Stauden teilen, schneiden und pflegen

Stand: 05.09.2024 15:10 Uhr

Stauden sind langlebig und durch Teilung leicht zu vermehren. Sommer- und herbstblühende Stauden können kurz vor dem Austrieb im Frühjahr geteilt werden. Das stärkt die Pflanzen.

Das Besondere an Stauden ist ihre Langlebigkeit. Im Winter ziehen sie sich in den Boden zurück, um ihm Frühjahr erneut wieder auszutreiben. Bei guter Pflege haben Gartenbesitzer jahrelang Freude an den Pflanzen. Für viele Stauden ist das Teilen fast so wie eine Frischzellenkur. Ältere Pflanzen bilden oft nur noch wenige oder kleine Blüten aus oder verkahlen. Durch das Teilen wird der Austrieb angeregt - und es entstehen zahlreiche neue Blüten.

Der richtige Zeitpunkt: Stauden im Frühjahr oder Herbst teilen?

Rote Taglilie © picture alliance / dpa Themendienst Foto: Andrea Warnecke
Je nach Sorte blühen Taglilien bis September. Sie können im Herbst oder Frühjahr geteilt werden.

Im Frühjahr blühende Stauden wie Bart-Iris, Grasnelke oder manche Storchschnabel-Arten benötigen ihre ganze Kraft für die Blüte und sollten deshalb nach der Blütezeit, am besten im Herbst, geteilt werden. Sommer- und herbstblühende Stauden werden am besten im Frühjahr vor oder bei beginnendem Austrieb geteilt. Zu diesem Zeitpunkt haben sie bereits Nährstoffe gespeichert, die sie für die kommende Wachstumsperiode benötigen. Taglilien können sowohl im Herbst nach der Blüte als auch im Frühjahr geteilt werden.

Tipp: Hilfreich ist es, die Stauden im Herbst zu markieren, zum Beispiel mit Etiketten oder Schildern. So lassen sich zum einen die Pflanzen kennzeichnen, die am stärksten blühen, um sie später bevorzugt zu vermehren. Zum anderen findet man eine im Winter eingezogene Staude so einfacher wieder.

Beim Teilen Wurzelballen möglichst nicht verletzen

Fetthenne wird geteilt © NDR Foto: Udo Tanske
Der Wurzelballen mancher Stauden lässt sich zum Teilen ganz einfach auseinanderziehen.

Die meisten Stauden wie Frauenmantel, Purpurglöckchen, Fette Henne, Sonnenhut und Glockenblume sind leicht zu vermehren. Dafür die Pflanze vorsichtig mit einer Grabegabel aus der Erde holen oder aus dem Topf nehmen. Dabei darauf achten, den Wurzelballen möglichst wenig zu verletzen. Um die Teilung zu erleichtern, den Wurzelstock kurz abschütteln oder mit einem Wasserstrahl abspritzen.

Anschließend in zwei oder mehrere etwa faustgroße Teilstücke mit mehreren Blättern oder Triebknospen zerteilen. Manche Pflanzen lassen sich einfach mit den Händen auseinanderziehen. Bei vielen anderen benötigt man ein scharfes Messer, manchmal sogar einen Spaten mit einem scharfen Blatt.

Richtig verarzten und einpflanzen

Unsaubere Trennstellen mit einem Messer nachschneiden und angerissene oder verletzte Pflanzen- und Wurzelteile entfernen. Der verholzte Mittelteil der Staude kann zerkleinert und auf dem Kompost entsorgt werden. So wird verhindert, dass sich Angriffsflächen für Krankheiten bilden können. Anschließend sollte die Staude gleich an der neuen Stelle eingepflanzt werden. In das Pflanzloch am besten organischen Dünger wie Hornspäne und Mutterboden geben. Die Erde gut andrücken und die Pflanze kräftig wässern.

Nicht alle Stauden für Teilung geeignet

Pfingstrose © NDR
Pfingstrosen sollten besser nicht geteilt werden.

Durch jede Teilung entsteht eine neue Pflanze, mit der der Garten an anderer Stelle geschmückt werden kann. Sind Pflanzen übrig, freuen sich sicherlich auch Nachbarn und Freunde über das geteilte Grün. Allerdings lassen sich nicht alle Pflanzen gut teilen. Akeleien, Pfingstrosen und Türkischer Mohn wollen lieber ungestört wachsen und reagieren negativ aufs Umpflanzen.

Stauden richtig pflegen

Neben der Teilung gehört ein regelmäßiger Rückschnitt zur Staudenpflege. Im Herbst können verblühte und vertrocknete Pflanzen zurückgeschnitten werden. Wer möchte, kann die Pflanzen auch bis zum Frühjahr stehen lassen. Die vertrockneten Pflanzenteile sind ein guter Winterschutz und bieten zudem Insekten eine Überwinterungsmöglichkeit. Viele Pflanzen wirken auch im Winter attraktiv, wenn sie mit Raureif oder Schnee überzogen sind.

Rückschnitt fördert die Blüte

Wer die Blüte der Stauden anregen möchte, schneidet alte Blütenstände und alles, was zu üppig wuchert, direkt nach der Blüte radikal zurück. So verhindert man, dass die Pflanze ihre gesamte Kraft in die Samenbildung steckt. Viele Stauden wie beispielsweise Gold- und Schafgarbe oder Katzenminze blühen dann ein zweites Mal. Rittersporn, Storchschnabel und Phlox blühen im Folgejahr umso üppiger.

Stauden vor dem Auseinanderfallen schützen

Bindedraht für Gartenpflanzen wird von einer Spule abgerollt © fotolia.com Foto: RAM
Wer vermeiden möchte, dass Stauden von innen heraus verkahlen, sollte sie rechtzeitig zusammenbinden.

Wer Stauden einfach wachsen lässt, muss damit rechnen, dass sie sich schnell im Beet ausbreiten. Gärtner, die Ordnung bevorzugen und einen guten Überblick im Garten haben möchten, sollten ihre Stauden durch Hochbinden im Zaum halten. Ein mit Kunststoff ummantelter Draht oder eine sogenannte Staudenstütze gibt der Pflanze Halt und verhindert, dass sie auseinanderfällt und im schlimmsten Fall von innen heraus verkahlt. Ein weiterer Vorteil: Der Rückschnitt fällt leichter, wenn die Pflanze kompakter ist.

Keine Chance für Pilzerkrankungen

Stauden sind an sich pflegeleichte Gartenbewohner. Hat sich jedoch ein Pilz wie beispielsweise Mehltau an einer Pflanze festgesetzt, muss gründlich gestutzt werden. Das verhindert, dass sich die Krankheitserreger im gesamten Garten verbreiten und anderes Grün anstecken. Die befallenen Pflanzenteile nicht auf den Kompost bringen, sondern über den Restmüll entsorgen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 09.09.2024 | 18:00 Uhr

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