Grafik einer Krebszelle zwischen roten Blutkörperchen © Fotolia.com Foto: psdesign1

Myelodysplastisches Syndrom: Symptome, Diagnose und Therapie

Stand: 30.08.2022 11:25 Uhr

Als Myelodysplastische Syndrome (MDS) werden Erkrankungen bezeichnet, bei denen sich veränderte blutbildende Zellen im Knochenmark entwickeln. Sie können auch zu einer Art Leukämie führen.

Bei einem Myelodysplastischen Syndrom entwickeln sich identische Zellen (Klone) und besetzen das Knochenmark. Sie stören die normale Knochenmarkfunktion und führen zu einem Mangel an dort produzierten Blutbestandteilen. Dies kann sowohl rote (Erythrozyten) und weiße Blutkörperchen (Leukozyten) als auch Blutplättchen (Thrombozyten) betreffen. Fehlen rote Blutkörperchen, führt das zu einer Anämie. Zu wenig weiße Blutkörperchen machen den Körper anfällig gegenüber Infektionen. Zu wenig Blutplättchen bedeuten eine beeinträchtigte Gerinnung, was sich durch Blutungen und Blutergüsse bemerkbar macht.

Myelodysplastische Syndrome treten häufiger bei Männern auf, meist im fortgeschrittenen Alter über 65 Jahre. Die Ursache bleibt meist unklar, mitunter tritt ein MDS als Folge einer Strahlentherapie oder einer Chemotherapie auf. Myelodysplastische Syndrome gelten als eine Vorform der akuten myeloischen Leukämie (AML), die sich bei zehn bis 30 Prozent der Betroffenen im Laufe von Monaten oder Jahren aus einem MDS entwickelt.

Symptome: Erschöpfung und Schwäche

Die Symptome entwickeln sich meist langsam: Erschöpfung, Schwäche und andere Symptome sind Folge der Blutarmut, durch das Fehlen weißer Blutkörperchen können Infektionen und Fieber auftreten, durch den Mangel an Thrombozyten kommt es leicht zu Blutergüssen und Blutungen.

Diagnose des MDS

Erste Hinweise auf ein MDS liefert ein auffälliges Blutbild, vor allem ein Mangel an roten Blutkörperchen. Zur Bestätigung muss eine Knochenmarkbiopsie durchgeführt werden. Daneben gibt es noch molekulare Tests, die untersuchen, welche genetische Anomalie für das MDS verantwortlich ist. Das kann wichtig für die Behandlung sein.

Behandlung des MDS

Wer an einem MDS leidet, braucht oft Bluttransfusionen (rote Blutkörperchen). Blutplättchen (Thrombozytenkonzentrat) werden nur bei unkontrollierbaren Blutungen oder im Vorfeld einer Operation verabreicht. Auch Erythropoetin (EPO), das die Bildung roter Blutkörperchen anregt, sowie Thrombopoetin, das die Bildung von Blutplättchen fördert, können bei einem MDS eingesetzt werden. Um die Symptome zu lindern und die Wahrscheinlichkeit zu verringern, dass sich eine AML entwickelt, wird in der Regel eine Chemotherapie mit den Wirkstoffen Azacitidin und Decitabin durchgeführt. Eine Heilung lässt sich aber nur mit einer Stammzelltransplantation erreichen.

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Visite | 30.08.2022 | 20:15 Uhr

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