Coronavirus-Blog: Expertenrat will rasch weitere Kontaktbeschränkungen
In diesem Blog hat NDR.de Sie auch am Sonntag, 19. Dezember 2021, über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Alle Ereignisse des Tages können Sie hier nachlesen. Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- Expertenrat für rasche Kontaktbeschränkungen wegen Omikron
- Bund und Länder beraten am Dienstag über Vorgehen gegen Omikron
- Lauterbach: Kein Lockdown vor Weihnachten geplant
- Krisenstabschef Breuer hält Impfziel für erreichbar
- Frankreich, Dänemark und Norwegen jetzt Hochrisikogebiete
- Großbritannien gilt von Montag an als Virusvariantengebiet
- Neuer Lockdown gilt in den Niederlanden
- Corona auf Kreuzfahrtschiff: Reise abgebrochen
- Gemeldete Neuinfektionen im Norden: 557 in Schleswig-Holstein, 1.676 in Niedersachsen, 282 in Mecklenburg-Vorpommern, 593 in Hamburg, 238 im Bundesland Bremen
- Bundesweit 29.348 Neuinfektionen - Inzidenz sinkt auf 315,4
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
Corona-Blog macht Pause - Gute Nacht!
Der Corona-Blog von NDR.de macht jetzt eine kleine Pause. Das Team wünscht Ihnen eine gute Nacht! Am Montagmorgen starten wir einen neuen Blog zu den Auswirkungen der Pandemie in Norddeutschland.
Weil begrüßt Bund-Länder-Treffen am Dienstag
Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat die kurzfristig geplanten Bund-Länder-Beratungen über das weitere Vorgehen angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante begrüßt. "Es ist gut, dass Bundeskanzler Olaf Scholz für Dienstag eine erneute Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung angekündigt hat", teilte Weil mit.
Bund und Länder wollen am Dienstag über Vorgehen gegen Omikron beraten
Bund und Länder beraten am Dienstag über die Corona-Lage und das weitere Vorgehen angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante. Das vereinbarten Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Nordrhein-Westfalens Regierungschef Hendrik Wüst (CDU) als Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz, wie beide Seiten am Sonntagabend der Deutschen Presse-Agentur mitteilten. Dabei solle es um weitere kontaktreduzierende Maßnahmen und um Vorbereitungen zum Schutz der kritischen Infrastruktur gehen, hieß es.
Expertenrat für rasche Kontaktbeschränkungen wegen Omikron
Der neue Corona-Expertenrat der Bundesregierung hat seine ursprünglich für Anfang kommender Woche erwartete erste Stellungnahme bereits heute veröffentlicht. Demnach ist das Gremium für eine rasche Einführung weiterer Kontaktbeschränkungen. Diese sollten "bereits in den kommenden Tagen" greifen. Omikron zeichne sich durch eine stark gesteigerte Übertragbarkeit und ein Unterlaufen eines bestehenden Immunschutzes aus. Die Variante infiziere in kürzester Zeit deutlich mehr Menschen und beziehe auch Genesene und Geimpfte stärker in das Infektionsgeschehen ein: "Dies kann zu einer explosionsartigen Verbreitung führen." Boosterimpfungen alleine bewirkten keine ausreichende Eindämmung der Omikronwelle, so das Gremium.
Weiter heißt es: "Die Omikronwelle trifft auf eine Bevölkerung, die durch eine fast zweijährige Pandemie und deren Bekämpfung erschöpft ist und in der massive Spannungen täglich offenkundig sind." Eine umfassende Kommunikationsstrategie mit nachvollziehbaren Erklärungen der neuen Risikosituation und der daraus folgenden Maßnahmen sei essenziell. "Die aktuell sinkenden Inzidenzen werden von weiten Teilen der Gesellschaft und Politik als Zeichen der Entspannung wahrgenommen. Die zu erwartende Meldeverzögerung über die kommenden Feiertage wird diesen Eindruck weiter verstärken." Dieser sei aber nicht gerechtfertigt.
