Rückblick auf das Caspar David Friedrich-Jubiläumsjahr in MV
2024 war das Caspar David Friedrich-Jahr. Der in Greifswald geborene Maler ist deutschlandweit anlässlich seines 250. Geburtstags mit zahlreichen Feierlichkeiten, einer neuen Komposition und einem Comic geehrt worden. Ein Rückblick.
Caspar David Friedrich wurde am 5. September 1774 in Greifswald geboren und bereits zwei Tage später im Dom St. Nikolai getauft. 250 Jahre später erhält das Gotteshaus neue Kirchenfenster des dänisch-isländischen Künstlers Olafur Eliasson.
"Eliasson hat sich inspirieren lassen von einem Gemälde von Friedrich", sagt Tilman Beyrich. Er ist Pastor der Kirchengemeinde St. Nikolai. "'Huttens Grab' heißt das Bild, in dem Friedrich selber eine Klosterruine malt. Durch die Ostchor-Fenster in diesem Gemälde schimmert so ein Farbspektrum von einem Sonnenaufgang - im Grunde genau dieses Lichtspektrum bringt Eliasson jetzt in diese Fenster-Ebene."
Landesmuseum um ein halbes Bild reicher
Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald erhält ein halbes Gemälde. Es handelt sich um das Bild "Hinabsteigende Frau mit Leuchter" - geschenkt vom gebürtigen Greifswalder Hans-Georg Lorenz. Museumsdirektorin Ruth Slenczka freut sich auch über den halben Besitz: "Die Hälfte ist ja schon für so ein Museum was Tolles. Das ist nämlich eine gewisse Absicherung, dass dieses Gemälde auch für zukünftige Generationen hier in Greifswald zu sehen sein wird. Wir sind ja mit beiden Eigentümern über viele Jahre eng verbunden und haben ein vertrauensvolles Verhältnis, so dass das nicht zu erwarten ist, dass uns da jetzt eine böse Überraschung erwartet."
Comic-Kunst trifft auf Maler der Romantik
Caspar David Friedrich erscheint zudem in einem Comic. Darin geht es um seine Rügen-Reisen zwischen 1801 und 1826. Jacob Knapp hat gezeichnet, Holger Teschke getextet: Zwei Kinder, Lea und Leo, blicken von heute auf damals. "Es gibt viele Heldinnen und Helden. Und die sind auch nicht alle erfunden, wie Lea und Leo", sagt Autor Holger Teschke. "Ich musste da schon relativ viel Recherche machen. Aber dann hat man ja immer noch ganz viele blinde Flecken und die habe ich dann einfach mit Erfindungen gefüllt."
Musikalische Welturaufführung und eine neue Skulptur auf Rügen
Eine musikalische Welturaufführung war Ende Juli in Greifswald im Rahmen der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern zu erleben: "Eismeer" heißt die Komposition von Christian Jost in Anlehnung an das gleichnamige Gemälde von Caspar David Friedrich. "Ich habe dieses Bild natürlich auch ausgewählt, weil es meinen musikalischen Gestus und meinen menschlichen Charakter einfach sehr gut trifft", erzählt der Komponist. "Zumal dieses Bild eine Initialzündung dazu ist, eine Geschichte zu erzählen, die uns nicht erzählt wird, sondern es hat ein Narrativ, das sich im Betrachter abspielt. Das ist das Geniale an diesem Werk."
Und auf Rügen kann jetzt jeder Caspar David Friedrich persönlich gegenüberstehen. In Lauterbach steht eine neue Skulptur, geschaffen vom in Rostock geborenen Bildhauer Thomas Jastram.