Buchsbäume durch Stecklinge vermehren
Ob als Hecke oder einzelne Zierpflanze - Buchsbäume sind beliebt, aber relativ teuer. Die immergrünen Pflanzen lassen sich aber mit Stecklingen einfach vermehren.
Der beste Zeitpunkt für die Vermehrung von Buchsbäumen durch Stecklinge ist im Sommer beziehungsweise Spätsommer. Besonders geeignet sind Triebe, die im unteren Bereich bereits zu verholzen beginnen. Am einfachsten ist es, die Stecklinge direkt ins Beet zu pflanzen. Für diese Methode können relativ große Stecklinge verwendet werden.
Holzkohlestaub desinfiziert Schnittstellen
Die am besten mit einem scharfen, sauberen Messer abgeschnittenen Triebe auf eine Länge von 10 bis 15 Zentimeter zurechtschneiden. Am unteren holzigen Teil kleine Äste und Blätter bis zur Hälfte des Stecklings abreißen, am oberen Teil einige Blätter und überschüssige Triebe entfernen oder einkürzen. So wird die Verdunstungsfläche reduziert. Um einen Befall mit Pilzen und Bakterien zu vermeiden, die Schnittstelle des Triebes in zerriebene Holzkohle tauchen. Der Holzkohlestaub wirkt desinfizierend.
Stecklinge ins Beet pflanzen
Ein Beet im schattigen Teil des Gartens gut auflockern und Sand unter die Erde mischen, falls diese zu lehmig ist. Die Stecklinge schräg ins Beet stecken und anschließend gießen. Etwa ein Drittel bis die Hälfte jedes Stecklings muss mit Erde bedeckt sein. Die Buchsbaum-Stecklinge benötigen gleichmäßig feuchte Erde, Staunässe vertragen sie nicht, dann beginnen sie zu faulen.
Wer nicht die Zeit hat, ständig zu gießen, legt eine gelochte Folie oder ein Vlies auf. Dann muss jedoch hin und wieder geprüft werden, ob Schimmel entstanden ist. Im Winter die jungen Pflanzen bei frostfreiem Wetter gießen und eventuell mit Reisig vor Frost schützen. Im Frühjahr können die jungen Buchsbäume dann umgepflanzt werden.
Stecklinge im Topf ziehen
Alternativ kann man Stecklinge auch im Topf beziehungsweise im Gewächshaus ziehen. Dafür von einem abgeschnittenen Trieb kleine Seitentriebe abreißen, wie bei den langen Stecklingen überschüssige Triebe und Blätter entfernen und Holzkohle auf die Schnittstellen bringen. Die Stecklinge kommen dann in einen mit Anzuchterde gefüllten Topf. Um ein Kleinklima zu schaffen, das beim Anwachsen hilft, zusätzlich eine durchsichtige Plastikfolie spannen oder ein Mini-Gewächshaus mit durchsichtigem Deckel verwenden.
Die Stecklinge an einen halbschattigen Platz im Garten stellen und das Gewächshaus regelmäßig lüften. Die Erde darf nicht austrocknen. Den Winter sollten die Stecklinge an einem frostgeschützten Ort verbringen, etwa in einem hellen Keller.
Die Vermehrung über Stecklinge klappt bei ganz vielen Pflanzen: zum Beispiel bei Geranien, Lavendel oder auch Oleander.