Taylor Swift in Hamburg: So lief der erste Konzertabend
Seit über einem Jahr ist Taylor Swift auf der ganzen Welt mit ihrer "The Eras Tour" unterwegs. Am Dienstagabend hat sie ihr erstes Konzert überhaupt in Hamburg gespielt. Mit "We Were Happy" gab es auch eine Konzert-Premiere.
Sie liebe Regen-Shows, verkündet Taylor Swift gleich zu Beginn. 50.000 Fans wollten mit ihr im Hamburger Regen tanzen. Begleitet von Tänzern mit traumhaft flatternden Tüchern eröffnet Taylor Swift in einem spektakulären, mit zahllosen Pailletten bestickten silber-rosafarbenen Body und den passenden Glitzer-Boots pünktlich um 19.30 Uhr den Abend.
Im Publikum leuchten 50.000 LED-Lichter an den Handgelenken der Fans, die beim Einlass verteilt wurden. Viele haben Videotelefonate gestartet, um Freunde und Familie von zu Hause zuzuschalten.
Taylor Swift Konzert: Reise durch 18 Jahre ihrer Musik
Die Bühne ist ein langer Steg mit einer Raute in der Mitte - dazu eine riesige LED-Wand, sodass man gefühlt auch dann sehr nah an die Sängerin herankommt, wenn man eigentlich sehr weit weg von ihr steht. Es ist kaum zu glauben, auf welchem Niveau Taylor Swift trotz des Regens performt.
Insgesamt über dreieinhalb Stunden - eine Reise durch 18 Jahre ihrer Musik, arbeitet sie Album für Album, also die sogenannten Eras, ab. Keck wirft sie ihre pitschnassen Haare über die Schulter, die nur langsam trocknen. Aus den top-gestylten, glatten Haaren werden nun krause Locken.
Herzzerreißende Szene auf der Bühne
Auch wenn Taylor Swift auf dieser großen Bühne steht, ist sie nah dran an ihren Fans. Sie fragt scherzhaft, ob diese ihre Texte mitsingen können und macht die Security darauf aufmerksam, wenn jemand Hilfe braucht. Oder wenn sie ein kleines Mädchen umarmt, das ganz vorne auf der Bühne für sie tanzen darf und sein Glück kaum fassen kann.
Als die Sängerin sie umarmt, bricht die Kleine in Tränen aus und steckt Taylor noch schnell ein selbstgemachtes Freundschaftsarmband um, bevor der Moment vorbei ist. Was für eine herzzerreißende Szene.
Ein toller Anblick mit Luftballons und Handylichtern
Der zweite Star an diesem Abend sind die Fans: Nicht nur wegen ihrer aufwendigen Kostüme und den abertausenden geknüpften Freundschaftsarmbändern. Sie kreischen auf Verabredung minutenlang, sodass Taylor Swift ungläubig ihren In-Ear-Kopfhörer rausnimmt oder zücken plötzlich passend zur Choreo auf der Bühne gelbe und orangefarbene Luftballons und bringen diese mit ihren Handylichtern zum Leuchten. Ein toller Anblick. Der Weltstar setzt sich gekonnt in Szene. Viele Frauen und auch einige Männer möchten so sein wie sie: Self made Woman Taylor - das Idol einer Generation.
Lange Schlangen vor den Toiletten
Einige wenige Abstriche gibt es bei der Infrastruktur: Extrem lange Schlangen vor den Toiletten und den Wasserspendern. Einige haben deswegen sogar den Start des Konzerts verpasst. Bei einem Konzert, das geschätzt zu 90 Prozent von Frauen besucht wird, gibt es keine Mülleimer auf den Toiletten - unfassbar. Und die LED-Lichter an den Handgelenken sehen natürlich super aus - bedeuten leider aber auch einen riesigen Berg Müll. Nachhaltigkeit sieht anders aus!
Premiere mit "We Were Happy" in Hamburg
Ein Highlight für viele Fans: die Akustik-Session. Dabei spielt Taylor Swift zwei Überraschungssongs nur mit Gitarre und Klavier. Sie widmet Hamburg sogar eine Premiere: Den Song "We Were Happy" habe sie noch nie zuvor live gespielt: "Wish me luck", scherzt sie. Das braucht diese Ausnahmekünstlerin nicht.