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Gewitter: Schutz vor Blitzschlag und erste Hilfe

Stand: 22.07.2024 10:15 Uhr

Bei einem Gewitter setzen Blitze zerstörerische Energien frei. Wie verhält man sich am besten bei Blitzschlag oder Starkregen? Wie leistet man erste Hilfe? Was passiert bei Blitz und Donner?

Erst grummelt es leise in der Ferne, dann zucken erste Blitze am Himmel und das Unwetter bricht los. Gerade im Sommer sind Gewitter keine Seltenheit. Viele fürchten sich davor, denn Gewitter können tödlich enden. In Deutschland gibt es jährlich zwischen 20 und 35 Gewittertage.

Gewitter und Extremwetter haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen - für Meteorologen eine Folge des Klimawandels. Durch ihn verändern sich auch die Luftströmungen. Da Hoch- und Tiefdruckgebiete öfter länger an einem Ort bleiben, kommt es vermehrt zu Gewittern mit gefährlichen Blitzeinschlägen.

Richtiges Verhalten: Was schützt bei Gewitter?

Menschen sollten bei Unwetterwarnungen rechtzeitig Schutz vor Gewittern suchen und unbedingt diese Verhaltensregeln beachten:

  • Befindet man sich bei aufziehendem Gewitter im oder auf dem Wasser, sollte man es schnellstens verlassen. Das gilt nicht nur für Meer, See oder Schwimmbad, sondern in älteren Gebäuden auch für Badewanne und Dusche.
  • Wird man in freiem Gelände von einem Gewitter überrascht, sollte man eine Senke suchen, in die man sich kauern kann. Dort auf einer isolierenden Unterlage - wie einem leeren Rucksack oder einer Isomatte - in die Hocke gehen und die Beine mit den Armen umklammern. Nicht hinlegen, sonst bietet der Körper Blitzen eine zu große Angriffsfläche.
  • In Wäldern sollte man möglichst zu einer Lichtung oder zum Waldrand gehen, sich dort hinhocken und möglichst klein machen.
  • Bäume bieten keinen Schutz vor Gewittern, im Gegenteil. Blitzentladungen suchen sich hohe Punkte. Dazu gehören Antennen, Türme, Masten oder eben hohe Bäume. Der bekannte Spruch "Buchen soll man suchen, vor Eichen soll man weichen" ist schlicht falsch.
  • Werden Gruppen vom Gewitter überrascht, sollten sie sich aufteilen, denn auch damit verkleinern sie die Angriffsfläche bei einem möglichen Blitzeinschlag.
  • Vor Wanderungen - besonders in den Sommermonaten im Gebirge - einen Blick in eine Wetter-App werfen. Sind Gewitter vorhergesagt, die Tour besser verschieben. Das Gewitterrisiko ist generell vom frühen Morgen bis zum Mittag am geringsten. Es ist zudem ratsam, sich vorab über die Standorte blitzsicherer Schutzhütten zu informieren.
  • Regenschirme, Wanderstöcke, Zeltstangen, Fahrräder und andere Metallteile bieten dem Blitz eine gute Angriffsfläche und sollten aus Körpernähe entfernt werden.
  • Den besten Schutz bieten Auto oder Zug. Hier wirkt das Prinzip des "Faradayschen Käfigs". Die Energie wird durch die Metallhülle der Fahrzeuge in die Erde geleitet und ist somit für die Personen im Innenraum nicht gefährlich.
  • Auch in Wohnhäusern sind Menschen gut geschützt. Allerdings sollte man die Stecker von elektrischen Geräten aus der Dose ziehen. Sonst können Blitzeinschläge in das Stromnetz die Geräte durch Überspannung zerstören.

Starkregen: Unterführungen meiden

Bei Starkregen können Straßen schnell überfluten. Besonders gefährlich ist es in Unterführungen oder Tunneln, in denen sich die Wassermassen stauen können. Daher sollte man sich dort bei starken Regenfällen nicht aufhalten und sie auch nicht mit dem Auto durchfahren, sofern die Wassertiefe nicht mehr abschätzbar ist. Es besteht das Risiko eines Motorschadens, schlimmstenfalls kann das Fahrzeug mit Wasser volllaufen und so die Fahrzeuginsassen gefährden. 

Lässt sich die Entfernung eines Gewitters messen?

Ja, man zählt die Sekunden zwischen einem Blitz und einem Donner und teilt diese Zahl durch drei. Das Ergebnis zeigt ungefähr an, wie viele Kilometer das Gewitter entfernt ist. Experten raten: Schutz suchen, wenn zwischen Blitz und Donner weniger als sechs Sekunden liegen.

Erste Hilfe bei Blitzschlag: Sofort Herzdruckmassage

Wird ein Mensch direkt oder indirekt durch einen Blitzschlag getroffen, bleibt das Herz oft stehen. Es bestehen jedoch überdurchschnittlich gute Chancen für eine Reanimation bei sofortiger erster Hilfe. Mehr als 80 Prozent der Betroffenen lassen sich in den ersten fünf Minuten erfolgreich wiederbeleben. Deshalb sollte man bei einem leblosen Blitzschlagopfer sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen. Angst vor "Reststrom" ist unbegründet, den gibt es nicht.

Warme trifft kalte Luft: So entsteht ein Gewitter

Eine Gewitterwolke entsteht, wenn heiße und kalte Luftmassen aufeinandertreffen. In der Wolke bilden sich Wasser- und Eisteilchen, die sich elektrisch aufladen. Es baut sich zwischen Wolke und Erde ein Spannungsfeld auf, das bis zu Hundert Millionen Volt beträgt. Schließlich gibt es einen gigantischen Kurzschluss und ein Blitz erleuchtet den Himmel.

Das passiert bei Blitz und Donner

Die Stromstärke eines Blitzes kann mehrere Zehntausend Ampere betragen, ein Blitz bis zu 30.000 Grad heiß sein. Schlägt ein Blitz in feuchtes Mauerwerk oder in einen Baum ein, verdampft das darin enthaltene Wasser explosionsartig. Selbst dicke Eichen werden davon gespalten. Um den Blitz herum dehnt sich schlagartig erhitzte Luft explosionsartig aus und erzeugt eine akustische Schockwelle: den Donner.

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 21.07.2024 | 19:30 Uhr

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