Rostock: Doch keine große Arena auf Kesselborn-Areal
Die Rostocker Bürgerschaft hat sich am Mittwochabend gegen den Bau einer Arena für Sport- und Kultur-Events auf dem sogenannten Kesselborn-Areal direkt neben dem Hauptbahnhof entschieden.
Das Gelände am Hauptbahnhof war an die Ostseesparkasse (Ospa) verkauft worden mit der Vorgabe, dass dort eine Halle gebaut werden soll. Doch statt der ursprünglich geplanten großen Arena mit Platz für 3.000 Besucher könnte es jetzt eher eine sogenannte Dreifelder-Sporthalle werden - also eine normale Turnhalle mit teilbarem Spielfeld und knapp 200 Sitzplätzen. Die Bürgerschaft hat sich im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung dafür entschieden, diese Alternative gemeinsam mit der Ostseesparkasse als Bauherr zu prüfen. Dazu gehört auch, ob die Halle anschließend gekauft oder gemietet werden könnte.
Zweifel an Wirtschaftlichkeit einer Arena mit 3.000 Plätzen
Die große Arena wurde dagegen verworfen. In der Rostocker Verwaltung war man zu dem Schluss gekommen, dass die geplante Arena unwirtschaftlich gewesen wäre. Die Ospa hätte die Halle für 3.000 Besucher zwar gebaut, doch die Stadt hätte sie mieten und vermarkten müssen. Da aber in unmittelbarer Nähe auch die Stadthalle steht, wird befürchtet, dass sich einige Veranstalter für die kleinere Halle entscheiden würden und somit die große Halle weniger genutzt wird. Ursprünglich war die Arena auch für den Spitzensport gedacht. Da aber die Basketballer der Rostock Seawolves mittlerweile in der 1. Bundesliga spielen, wäre die Halle für sie inzwischen zu klein.
Sportvereine mit geteiltem Echo
Die Seawolves-Basketballer sehen die Entscheidung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Er bedauere den Verzicht auf die Arena außerordentlich, sagte Vereins-Chef André Jürgens. Die Arena wäre der gesamten Sport- und Kulturbranche zu gute gekommen. Die kleinere Halle hingegen würden die Seawolves gerne als Trainingszentrum nutzen. Auch die Handballer von Zweitligist HC Empor Rostock hätten auch gerne in der großen Arena gespielt. Sie fordern daher eine Alternative von der Stadt, wie zum Beispiel die Modernisierung der Sporthalle Marienehe.
Die Planungen für die übrigen Bauvorhaben auf dem Areal laufen dagegen weiter.