Corona-Blog: Weitere Ausgangssperren in MV möglich
Im Blog hat NDR.de Sie auch am Sonnabend, 27. März 2021 über die Folgen der Coronavirus-Pandemie für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg informiert. Am Sonntag gibt es einen neuen Blog.
Das Wichtigste in Kürze:
- MV-Gipfel beschließt weitere Einschränkungen
- MV: Nächtliche Ausgangssperre in Ludwigslust-Parchim geplant
- Neue Regeln für Hochinzidenz-Kreise in Schleswig-Holstein
- Neue Impftermine in Schleswig-Holstein nach 30 Minuten ausgebucht
- Modellprojekt: Volkstheater Rostock spielt vor Publikum
- Neuinfektionen im Norden: 1.573 in Niedersachsen, 487 in Hamburg, 378 in Schleswig-Holstein, 272 in Mecklenburg-Vorpommern, 136 im Bundesland Bremen, bundesweit 20.472
Tabellen und Grafiken: So läuft die Impfkampagne im Norden
Karte: Neuinfektionen in den norddeutschen Landkreisen
NDR.de wünscht gute Nacht!
Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit. Morgen früh geht es wie gewohnt in einem neuen Blog weiter.
Mehrere Lockdown-Proteste in Hamburg
In Hamburg hat es heute mehrere Protestaktionen gegen die Corona-bedingten Einschränkungen gegeben. Ein Protestzug von Wohnmobilisten gegen das Beherbergungsverbot zog durch die Stadt. Im Stadtteil Harburg demonstrierten Menschen mit einem Auto-Korso und auch auf dem Gänsemarkt gab es eine Kundgebung mit hundert angemeldeten Teilnehmenden. Gegendemonstrierende wurden von der Polizei eingekesselt - ihr Protest war nicht angemeldet.
Unternehmensverbände nach MV-Gipfel unzufrieden
Auch nach dem MV-Gipfel bleibt in der Wirtschaft des Landes die Stimmung gereizt. "Seit dem 3. März sind wir nicht viel weiter gekommen", erklärte der Geschäftsführer der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern (VUMV), Sven Müller. Immer noch seien zahlreiche Branchen des Tourismus, des Hotel- und Gaststättenbereiches, des Einzelhandels und der Veranstaltungsbranche geschlossen oder nur sehr eingeschränkt tätig. Vielen drohe in den kommenden Wochen die endgültige Schließung. Grund seien Versäumnisse von Bund und Land, die Test- und Impfmaschinerie stotterfrei zum Laufen zu bringen. "Auch jetzt sind noch viele Dinge ungeklärt. Das macht unzufrieden", sagte Müller.
MV-Gipfel: Nordosten verschärft Corona-Kurs
Wie schon im Landkreis Ludwigslust-Parchim geplant soll es auch in anderen Regionen mit einer Inzidenz über 100 nächtliche Ausgangssperren geben. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute nach dem MV-Gipfel mit. Zudem sei vom kommenden Mittwoch an der Friseurbesuch nur noch mit einem negativen Corona-Schnelltest möglich. Vom 6. April an muss Schwesig zufolge dann auch beim Shoppen ein Negativ-Test vorgezeigt werden. In der Stadt Rostock soll dies erst ab dem 10. April gelten. Dort ist die Sieben-Tage-Inzidenz landesweit am niedrigsten. Bei einer Inzidenz von 150 sind zusätzliche Einschränkungen vorgesehen, dazu gehören Schließungen von Zoos, Museen und Fahrschulen, Seit dem Mittag hatte die Landesregierung erneut mit Vertretern von Gewerkschaft, Kommunen, Sozialverbänden und der Wirtschaft über die neuen Corona-Regeln beraten.
Bremerhaven reißt 200er-Inzidenz-Marke
Bremerhaven hat die Schwelle von 200 Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen pro 100.000 Einwohner deutlich überschritten. Heute lag die sogenannte Inzidenz bei 249, wie die Senatskanzlei mitteilte. In der Stadt Bremen lag der Wert bei 110. Seit dem Vortag wurden in Bremen und Bremerhaven 136 Neuinfektionen registriert. Neue Todesfälle kamen nicht hinzu. Die Zahl der bestätigten Fälle während der gesamten Pandemie stieg auf 20.543. Bisher sind 402 Infizierte gestorben.
Spahn: Im Mai soll in 100.000 Arztpraxen geimpft werden
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich zuversichtlich über das Fortschreiten des Impfkampagne gezeigt. Nach Ostern sollen zunächst 50.000 Arztpraxen in die Impfungen einbezogen werden, bis Anfang Mai sollen es 80.000 bis 100.000 sein, sagte er bei einer Online-Diskussionsveranstaltung der Bundesregierung, bei der Bürgerinnen und Bürger Fragen stellen konnten. Für April würden 15 Millionen Impfdosen erwartet, im ersten Quartal seien es insgesamt 19 Millionen gewesen. Angesichts schnell steigender Infektionszahlen plädierte Spahn für einen harten Lockdown: "Wenn wir die Zahlen nehmen, auch die Entwicklungen heute, brauchen wir eigentlich noch mal 10, 14 Tage mindestens richtiges Runterfahren unserer Kontakte, unserer Mobilität."
