Dickmaulrüssler erfolgreich bekämpfen

Stand: 23.08.2023 15:09 Uhr

Er hinterlässt Fraßspuren an Blättern und ist nachtaktiv: der Dickmaulrüssler. Die Larven des Käfers fressen die Wurzeln vieler Pflanzen und sollten dringend bekämpft werden.

An vielen Pflanzen ist im Frühling ein ganz typisches Schadbild zu sehen: Die Blätter sind vom Rand her in Form eines Halbkreises angefressen. Dabei handelt es sich um den sogenannten Buchtenfraß des Dickmaulrüsslers. Das ist ein kleiner, dunkler Käfer mit zwei langen Fühlern am Kopf. Er gehört zur Familie der Rüsselkäfer. Diese Insekten fressen nur nachts und sind deshalb von uns Menschen nur sehr schwer zu entdecken.

Tagsüber versteckt der Dickmaulrüssler sich so geschickt, dass es fast aussichtslos ist, ihn zu fangen. Besonders gern knabbert er an Rhododendren, aber auch an Rosen, Kirschlorbeer, Flieder oder Clematis.

Larven fressen Wurzeln von Pflanzen

Fraßspuren durch den Dickmaulrüssler am Kirschlorbeer © mfg film
Das typische Schadbild an einem Kirschlorbeerblatt: der sogenannte Buchtenfraß des Dickmaulrüsslers.

Der Buchtenfraß ist nicht schön, schadet den Pflanzen aber nicht ungemein stark. Viel schlimmer und gefährlicher sind die Larven des Dickmaulrüsslers, die im Wurzelbereich der Pflanze leben. Die Larven fressen besonders gern die so wichtigen Feinwurzeln der Pflanzen, aber auch die stärkeren Hauptwurzeln. Das kann sehr bedrohlich für die Gewächse werden: Sie können nicht mehr genügend Wasser aufnehmen und vertrocknen.

Larven des Dickmaulrüsslers mit Nematoden bekämpfen

Eine Hand hält eine Verpackung mit Nematoden (Fadenwürmern) © NDR Foto: Udo Tanske
Nematoden gibt es in Pulverform zu kaufen.

Die Larven des Dickmaulrüsslers lassen sich am besten auf ökologische Weise bekämpfen: Die mikroskopisch kleinen Nematoden (Fadenwürmer) sind ihre natürlichen Feinde. Diese Würmer leben in Symbiose mit Bakterien, von denen sie sich auch ernähren. Als Brutstätte nutzen sie die Larven des Dickmaulrüsslers. Sie dringen in sie ein und nach wenigen Tagen sterben die Larven des Käfers ab. Sind keine Larven mehr vorhanden, suchen sich die Nematoden den nächsten Wirt.

Nematoden werden im Handel für verschiedene Schädlinge angeboten. Sogenannte HM-Nematoden bekämpfen den Dickmaulrüssler. Sie sollten sofort nach dem Kauf beziehungsweise Erhalt ausgebracht werden. Ungefähr zehn Millionen der Fadenwürmer befinden sich in einer Packung, die für ungefähr 20 Quadratmeter reicht. Für die Anwendung einen Esslöffel des Pulvers in zehn Liter Wasser einrühren und unter der betroffenen Pflanze ausbringen. Der Boden sollte die folgenden zehn Tage gut feucht gehalten werden. Die Fadenwürmer benötigen die Feuchtigkeit, um im Boden beweglich zu bleiben.

Ausgewachsenen Käfern Fallen stellen

Geriffeltes Holzstück mit einem Dickmaulrüssler © mfg film
Ein geriffeltes Holzstück dient als Falle für Dickmaulrüssler.

Ausgewachsene Käfer sollten möglichst gefangen werden. Hier hilft ein einfacher Blumentopf, der - mit Holzwolle gefüllt - umgekehrt an der befallenen Pflanze platziert wird. Der Dickmaulrüssler versteckt sich gerne darunter, weshalb der Topf an einer Seite etwas erhöht stehen sollte. Neben dem Blumentopf kann man eine Holzfalle aufstellen: Einfach ein Stück unbehandeltes Holz mit einer Riffelung nehmen und mit der geriffelten Seite nach unten legen. Für den nachtaktiven Käfer ist das ein ideales Versteck für den Tag. Auf diese Weise kann man den Käfer problemlos absammeln. 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Welle Nord | Die Zarten im Garten | 18.08.2023 | 05:05 Uhr

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Schädlinge

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