Lauterbach: Kein Lockdown vor Weihnachten geplant
Nach den Worten von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) soll es vorerst keinen Corona-Lockdown in Deutschland geben. Einen Lockdown - so wie in den Niederlanden, vor Weihnachten - den werden wir hier nicht haben", sagte er dem "Bericht aus Berlin" der ARD. Eine fünfte Corona-Welle lasse sich nicht mehr komplett aufhalten. "Der müssen wir begegnen. Das ist klar." Zentrale Botschaft sei nun, dass mit Booster-Impfungen diejenigen geschützten werden könnten, die sonst besonders gefährdet seien. Darüber hinaus müssten auch für die Feiertage die Menschen aufgeklärt werden, was möglich sei und was nicht, so Lauterbach. Zu der Frage, ob möglicherweise flächendeckende Arbeitsausfälle im ganzen Land drohten und damit etwa auch bei Polizei oder Feuerwehr, sagte Lauterbach: "Wir tun alles, was wir können, um dies zu verhindern. Aber wir müssen vorbereitet sein." Es gebe dafür Krisenpläne. Lauterbach sprach sich erneut für eine Impfpflicht aus.
MV: Neuinfektions- und Hospitalisierungs-Inzidenz gesunken
In Mecklenburg-Vorpommern sind heute 282 Corona-Neuinfektionen gemeldet worden. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lagus) mitteilte, sind das 217 Fälle weniger als am Sonntag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sank auf 420,6. Vor einer Woche betrug sie 438,1. Auch die für Corona-Maßnahmen wichtige Hospitalisierungsinzidenz - die Zahl der Menschen je 100.000 Einwohner und Woche, die mit Covid-19 in eine Klinik kamen - sank erneut: auf 8,2. Gestern betrug sie 8,5 - vorgestern 9,0. Es wurden zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion in MV gemeldet.
Wissenschaftler fühlen sich angefeindet
31 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Gesellschaft und Politik dazu aufgefordert, die Freiheit und Unabhängigkeit der Forschung zu schützen. In einem Beitrag des Internetportals "Zeit Online" sagte die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim: "Wenn Wissenschaft medial weiterhin aus dem Kontext gerissen und willkürlich ideologisch zurechtgebogen wird, werden sich immer mehr seriöse und kluge Köpfe zurückziehen." Mojib Latif, Klimaforscher am Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel, sagte, Wissenschaft müsse frei sein und ihre Stimme erheben können, wenn Fehlentwicklungen drohten. Die Soziologin Jutta Allmendinger warnte vor dem Rückzug gerade junger Wissenschaftler aus der öffentlichen Debatte. Man müsse sich "gegen Angriffe wie jene der 'Bild'-Zeitung" wehren. "Bild" hatte in einem Online-Beitrag die Wissenschaftler Dirk Brockmann von der Humboldt-Universität, Viola Priesemann vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und Michael Meyer-Herrmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung als "Lockdown-Macher" bezeichnet. Der Deutsche Presserat prüft derzeit Beschwerden gegen den Bericht. Ein Sprecher der "Bild"-Gruppe erklärte, Kritik an Wissenschaftlern und ihren Vorschlägen müsse möglich sein.
Günther sieht keinen Bedarf für neue Bund-Länder-Beschlüsse
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sieht trotz wachsender Sorge vor der Ausbreitung der Omikron-Variante keinen Bedarf für weitere Beschlüsse von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. "Die Instrumente, die den Ländern mit dem Bundesinfektionsschutzgesetz in die Hände gegeben wurden, reichen aus", sagte der CDU-Politiker der Zeitung "Welt". Schleswig-Holstein habe seine Corona-Verordnung bis Mitte Januar fixiert. Auf die Frage, ob er angesichts der steigenden Infektionszahlen im Nachbarland Dänemark an Grenzschließungen denke, verwies Günther auf die Zuständigkeit des Bundes bei diesem Thema.
