankung auf. Zehn Prozent der Genesenen entwickeln das Post-Covid-Syndrom, schätzungsweise sind das bundesweit aktuell bis zu 800.000 Menschen. Arbeiten ist für Betroffene oft nicht mehr möglich, Ausruhen bringt keine Linderung. Die Lübecker Forscher haben herausgefunden: Ein bestimmtes Protein wird durch das Virus gespalten - die Folge: Manche Gehirnzellen sterben ab. Dieses Protein ist auch bei Krankheiten wie Alzheimer und Schlaganfällen verantwortlich für den Zellverfall.
Generalstaatsanwälte halten Fälschen von Impfpässen für strafbar
Wer in einer Apotheke einen falschen Impfpass vorlegt, begeht keine Straftat? Diese Frage hatte das Landgericht Osnabrück kürzlich überraschend mit "Ja" beantwortet. Nun kommt juristischer Gegenwind: "Die niedersächsischen Generalstaatsanwaltschaften halten die Herstellung und Vorlage gefälschter Impfzertikate zur Erlangung eines digitalen Impfzertifikats in einer Apotheke für strafbar." So die eindeutige Aussage der Generalstaatsanwaltschaften. Das Landgericht hatte die Auffassung vertreten, dass das Vorlegen eines gefälschten Impfausweises nur eine Straftat sei, wenn dies gegenüber Behörden geschieht, nicht aber in Apotheken. Das Gericht sah hier eine Lücke im Strafrecht. Die Generalstaatsanwaltschaften widersprechen. Werde die Fälschung in der Apotheke vorgezeigt, um dort zu täuschen und so einen digitalen Impfnachweis zu erhalten, sei "ein Rückgriff auf den allgemeinen Straftatbestand der Urkundenfälschung" möglich. "Es besteht kein Anlass zur Annahme einer Strafbarkeitslücke. Eine solche widerspräche ganz offensichtlich dem Willen des Gesetzgebers", teilten die drei niedersächsischen Generalstaatsanwälte Detlev Rust, Frank Lüttig und Andreas Heuer mit.
469 Neuinfektionen in MV verzeichnet
In Mecklenburg-Vorpommern haben die Behörden 469 neue Corona-Infektionen registriert (Vortag: 516; Vorwoche: 262). Die meisten Neuinfizierten meldet der Kreis Vorpommern-Rügen mit 105. Danach folgt der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit 104. Der Inzidenzwert der Corona-Patienten, die innerhalb von sieben Tagen je 100.000 Einwohner zur Behandlung in eine Klinik gebracht wurden, liegt bei 2,6 (-0,1). Die Zahl der Todesfälle im Nordosten erhöhte sich um vier und liegt nun bei 1.262. Die Warnampel des Landes stuft alle Regionen "gelb" ein. Dort gelten verschärfte Corona-Maßnahmen.
Glawe kündigt Reaktivierung der Impfzentren in MV an
Als Reaktion auf die rapide steigenden Corona-Zahlen und den Wunsch vieler Senioren nach einer dritten Schutzimpfung will Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) stillgelegte Impfzentren reaktivieren. "Die Impfzentren müssen wohl wieder ans Netz. Und das muss zügig passieren", sagte Glawe bei NDR MV Live. Derzeit unterstütze das Land die als Stützpunkte für mobile Impfteams genutzten Zentren mit 50.000 Euro, werde die Zuweisungen aber wieder erhöhen, sagte Glawe. "Mit großer Sicherheit" werde auch die erst zu Wochenbeginn vom Netz genommene Impfhotline für MV wieder frei geschaltet. Über die Hotline sollen Termine für Drittimpfungen vergeben werden. Vor Impfstützpunkten, die nur noch zu bestimmten Zeiten und ohne Anmeldung Impfungen anbieten, hatten sich bereits lange Schlangen von Senioren gebildet. Glawe betonte aber, dass den Hausärzten auch bei den Booster-Impfungen eine wichtige Rolle zukomme.
