Vitamin C: Was taugt Pulver aus dem Beutel?
Schnupfen, Husten, Gliederschmerzen: Bei einer Erkältung oder Grippe trinken viele eine heiße Zitrone. Alternativ gibt es in Supermärkten und Drogeriemärkten Vitamin-C-Pulver beispielsweise mit Zitronengeschmack. Einige Hersteller versprechen die "Unterstützung des Immunsystems" oder die "Unterstützung der Abwehrkräfte". Doch was taugen solche Produkte?
Zucker statt Zitrone als Hauptzutat
Viele dieser Produkte enthalten Zucker und Dextrose als Hauptzutaten. Die auf den Verpackungen abgebildeten Zitronen, Limetten oder Ingwerwurzeln sind häufig nur in äußerst geringen Mengen im Produkt enthalten und machen oft nur ein Prozent des gesamten Inhalts aus.
Die Hersteller begründen die Abbildungen als Orientierungshilfe für den Verbraucher, der daran erkennen könne, wonach das Pulver schmeckt.
Um die Zuckermengen zu reduzieren, setzen einige Hersteller zusätzlich Süßstoffe ein. Ernährungsmediziner raten von Süßstoff ab, da sie unser Empfinden für Süße abstumpfen lassen und im Verdacht stehen, die Darmflora negativ zu beeinflussen.
Vitamin C und Zink als Zugabe
Die Hersteller setzen statt auf natürliche Zutaten auf künstlich hergestelltes Vitamin C. Die empfohlene Aufnahmemenge von Vitamin C liegt bei rund 100 Milligramm am Tag. Schon eine halbe Paprika oder eine Apfelsine reichen aus, um diesen Bedarf zu decken. In den Heißgetränke-Pulvern sind meist 300 Milligramm Vitamin C pro Portion enthalten. Für Ernährungsmediziner ist es fraglich, ob Dosierungen von 300 Milligramm einen positiven Effekt haben, da zu viel aufgenommenes Vitamin C unverwendet wieder vom Körper ausgeschieden wird. Im schlechtesten Fall kann eine Überdosierung von Vitamin C Nierensteine fördern.
In den meisten dieser Produkte sind fünf Milligramm Zink enthalten. Eine dauerhafte Zinkaufnahme kann allerdings zu einer Überladung des Körpers und im Extremfall zu einer Vergiftung führen. Daher raten Mediziner, dass Zink nicht über längere Zeit eingenommen werden sollte, sondern nur vorübergehend.