Kostenlose Tablets: Schulen müssen sich weiter gedulden
Die Umsetzung des Wahlversprechens der SPD, Schülerinnen und Schülern kostenlose Tablets für den Unterricht zur Verfügung stellen, lässt weiter auf sich warten.
"Ab wann wir das umsetzen können und ab welcher Jahrgangsstufe wir mit der Einführung beginnen, lässt sich heute noch nicht sagen", sagte Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Auch im Koalitionsvertrag ist das Vorhaben verankert. Dort heißt es, dass alle Schülerinnen und Schüller "unabhängig von finanziellen Voraussetzungen an der Bildung in der digitalen Welt teilhaben können". In einem ersten Schritt sollten die Klassen ab Jahrgang 8 digitale Endgeräte erhalten. Danach seien dann auch "jüngere Schülerinnen und Schüler" an der Reihe.
Kultusministerium hofft auf Beteiligung des Bundes
Es braucht laut der Kultusministerin jedoch auch Konzepte, wie die Tablets im Unterricht eingesetzt werden sollen. Sie möchte zudem die Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 abwarten, "damit wir wissen, ob und wie sich der Bund an diesem Vorschlag beteiligt". Beim Digitalpakt handelt es sich um ein Förderprogramm von insgesamt mehr als sieben Milliarden Euro zum technischen Ausbau der Schulen. Das bisherige Format war 2019 erstmals aufgelegt worden; es läuft noch bis 2024.
Jährliche Kosten im dreistelligen Millionenbereich
Die SPD hatte im Landtagswahlkampf für den Fall eines Wahlsiegs versprochen, alle Schülerinnen und Schüler mit denselben Leih-Tablets auszustatten. Der Plan der Sozialdemokraten sah vor, dass die Geräte über ein Leasing-Modell alle zwei bis drei Jahre ausgetauscht werden, sodass immer aktuelle Geräte zur Verfügung stehen. Für die Schülerinnen und Schüler wären die Tablets kostenfrei. Das Land Niedersachsen müsste dadurch jährliche Kosten im dreistelligen Millionenbereich tragen, hieß es.