Einigung auf Booster-Impfung für vollständig Geimpfte erzielt
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und die Ärzteverbände haben sich in der Debatte über Booster-Impfungen auf eine einheitliche Linie verständigt. Wer vor sechs Monaten vollständig geimpft wurde, soll eine Auffrischung erhalten können. Vorrangig sollten Ältere, medizinisches Personal und Personen mit Immunschwäche eine Booster-Impfung bekommen. Personen, die das Vakzin von Johnson&Johnson erhalten hatten, sollten schon nach vier Wochen nochmals geimpft werden. Die Ständige Impfkommission sieht die Booster-Impfung in einem engeren Rahmen - vorerst nur für Menschen über 70 Jahre oder mit eingeschränkter Immunabwehr. Laut Impfverordnung ist die Drittimpfung aber generell für alle möglich. Die Kampagne für Auffrischungs-Impfungen solle entsprechend vereinheitlicht und angepasst werden, hieß es nach einer Videokonferenz aus Teilnehmerkreisen. Informationen dazu sollen jetzt auch über die offizielle Corona-Warn-App ausgespielt werden. Eine Auffrischungsimpfung haben laut Robert Koch-Institut bisher 2,36 Millionen Menschen erhalten.
Fischtown Pinguins: Mannschaft ist komplett geimpft
Die angespannte Corona-Situation beherrschte zuletzt die Schlagzeilen rund um die Clubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Die Fischtown Pinguins Bremerhaven hatten in dieser Saison noch keinen Corona-Fall. Im NDR Interview spricht Teammanager Alfred Prey über das Hygienekonzept, eine Impfquote von 100 Prozent und die soziale Verantwortung von Vereinen. Er sagt: "Die Mannschaft, alle Offiziellen, der gesamte Verein glauben, dass es notwendig ist, dass jeder geimpft wird. Das müssen wir auch nach außen so vertreten."
Flensburger Krankenhaus "faktisch voll"
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen in Flensburg wächst dort die Sorge vor einer Überlastung des St. Franziskus-Hospitals. Das Krankenhaus schränkt bereits die Regelversorgung ein, wie NDR 1 Welle Nord berichtete. Die Kapazitätsgrenze im St. Franziskus-Hospital liegt demnach bei 42 Corona-Fällen. Insgesamt beträgt die Belegungsrate 98 Prozent, wie SFH-Geschäftsführer Klaus Deitmaring sagte. Man sei "also faktisch voll".
Prozess in Hamburg um Messerstiche nach Maskenstreit
Vor dem Hamburger Landgericht hat ein Prozess gegen einen 27-Jährigen begonnen, der nach einem Streit um eine Corona-Schutzmaske im Stadtteil Horn auf einen Mann eingestochen haben soll. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten versuchten Totschlag und gefährliche Körperverletzung vor.
Unimedizin Rostock schränkt Besucherregelung ein
Wegen der Corna-Infektionslage hat die Universitätsmedizin Rostock ihre Besucherregelungen verschärft. Besonders gefährdete Patientengruppen wie Krebspatienten könnten nur noch sehr eingeschränkt besucht werden, sagte der stellvertretende Ärztliche Vorstand, Christian Junghanß. Das gelte für Intensivstationen und Infektionsstation. Einzelfallregelungen seien möglich. In allen anderen Bereichen der Unimedizin, der größten Klinik Mecklenburg-Vorpommerns, gilt demnach für Besucher die 3G-Regel. Nur wer geimpft, genesen oder innerhalb der vergangenen 24 Stunden negativ getestet ist, darf auf die Stationen.
UKE-Mediziner Kluge geht von OP-Verschiebungen aus
Der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE), Prof. Stefan Kluge, rechnet angesichts steigender Corona-Fallzahlen damit, dass Eingriffe in Kliniken bald vermehrt abgesagt werden könnten. Er gehe "davon aus, dass auch in Hamburg in den kommenden Wochen OPs verschoben werden", sagte der Mediziner der "taz" in Hamburg. Mit der Corona-Inzidenz werde auch die Zahl der Patientinnen und Patienten auf den Intensivstationen steigen. In den meisten Fällen seien die derzeit ungeimpft und gelten aufgrund von Alter, Gewicht oder Vorerkrankungen als Risikopatienten. Viele hätten "eine Sprachbarriere". Deshalb brauche es beispielsweise mehr mobile, mehrsprachige Impfteams. Zudem appellierte Kluge dafür, weiter Masken zu tragen, Abstand zu halten und zu testen.
