Sind Smoothies wirklich so gesund?
Smoothies gelten als gesund. Sie sollen Vitamine spenden und eine gesunde Ernährung unterstützen. Doch oft enthalten sie sehr viel Zucker.
Viele Menschen in Deutschland trinken die Safte aus püriertem Obst oder Gemüse täglich. Doch die beliebten Drinks enthalten oft mehr Zucker als Cola - pro 100 Milliliter bis zu 15 Gramm. Das entspricht etwa fünf Zuckerwürfeln. Die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlene Menge von maximal 25 Gramm Zucker pro Tag wird oft bereits mit einem Smoothie überschritten. Viele Mischungen sind außerdem sehr kalorienreich, weil sie viel süße Banane enthalten.
Keine Vorgaben für Hersteller
Der Begriff "Smoothie" ist nicht geschützt. Es gibt keine Definition, was in dem Getränk enthalten sein muss. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung fordert, dass Smoothies mindestens zur Hälfte aus Obst oder Gemüse in Stücken oder aus Püree bestehen sollten. Doch daran müssen sich Hersteller nicht halten. Auch Grenzwerte für Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gibt es für die Fertigprodukte nicht - wohl aber für einzelne Gemüse und Früchte. In Mecklenburg-Vorpommern haben Lebensmittelkontrolleure im Sommer 2019 fünf von 19 überprüften Smoothies solche Rückstände gefunden. Das Trendprodukt könne die tägliche Ernährung bereichern, sollte aber kein ausschließlicher Ersatz für frisches Obst und Gemüse sein, so das Landesamt für Lebensmittelsicherheit. "In vielen Fertigpackungen sind verarbeitete und erhitzte Bestandteile wie Fruchtsäfte enthalten, die kein vollwertiger Ersatz zur Frischware sind."
Krankheiten vorbeugen mit grünen Smoothies
Es spricht also einiges dafür, Smoothies selbst zuzubereiten - am besten aus Bio-Zutaten. Gesund sind vor allem grüne Smoothies, die aus wenig Obst und viel grünem Gemüse bestehen. Sie können helfen, verschiedenen Erkrankungen vorzubeugen, zum Beispiel
- Herzinfarkt und Schlaganfall durch Arteriosklerose
- rheumatische Erkrankungen
- Osteoporose
Wer von grünen Smoothies profitieren möchte, sollte sie anstelle einer Mahlzeit zu sich nehmen - nicht zusätzlich. Denn Smoothies enthalten viele Kalorien, die zusammen mit einer üblichen Mahlzeit dick machen.
Zutaten für grüne Smoothies
Als Zutaten für grüne Smoothies eignen sich zum Beispiel Spinat, Salat und Gurke, dazu Kräuter, Brennnesseln oder das Grün von Möhren und Radieschen. Sie sind reich an Bitterstoffen und Antioxidantien. In Salat und dem Blattgrün von Gemüse stecken bis zu dreimal so viel Eisen und Magnesium und bis zu siebenmal so viel Vitamin C wie in den Knollen selbst. Zur Verdünnung sollte man Wasser statt Saft verwenden, da Säfte viel Zucker enthalten.
Tipps für die Zubereitung
Wichtig für die Zubereitung ist ein leistungsstarkes Mixgerät. Für einen Smoothie gilt die Faustregel: 200 bis 300 Gramm Blattgrün oder Salat mit Obst, etwas Wasser und Zitronensaft sowie etwas Olivenöl oder Mandelmus mischen. Dann mit 0,5 Liter Wasser und dem Saft einer halben Zitrone auffüllen. Etwa zwei Minuten auf höchster Stufe pürieren, gegebenenfalls verdünnen und mit Gewürzen abschmecken.
Püree macht satt
Wer das Gefühl hat, vom Trinken allein nicht satt zu werden, kann Smoothies eher als Püree zubereiten. Dazu beim Mixen weniger Wasser und mehr Avocado oder Joghurt verwenden.