Stunde der Wintervögel 2025: Weniger Tiere gesichtet
Bei der diesjährigen Aktion des Naturschutzbundes Deutschland wurden etwas weniger Vögel gesichtet. Im Ranking der Vogelarten hat sich kaum etwas geändert. Die Amsel ist in Norddeutschlands Gärten immer seltener zu finden.
Mehr als 117.000 Menschen bundesweit sind dem Aufruf des NABU zur 15. "Stunde der Wintervögel" gefolgt. Eine Stunde lang zählten sie Vögel im Park, auf dem Balkon oder im Garten und meldeten ihre Beobachtungen. Die gesammelten Daten sollen Aufschluss darüber geben, wie es um die heimische Vogelwelt bestellt ist. Auf Platz eins landete wieder der Haussperling oder Spatz, gefolgt von Kohl- und Blaumeise.
Rangliste: Spatz weiterhin auf Platz eins
Im Ranking hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig geändert: Auf Spatz, Kohl- und Blaumeise folgen Amsel, Feldsperling, Elster, Buchfink, Ringeltaube, Rotkehlchen und Rabenkrähe. Die Ringeltaube hat sich mit fünf Prozent mehr Meldungen um einen Platz verbessert. Daneben schließen unter den Top 10 nur noch die Elster (+3 Prozent) und die Rabenkrähe (+9 Prozent) mit einem Plus ab. Die anderen Vogelarten verzeichnen ein Minus, selbst der unangefochtene Haussperling verliert 13 Prozent.
Diese Vögel wurden im Norden am häufigsten gezählt
In den norddeutschen Bundesländern ist wie auch bundesweit der Spatz der meistgesehene Vogel. Ausnahme ist Hamburg, wo die Kohlmeise Platz eins der Rangliste belegt, gefolgt von Blaumeise und Amsel. In Niedersachsen folgen auf den Spatz Kohl- und Blaumeise, in Schleswig-Holstein Kohlmeise und Feldsperling, in Mecklenburg-Vorpommern Feldsperling und Kohlmeise.
Amselbestand nimmt weiter ab
Bei der Amsel bleibt der Negativtrend bestehen, bundesweit wurden 18 Prozent weniger Vögel gesichtet, in Schleswig-Holstein sogar 52 Prozent, in Niedersachsen 40, in Mecklenburg-Vorpommern 39 und in Hamburg 26 Prozent. Laut NABU ist der Rückgang in diesen Bundesländern vermutlich besonders drastisch, weil dort im vergangenen Jahr sehr viele Fälle von Usutu gemeldet wurden, einer Viruserkrankung, die zum Vogelsterben führt.
Eine interessante Beobachtung konnten Naturbegeisterte am letzten Tag der Zähl-Aktion in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen machen. Ein vorheriger Wintereinbruch mit Schnee und Frost hatte bei einigen Kranichen eine späte Winterflucht ausgelöst. Aus den niedersächsischen Moorgebieten zogen sie in größeren Formationen über den Westen in südwestliche Richtung - vermutlich war ein größeres Rastgebiet in der französischen Champagne ihr Ziel.
Der Spatz führt seit Jahren die Rangliste an
Die "Stunde der Wintervögel" ist Deutschlands größte wissenschaftliche Aktion zum Mitmachen. Im vergangenen Jahr beteiligten sich etwa 130.000 Menschen. Die Liste der meistgezählten Vögel führte bundesweit wie schon in den Vorjahren der Haussperling oder Spatz an. Es folgten Kohlmeise, Blaumeise und Amsel.
"Stunde der Gartenvögel" und "Vogel des Jahres"
Ergänzend zur "Stunde der Wintervögel" organisiert der NABU im Mai die "Stunde der Gartenvögel". Dieses Jahr findet die Aktion vom 9. bis 11. Mai statt. Außerdem kürt er jährlich den "Vogel des Jahres". Im Oktober wählten Menschen deutschlandweit den Hausrotschwanz auf Platz 1.