Gestorbener Zwölfjähriger litt offenbar unter Herzkrankheit
Ein Zwölfjähriger aus dem Landkreis Cuxhaven, der kurz nach seiner zweiten Impfung gegen das Coronavirus gestorben ist, litt offenbar schon länger an einer schweren Herz- und Gefäßkrankheit. Das hat eine Sprecherin des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) mitgeteilt. Das PEI ist das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Man stehe in Kontakt mit dem Landkreis und warte jetzt auf das endgültige Obduktionsergebnis, so die Sprecherin weiter. Dies soll klären, inwieweit die Vorerkrankung ursächlich für den Tod war. Das Kind war kurz nach der Zweitimpfung mit dem Impfstoff von Biontech-Pfizer gestorben. Wegen des engen zeitlichen Zusammenhangs hatte das Gesundheitsamt des Landkreises eine Untersuchung angeordnet.
Sozialbehörde verzeichnet 568 neue Corona-Fälle in Hamburg
In Hamburg sind nach Angaben der Sozialbehörde 568 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Das sind 185 Fälle mehr als gestern und 158 Neuinfektionen mehr als vor einer Woche. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner in den zurückliegenden sieben Tagen stieg von 124,9 am Mittwoch auf 133,2. Vor einer Woche lag der Inzidenzwert bei 109,3. S Den Angaben zufolge haben sich seit Februar 2020 mindestens 100.292 Menschen in Hamburg mit dem Coronavirus infiziert. 92.500 davon gelten nach Schätzung des Robert Koch-Instituts (RKI) als geheilt.
Anteil der Todesfälle durch Corona im Norden meist unter Bundesschnitt
Die Zahl der Todesfälle in Deutschland ist im vergangenen Jahr um fast fünf Prozent gestiegen - auch wegen Corona. Im Jahr 2020 starben hierzulande insgesamt 985.572 Menschen, 492.797 Männer und 492.775 Frauen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Wie aus der Statistik hervorgeht, liegt der Anteil der Menschen, die im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind, in allen norddeutschen Bundesländern bis auf Hamburg unter dem bundesweiten Durchschnitt von 4,0 Prozent. In der Hansestadt liegt der Anteil mit 4,2 Prozent knapp darüber. Rechnet man die Zahl der Covid-19-Toten auf die Bevölkerungszahl um, liegen Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern auf den Rängen 13 bis 16 der Bundesländer. Dort ist die Zahl der Verstorbenen pro100.000 Einwohner also bundesweit am niedrigsten. Hamburg liegt hier auf Rang 9 von 16. Die Zahl der Covid-19-Toten wurde von der Behörde in einer vorläufigen Sonderauswertung der Todesursachenstatistik untersucht.
2.060 Neuinfektionen in Niedersachsen
Für Niedersachsen hat das Robert Koch-Institut 2.060 labordiagnostisch bestätigte Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Es kommen sieben weitere Todesfälle hinzu. Die Zahl der Menschen, die in Niedersachsen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben sind, liegt somit bei 6.105. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt im Landesdurchschnitt 88,8 Fälle je 100.000 Einwohner (Vortag: 80,8).
Quote von Zweitimpfungen bei knapp 67 Prozent
Mehr als 55 Millionen Menschen in Deutschland sind vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Das geht aus Zahlen des Robert Koch-Instituts hervor. Demnach wurden am Mittwoch rund 270.000 Impfdosen verabreicht. 57,8 Millionen Menschen (69,6 Prozent) haben mindestens eine Impfung verabreicht bekommen, 55,6 Millionen (66,9 Prozent) auch die zweite. Den Angaben zufolge haben 2,4 Millionen Menschen zusätzlich bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten.
Norderstedt: Nun acht Tote nach Corona-Ausbruch in Heim
Nach dem Corona-Ausbruch in einem Senioren- und Pflegeheim in Norderstedt (Kreis Segeberg) ist laut Verwaltung eine weitere Person an den Folgen einer Covid-Erkrankung gestorben. Es handelt sich demnach um eine 92-jährige Bewohnerin der Einrichtung. Damit steigt die Zahl der Toten auf acht, darunter eine Kontaktperson. Da in dem Heim nach Angaben des Kreises niemand mehr ansteckend ist, sind Besuche dort ab sofort wieder erlaubt.
