Salbei: Würziges Kraut für Küche und Garten
Ob als Heilkraut, zum Kochen oder als Zierpflanze: Salbei ist eine vielseitige Pflanze und zudem sehr pflegeleicht. Salbei bevorzugt magere Böden und viel Sonne. Tipps zum Anbau und zur Verwendung.
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, gedeiht aber auch in Gärten in unseren Breiten. Sie bevorzugt einen Platz in voller Sonne und auf magerem, kalkhaltigem Boden mit hohem Sandanteil. Staunässe verträgt sie nicht. Selbst bei Hitze im Hochsommer kommt Salbei lange ohne Wasser aus.
Echter Salbei mit schönen Blüten
Zur Gattung Salbei, lateinisch Salvia, gehören mehrere Hundert Arten. In Deutschland ist der Echte Salbei am weitesten verbreitet, der auch als Garten- oder Küchensalbei bezeichnet wird. Seine charakteristischen schmalen, spitz zulaufenden Blätter haben eine runzelige Oberseite und eine grau-grüne, filzartige Unterseite. Von Mai bis Juli blüht Salbei an langen Stängeln mit vielen kleinen Blüten in Violett-Tönen. So eignet sich der 40 bis 60 Zentimeter hohe Halbstrauch auch für ein Blumenbeet.
Intensiver Duft und Geschmack von Salbei
Die Heil- und Würzkraft von Echtem Salbei steckt als ätherisches Öl in den fleischigen Blättern. Sie duften intensiv und werden am besten kurz vor der Blüte geerntet. Das markante Aroma und der leicht bittere Geschmack passen zu kräftigen Gerichten mit Fleisch, Fisch oder Gemüse. Meist reicht es, wenige Blätter in Fett mitzubraten, denn sie entwickeln ein starkes Aroma.
Zu Nudeln schmeckt flüssige Salbeibutter. Dafür einige frische Salbeiblätter in einer Pfanne in heißer Butter kross braten. Unverzichtbar ist Salbei bei der italienischen Spezialität Saltimbocca, dünnem Kalbsschnitzel, das mit Schinken und Salbei gebraten wird.
Als Heilkraut entzündungshemmend und verdauungsfördernd
Auch als Heilkraut zeigt sich Salbei sehr vielfältig und wird in der Naturheilkunde breit eingesetzt. Am bekanntesten ist er für eine entzündungshemmende Wirkung im Mund- und Rachenraum, etwa bei Zahnfleisch-Entzündungen oder Halsschmerzen. Als Tee können sowohl frische als auch getrocknete Blätter aufgebrüht werden.
Im Handel finden sich Salbeiprodukte als Bonbon, Tee oder Lösung zum Gurgeln. Salbei soll außerdem gegen Magenprobleme, heftiges Schwitzen und Verdauungsschwierigkeiten helfen. Schwangere, Stillende und Kleinkinder sollten Salbeiprodukte meiden.
Ziersalbei für Garten und Balkon
Neben Echtem Salbei gibt es zahlreiche weitere Arten, die gern als Zierpflanzen im Garten oder auf dem Balkon gepflanzt werden. Sie entwickeln Blüten im Farbspektrum von Weiß über Orange und Rot bis zu Blau. Zu den bekannteren Arten gehören Steppen-Salbei, Buntblättriger Salbei, Lavendelblättriger Salbei und Gold-Salbei. Einige sind nur einjährig, die Blätter teils mehrfarbig. Wird Ziersalbei im Sommer kurz vor dem Verblühen bodennah zurückgeschnitten, bildet er ein zweites Mal Blüten.
Während Echter Salbei auch Frost aushält und nur in strengen Wintern geschützt werden muss, sind einige andere Arten nicht winterhart. Salbei lässt sich aus Samen ziehen oder - am günstigsten im Frühling - über Stecklinge vermehren. Beim Rückschnitt des Halbstrauchs ist es wichtig, nicht zu tief in die unteren verholzten Bereiche zu schneiden, da er sonst nur schwer wieder austreibt. Der richtige Zeitpunkt ist gekommen, wenn im Frühling keine strengen Fröste mehr zu erwarten sind.