Grünen-Politiker Dahmen: Strengere Regeln vor Weihnachten möglich
Der Grünen-Gesundheitspolitiker Janosch Dahmen hat den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt, er halte wegen Omikron eine Verschärfung der Corona-Regeln noch vor Weihnachten für möglich. Hierfür sei aber das Statement des neuen wissenschaftlichen Expertengremiums maßgeblich, das Anfang kommender Woche zu erwarten sei. Dem "Handelsblatt" sagte Dahmen: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass in Bereichen der kritischen Infrastruktur sehr viel Personal krankheitsbedingt ausfallen wird." Diese Gefahr sehe er nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, sondern beispielsweise auch bei der Feuerwehr, Polizei, in Apotheken und dem Lebensmittelhandel.
Wüst: Gemeinsamer Fahrplan von Bund und Ländern noch vor Weihnachten
Wegen der sich rasant ausbreitenden Virusvariante Omikron in Europa müssen nach Auffassung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) Bund und Länder noch vor Weihnachten einen gemeinsamen Fahrplan vereinbaren. "Wir brauchen eine gemeinsame Strategie gegen Omikron", sagte Wüst heute der Deutschen Presse-Agentur. "Wir nehmen die Corona-Entwicklungen bei unseren europäischen Nachbarn aufmerksam wahr und die aktuellen Hinweise aus der Wissenschaft ausgesprochen ernst", sagte der CDU-Politiker weiter. In den Niederlanden als Nachbarland zu Nordrhein-Westfalen gilt seit Sonntag ein harter Lockdown. Die Politik müsse den Bürgern ehrlich sagen, dass Einschränkungen im Alltag auch im neuen Jahr zwingend notwendig sein werden, sagte der NRW-Regierungschef. "Ich bin sicher, viele Menschen rechnen auch damit. Sie erwarten von uns zu Recht eindeutige Ansagen und so viel Planungssicherheit, wie sie in einer Pandemie möglich ist", so Wüst.
Israels Gesundheitsministerium empfiehlt Reiseverbot nach Deutschland
Israels Gesundheitsministerium hat sich am Sonntag für ein Reiseverbot in weitere Länder ausgesprochen, darunter auch Deutschland und die USA. Die Maßnahme zur Eindämmung der Omikron-Variante des Coronavirus solle nach einer Billigung durch die Regierung am Dienstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft treten, hieß es in der Mitteilung des Gesundheitsministeriums. Weitere als "rot" eingestufte Länder seien Italien, Belgien, Ungarn, Marokko, Portugal, Kanada sowie die Türkei und die Schweiz. In Israel gilt bereits ein Einreiseverbot für Ausländer. Mehr als 50 Länder - vor allem in Afrika - galten außerdem schon als "rot", Israelis dürfen dorthin nur mit Sondergenehmigung reisen.
FDP-Gesundheitspolitikerin gegen Lockdown wie in den Niederlanden
Die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus hat die Pandemielage in Deutschland wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante als "sehr ernst" bezeichnet. Sie sprach sich heute trotzdem gegen einen Lockdown wie in den Niederlanden aus. "Statt eines Lockdowns sollten die bestehenden vielfältigen Instrumente ausgeschöpft werden. Insbesondere darf es keine Schulschließungen geben, denn unsere Kinder haben unter dem Verlust ihrer Sozialkontakte und Bildungschancen bereits sehr gelitten", sagte die gesundheitspolitische Sprecherin der FDP-Fraktion der Deutschen Presse-Agentur. "Fakt bleibt: Impfen ist und bleibt der Weg aus der Pandemie. Daher tun wir alles, um das Angebot zum Impfen und Boostern massiv auszuweiten." Das hohe Impftempo müsse während der Feiertage erhalten bleiben, so Aschenberg-Dugnus.
