Geld ist bei jungen Krebs-Patienten oft knapp
Eigentlich sollte sich bei der Diagnose Krebs alles um eines drehen: gesund werden, das Leben genießen. Die Sorgen fangen mit der Chemotherapie an. Die Patienten bekommen Medikamente, die die Zellteilung und -vermehrung hemmen. Laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum treffen die Stoffe nicht nur Tumorzellen, sondern auch Körperzellen, die sich schnell teilen - zum Beispiel in der Gebärmutter oder im Hoden.
Kinderwunsch-Behandlung keine Kassenleistung
Krebspatienten können zur Absicherung ihres Kinderwunsches Ei- oder Samenzellen einfrieren. Doch das wird für viele junge Menschen zum Problem. Frauen müssen die Behandlung von mehreren tausend Euro selbst zahlen. Dazu kommen meist noch Lagerungskosten von etwa 300 Euro pro Jahr. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs kritisiert zum Beispiel, dass die Behandlung trotz eines entsprechenden Gesetzes noch längst keine Kassenleistung ist. Die Kosten der sogenannten "Kryokonservierung" sind nur ein Posten von vielen, die auf junge Krebspatienten zukommen.
Bedrückende finanzielle und berufliche Sorgen
Eine Befragung von etwa 500 deutschen Betroffenen im Fachmagazin "Cancer" zeigt, dass jungen Krebspatienten am unzufriedensten mit ihrer Gesundheit sind. Danach kommen aber die finanziellen und beruflichen Probleme. Obwohl die meisten der jährlich etwa 16.500 Neuerkrankten zwischen 18 und 39 Jahren an gut behandelbaren Arten wie Brust- oder Hodenkrebs leiden, kann die Diagnose enorm belasten. Während die Kommilitonen ein Auslandssemester einlegen oder die Kollegen befördert werden, müssen sie sich darum sorgen, wie sie die Chemotherapie finanziert kriegen, wann sie Krankengeld bekommen oder ob sie den Wiedereinstieg in den Beruf schaffen.
Psychische Probleme erschweren Wiedereinstieg in Job
Solche Belastungen können auch zu psychischen Problemen führen. Viele junge Patienten leiden auch unter Konzentrationsschwierigkeiten, Schlafstörungen und Depressionen. Die körperlichen, finanziellen und psychischen Probleme haben Folgen: Nur etwa 60 Prozent aller jüngeren Krebspatienten kehren nach der Behandlung zurück in den Beruf.