Rote Stachelbeeren hängen an einem Seitentrieb. © colourbox Foto: Valery Sheyko

Stachelbeeren richtig pflanzen und pflegen

Stand: 28.08.2024 11:55 Uhr

Stachelbeeren können sowohl im Kübel als auch im Garten gepflanzt werden. Was sollte man bei Anbau und Pflege der Sträucher beachten? Wann sind die Früchte reif für die Ernte?

Strauch oder Hochstämmchen? Rot, gelb oder grün? Wer Stachelbeeren pflanzen möchte, kann aus einer Vielzahl von Sorten wählen. Ebenso wie die Johannisbeere gehört auch die Stachelbeere zur Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) und eignet sich zusammen mit anderen Beerensträuchern hervorragend für einen kleinen Naschgarten auf dem Balkon, der Terrasse oder im Garten.

Halbschattiger bis sonniger Standort ideal

Wie die meisten Beerenfrüchte wachsen Stachelbeeren in der freien Natur am liebsten am Waldrand, dort wo es feucht und licht ist. Beim Standort dementsprechend darauf achten, dass die Pflanzen im Laufe des Tages sowohl in der Sonne als auch teils im Schatten stehen. Stachelbeeren benötigen einen lockeren, nährstoffreichen und stets gut bewässerten Gartenboden. Staunässe hingegen sollte unbedingt vermieden werden.

Stachelbeeren pflanzen - im Beet oder Kübel

Eine von Mulch umgebene Stachelbeere wird ins Beet gepflanzt © PantherMedia / SPphot
Eine Schicht Mulch sorgt dafür, dass der Boden weniger schnell austrocknet.

Stachelbeeren werden am besten im Herbst gepflanzt. Ins Pflanzloch organischen Dünger wie Kompost geben, damit die Pflanze ausreichend Nährstoffe hat. Die Stachelbeere genau so tief setzen, wie sie im Topf vorher gestanden hat und anschließend reichlich gießen. Regelmäßiges Mulchen schützt den Boden vor dem Austrocknen und hält Unkraut fern. Wichtig: Vor dem Mulchen unbedingt Dünger ausbringen. Diesen vorsichtig in die oberste Erdschicht einarbeiten, damit die flachen Wurzeln der Pflanze keinen Schaden nehmen. Grundsätzlich gilt: Gedüngt wird ein- bis zweimal im Jahr, das erste Mal im März, das zweite Mal - wenn nötig - nach der Blüte etwa im Mai.

Stachelbeeren können auch in einen Kübel gepflanzt werden. Dieser sollte mindestens 50 Liter Erde fassen. Empfehlenswert ist beispielsweise die stachelarme Sorte "Larell". Stachelbeeren gehören zu den sogenannten Selbstbefruchtern. Das bedeutet, dass sie auch Früchte tragen, wenn keine weiteren Stachelbeersträucher in der Nähe wachsen. Setzt man jedoch weitere Pflanzen, am besten von einer anderen Sorte, sorgt das für mehr Ertrag.

Stachelbeeren richtig schneiden

Da die Früchte bei Stachelbeeren vor allem an jungen, einjährigen Seitentrieben wachsen, steigert bei jungen Pflanzen ein Schnitt im Frühjahr die Erträge. Dafür die vier bis sechs stärksten Haupttriebe ausfindig machen und jeweils das obere Drittel abschneiden. Die übrigen Triebe bodennah entfernen. Bei älteren Sträuchern sollte man sich für einen Sommerschnitt direkt nach der Ernte oder einen Winterschnitt im Februar oder März vor dem Austreiben entscheiden.

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Jemand schneidet einen Stachelbeerstrauch. © PantherMedia Foto: brizmaker

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Rot, gelb oder grün: Stachelbeeren schmecken unterschiedlich

Stachelbeeren an einem Strauch © fotolia Foto: kostik2photo
Grüne Stachelbeeren schmecken besonders sauer.

Farblich sind Stachelbeeren echte Hingucker. Die Farbe weist außerdem auf den Geschmack hin: Gelbe Stachelbeeren sind relativ früh reif und besonders süß. Auf der Frucht befinden sich allerdings recht viele Haare. Grüne Früchte hingegen sind schön glatt und zeichnen sich durch ihren typisch sauren Geschmack aus. Zum Naschen sind rote Stachelbeeren am besten. Sie haben nicht so viele Haare und überzeugen mit einer süß-sauren Note.

Mehltauresistente Stachelbeer-Sorten

Stachelbeeren waren früher oft vom sogenannten Amerikanischen Stachelbeermehltau befallen. Durch moderne Züchtungen gibt es mittlerweile aber viele Sorten, die hiervon nur noch mäßig betroffen sind, wie zum Beispiel die Sorte "Hinnonmäki" (auch: Hinnomaeki). Sie ist sowohl in Rot, Gelb als auch Grün im Gartenfachhandel erhältlich und gilt als sehr robust. Für ungeduldige Gärtner sind die Sorten "Hönings Früheste" und "Rokula" besonders geeignet, die sich durch ihre früh reifenden, roten Früchte auszeichnen.

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Stachelbeeren ernten: Wann sind die Früchte reif?

Eine Galette, gefüllt mit roten Stachelbeeren. © colourbox Foto: Cipariss
Die Früchte eignen sich gut für die Zubereitung von Kuchen, etwa einer Stachelbeer-Galette.

Stachelbeerkuchen, Stachelbeergrütze oder -konfitüre oder einfach mal zwei, drei Stück naschen: Der richtige Zeitpunkt für die Ernte hängt davon ab, wofür die Stachelbeeren verwendet werden sollen. Unreife, saure Früchte etwa werden bereits ab Mai gepflückt und eignen sich wunderbar für die Herstellung von Kuchen und Kompott. Für Konfitüre und Gelee sollten die Beeren etwas reifer, aber noch fest sein, hier ist eine Ernte ab Mitte Juni zu empfehlen. Im Hochsommer - je nach Sorte und Witterung etwa von Juli bis August - sind die Früchte dann aromatisch süß und können direkt verzehrt werden. Stachelbeeren sind reif, wenn ihre Haut noch fest, ihr Fruchtfleisch aber bereits weich ist. Mit zunehmendem Reifegrad wird auch die Färbung der jeweiligen Sorte intensiver.

Tipp: Stachelbeeren lassen sich auch wunderbar im Tiefkühlschrank aufbewahren. Hierfür am besten grüne, unreife Früchte verwenden und vor dem Einfrieren kurz blanchieren. Ungezuckert sind sie etwa acht Monate lang haltbar, gezuckert etwa zwölf Monate.

Stachelbeeren überwintern

Stachelbeersträucher sind prinzipiell winterhart. Es genügt in der Regel, Beete im Winter mit Laub abzudecken und Kübel geschützt und möglichst nahe der Hauswand zu platzieren.Bastmatten oder Tannengrün verhindern das Erfrieren der Pflanzen im Kübel zusätzlich. Früh blühende Sorten sollten an einen möglichst vor Wind und Kälte geschützten Standort gepflanzt werden, damit die Blüten nicht erfrieren.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 26.08.2024 | 18:00 Uhr

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