Hunderte bei Impfaktion im Kuhstall
In einem Kuhstall in der Nähe von Garrel (Landkreis Cloppenburg) haben sich heute Hunderte Menschen gegen das Coronavirus impfen lassen. "Die Aktion wird sehr gut angenommen. Wir hätten noch mehr Termine vergeben können", sagte Landwirt Alexander Looschen. Zur Verfügung steht ausschließlich das Vakzin von Moderna, das von der Stiko nur für über 30-Jährige empfohlen wird. Es wird von einem Kinderarzt und seinem Praxisteam verabreicht. Bereits am vergangenen Wochenende hatte der Hof eine solche Aktion angeboten. Dabei ließen sich den Angaben zufolge 300 Menschen immunisieren.
Dänemark ist Hochrisikogebiet: FAQ für Reisende
Wegen gestiegener Infektionszahlen und der Omikron-Variante des Coronavirus gilt Dänemark seit heute wieder als Hochrisikogebiet. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss also bei der Einreise nach Deutschland in Quarantäne. NDR.de hat Fragen und Antworten zusammengestellt, was ansonsten bei Dänemark-Reisen zu beachten ist.
Verfassungsschutz hat Corona-Kritiker "Freie Niedersachsen" im Blick
"Spaziergang" statt angemeldeter Demonstration: Über den Messengerdienst Telegram rufen Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen vermehrt zu solchen Versammlungen auf, um Gesetze zu umgehen. Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen beobachtet unter anderem die Gruppe "Freie Niedersachsen". Sie bedient laut LKA bei ihrer Agitation einschlägige Narrative des rechten politischen Spektrums.
Vom Niedersächsischen Verfassungsschutz werden die "Freien Niedersachsen" dem im Mai neu definierten Verdachtsobjekt "Demokratiefeindliche und/oder sicherheitsgefährdende Deligitimierung des Staates" zugeordnet. Es seien wiederholt Aussagen getätigt worden, die geeignet seien, dem Staat seine Legitimation abzusprechen und eine Radikalisierung zu fördern, teilte eine Sprecherin des Innenministeriums mit. Teile der Protestierenden verhielten sich gegenüber der Polizei unkooperativ.
Unter anderem gab es gestern nach Angaben der örtlichen Polizei in Hildesheim einen Vorfall, bei dem Einsatzkräfte von etwa 50 "Spaziergängern" umringt und beschimpft wurden. Auch ein Journalist wurde demnach angerempelt und beleidigt. Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall.
593 neue Fälle in Hamburg
In Hamburg sind binnen eines Tages 593 neue Corona-Fälle registriert worden. Das sind 315 Neuinfektionen weniger als gestern, aber 19 mehr als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach Angaben der Sozialbehörde von 313,4 gestern auf 314,4 (Vorwoche: 249,2). In den Hamburger Krankenhäusern werden derzeit 232 Corona-Patienten behandelt, davon 57 auf Intensivstationen. Die Hospitalisierungsrate beträgt laut Robert Koch-Institut 3,83.
Handel enttäuscht - außer in Niedersachsen
Die deutschen Einzelhändler sind auch nach dem vierten Adventswochenende mehrheitlich enttäuscht vom Weihnachtsgeschäft. Zwei Drittel der 1.000 Befragten seien mit dem bisherigen Verlauf unzufrieden, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) heute mitteilte. "Das diesjährige Weihnachtsgeschäft ist eine herbe Enttäuschung für viele Händlerinnen und Händler", sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. "2G setzt ihnen seit Wochen zu, und das in der für gewöhnlich umsatzstärksten Zeit des Jahres." Mit Ausnahme von Geschäften des täglichen Bedarfs wie Supermärkte und Drogerien dürfen außer in Niedersachsen nur Geimpfte oder Genesene (2G) die Läden betreten.
