Schnittlauch säen, schneiden und ernten
Ob im Topf oder im Kräutergarten: Schnittlauch ist eine beliebte mehrjährige Gewürzpflanze. Wer ihn im Freiland aussäen möchte, kann dies ab April tun. Eine Aussaat im Haus ist ab Februar möglich.
Neben Petersilie zählt Schnittlauch (Allium schoenoprasum) zu den beliebtesten und bekanntesten Küchenkräutern. Die Röhrenblätter der heimischen Pflanze sind beliebt zum Verfeinern von Salaten, Suppen oder Rührei. Der Anbau von Schnittlauch im Garten ist prinzipiell unkompliziert. Durch seine hübschen Blüten in Lila, Rosa oder Weiß ist er zudem auch ein Hingucker im Beet und eine gute Nahrungsquelle für Bienen und andere Insekten.
Der richtige Standort und geeignete Pflanznachbarn
Schnittlauch benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Gartenboden sollte mäßig feucht, durchlässig, eher kalkhaltig und nährstoffreich sein. Beim Pflanzen oder Säen deshalb am besten direkt Kompost und bei schweren Böden zusätzlich etwas Sand in die Erde einarbeiten. Gute Pflanznachbarn - etwa in einer Kräuterspirale - sind Kamille, Thymian, Salbei, Pfefferminze und Estragon. Im Gemüsebeet wächst Schnittlauch in einer Mischkultur gut neben Möhren, Erdbeeren und Gurken.
Schnittlauch säen: So geht's
Das Saatgut von Schnittlauch ist im Gegensatz zu vielen anderen Pflanzen nur kurze Zeit keimfähig, nämlich circa ein Jahr. Daher beim Kauf von Samen immer auf frische Ware achten. Zum Keimen benötigt Schnittlauch Temperaturen zwischen circa 15 und maximal 20 Grad, im Zweifel sollte es eher etwas kühler als zu warm sein. Wer das Küchenkraut im Haus vorziehen möchte, kann das ab Februar tun. Die Samen keimen nach etwa 14 Tagen. Die Aussaat im Freiland empfiehlt sich je nach Sorte zwischen April und August. Vorgezogener Schnittlauch kann ebenfalls ab April ins Beet gepflanzt werden.
Den Boden gründlich von Unkraut befreien
Schnittlauch wächst eher langsam und kann deshalb im Beet schnell von Unkraut überwuchert werden. Für eine erfolgreiche Aussaat ist es deshalb wichtig, den Gartenboden vor dem Aussäen sehr gründlich von Beikräutern zu befreien und aufzulockern. Da die Schnittlauchsamen sehr fein sind, lassen sie sich am einfachsten säen, wenn das Saatgut mit etwas Sand vermischt wird.
Die Samen sollten am besten einen Abstand von 30 Zentimetern haben, das gilt sowohl für den Reihen- als auch den Pflanzabstand. Schnittlauch ist ein Dunkelkeimer und muss mit einer ein bis zwei Zentimeter hohen Erdschicht bedeckt werden. Nach dem Säen die Erde gießen und feucht halten. Insbesondere während der Wachstumsphase immer darauf achten, dass sich möglichst wenig Unkraut breitmacht. Der Boden darf zudem nie austrocknen.
Alternative: Schnittlauch durch Teilung vermehren
Da die Anzucht von Schnittlauch durch Samen in einem Topf oder im Beet nicht ganz einfach ist, gibt es simple Alternativen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kauft eine vorgezogene Pflanze oder vermehrt eine vorhandene durch Teilung. Dafür die Pflanze ausgraben und den Wurzelballen mithilfe eines scharfen Messers oder Spatens in mehrere Stücke unterteilen und diese wieder einpflanzen. Schnittlauch kann etwa alle zwei bis drei Jahre geteilt werden, die Maßnahme ist gleichzeitig eine Verjüngungskur für die Pflanze.
Schnittlauch schneiden und ernten
Etwa sechs Wochen nach der Aussaat kann die erste Ernte erfolgen. Die Halme sollten mindestens 15 Zentimeter hoch sein und noch keine Blüten tragen. Die Blüten sind zwar essbar, allerdings sind die Röhren dann weniger schmackhaft und können bitter und fest werden. Geschnitten wird circa zwei Zentimeter über dem Boden, am besten mit einem sauberen und scharfen Messer. Für die Ernte eignet sich am besten ein warmer und trockener Vormittag, so bleiben die ätherischen Öle erhalten und der Schnittlauch hat den besten Geschmack. Wer etwas für den Naturschutz tun möchte, lässt einfach einen Teil der Halme wachsen, damit Insekten die Blüten als Nahrung nutzen können.