Frachter "Brook" läuft 1949 in Lübeck vom Stapel
Die "Brook" der Hamburger Reederei H. M. Gehrckens war der erste deutsche Frachtschiffsneubau nach dem Zweiten Weltkrieg. Am 26. November 1949 lief das Schiff in Lübeck vom Stapel. 1978 wurde es verschrottet.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelten in Deutschland zunächst noch Beschränkungen für Schifffahrt und Schiffbau. Nach und nach lockern die Alliierten die Restriktionen, von 1949 an sind erste Neubauten unter bestimmten Voraussetzungen wieder erlaubt. 1951 fallen die Beschränkungen schließlich vollständig weg.
In dieser Zeit entstehen erste neue deutsche Handelsschiffe. Die "Brook" ist der erste Frachtschiffneubau nach dem Krieg. Ihr Bau wird durch das sogenannte Potsdam-Programm ermöglicht, das Schiffstyp und Antrieb vorgibt. Die "Brook" läutet eine neue Ära ein, als sie am 26. November 1949 in Lübeck vom Stapel läuft.
Reederei H. M. Gehrckens übernimmt das Schiff 1950
Die "Brook" kommt mit ihrer Größe und zwei Laderäumen auf damals beachtliche 1.489 Bruttoregistertonnen (BRT). Sie ist 87,6 Meter lang und 13,21 Meter breit. Ihr Tiefgang beträgt 5,42 Meter. Die Kesselanlage der Vierzylinder-Dampfmaschine wird in den Anfängen noch mit Kohle befeuert, das war eine der Vorgaben aus dem Potsdam-Programm.
Die 1830 gegründete Hamburger Reederei H. M. Gehrckens (H.M.G.) hat die "Brook" bei der Lübecker Maschinenbau-Gesellschaft in Auftrag gegeben. Im Januar 1950 erfolgt die Übernahme. Für H.M.G. fährt später auch die bekannte "MS Bleichen", ebenfalls ein Stückgutfrachter, der heute als Museumsschiff im Hamburger Hafen liegt.
1978 nach Kollision verschrottet
Die "Brook" ist zunächst in Skandinavien im Einsatz, wo H.M.G. schon viele Jahre aktiv ist. 1951 wechselt das Schiff in den Westafrika-Dienst - dann mit einem ölbefeuerten Antrieb. 1965 wird es an die italienische Lighea di Navigazione in Palermo veräußert, die es unter dem Namen "Giada" weiterbetreibt. 1966 erwirbt Salvatore Giannone in Neapel das Schiff, 1968 kauft es die Reederei Alba Società di Armamento in Neapel. Der Name wird jeweils beibehalten.
Nach einer Kollision am 23. November 1977 beginnt am 28. August 1978 die Verschrottung des beschädigten Schiffs in Vado Ligure (Italien).