Hügelbeet anlegen und Gemüse pflanzen
Wohin mit den Gartenabfällen, die im Frühling anfallen? In ein Hügelbeet können sie eingearbeitet werden und so eine perfekte Basis für ein Gemüsebeet bilden. So legt man es an.
Der Komposthaufen ist schon voll, Gartenabfälle und Grünschnitt dürfen nicht mehr im Garten verbrannt werden - wohin mit dem ganzen Grünzeug, das zu Beginn der Gartensaison anfällt? Wie wäre es mit einem Hügelbeet, das sich ideal zum Anbau von Gemüse eignet?
Viel Arbeit, aber auch viel Ertrag
Ein Hügelbeet macht zunächst Arbeit, hat aber viele Vorteile. Gartenabfälle können so sinnvoll verwendet werden. Außerdem erwärmt sich das Hügelbeet im Frühjahr schneller, weil die Sonne fast senkrecht auf die schrägen Seitenflächen scheint. Durch den Verrottungsprozess im Inneren entsteht wie beim Hochbeet zusätzliche Wärme, die die Pflanzen schneller wachsen lässt.
Der Nährstoffhaushalt ist ideal, allein durch die große Menge abbaubaren Pflanzenmaterials und der vielen Luft im Hügelbeet. Zusätzlich wächst durch die Form des Beetes die Anbaufläche auf das Doppelte an.
Lage und Aufbau für ein Hügelbeet
Wichtig für die Planung eines Hügelbeets: Es sollte möglichst in Nord-Süd-Richtung verlaufen, damit alle Seiten Sonne erhalten. Etwa 1,40 bis 1,60 Meter sollte man in der Breite einplanen, in der Länge sind keine Grenzen gesetzt. Dann wird gegraben: Eine etwa 25 Zentimeter tiefe Mulde in der Größe des zukünftigen Beetes ausheben. Die unterste Schicht bilden Gestrüpp und grobe Pflanzenreste. Die Äste können ruhig bis zu unterarmdick sein. Der Kern aus diesem groben Material sollte ungefähr 30 Zentimeter dick sein.
Darüber kommt eine Schicht Laub, damit die Erde nicht hindurchrieselt. Auch Grassoden können vor dem Laub mit der Grasnarbe nach unten verbaut werden. Ebenso frischer Rasenschnitt, Brennnesseln oder pflanzliche Küchenabfälle. So entstehen mehrere Schichten, die unterschiedlich schnell verrotten und über die nächsten sechs Jahre kontinuierlich Nährstoffe freisetzen. Denn so lange dauert es, bis das Hügelbeet wieder annähernd ebenerdig ist und erneuert werden muss.
Wer mag, kann Steinmehl mit einarbeiten. Das macht die Nährstoffe besser für die Pflanzen verfügbar. Dann kommen die Lagen mit schnell verfügbaren Nährstoffen: zuerst reifer Gartenkompost, danach folgt eine Schicht abgelagerter Mist. Zu frisch darf er nicht sein, das vertragen die jungen Pflanzen nicht. Die letzte Schicht ist eine Mischung aus Kompost und der ausgehobenen Gartenerde. Sie sollte ungefähr 25 Zentimeter stark sein. In diese Erdschicht können zusätzlich Hornspäne als Biodünger gegeben werden. Festes Anklopfen unterstützt die Entwicklung und die Haltbarkeit des Hügelbeets.
Ganz wichtig ist die Bewässerung, denn durch den groben Unterbau ist die Wasserzufuhr aus dem Boden unterbrochen. Eine Gießrinne auf dem "Gipfel" des Hügelbeets sorgt dafür, dass das Wasser nicht nur an den Seiten herunterläuft. Perfekt wäre ein im Beet verlegter Tropfschlauch.
Die richtige Fruchtfolge fürs Hügelbeet
Im Hügelbeet werden durch die Verrottung der Gartenabfällle über mehrere Jahre hinweg immer wieder neue Nährstoffe freigesetzt. Es ist so vollgestopft mit Stickstofflieferanten, dass die Fruchtfolge, also die Reihenfolge, in der Gemüse angebaut wird, hier umgekehrt läuft: Im ersten Jahr kommen Starkzehrer ins Beet, die ordentlich Stickstoff abbauen. Für die Mittel- und Schwachzehrer bleiben genügend Nährstoffe übrig. Ideal sind beispielsweise Tomaten oben auf dem Beet, für die Reihen darunter bieten sich Gurke, Kürbis, Zucchini, Kohl, Kohlrabi, Radieschen, Sellerie und Porree an.
Einige Gemüsesorten sollte man wegen des vielen Stickstoffs im ersten Jahr auf keinen Fall pflanzen: die sogenannten Nitratsammler wie Rettich, Spinat, Salat, Petersilie und Mangold. Sonst könnten ungesund hohe Nitratwerte entstehen.
Perfekte Grundlage für Gemüse
Ab dem zweiten Jahr können beispielsweise Zwiebeln, Karotten und der erste Salat ins Beet, im dritten Jahr auch Bohnen, Erbsen und Schwarzwurzeln, im vierten zum Beispiel Erdbeeren - eine perfekte Fruchtfolge für ein Hügelbeet und eine perfekte Grundlage für eine reiche Ernte.