272 Neuinfektionen in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit gestern 272 neue Corona-Fälle registriert worden. Heute vor einer Woche waren es 234. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGuS) online mitteilte, stieg die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz um 2,8 auf 103,2 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Am stärksten betroffen ist erneut der Landkreis Ludwigslust-Parchim (Inzidenz 172,8 / +6,1 gegenüber dem Vortag), gefolgt Vorpommern-Greifswald (128,2 / +3,4) und Nordwestmecklenburg (127,1 / +9,5). Die Zahl der Todesfälle stieg laut LAGuS um 3 auf 846. Seit Pandemiebeginn infizierten sich landesweit bislang 29.783 Menschen.
SH beschließt Regeln für Kreise mit hoher Inzidenz
Schleswig-Holsteins Landesregierung hat Regelungen für Kommunen mit hohem Infektionsgeschehen beschlossen. Dies betrifft Kreise und kreisfreie Städte, in denen die Sieben-Tage-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt und das Ausbruchsgeschehen nicht nahezu vollständig eingrenzbar ist. Dort gibt es Verschärfungen der Kontaktregeln sowie für Schulen, Kitas, Einzelhandel, Sport und körpernahe Dienstleistungen. Im verlinkten Artikel erfahren Sie dazu alle Details.
Saisonabbruch für Niedersachsens Fußball-Amateure?
Die Fußball-Saison der Amateure in Niedersachsen steht vor dem Aus. Am Mittwoch tagt der Vorstand des Niedersächsischen Fußballverbands (NFV) und strebt einen "Abbruch in Form der Annullierung" an. Weil wegen der Corona-bedingten Einschränkungen das Mannschaftstraining und der Pflichtspielbetrieb nicht rechtzeitig wieder aufgenommen werden können, gehe man nicht von der sportlichen Fortsetzung und Beendigung der Saison aus, teilte der NFV mit.
487 neue Corona-Fälle in Hamburg gemeldet
In Hamburg sind 487 Corona-Neuinfektionen amtlich registriert worden. Das sind 56 neue Fälle weniger als gestern - aber 151 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner gibt die Gesundheitsbehörde aktuell mit 144,1 an - gestern lag der Wert demnach bei 136,1.
Neue Impftermine in Schleswig-Holstein nach 30 Minuten ausgebucht
Weil weniger Corona-Impfstoff für Zweitimpfungen zurückgehalten wird, konnten heute wieder Impftermine in Schleswig-Holstein gebucht werden. Das hatte das Gesundheitsministerium erst gestern angekündigt. Trotzdem waren nach rund 30 Minuten alle 16.800 Termine für die Impfzentren in Bad Schwartau, Bad Oldesloe, Gettorf, Norderbrarup, Prisdorf und Elmshorn ausgebucht. In Schleswig-Holstein haben laut Gesundheitsministerium bis einschließlich Donnerstag rund 328.000 Menschen mindestens die Erstimpfung erhalten. Die Impfquote bei Erstimpfungen ist mit 11,3 Prozent die dritthöchste in Deutschland.
1.573 neue Corona-Fälle in Niedersachsen gemeldet
Niedersachsens Landesgesundheitsamt hat 1.573 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind rund 650 Fälle weniger als gestern - aber etwa 150 Fälle mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in dem Bundesland stieg auf knapp 114. Mittlerweile verzeichnen 20 von 37 Landkreisen und 8 kreisfreien Städten einen Wert über 100. Hält dies an, müssten laut geltender Corona-Verordnung in den jeweiligen Regionen Lockerungen zurückgenommen werden. Die höchste Sieben-Tage-Inzidenz haben die Städte Salzgitter (219,6) und Osnabrück (209,4) sowie der Landkreis Cloppenburg (209,2).
MV: Ausgangssperre im Landkreis Ludwigslust-Parchim geplant
Der Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern wird voraussichtlich ab Montag eine nächtliche Ausgangssperre verhängen. Das sagte Landrat Stefan Sternberg (SPD) NDR 1 Radio MV. Einzelheiten sollen nach dem derzeit laufenden MV-Gipfel bekannt gegeben werden. In den vergangenen Tagen waren die Corona-Infektionszahlen im Kreis Ludwigslust-Parchim deutlich gestiegen. Dieser hat zurzeit mit 166,7 den höchsten 7-Tage-Inzidenzwert pro 100.000 Einwohner in MV. Sternberg sagte, Grund dafür sei die Teststrategie des Kreises: "Wer viel testet, findet viel", sagte Sternberg.
