Traumatische Störung verursacht DNA-Schaden
Schwere traumatische Erfahrungen wie zum Beispiel Krieg, Folter oder Unfälle können sich ins Gedächtnis einbrennen und quälen Menschen immer wieder. Bei solch einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) leidet nicht nur die Psyche. Traumatisierungen sind extremer Stress - und der kann körperlich krank machen: So erkranken Menschen mit einer PTBS häufiger an Krebs als andere. Und Stress wirkt bis in die Zellkerne hinein: Dort liegt in den Chromosomen die Erbsubstanz in Form der DNA. Darauf ist der Bauplan des Körpers mit allen seinen Funktionen gespeichert. Stress nagt an der DNA: Es entstehen Brüche, die den Informationsfluss stören. Die Zelle kann nicht mehr richtig funktionieren.
Immunsystem reagiert empfindlich auf Stress
So leiden Kriegsveteranen häufiger unter Autoimmunkrankheiten, denn besonders das Immunsystem reagiert empfindlich auf Stress. Wissenschaftler aus Konstanz und Ulm haben nun herausgefunden, dass sich die traumatischen Schäden heilen lassen. Mithilfe einer Psychotherapie werden die Erlebnisse chronologisch abgearbeitet und im Gedächtnis in der Vergangenheit abgelegt, damit sie in der Gegenwart keine entscheidende Rolle mehr spielen.
Die Therapie ist für traumatisierte Menschen lebenswichtig und wirkt nicht nur psychisch, sondern auch körperlich: Die Psychotherapie kann die Reparaturmechanismen in den Zellen stärken. Die Schäden an der DNA können zurückgehen, sie werden sozusagen geflickt.