Ein Abend mit Ildikó von Kürthy, Daniel Schreiber und Gianni Jovanovic
Eine Bestseller-Autorin, ein gefeierter Essayist und ein Aktivist - das sind Ildikó von Kürthy, Daniel Schreiber und Giovanni Jovanovic. Bei der Herbsttour von "Der Norden liest" treffen sie aufeinander und diskutieren im Rahmen der ARD-Themenwoche "Wir gesucht? Was hält uns zusammen".
"Gemeinsam" ist eines der Wörter, die in Ildikó von Kürthys neuem Roman besonders häufig vorkommen. Die Bestsellerautorin macht sich nicht erst seit kurzem Gedanken über das, was Menschen zusammenhält: "Eigentlich sehne ich mich, egal wo ich bin, immer nach einem Ort, der sich anfühlt wie ein Zuhause. Wo ich stets gern gesehen bin, wo ich den Bauch nicht einziehen muss und die Schuhe ausziehen darf. Ein Ort zum Verweilen und zum Wiederkommen." Und so hat sie nicht nur seit ihrem Erstling "Mondscheintarif" einen festen Stamm an Leser*innen, die mit ihr zusammen die kleinen und großen Krisen des Lebens mit erleben. In ihrem neuen Roman "Morgen kann kommen" versammelt sie eine bunt zusammen gewürfelte Schicksalsgemeinschaft in einer Hamburger Villa, dem "Haus Ohnesorg".
Können Wahlverwandtschaften unseren Wunsch nach Nähe erfüllen? In seinen Essay-Bänden wie "Zuhause" und "Allein" stellt Daniel Schreiber diese Frage. Klug und sensibel denkt er darüber nach, wie wir unsere Vorstellung von Unabhängigkeit mit der Sehnsucht nach Gemeinschaft in Einklang bringen können. Die Süddeutsche Zeitung nennt ihn dafür "einen der interessantesten Essayisten unseres Landes, weil es ihm immer wieder gelingt, aus seiner eigenen Biografie heraus exemplarische Themen unserer Zeit zu umkreisen." Und NDR Kultur nennt sein Buch "eine Streitschrift über das Zusammenleben" und bescheinigt ihm immer dann besondere Eindringlichkeit, "wenn der Autor von sich erzählt. Von Scham, von Verletzungen, von Zweifeln."
Wie schwer es sein kann, sich selbst in einem traditionell und heteronormativ definierten Umfeld zu behaupten, ohne den Anschluss an die Gemeinschaft zu verlieren, damit kennt sich Gianni Jovanovic nur allzu gut aus. In seiner Autobiographie "Ich, ein Kind der kleinen Mehrheit" beschreibt er, wie er als Sohn einer Roma-Familie zu einem der bekanntesten Aktivisten für die Rechte von Roma & Sinti und für Menschen der LGBTIQ-Community wurde. Im Rahmen der Herbsttour und der ARD Themenwoche "Wir gesucht! Was hält uns zusammen?" haben wir die drei Autor*innen eingeladen, sich für einen Abend in Hamburg zusammenzufinden.
Eine Veranstaltung der Reihe "Der Norden liest" des Kulturjournals im NDR Fernsehen und von NDR Kultur. Unter der Schirmherrschaft der Stiftung Lesen. In Kooperation mit den Bücherhallen Hamburg und der Stiftung Kultur Palast.
Die Veranstaltung wurde von NDR Kultur aufgezeichnet und wird voraussichtlich am 13. November 2022 ab 20 Uhr im Sonntagsstudio gesendet.
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