Usutu-Virus: Hamburger Virologen befürchten Amselsterben
In diesem Jahr befürchten Hamburger Virologen und Virologinnen das nächste große Amselsterben durch das Usutu-Virus in Deutschland. Es wird durch Mücken übertragen.
Das Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin bekommt gerade jeden Tag Pakete aus ganz Deutschland - viele davon aus Niedersachsen. In jedem der Pakete liege mindestens eine tote Amsel, sagte eine Sprecherin des Instituts im Gespräch mit NDR 90,3. In 25 Prozent der bisher untersuchten Fälle sei das Virus die Todesursache gewesen. 120 dieser traurigen Pakete hat das Institut in diesem Jahr schon bekommen. Und damit bereits mehr als im gesamten vergangenen Jahr.
Virus wird durch Stechmücken übertragen
Die Virologen und Virologinnen rechnen damit, dass in diesem Jahr wieder besonders viele Amseln dem Usutu-Virus zum Opfer fallen - ähnlich wie 2018. Übertragen wird das Virus durch Stechmücken. Auch Menschen können sich damit infizieren. Es kann zu Fieber, Kopfschmerzen und Hautausschlägen führen, in seltenen Fällen auch zu einer Gehirnentzündung.
Tote Vögel können eingeschickt werden
Von den toten Vögeln selbst geht nach Angaben des Bernhard-Nocht-Instituts wohl keine Infektionsgefahr aus. Das Institut bittet darum, tote Vögel mit einem Kühlakku versehen einzuschicken, damit sie auf das Virus untersucht werden können. Aktuelle Informationen zum Usutu-Virus gibt es unter anderem auf den Internetseiten des Bernhard-Nocht-Instituts und der Umweltorganisation NABU.