Mit Schnee bedeckter Thymian © PantherMedia Foto: martina_unbehauen (YAYMicro)
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AUDIO: Pflanzplan für das Gemüse- und Kräuterbeet (39 Min)

Kräuter richtig überwintern

Stand: 29.04.2024 13:21 Uhr

Rosmarin, Basilikum oder Petersilie: Kräuter sind beliebt und wachsen in vielen Gärten. Doch welche sind winterhart? Welche benötigen Schutz vor Kälte und welche sollten besser drinnen überwintern?

Bei vielen Kräutern handelt es sich um Stauden, das heißt, sie werfen ihre oberirdischen Teile im Herbst ab und treiben im Frühling aus dem Wurzelstock wieder komplett neu aus. Dazu zählen Minze, Zitronenmelisse, Bärlauch und Oregano. Sie überwintern in der Regel ohne Probleme draußen. Von diesen Kräutern kann man vor dem Winter die gesunden Blätter ernten und trocknen.

Petersilie ist eine zweijährige Pflanze und überwintert problemlos. Sie bildet allerdings im nächsten Frühjahr Blüten und ist dann nicht mehr genießbar. Das Überwintern lohnt sich also nicht.

Viele Halbsträucher sind winterhart

Salbei-Pflanze © colourbox Foto: -
Viele Halbsträucher wie Salbei können ohne Probleme draußen überwintern.

Viele Kräuter wachsen als Halbsträucher, sie kommen meist ebenfalls gut durch den Winter. Die Triebe dieser Pflanzen entwickeln einen festen Stamm, aus dem sie im Frühling frisch austreiben. Dazu zählen Echter Lavendel, Echter Salbei, Thymian, Ysop oder Bergbohnenkraut. Von diesen Kräutern sollte man im Herbst nur noch wenige Stängel ernten. Sie brauchen das diesjährige Laub als Winterschutz. Bei strengem Frost ohne Schnee ist ein Winterschutz aus Vlies oder Jute empfehlenswert. Er schützt auch vor Verdunstung, denn oftmals erfrieren die Pflanzen nicht, sondern vertrocknen.

Erst im späten Frühling werden diese Kräuter kräftiger zurückgeschnitten. Bei Salbei zum Beispiel erkennt man schon im Herbst, wo die Blätter am Stamm sitzen, die im kommenden Jahr stärker austreiben und größer werden. Über diesem Laub schneidet man die Pflanzen.

Empfindliche Kräuter mit Vlies schützen

Neben den winterharten Kräutern gibt es auch einige, die zwar einige Minusgrade vertragen, aber vor zu starkem Frost - vor allem ohne Schnee - geschützt werden müssen. Hierzu zählen zum Beispiel empfindlichere Lavendelsorten, buntlaubiger Salbei, Lorbeer und Currykraut. Bei Rosmarin kommt es auf die Sorte an: "Veitshöchheim" soll bis zu minus 20 Grad winterhart sein. Wer die Pflanzen nicht ins Haus holen möchte, was sie ohnehin oft nicht gut überstehen, kann sie auch, ausgepflanzt oder in Kübeln, draußen lassen. Allerdings sollten sie dann mit einem kräftigen Vlies vor Kälte geschützt werden.

Beim Kauf von Vlies auf "Gärtnerqualität" achten

Grauer Gartenvlies © NDR Foto: Udo Tanske
Vlies zum Schutz der Kräuter sollte besonders dick sein und "Gärtnerqualität" haben.

Das Vlies sollte "Gärtnerqualität" haben, also nicht leichter als 90 Gramm pro Quadratmeter sein. Um es zu befestigen, Bambusstäbe oder kegelförmige Weiden-Rankgerüste um die Pflanzen platzieren und das Vlies herumwickeln und befestigen. Diese Arbeiten sollten vor den ersten Nachtfrösten erledigt sein. Bei strengerem Frost kann auch der obere Teil der Pflanze mit Vlies abgedeckt werden. Dabei das Vlies am besten am Boden mit Steinen beschweren. Es ist wasser-, licht- und luftdurchlässig und funktioniert wie eine Schneedecke.

Zusätzlichen Schutz erhalten die Pflanzen, wenn man den Boden etwa fünf Zentimeter dick mulcht, also mit einer Schicht zum Beispiel aus gehäckselter Rinde oder Laub bedeckt. Diese Schicht dämmt den Boden und die Wurzeln der Pflanzen gegen zu starken Frost. Im Frühling, sobald die Frostgefahr vorbei ist, das Vlies wieder entfernen.

Kräuter im Topf können gut in einer Holzkiste überwintern. Diese in einem geschützten Bereich aufstellen und auf eine Styroporplatte stellen. Die Zwischenräume im Inneren mit Laub auffüllen. Von außen schützt ebenfalls Vlies oder eine Matte aus Schilf oder Kokos.

Sehr frostempfindliche Kräuter ins Haus holen

Sehr empfindlich sind zum Beispiel Zitronenverbene, Basilikum und alle Duftpelargonien. Diese Pflanzen vertragen keine Minustemperaturen und sollten bei Frostgefahr unbedingt nach drinnen. Dort sollten sie so hell wie möglich bei Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad Celsius untergestellt werden. Ganz wichtig: Die Pflanzen benötigen eine erhöhte Luftfeuchtigkeit. Daran mangelt es meist. Am besten eine Schale mit Wasser neben die Kräuter stellen oder einen Zimmerspringbrunnen benutzen. Den Ballen nicht austrocknen lassen und die Kräuter regelmäßig auf Schädlinge untersuchen.

Schnittlauch mit einem Trick umpflanzen

Schnittlauch ist eine Staude und winterhart. Vor dem Winter sollte er zurückgeschnitten und zum Beispiel mit etwas Laub vor Kälte geschützt werden. Wer in der kalten Jahreszeit nicht auf Schnittlauch aus eigener Ernte verzichten möchte, kann ihn ins Haus holen.

Neben Schnittlauch steckt ein Messer in einem Beet © imago/Chromorange
Schnittlauch kann in den Wintermonaten aus dem Beet in einen Topf umgepfanzt werden.

Dafür den kompletten Pflanzenballen vorsichtig mit einer Grabegabel aus dem Boden heben und die Halme auf wenige Zentimeter zurückschneiden. Anschließend den Schnittlauch in mehrere kleine Teilstücke aufteilen, die jeweils einen Durchmesser von etwa zehn Zentimeter haben. Die Ballen draußen an einem luftigen und trockenen Ort bis zum ersten Frost lagern. Nach diesem wichtigen Kältereiz die Teilstücke in Töpfe mit frischer Erde einpflanzen und auf ein Fensterbrett mit viel Sonnenlicht stellen. Die Zimmertemperatur sollte bei 20 Grad liegen. Bekommt der so vorbereitete Schnittlauch zum Start noch eine Portion handwarmes Wasser, dürfte der Ernte nichts im Wege stehen.  

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 11.03.2024 | 05:00 Uhr

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