Hohe Inzidenzen bei jüngeren Schulkindern
Die Zahl der an einem Tag vom Robert Koch-Institut gemeldeten bundesweiten Corona-Neuinfektionen hat einen Höchststand erreicht. Getrieben werden die Inzidenzen derzeit offenbar vor allem von den Schulkindern, die größtenteils nicht geimpft sind, getrieben. So stieg beispielsweise mit dem Ende der Herbstferien in vielen Landkreisen die Inzidenz bei den 5- bis 14-Jährigen, also den jüngeren Schulkindern, stark an. Wo die Inzidenz in welcher Altersgruppe am höchsten ist, zeigt die folgende Landkarte.
Bremen setzt beim "Boostern" auf dezentrale Stellen und mobile Teams
In einer Hausarztpraxis in Oldenburg sind die Ärzte durch Booster-Impfungen stark belastet. Auch aufgrund solcher Erfahrungen setzt Bremens Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke) auf dezentrale Impf-Stellen und mobile Impf-Teams.
Pflegerat plädiert für Testpflicht, Hausärzteverband für Impfpflicht
Der Deutsche Pflegerat unterstützt Pläne für eine Testpflicht von ungeimpften Beschäftigten in Pflegeeinrichtungen, lehnt eine Impfpflicht aber ab. "Verpflichtende Tests finden wir absolut richtig, weil wir natürlich einen Schutz für die Bewohnerinnen und Bewohner aufbauen müssen", sagte die Präsidentin Christine Vogler der Deutschen Presse-Agentur. Vogler wies darauf hin, dass neben dem Pflegepersonal auch Betreuer, Pflegehelferinnen und -helfer, Küchenhilfen oder Reinigungskräfte in den Einrichtungen tätig seien und sprach sich gegen einen "Impfzwang" aus. Dagegen forderte der Vorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, eine verpflichtende Corona-Impfung für alle Mitarbeiter im Pflegesektor. "Kein Ungeimpfter darf Kontakt zu einer derart vulnerablen Gruppe haben, weder beruflich noch als Besucher. Das gilt für Senioren- und Pflegeheime wie für Intensivstationen", sagte Weigeldt der "Bild"-Zeitung.
Studie: Spiel- und Social-Media-Sucht bei Minderjährigen nimmt zu
In der Corona-Pandemie haben offenbar immer mehr Kinder und Jugendliche in Deutschland ein krankhaftes Computerspielverhalten oder eine Social-Media-Sucht entwickelt. Das ist das Ergebnis einer Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) im Auftrag der Krankenkasse DAK. Laut der Erhebung zeigen mehr als vier Prozent der Zehn- bis 17-Jährigen ein sogenanntes pathologisches Nutzungsverhalten. Im Bereich Computerspiele hat sich demnach die Zahl der Betroffenen von rund 144.000 im Jahr 2019 auf 219.000 in diesem Jahr erhöht. Bei den Social-Media-Plattformen wie Tiktok, Snapchat, WhatsApp oder Instagram stieg die Zahl von 171.000 auf 246 000. Die DAK will die Studienergebnisse auf Grundlage einer Forsa-Befragung heute präsentieren.
Hausärzteverband: Vorrangig Alte und Immunschwache schützen
Der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, will besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen bei den Auffrischungsimpfungen vorziehen. "Ich wundere mich darüber, wie viel Aufmerksamkeit die Booster-Debatte aktuell erfährt, wo die größere Herausforderung doch eindeutig beim ungeimpften Bevölkerungsanteil liegt", sagte Weigeldt der Düsseldorfer "Rheinischen Post". Bezüglich der Auffrischungsimpfung wolle er bei jüngeren Impfwilligen um Verständnis bitten: "Viele Hausärztinnen und Hausärzte halten sich an die Stiko, deren Empfehlungen die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse widerspiegeln. Zudem gilt es – wie auch im vergangenen Frühjahr – zunächst die gefährdetste Patientengruppe zu schützen und das sind vorrangig Hochbetagte und Immungeschwächte", sagte Weigeldt.
