Leckere Beeren im Garten pflanzen
Sie leuchten rot, blau, grün oder schwarz: Frische Beeren aus dem eigenen Garten schmecken köstlich. Damit die Ernte reichlich ausfällt, brauchen Beerensträucher regelmäßig Pflege und einen Rückschnitt.
Ob Himbeeren, Heidelbeeren, Stachelbeeren oder Johannisbeeren - leckere Beerenfrüchte sind beliebt. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen ist der Herbst, da die Pflanzen bis zum nächsten Frühling gut eingewurzelt sind. Sofern kein Frost herrscht, kann sogenannte Containerware, also Pflanzen im Topf, auch über das Jahr hinweg gepflanzt werden.
Beerensträucher pflanzen und düngen
Die meisten Beerensorten sind Flachwurzler, ihre Wurzeln sterben bei Sauerstoffmangel schnell ab. Deshalb sollten die Wurzelballen nicht tiefer in die Erde gesetzt werden, als sie im Container standen. Gibt es eine Veredlungsstelle, darf diese nicht mit eingepflanzt werden. Nach der Pflanzung den Boden nicht hacken oder anderweitig tiefgründig bearbeiten. Als Dünger eignet sich Kompost. Wer zusätzlich einen speziellen Beerendünger einsetzt, stärkt die Pflanzen und fördert den Fruchtansatz. Allerdings dürfen Beerensträucher nur sparsam gedüngt werden, da zu viel Stickstoff das Auftreten von Pilzkrankheiten begünstigt.
Sonniger Standort und durchlässiger Gartenboden
Beeren mögen es warm und sonnig. Wer sein Beerenobst an der Hauswand am Spalier ziehen will, wählt eine West- oder Südwand. Der Gartenboden sollte gut durchlässig, humos und nährstoffreich sein. Staunässe und schwere Lehmböden mögen Beerensträucher nicht. Wer einen lehmigen Boden im Garten hat, kann diesen mit Kompost, Laub oder Sand anreichern. Kompost und zusätzlich Steinmehl verbessern auch sandige Böden. Auf diese Weise verbleiben Nährstoffe und Wasser länger im Boden. Der pH-Wert des Bodens liegt idealerweise im leicht sauren Bereich zwischen 5,5 bis 6,0. Um Unkraut in Schach zu halten und die Erde feucht zu halten, sollte man die Pflanzen regelmäßig mulchen.
Der richtige Schnitt
Beerensträucher werden - bis auf wenige Ausnahmen - am besten direkt nach der Ernte beschnitten. Die meisten tragen an jungem Holz die größten und leckersten Früchte, deshalb sollten diese tragenden Triebe nicht älter als drei oder vier Jahre sein. Entfernt werden also insbesondere ältere Triebe. Diese erkennt man an der dunkleren Holzfarbe, junge Triebe besitzen eine helle Farbe. Ein gut aufgebauter Strauch besitzt nicht mehr als acht bis zehn gleichmäßig verteilte Haupttriebe. Wichtig: Nie nur die Spitzen, sondern die sogenannten Ruten tief in Bodennähe abschneiden.
Himbeeren benötigen Rankhilfen
Himbeeren gedeihen am besten in einem tiefgründigen, humosen Boden. Staunässe vertragen sie nicht. Um diese zu verhindern, ist es sinnvoll, die Sträucher in ein etwa 20 Zentimeter hohes Hügelbeet zu setzen. Der Abstand in der Reihe sollte etwa 40 bis 60 Zentimeter betragen. Beliebte Sorten für den Garten sind Herbst-Himbeeren wie "Autumn Bliss", denn sie werden wegen der späteren Blüte nicht von Himbeerkäfern befallen. Nach der Ernte sollten Himbeeren beschnitten werden: Bei früh tragenden Sorten nur die Ruten abschneiden, die Früchte getragen haben, junge Triebe stehen lassen. Bei Spätsorten die Ruten komplett bodentief abschneiden.
Damit die Ruten genügend Halt haben, benötigen Himbeeren ein Spalier. Geeignete Rank- und Kletterhilfen bietet der Fachhandel in vielen Formen und Materialien an. Man kann sie aber auch ganz leicht selbst bauen. Einfach Holzpfähle in die Erde setzen und dazwischen drei Spanndrähte befestigen.
Johannisbeeren sind unkompliziert
Johannisbeeren sind pflegeleicht und auch für kleine Gärten geeignet. Der Standort hat Einfluss auf den Geschmack: Im Schatten wachsende Beeren sind säuerlicher als die, die in der Sonne groß werden. Im Gegensatz zu anderen Beerenfrüchten werden sie tief gepflanzt, der Ballen sollte ganz unter der Erde verschwinden. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 1 bis 1,5 Meter betragen. Rote Johannisbeeren tragen auch gut, wenn sie allein stehen. Bei schwarzen Sorten sollte man besser zwei Pflanzen setzen, sonst ist die Ernte sehr überschaubar.
Der richtige Rückschnitt von Johannisbeeren sorgt für eine reiche Ernte. Empfehlenswerte Sorten sind die roten "Jonkheer van Tets" und die aromatische "Rovada", bei den schwarzen "Titania" und "Dr. Bauers Ometa".
Stachelbeere ist anfällig für Mehltau
Stachelbeeren sind ziemlich anspruchslos, allerdings werden viele Sorten von Mehltau befallen. Zuerst zeigt sich ein weißer Belag an den Triebspitzen und jungen Blättern, später greift der Pilz auch auf die Früchte über. Einzige Hilfe: der komplette Rückschnitt des befallenen Holzes. Wer dieses Problem vermeiden möchte, kauft mehltauresistente Sorten. Sehr schön für den Hausgarten sind die weitgehend mehltaufreie, gelb-grüne "Invicta" oder die grüne "Mucurines". Stachelbeeren können als Büsche in 1,50 Meter Abstand oder als Stämmchen mit 1 Meter Abstand in Reihe gepflanzt werden.
Um den Ertrag zu steigern, werden Stachelbeeren jedes Jahr im Sommer oder Winter geschnitten, sodass nur noch die sechs bis achten stärksten Haupttriebe bestehen bleiben.
Heidelbeeren lieben sauren Boden
Heidelbeeren sind grundsätzlich anspruchslos, benötigen aber einen möglichst sauren Boden. Deshalb pflanzt man sie in Spezialerde für Moorbeete, die auch Rhododendren bevorzugen. Auch bei der Düngung ist Rhododendron-Dünger, sparsam im Frühjahr verabreicht, die richtige Wahl. Beim Gießen nur Regenwasser oder kalkarmes Wasser verwenden.
Heidelbeeren sind zwar selbstbestäubend, damit sie viele Früchte tragen, benötigen sie aber mindestens eine zweite Pflanze einer anderen Sorte an ihrer Seite. Die besten Gartensorten sind die frühen "Duke", "Patriot" und "Reka", die darauffolgende Hauptsorte "Bluecrop" und die späteren "Elisabeth", "Berkeley" sowie die Liebhaber-Sorte "Darrow". Ein Schnitt muss erst einige Jahre nach der Pflanzung erfolgen, es sollten dann jährlich bodennah ein bis zwei Triebe entfernt werden.