Kiwi pflanzen: Winterharte Exoten im Garten pflegen

Stand: 01.07.2024 17:13 Uhr

Kiwis bringen einen Hauch Exotik in den Garten. Die Kletterpflanze mit den leckeren Früchten benötigt einen geschützten Standort, viel Wasser und den passenden Boden. Sie ist winterhart.

Kiwipflanzen (Actinidia) werden oft mit tropischen Gefilden assoziiert, dabei stammen sie ursprünglich aus dem Norden Chinas. Ihre Früchte werden daher auch als Chinesische Stachelbeere bezeichnet. Sie sind sehr frosthart, ausgewachsene Kiwipflanzen überstehen je nach Sorte Temperaturen bis zu minus 30 Grad. Beim Kauf sollte man auf das Geschlecht der Pflanze achten, denn es gibt männliche und weibliche. Um Früchte ernten zu können, müssen beide Geschlechter vorhanden sein, doch nur die weibliche Pflanze trägt Früchte.

Selbstbefruchtende Kiwi-Sorten

Reife Kiwi hängen am Strauch. © PantherMedia Foto: Siegfried Schnepf
Es dauert ein paar Jahre, bis eine Kiwipflanze erste Früchte trägt.

Eine männliche Kiwipflanze genügt für die Befruchtung von drei bis vier weiblichen. Das Geschlecht ist meist auf den Schildern am Topf der Jungpflanzen vermerkt. Optisch unterscheiden sie sich nur in den Blüten. Inzwischen gibt es auch einige selbstbefruchtende Sorten, die allerdings meist besser tragen, wenn zusätzlich eine männliche Pflanze in der Nähe steht. Wer bereits eine Kiwipflanze im Garten hat, das Geschlecht aber nicht kennt, muss die recht unscheinbaren Blüten im Juni/Juli genau ansehen: Weibliche Pflanzen entwickeln Staubgefäße, männliche Stempel.

Warmer Standort mit stabilem Gerüst

Kiwis gehören zu den Kletterpflanzen und können mehrere Meter hoch werden. Sie benötigen daher ein stabiles Gerüst, an dem sie sich festhalten können. Der Standort sollte sonnig, warm und windgeschützt sein. Eine Wärme abstrahlende Wand im Hintergrund ist ideal. Obwohl die Pflanzen winterhart sind, können späte Fröste im Frühjahr junge Triebe gefährden.

Kiwi pflanzen: Böden im leicht sauren Bereich ideal

Auch an den Boden stellen Kiwis Ansprüche. Ideal ist humose, mittelschwere, tiefgründige Erde im leicht sauren Bereich mit einem pH-Wert um 5,0. Schwere, lehmige Gartenböden eignen sich weniger und müssen zunächst gründlich gelockert und mit Torf und Kompost vorbereitet werden. Der beste Zeitpunkt zum Pflanzen liegt im April oder Mai. Junge Exemplare sollten in kalten Wintern geschützt werden.

Früchte gibt es erst nach Jahren

Zwei Kiwi hängen am Ast. © PantherMedia Foto: Loregm
Die Kiwis werden meist nicht so groß wie bei Importen aus dem Supermarkt.

Selbst bei guten Bedingungen und Pflege mit reichlich Wasser benötigen junge Pflanzen vier bis fünf Jahre, bevor sie die ersten Früchte tragen. Bis dahin sind Kiwis mit ihren dekorativen Blättern ein schöner Schmuck für den Garten. Die schmackhaften und vitaminreichen Früchte werden spät im Jahr vor den ersten Nachtfrösten geerntet. Sie sind dann noch hart, reifen aber bei Zimmertemperatur nach.

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Dieses Thema im Programm:

Rasch durch den Garten | 08.07.2024 | 21:00 Uhr

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