Jahresrückblick: So viel Musik steckte 2024 in Hamburg
2024 war für viele Pop-Musikfans ein aufregendes Jahr in der Hansestadt. Depeche Mode, Nina Chuba, 30 Seconds to Mars und Taylor Swift waren unter anderem zu Gast. Aber auch viele andere Musik-Stars sind in im vergangenen Jahr in die Hansestadt gekommen. Ein Rückblick.
100.000 Menschen erleben Taylor Swift bei zwei Konzerten im Volksparkstadion und das bei regulären Ticketpreisen von gut 100 bis zu mehr als 600 Euro. Die Fans des US-Stars, die Swifties, tanzen im Regen, tauschen Armbänder und lassen die Hansestadt tagelang glitzern. Angereist sind sie aus den USA, Südafrika, Israel, Finnland und sogar aus der Karibik.
Mehr als 1.500 Konzerte gab es 2024 in Hamburg. Das Vor-Corona-Niveau scheint wieder erreicht. Die großen Events laufen gut. Ob Linkin Park oder Olivia Rodrigo in der Arena. Ob auf der Trabrennbahn: Robbie Williams oder der in Wedel geborene Shooting-Star Nina Chuba.
Zurückhaltung beim Publikum trotz vieler Stars
Doch damit sich der Nachwuchs überhaupt ausprobieren kann, braucht es kleine und mittelgroße Bühnen. Die Clubszene allerdings hat 2024 schwer zu kämpfen. Thore Debor vom Hamburger Clubkombinat schlägt Alarm: "Die Betriebskosten des Live-Betriebs sind enorm gestiegen.Ticket- und Getränkepreise mussten sich da anpassen. Das sorgt für Zurückhaltung beim Publikum. Zudem sehen wir den Trend, eher auf große etablierte Stars zu setzen, als experimentierfreudig noch eher unbekanntere Bands zu entdecken. Knapp zehn Prozent der Clubs erwägen derzeit eine Schließung."
Doch es gibt auch gute Nachrichten: Die Clubs, die der neuen Sternbrücke weichen mussten, haben zum Teil ein neues Zuhause gefunden. Das Fundbureau feiert nun an den Deichtorhallen. Der Waagenbau wird am Diebsteich eröffnen. Das von der Schließung bedrohte Molotow zieht Anfang 2025 einige Meter die Reeperbahn hinauf. Und Gruenspan und Indra werden ab kommendem Jahr aufwendig saniert.
Shirin David liefert offizielle Sommerhit 2024
Ganz viel spannende neue Musik kam 2024 aus Hamburg und lädt ein, in die Clubs zu gehen. Zum Beispiel Musikerin Betti Kruse mit ihrer neuen deutschen Beatmusik. "Für mich war 2024 natürlich ein Highlight, weil ich meine Musik rausgebracht hab", erzählt die Künstlerin. "Ich hab hier in Hamburg so viele tolle Musikkolleginnen und -kollegen, die mich dabei unterstützt haben. Schwierig ist es gerade für Newcomer in der Live-Branche, weil die gestiegenen Ticketpreise den Vorverkauf einfach total erschweren."
Die Musikszene ist also herausgefordert und zugleich höchst lebendig. Ob Arena oder kleiner Club, ob Reeperbahn Festival oder Dockville - Hamburg ist und bleibt Musikstadt. Und auch der offizielle Sommerhit 2024, den die GfK ermittelt hat, kommt quasi von der Elbe. Die gebürtige Hamburgerin Shirin David begeistert und polarisiert mit "Bauch Beine Po". Die Verschlagwortung eines Lebensgefühls.