Besonders in den Innenstädten ist die Stimmung dem HDE zufolge betrübt. Hier seien 80 Prozent der befragten Unternehmen mit der Geschäftsentwicklung unzufrieden. Der unter 2G-Bedingungen geöffnete Nicht-Lebensmittel-Handel verzeichne einen Rückgang der Umsätze um 34 Prozent im Vergleich zum Vorkrisenjahr 2019. Im innerstädtischen Handel gingen die Erlöse um 35 Prozent zurück. Dramatisch sei die Lage besonders im Bekleidungshandel, der 37 Prozent seiner Umsätze verloren habe.
Anders das Bild in Niedersachsen: Die dortigen Einzelhändler zogen eine positive Bilanz des vierten Adventssonnabends. "Wir hatten eine deutlich verstärkte Kundenfrequenz in den größeren Städten", sagte Mark Alexander Krack, Hauptgeschäftsführer des Handelsverband Niedersachsen-Bremen. Allerdings liege der Umsatz noch 25 bis 28 Prozent unter dem Wert vom vierten Adventssonnabend 2019 - also vor der Pandemie. In Niedersachsen hatte das Oberverwaltungsgericht Lüneburg die 2G-Regelung am Donnerstag überraschend und mit sofortiger Wirkung gekippt.
Weihnachtsgottesdienste in SH: Teils 2G, teils 3G
Anders als im vergangenen Jahr gibt es laut Nordkirche und Erzbistum am kommenden Heiligabend in allen Kirchengemeinden Schleswig-Holsteins wieder Präsenz-Gottesdienste. Dabei gilt aber mindestens die 3G-Regel, und jede Gemeinde kann darüber hinaus selbst entscheiden, ob sie lieber auf 2G setzt, also Teilnehmende gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen sein müssen.
Corona auf Kreuzfahrtschiff: Reise abgebrochen
Wegen mehrerer Corona-Fälle an Bord des Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 4" müssen rund 300 Passagiere vorzeitig ihre Reise auf Gran Canaria beenden. Wie das Hamburger Unternehmen Tui Cruises mitteilte, gehen alle rund 1.600 Passagiere des Schiffs heute in Las Palmas de Gran Canaria von Bord, die meisten von ihnen planmäßig. Rund 300 von ihnen hätten eigentlich noch sieben Tage auf dem Schiff verbringen wollen, sagte eine Unternehmenssprecherin.
FDP: Impfpflicht funktioniert auch ohne Impfregister
Der neue CDU-Chef Friedrich Merz ist dafür, Bundestagspräsidentin Bärbel Bas von der SPD ebenfalls: die Einführung eines nationalen Impfregisters, in dem dokumentiert ist, wer in Deutschland gegen das Coronavirus geimpft ist. Der gesundheitspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Andrew Ullmann, hält das für nicht zwingend notwendig. Eine allgemeine Corona-Impfpflicht könne auch ohne ein solches Register umgesetzt werden, sagte der Arzt im Interview auf NDR Info. Das habe schließlich bei Masern und Pocken auch funktioniert.
Krisenstabschef Breuer hält Impfziel für erreichbar
Der Chef des neuen Corona-Krisenstabes, General Carsten Breuer, hat sich in einem Zeitungs-Interview zuversichtlich gezeigt, das Ziel von 30 Millionen Impfungen bis Jahresende in Deutschland zu erreichen. "Wir haben jetzt 24.418.540 Menschen geimpft und jetzt noch knapp zwei Wochen Zeit. Die 30 Millionen sind zu schaffen", sagte Breuer der "Bild am Sonntag". Er bezog sich dabei auf die Zahl der Impfungen seit dem 18. November - dem Datum der Ministerpräsidentenkonferenz - bis Freitag.