Kritik aus Niedersachsen an Bestellfrist für Corona-Impfstoff
Im Vorfeld der heutigen Gesundheitsministerkonferenz hat Niedersachsens Ressortchefin den 14-tägigen Vorlauf bei der Bestellung von Covid-Impfstoffen kritisiert. "Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister muss hier dringend neue und pragmatischere Vereinbarungen mit dem Arzneimittelgroßhandel treffen, die eine flexiblere Planung der Impfungen vor Ort ermöglichen", sagte Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit Blick auf Minister Jens Spahn (CDU). Grundsätzlich gelte, dass in Deutschland ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, um allen dafür infrage kommenden Menschen eine Auffrischungsimpfung verabreichen und gleichzeitig weiter Erst- und Zweitimpfungen anbieten zu können. "In der Realität scheitert es vor Ort aber zum Teil an den unnötig langen Lieferfristen der Impfstoffe", so die Ministerin. Niedersachsen werde dieses Thema auf der Konferenz der Gesundheitsminister der Länder und des Bundes in Lindau am Bodensee ansprechen.
Bundesweit so viele Neuinfektionen wie nie: Knapp 34.000
Die Zahl täglich gemeldeter Neuinfektionen in Deutschland hat einen neuen Höchststand erreicht. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete binnen eines Tages 33.949 Corona-Neuinfektionen. Das sind 172 mehr als am 18. Dezember vergangenen Jahres, dem Tag mit bisher höchsten Wert. Unklar ist allerdings, ob der Feiertag Allerheiligen am Montag in fünf Bundesländern eine Rolle beim starken Anstieg der Zahlen gespielt hat, weil viele Fälle möglicherweise erst nachträglich gemeldet wurden. Zum Vergleich: Während der dritten Infektionswelle im Frühjahr waren am 22. April 29.518 Neuinfektionen gemeldet worden. Vor einer Woche hatte der Wert bei 28.037 Ansteckungen gelegen. Auch die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gestiegen. Sie liegt heute früh bei 154,5 nach 146,6 gestern und 130,2 vor einer Woche. Laut RKI sind weitere 165 Menschen an oder mit dem Virus gestorben.
Gesundheitsminister beraten über angespannte Corona-Lage
Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beraten ab heute Nachmittag in Lindau am Bodensee über den weiteren Kurs im Kampf gegen das Coronavirus. Diskutiert werden soll auf der zweitägigen Gesundheitsminister-Konferenz unter anderem, wie mehr Menschen zu Auffrischungsimpfungen bewegt werden können. Auch eine Testpflicht in Pflegeheimen ist ein Thema der Gespräche. Der geschäftsführende Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte gestern seinen Appell zu mehr Auffrischungsimpfungen bekräftigt, um schon länger zurückliegende Impfungen zu verstärken. Aus seiner Sicht reicht das Tempo beim "Boostern" nicht. Daher sollten alle Länder alle Menschen ab 60 Jahren anschreiben und darauf hinweisen. Strittig ist, ob die Länder für Booster-Impfungen auch die regionalen Impfzentren wieder aktivieren sollen.
Corona-Impfung einfach in der Schulpause
An sechs Schulen im Kreis Leer können sich Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren zwischen den Schulstunden impfen lassen - ganz ohne Termin. Mehr als 400 Menschen haben das Angebot schon genutzt.
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Sieben-Tage-Inzidenz liegt in Schleswig-Holstein bei 71,2
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen liegt aktuell in drei Regionen Schleswig-Holsteins über 100: Im Kreis Herzogtum-Lauenburg liegt der Wert bei 113,4, in Nordfriesland bei 104,7 und in Flensburg bei 100,1. Im Durchschnitt liegt die Inzidenz im Land bei 71,2 und damit leicht unter dem Wert des Vortages (71,3). Am niedrigsten ist der Inzidenzwert weiterhin im Kreis Steinburg - mit 38,3. Binnen 24 Stunden wurden im Land 346 neue Infektionen registriert. Die Zahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie stieg um zwei auf 1.737. Die Zahl der Patientinnen und Patienten, die wegen einer Corona-Infektion im Krankenhaus liegen, stieg von 76 auf 79. Von ihnen wurden 23 auf der Intensivstation behandelt (+3). Die Hospitalisierungsinzidenz - also die Zahl der Corona-Kranken, die je 100.000 Menschen binnen sieben Tagen in Kliniken aufgenommen wurden - liegt weiterhin bei 2,23.
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Corona-Live-Ticker am Donnerstag startet
Guten Morgen! NDR.de hält Sie auch heute - am Donnerstag, 4. November - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Die Meldungen von gestern können Sie im Blog von Mittwoch nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 3. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 2. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 1. November
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 31. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 30. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 29. Oktober
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 28. Oktober