Unwetter ziehen über Norddeutschland - Tornado über der Elbe
Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen ziehen als Streifen von West nach Ost über Norddeutschland. Auch der Zugverkehr war betroffen. Ein Tornado zog über die Elbe. Größere Schäden sind ausgeblieben.
In Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Hamburg traten am Nachmittag von Westen her lokal schwere Gewitter auf. Bis 22.30 Uhr muss damit nach wie vor in der Südosthälfte Niedersachsens gerechnet werden, heißt es einer Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Dabei könne es Regenmengen von bis zu 40 Litern pro Quadratmeter und Hagelkörner um zwei Zentimeter Größe geben. Sturmböen könnten bis zu 70 Kilometer pro Stunde erreichen. Die Gewitter ziehen nach Osten und schwächen sich im Verlauf ab.
Zahlreiche Feuerwehreinsätze in Schleswig-Holstein
Bei Glückstadt (Kreis Steinburg) fegte laut Angaben der Feuerwehr ein Tornado über die Elbe, ohne Schäden zu verursachen. Augenzeugen zufolge war die Windhose 300 bis 400 Meter hoch. Sie löste sich auf, als sie das Festland erreichte.
Wegen eines Blitzeinschlags beim Bahnübergang "Lehnshallig" zwischen Niebüll und Klanxbüll (Kreis Nordfriesland) kam es zu Verspätungen im Zugverkehr. Manche Züge fielen zwischenzeitlich ganz aus. Der Blitz habe die Technik beschädigt, wie eine Bahn-Sprecherin sagte. Züge mussten die Stelle mit verminderter Geschwindigkeit passieren. Der Schaden sei aber schnell behoben worden. In Ellerbek (Kreis Pinneberg) schlug der Blitz in ein Wohnhaus ein. Laut Leitstelle der Feuerwehr brach dabei aber kein Feuer aus.
Überschwemmte Straßen und vollgelaufene Keller
In Pinneberg-Thesdorf sorgte heftiger Regen dafür, dass ganze Straßenzüge mehrere Zentimeter unter Wasser standen. Ein ähnliches Bild gab es einige Stunden zuvor in Meldorf (Kreis Dithmarschen). Hier zog ein schweres Gewitter durch und verursachte diverse Feuerwehreinsätze.
Meldorfs Wehrführer Gunnar Jochimsen sagte NDR Schleswig-Holstein: "Wir wussten genau Bescheid, dass da was kommt. Aber dass es so stark wird, war nicht abzusehen." Insgesamt gab es 20 Einsätze im gesamten Stadtgebiet. Von überschwemmten Straßen und Unterführungen mit knapp einem Meter Wasserhöhe bis hin zu vollgelaufenen Kellern sei alles dabei gewesen, sagte Jochimsen.
Aquaplaning auf der Autobahn bei Hamburg
Am Autobahnkreuz Hamburg-Ost habe viel Wasser auf der Fahrbahn zwischenzeitlich "für ein bisschen Chaos" gesorgt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Zu schweren Unfällen sei es dabei nicht gekommen. In der Hansestadt selbst hätten sich die Wettereinsätze in Grenzen gehalten. Einige Straßen und Garageneinfahrten standen den Angaben zufolge unter Wasser.
Am Mittwoch wieder freundlicher
Die Gewitter werden den Angaben zufolge in den Abendstunden über Fehmarn und Lübeck hinweg aus Norddeutschland abziehen. Von Nordwesten her klart es dann bereits an der Nordseeküste und in Nordfriesland wieder auf und die Sonne zeigt sich.
Am Mittwoch soll es dem DWD zufolge Höchsttemperaturen von bis zu 22 Grad geben. An den Küsten kann es den Angaben zufolge etwas kühler sein. Insgesamt soll es bei einem böigen Nordwestwind aber trocken bleiben.
Schlagwörter zu diesem Artikel
Extremwetter
![NDR Logo NDR Logo](/resources/images/logos/ndr_printlogo.gif)