"Hitlerjunge Salomon": Sally Perel mit 97 Jahren gestorben
Der Holocaust-Überlebende Sally Perel ist tot. Er starb nach Informationen des NDR in Niedersachsen am Donnerstagmorgen mit 97 Jahren im Kreis seiner Familie in Israel.
Perel wurde in Peine geboren und überlebte den Holocaust unter falscher Identität: Als Hitlerjunge arbeitete er unter anderem im Volkswagenwerk in Braunschweig. Erst Jahrzehnte später begann der Shoah-Überlebende über seine Erlebnisse zu sprechen, vor allem vor Schülerinnen und Schülern. Seine Autobiografie "Ich war Hitlerjunge Salomon" wurde 1990 von der polnischen Regisseurin Agnieszka Holland unter dem Titel "Hitlerjunge Salomon" verfilmt.
Aus Sally Perel wurde Josef "Jupp" Perjell
Sally Perel gehörte zu den wenigen noch lebenden Zeitzeugen des Holocaust. "Dass ich so überlebt habe, ist wie ein Wunder", sagte Perel 2020 in einem NDR Interview. Und einen Ort, in dem man ein Wunder erlebt habe, den liebe man auch für immer. Nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 hatte sich Perel als "Volksdeutscher" ausgegeben. Aus Sally Perel wurde Josef "Jupp" Perjell - ein Mitglied der deutschen Streitkräfte. So überlebte Perel den Holocaust.
"Ich war der Hitlerjunge Salomon" erzählt seine Geschichte
Erst 40 Jahre nach Kriegsende schrieb Perel ein Buch über seine Rettung: "Ich war Hitlerjunge Salomon" erschien 1990. Immer wieder begab er sich auf Lesereise nach Deutschland - in Schulen erzählte er von seinen Erlebnissen aus der NS-Zeit: Um die Erinnerung wachzuhalten, wie er sagte.