Um das Ziel zu erreichen, müsse das Tempo auch in der Weihnachtszeit hoch bleiben. Die Woche vor und die Woche nach Weihnachten seien von großer Bedeutung. Viele Menschen hätten frei und damit Zeit, sich ihre Spritze abzuholen. "Darum muss das Impfangebot möglichst flächendeckend aufrechterhalten werden. Die Impfzentren bleiben hochgefahren." Breuer appellierte an die Bürger, sich boostern zu lassen, um die derzeitige Welle aufzuhalten. "Es gibt keinen guten oder schlechten Impfstoff, nur verfügbaren."
Laut Robert Koch-Institut (RKI) und Bundesregierung sind bis gestern 58,4 Millionen Personen in Deutschland vollständig geimpft, das entspricht 70,2 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 25 Millionen Menschen (30,3 Prozent) erhielten demnach zusätzlich eine Auffrischungsimpfung.
Corona-Folgen: Aufnahmestopps in Tierheimen
Als Folge des Haustierbooms während der Corona-Lockdowns geraten viele deutsche Tierheime an ihre Grenzen. "Seit dem Sommer müssen immer wieder einzelne Tierheime Aufnahmestopps verhängen, in Teilen Deutschlands spitzt sich die Lage zu", sagte Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund der Deutschen Presse-Agentur. Während die Vermittlungslage bis Anfang 2021 relativ normal oder aufgrund der hohen Nachfrage nach Tieren sogar besser gewesen sei, habe sich dies mit Ende des zweiten Lockdowns im Frühjahr 2021 umgekehrt. Die Nachfrage sei nicht mehr so groß, während gleichzeitig zahlreiche Abgabetiere, Fundtiere und beschlagnahmte Tiere hinzukämen. "Manche Tierheime haben zwar nach wie vor höchstens mit Einzelfällen von Abgaben und kaum veränderten Beständen zu tun, andere Tierheime hingegen haben gerade ganz massiv zu kämpfen", sagte Pommerening.
Inzidenz in Niedersachsen stagniert
In Niedersachsen sind 1.676 Corona-Neuinfektionen registriert worden. Gestern waren es 2.316. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut gefallen, allerdings nur marginal von gestern 174,1 auf nun 173,8 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner. Es gilt 18 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit steigt die Zahl der landesweiten Todesopfer auf insgesamt 6.677.
MV: Insel-Hotels über die Feiertage nicht ausgebucht
Die Corona-Pandemie belastet auf den Ferieninseln im Nordosten vor allem das Feiertagsgeschäft der Hoteliers. Zu Weihnachten liege die Buchungslage der Hotels auf Deutschlands größter Insel Rügen bei 50 Prozent und zum Teil schlechter, teilte der dortige Tourismusverband auf Anfrage mit. Ähnlich sieht es nach Branchenangaben auf Usedom aus. Zum Jahreswechsel rechne man dort mit einer Auslastung von 70 bis 80 Prozent.
Die Betreiber von Ferienwohnungen sind demnach weniger betroffen. "Über Silvester liegt die Auslastung bei den Ferienwohnungen voraussichtlich bei 90 Prozent", erklärte Karina Schulz von Usedom Tourismus. 70 bis 90 Prozent Auslastung nannte der Tourismusverband Rügen für die dortigen Ferienwohnungen und -häuser. Das sei vergleichbar mit Jahr vor Corona. Auch Zimmervermittler auf der Halbinsel Darß berichten von einer Auslastung etwa auf dem Niveau der Zeit vor Corona.
Frankreich, Dänemark und weitere Länder seit heute als Hochrisikogebiete eingestuft
Die Bundesregierung stuft Frankreich und Dänemark seit heute wegen hoher Corona-Infektionszahlen als Hochrisikogebiete ein. Damit gelten in Deutschland nun bis auf Luxemburg alle Nachbarländer als Hochrisikogebiete. Auch für Norwegen, den Libanon und Andorra gilt die Einstufung, wie das Robert Koch-Institut mitteilte. Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne und kann sich frühestens fünf Tage nach der Einreise mit einem negativen Test davon befreien.
