Obst auf Balkon und Terrasse anbauen
Mal eben eine Erdbeere oder Kirsche aus eigener Ernte naschen: Auch wer keinen Garten hat, kann auf Balkon oder Terrasse Obst anbauen. Ein Kübel oder Balkonkasten genügen zum Pflanzen.
Nicht jeder hat einen großen Garten, in dem er Obstbäume und üppige Beerensträucher pflanzen kann. Doch viele Sorten wachsen auch im Kübel. Die Bepflanzung von Balkon oder Terrasse mit Stein- oder Beerenobst hat zudem einige Vorteile: Sie ist dauerhaft, sodass nicht jedes Jahr neue Blumen gekauft und gepflanzt werden müssen. Zudem profitieren Insekten von den Blüten der Pflanzen. Nicht zuletzt entsteht so ein kleiner Naschgarten direkt am Haus oder der Wohnung.
Das richtige Pflanzgefäß
Kübel für Obstbäume sollten mindestens einen Durchmesser von 40 Zentimetern haben. Sträucher kommen mit etwas kleineren Gefäßen aus. Die Kübel sollten ein ausreichend großes Fassungsvermögen haben, ideal sind bei Bäumen etwa 70 Liter, bei kleineren Gewächsen rund 50 Liter. Für Beeren eignet sich auch ein möglichst breiter Balkonkasten. Sind die Pflanzgefäße aus schwerem Material wie Ton, kippen sie zudem bei Sturm nicht so leicht um.
Säulenobst eignet sich gut für Balkon und Terrasse
Voraussetzung für eine erfolgreiche Ernte ist ein sonniger Standort. Stehen die Pflanzen zu schattig, bilden sie kaum Früchte und der Geschmack ist nicht so süß. Für den Kübel geeignet sind viele Obstsorten, dazu zählen:
- Apfel
- Birne
- Brombeere
- Himbeere
- Johannisbeere
- Kirsche
- Kiwi
- Pfirsich
- Pflaume
- Stachelbeere
Auf selbstfruchtende Obstsorten achten
Beim Kauf von Obstbäumen darauf achten, dass sie selbstfruchtend sind. Das bedeutet, dass sie keinen zweiten Baum oder Strauch einer anderen Sorte in der Nähe für die Befruchtung benötigen, um Früchte bilden zu können.
Die richtige Erde für den Kübel
Das Substrat sollte möglichst durchlässig sein. Blumenerde eignet sich dafür nicht, da die Pflanzen meist mehrere Jahre in dem Substrat stehen. Es gibt fertiges Substrat für Obstgehölze zu kaufen. Es lässt sich auch aus Kompost, Erde aus dem Garten und etwas Pflanzerde selbst herstellen. Bei lehmigem Gartenboden etwas Sand beimischen. Wer mag, gibt gleich Dünger, zum Beispiel speziellen Beerendünger, mit ins Substrat.
Darauf kommt es beim Einpflanzen an
In den Boden des Pflanzgefäßes zunächst eine Drainageschicht aus Blähton oder Tonscherben geben und das Substrat einfüllen. Wer verhindern möchte, dass die Wurzeln in die Drainageschicht hineinwachsen, legt vor dem Einfüllen der Erde noch eine Schicht Stoff hinein, etwa von einem alten T-Shirt. Wichtig: Kübel oder Kasten müssen unbedingt ein Abzugsloch im Boden haben, damit überschüssiges Wasser abfließen kann.
Vor dem Einpflanzen den Ballen ausreichend wässern und darauf achten, dass beispielsweise bei Apfel und Kirsche die Veredelungsstelle (eine Verdickung im unteren Bereich des Stamms) nicht mit Erde bedeckt ist. Idealerweise steht die Pflanze im neuen Kübel genauso tief wie in dem Topf, in dem sie gekauft wurde. Damit die Verdunstung verringert wird, kann man die Erde zum Schluss mit einer Schicht Rindenmulch schützen.
Spezielle Heidelbeer- und Erdbeersorten wählen
Heidelbeeren benötigen sauren Boden, um richtig zu gedeihen, sie dürfen nicht in normale Gartenerde gepflanzt werden. Am besten eignet sich eine Spezialerde für Rhododendron. Moderne amerikanische Züchtungen, sogenannte Kulturheidelbeeren, eignen sich bestens, um im Kübel zu wachsen. Wer gern Erdbeeren pflanzen möchte, kann sich für mehrfach tragende Sorten entscheiden, die im Frühling im Handel angeboten werden. Sie tragen im Vergleich zu klassischen Erdbeeren weniger oder kleinere Früchte, dafür blühen sie zwei bis drei Mal im Jahr. Es ist auch möglich, verschiedene Obstsorten in einen Kübel zu pflanzen, beispielsweise rankende Erdbeeren an den Rand einer Kirsche.
Rhabarber im Kübel pflanzen
Rhabarber ist eigentlich ein Gemüse, passt aber perfekt zu vielen Früchten und lässt sich ebenfalls sehr gut im Kübel anbauen. Dieser sollte möglichst groß sein, da die Pflanze viel Platz braucht. Rhabarber ist ein Starkzehrer, der ausreichend Nährstoffe benötigt: Die Pflanze alle drei Wochen düngen, am besten mit Gemüsedünger, der direkt ins Gießwasser gegeben wird. Mit ihren großen Blättern braucht die Pflanze regelmäßig Wasser - dabei aber unbedingt Staunässe im Topf vermeiden. In den ersten Jahren sollte sich Rhabarber entwickeln können, deswegen nur wenig oder gar nicht ernten.