Rosmarinstecklinge und Salbeistecklinge © picture alliance / Arco Images GmbH Foto: Diez, O.

Kräuter durch Stecklinge vermehren

Stand: 29.06.2022 16:51 Uhr

Der Spätsommer ist eine gute Zeit, um Kräuter wie Salbei, Rosmarin oder Thymian durch Stecklinge zu vermehren. Wichtig ist, möglichst frische Triebe zu verwenden.

Von fast allen mehrjährigen Kräutern wie Salbei, Oregano, Rosmarin, Minze, Estragon, mehrjährigem Bohnenkraut, Thymian oder Lavendel können Stecklinge geschnitten werden. Die Triebe dürfen noch nicht verholzt sein.

Stecklinge richtig schneiden

Beim Schneiden von Stecklingen ist es so ähnlich wie bei einer Operation: Das Werkzeug, Schere, Messer oder ein spezielles Stecklingsmesser, muss scharf und sauber sein. So bleiben die Schnitte sauber und es können keine Quetschungen entstehen. Außerdem sollte penibel auf Sauberkeit geachtet werden. So wird die Gefahr durch Krankheitserreger reduziert und eine gesunde Pflanze wächst heran.

Kopfsteckling oder Teilsteckling?

Fertige Stecklinge © NDR Foto: Udo Tanske
Kopfstecklinge werden vom oberen Teil der Pflanze geschnitten.

Am besten eignet sich ein Kopfsteckling vom oberen Teil der Pflanze, der jedoch nicht zu groß geschnitten sein sollte. Ungefähr zwei Blätter können bei großblättrigen Pflanzen wie Salbei stehen bleiben. Bei Pflanzen mit kleinen Blättern, beispielsweise bei Rosmarin, werden die Blätter im unteren Bereich entfernt. Große Blätter wie beim Salbei halbieren, um die Verdunstung zu mindern.

Wenn die Kräuter gerade in Blüte stehen, sind Kopfstecklinge nicht der richtige Weg. Dann empfiehlt es sich, einen Teilsteckling zu schneiden: Hierfür einfach einen Abschnitt aus dem Stiel schneiden und eine Blattachse stehen lassen. Die unteren Blätter können abgeschnitten werden.

Rosmarinstecklinge und Salbeistecklinge © picture alliance / Arco Images GmbH Foto: Diez, O.
AUDIO: Kräuter einfach vermehren: Teilung, Stecklinge und Aussaat (42 Min)

In Anzuchttöpfe pflanzen

Stecklinge im Boden © NDR Foto: Udo Tanske
Einfach, aber effektiv ist die Vermehrung in Anzuchtschalen.

Um die Stecklinge in die Erde zu bringen, eignen sich kleine Töpfe, Anzuchtschalen, Quelltöpfe oder selbst gemachte Töpfe aus Zeitungspapier. Das Substrat sollte nährstoffarm sein - Kokosfasern, Anzuchterde oder alte Blumenerde sind empfehlenswert. Für kräftiges Wachstum kann Bewurzelungspulver zum Einsatz kommen. Das Pflanzgefäß samt Steckling am besten in ein Mini-Gewächshaus stellen oder einfach mit Klarsichtfolie abdecken. So ist die Verdunstung geringer und es herrscht ein optimales Klima. Den Steckling in den kommenden Wochen regelmäßig gießen und die Abdeckung zum Lüften entfernen, damit sich kein Schimmel bildet. Kann der Steckling nicht sofort gepflanzt werden, diesen zwischenzeitlich in ein Glas mit Wasser stellen.

Die Töpfe sind im Herbst in einem Beet gut aufgehoben. Durch Regen trocknen sie nicht so schnell aus. An einer geschützten, nicht zu sonnigen Ecke können diese dann bis zum ersten Frost draußen bleiben. Zum Überwintern kommen sie am besten in einen hellen, kühlen Raum.

 

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Gartenpodcast: Alles Möhre, oder was?! | 25.05.2022 | 19:00 Uhr

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