Nützlinge helfen gegen Blattläuse, Larven und Co.
Gegen Pflanzenschädlinge wie Blattläuse und die Weiße Fliege helfen die Larven von Schwebfliege, Florfliege oder Erzwespen. Man kann sie im Internet bestellen und ansiedeln.
Gärtner kennen das: Wenn alles prächtig grünt und blüht, kommen schnell die ersten Schädlinge zum Vorschein. Glücklicherweise hält die Natur für jeden Schädling einen Gegenspieler bereit. Diese helfen etwa bei einem Befall durch Blattläuse, die Weiße Fliege oder den Dickmaulrüssler. Wer im Garten auf Nützlinge zur Schädlingsbekämpfung setzt, kann in der Regel auf Insektizide verzichten und trägt so zum Natur- und Umweltschutz bei.
Larven der Schwebfliege und Florfliege fressen Blattläuse
Erwachsene Schwebfliegen werden häufig mit Wespen verwechselt, sie haben jedoch keinen Stachel und sind harmlos. Auffällig ist das typische Stehen in der Luft. Erwachsene Tiere ernähren sich von Nektar und Pollen und tragen so wie Bienen und Hummeln zur Bestäubung bei. Ihre Larven dagegen ernähren sich von Blattläusen. Deshalb legen bestimmte Arten der Schwebfliege ihre Eier in Blattlauskolonien ab - das sind pro Tier mehrere Hundert Eier. Jede Larve wiederum frisst innerhalb weniger Tage mehrere Hundert Blattläuse.
Florfliegen sind auch unter dem Namen Blattlauslöwen bekannt, denn auch ihre Larven töten bis zur Verpuppung mehrere Hundert Blattläuse. Sie saugen die Läuse aus, die Hüllen verbleiben an den Pflanzen. Als Lockmittel für Florfliegen im Garten soll Katzenminze dienen. Die attraktiv blühende Staude benötigt einen sonnigen Standort und einen eher kargen und durchlässigen Gartenboden.
Schlupfwespen helfen gegen Blattläuse und die Weiße Fliege
Gemüse wie Kohlrabi und Blumen wie beispielsweise Petunien werden häufig von der Weißen Fliege befallen. Diese saugen die Pflanzen aus und schwächen sie auf diese Weise. Bestimmte Schlupfwespen-Arten, ebenso wie Erzwespen, werden zur gezielten Bekämpfung dieses Schädlings eingesetzt. Darüber hinaus gibt es Arten, die gegen die Minierfliege, den Apfelwickler, die Kohlweißfliege und Blattläuse wirken.
Das Prinzip ist immer gleich: Ausgewachsene weibliche Schlupfwespen injizieren mit ihrem Legestachel Eier in ihren tierischen Wirt, meist Spinnen oder Insekten wie Käfer und Falter. Dort wachsen die Larven heran und ernähren sich von ihm, bis sie schließlich schlüpfen. Besonders effektiv ist der Einsatz von Schlupfwespen in Gewächshäusern und anderen geschlossenen Räumen.
Nützlinge im Internet bestellen
Nützlinge kann man entweder durch einen naturnahen Garten anlocken oder einfach im Internet bestellen. Angeboten werden beispielsweise auch Marienkäfer, die Blattläuse oder Wollläuse vertilgen. Gegen Spinnmilben und Thripse helfen Raubmilben. Sie sollten am besten so dicht wie möglich an ihre Beute gesetzt werden, da sie nur krabbeln können. Nematoden, das sind Fadenwürmer, bekämpfen die Larven des Dickmaulrüsslers. Die Larven des Käfers fressen die feinen Wurzeln von Pflanzen, sodass sie nicht mehr genügend Wasser aufnehmen können und eingehen.
Alle Nützlinge sollten nur bei akutem Bedarf bestellt werden, schließlich sind es lebende Tiere. Eine Packung muss nach maximal zwei bis drei Tagen zum Einsatz kommen. Natürliche Schädlingsbekämpfer sind zudem Vögel: Bei der Aufzucht des Nachwuchses verfüttern Meisen und Co. jede Menge Blattläuse und andere Schädlinge an die immer hungrigen Jungvögel. Durch das Aufhängen von Nistkästen siedeln sich die Tiere an.
Insektenhotel und Totholz: Raum für viele Nützlinge
Damit sich die nützlichen Insekten dauerhaft im Garten ansiedeln, benötigen sie geeignete Nist- und Winterquartiere. Für Florfliegen genügt schon ein umgestülpter Blumentopf, der mit Holzwolle, Stroh oder Kokosfaser gefüllt ist. Sehr anziehend wirkt die Farbe Rot auf diese Insekten. Daher werden Behausungen oft leuchtend rot lackiert. Insektenhotels dienen Wildbienen und vielen Schlupfwespen-Arten als Nisthilfe. In Holz gebohrte Löcher bieten nicht nur geeignete Plätze zur Eiablage, dort verpuppen sich auch die Larven.
Wer Käfer und andere Insekten anlocken möchte, kann einen Totholzstapel aus senkrechten Stämmen und Ästen anlegen. Er bietet einen idealen Lebensraum in sonst eher aufgeräumten Gärten.