Mit der Einstufung als Hochrisikogebiet verbunden ist automatisch auch eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts für nicht notwendige touristische Reisen. Sie erleichtert Touristen die kostenlose Stornierung bereits gebuchter Reisen, bedeutet aber kein Reiseverbot. Von der Risikoliste gestrichen wurden heute Bulgarien, Estland, Lettland, Albanien, Nordmazedonien und Moldau.
Bundesregierung stuft Großbritannien von morgen an als Virusvariantengebiet ein
Zum Schutz vor einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus wird Großbritannien von der Bundesregierung von morgen an als Virusvariantengebiet eingestuft. Das gab das Robert Koch-Institut gestern Abend bekannt. Damit wird die Einreise aus Großbritannien nach Deutschland erheblich eingeschränkt.
29.348 Neuinfektionen in Deutschland - Inzidenz bei 315,4
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist seit gestern erneut gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 315,4 an (Vortag: 321,8; Vorwoche: 390,9; Vormonat: 372,7). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 29.348 Corona-Neuinfektionen. Vor genau einer Woche waren es 32.646 Ansteckungen. Die Zahl gemeldeter Infektionen geht seit knapp drei Wochen zurück. Experten befürchten wegen der ansteckenderen Omikron-Variante aber eine baldige Trendumkehr. Deutschlandweit wurden 180 neue Todesfälle verzeichnet (insgesamt: 108.233). Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am gestern mit 5,10 (Donnerstag: 5,17) an.
Niederlande gehen heute in den Lockdown
In den Niederlanden gilt über Weihnachten und Neujahr ein erneuter Corona-Lockdown. Das kündigte Regierungschef Mark Rutte in einer vom Fernsehen übertragenen Pressekonferenz an. Alle nicht lebensnotwendigen Geschäfte, Restaurants und Bars, Kinos, Museen und Theater müssten von heute an bis zum 14. Januar schließen. Schulen sollen mindestens bis zum 9. Januar geschlossen bleiben. Eine Ausgangssperre werde es vorerst nicht geben, so Rutte. Derzeit gilt in den Niederlanden bereits ein abendlicher Lockdown ab 17 Uhr - dann ist für die meisten Geschäfte, Gastronomiebetriebe und Veranstaltungen Feierabend. Der Leiter des niederländischen Corona-Expertengremiums, Jaap van Dissel, sagte, die Omikron-Variante werde in den Niederlanden bis zum Jahresende die Delta-Variante überholt haben und zur vorherrschenden Virusvariante werden.
Service: Inzidenzwert für Ihren Wohnort ermitteln
Die Sieben-Tage-Inzidenzen der Corona-Neuinfektionen sind auch in Norddeutschland in Bewegung. Wenn Sie wissen wollen, wie die Lage in Ihrer Stadt oder in Ihrem Landkreis ist, tippen Sie einfach hier Ihre Postleitzahl ein.
557 Neuansteckungen in Schleswig-Holstein registriert
Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen ist in Schleswig-Holstein erneut leicht gestiegen: Aktuell liegt der Wert bei 167,5 je 100.000 Einwohner, am Vortag waren es 166,6, vor einer Woche 162,7. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle hervorgeht, wurden zuletzt 557 Neuansteckungen binnen eines Tages gemeldet. Am Vortag waren es 798, vor einer Woche 505. Auf Intensivstationen in Schleswig-Holstein liegen derzeit 56 Corona-Patienten. Es gab zwei weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
Los geht's mit dem Corona-Live-Ticker am Sonntag
Guten Morgen aus unserer Redaktion! NDR.de hält Sie auch heute - am Sonntag, 19. Dezember - über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Stand der Dinge. Im Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen. Nachrichten und Ereignisse von gestern können Sie im Blog von Sonnabend nachlesen.
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 18. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 17. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 16. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 15. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 14. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 13. Dezember
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 12. Dezember