Taylor Swift: Vom Country-Girl zum unabhängigen Superstar
Am 23. und 24. Juli spielt Taylor Swift in Hamburg. Was macht die Musik der 34-jährigen US-Amerikanerin so besonders? Darüber sprechen die Musikexperten Peter Urban und Ocke Bandixen im NDR Podcast Urban Pop.
Sie ist der weibliche Pop-Superstar dieser Zeit: 51 Millionen verkaufte Alben, Milliarden Streams und die umsatzstärkste Tournee aller Zeiten. Vom Country-Talent bis zur unabhängigen Musikerin hat sie immer wieder neue Facetten ihres Könnens gezeigt, sich konsequent als Songschreiberin weiterentwickelt und ganz bewusst ihre Karriere gesteuert.
Taylor Swift ist kein von Managern inszenierter Star, sondern ist stets für die Kontrolle ihrer Musik eingetreten. "Sie hat von Anfang an ihre Karriere im Griff gehabt. Sie hat immer das gemacht, was sie wollte", meint Musikexperte Peter Urban im NDR Podcast Urban Pop. "Sie ist eine Frau mit großem Ehrgeiz, großem Willen." Die US-Künstlerin habe ihr Geschäft, ihre künstlerische Planung immer in der Hand gehabt.
Supertalent des Country aus Nashville, Tennessee
Aufgewachsen ist sie in Nashville, Tennessee, und hat sich schnell als Supertalent des Country einen Namen gemacht. Bereits mit 14 Jahren bekam Swift ihren ersten Plattenvertrag. Die Hinwendung zur Popmusik brachte ihr ein weltweites Publikum ein, ohne Angst vor der ganz großen Show brach sie überall Verkaufsrekorde. "Wir reden hier über den erfolgreichsten Popstar der letzten 15 Jahre", meint Peter Urban. "Wir könnten mit den Erfolgsbilanzen von Taylor Swift einen Wirtschaftspodcast machen. Übrigens hat sie so viele verkaufte Tonträger in einer Zeit, in der die CD-Verkäufe komplett heruntergangen sind."
In den vergangenen Jahren engagierte sie sich politisch, trat für die LGBTQ-Gemeinde ein und setzte ihre Popularität bewusst für die Rechte von Künstlern ein. "Sie ist eine Frau mit großem Ehrgeiz, großem Willen, hat aber früher, wie sie selbst sagt, immer wie ein Golden Retriever mit dem Schwanz gewedelt. Hat versucht, es jedem Recht zu machen", erzählt Peter Urban. Bis sie kapiert habe, "'ey, die Männer machen sowieso, was ich will, und dann schreiben sie es aber auf ihre Fahnen. Aber ich kann sagen: Ich habe das erreicht, wir Frauen haben das erreicht'. Insofern ist sie für die feministische Bewegung ein tolles Beispiel", meint Urban.
2022 - das Jahr der Superlative: Zehn Hits in den Top Ten
Ende 2022 hat Taylor Swift die US-Charts dominiert, hatte zehn Hits in den Top Ten. Das hat noch kein US-Star vor ihr geschafft. An der Pop-Ikone führt musikalisch nichts vorbei, ihr "Anti-Hero" ist ein Erfolg, mit ihrem Album "Midnights" bricht sie Rekorde. Es sei ein sehr persönliches Album, sagte die Sängerin in einer US-Talk Show.
Peter Urban, der schon früh auf die Musikerin aufmerksam geworden ist, empfiehlt ihre poetischen Texte für den Englisch-Unterricht: "Wenn ich Englischlehrer wäre, würde ich in den Klassen acht bis zehn die Songs von Taylor Swift im Unterricht besprechen: als Lyrik, als Poesie. Dann wären die Schüler interessiert, und es hat auch noch hohe Qualität. Man kann ganz viel davon lernen", sagt der Moderator.
Wer mehr über sie erfahren möchte: Die Dokumentation "The True Story of Taylor Swift" zeichnet den Weg vom Country-Star zur Pop-Ikone nach - zwei Jahre lang zu sehen in der ZDF-Mediathek.