Viele Ärzte lassen Impftermin in Hannover ungenutzt verstreichen
Am Sonnabend vor einer Woche sollten eigentlich 600 Ärztinnen und Ärzte sowie Praxispersonal aus Stadt und Region Hannover im Impfzentrum auf dem Messegelände in Hannover gegen Corona geimpft werden. Zum Termin erschienen aber nur 200 von ihnen, wie die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (HAZ) berichtet. Dass zwei Drittel nicht zur Impfung kommen, sei eine "beunruhigende Zahl und ein erschreckendes Signal", sagte die Finanzdezernentin der Region, Cordula Drautz, der HAZ. Normal sei, dass zehn Prozent der Angemeldeten nicht zum Impftermin kämen. Die niedersächsische Ärztekammer vermutet, dass Vorbehalte gegen den Impfstoff von AstraZeneca der Grund für das Verhalten seien.
Bundesweites Nachhilfeprogramm geplant
Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) will wegen der Schulausfälle durch Corona ein bundesweites Nachhilfeprogramm auf den Weg bringen. Am Ende dieses Schuljahres solle es deshalb in allen Bundesländern Lernstandserhebungen in Kernfächern wie Deutsch und Mathe geben, sagte Karliczek den Zeitungen der Funke Mediengruppe. 20 bis 25 Prozent der Schüler hätten vermutlich große Lernrückstände - "vielleicht sogar dramatische", sagte die CDU-Politikerin. "Wenn wir ein Nachhilfeprogramm für die Kernfächer auflegen, brauchen wir dazu etwa eine Milliarde Euro." Zielgruppe des Programms seien vor allem Schülerinnen und Schüler, bei denen ein Wechsel bevorstehe - entweder auf eine weiterführende Schule oder in eine Ausbildung.
Niedersachsen: Unterschiedliche Ansichten zu Corona-Tests für Schüler
Corona-Selbsttests für Schülerinnen und Schüler in Niedersachsen führen weiter zu Diskussionen. Statt freiwilliger Tests fordern Grüne und FDP eine Testpflicht. Lehrkräfte bemängeln dagegen zu viel Aufwand und ein erhöhtes Infektionsrisiko, wenn sich die Schülerinnen und Schüler im Klassenraum testen. Die Lehrergewerkschaft GEW verlangt, dass sich alle Schüler nach den Ferien ausschließlich zu Hause testen, bevor sie in die Schule kommen.
"Oster-Lockdown": Kommentar zu Merkels Fehler-Eingeständnis
Es war ein besonderer Moment, als Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch öffentlich einen Fehler einräumte und um Verzeihung bat. Sie nahm die geplante Osterruhe zurück - und die Verantwortung für die missglückte Regelung auf sich. Das sei ein Augenblick gewesen, den sich auch andere Politikerinnen und Politiker noch einmal genauer anschauen sollten, meint Daniel Kaiser in seinem Kommentar.
Mehr als 20.000 Neuinfektionen in Deutschland gemeldet
Nach Angaben des Robert Koch-Instituts sind in Deutschland binnen eines Tages 20.472 Corona-Neuinfektionen amtlich registriert worden. Das sind rund 1.100 weniger als am Vortag, aber gut 4.400 mehr als am Sonnabend vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner stieg weiter - auf nun 124,9. Das RKI meldete 157 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung. Am Sonnabend vor einer Woche lag die Zahl der gemeldeten Todesfälle höher - bei 207.
MV-Gipfel berät heute weiter über Corona-Strategie
Die Landesregierung in Schwerin hat gestern Abend beim MV-Gipfel mit Vertretern von Kommunen, Sozialverbänden, Wirtschaft und Gewerkschaften über die nächsten Schritte in der Corona-Krise beraten. Die Gespräche wurden am späten Abend unterbrochen und sollen heute Mittag fortgesetzt werden. Die Corona-Infektionszahlen sind im Nordosten in den vergangenen Tagen kräftig angestiegen, am Freitag wurde nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) der landesweite 7-Tage-Inzidenzwert von 100 überschritten. Laut Bund-Länder-Beschluss sollen schärfere Maßnahmen umgesetzt werden, wenn dieser Wert drei Tage in Folge überschritten wird, was nun am Wochenende droht. Auf der anderen Seite drängt die Wirtschaft auf Lockerungsschritte oder zumindest eine Perspektive, wann wieder mehr möglich ist. Dabei stehen besonders Gastronomie und Hotellerie im Fokus, die wichtige Wirtschaftszweige im Urlaubsbundesland Mecklenburg-Vorpommern sind.
Modellprojekt: Volkstheater Rostock spielt vor Publikum
Nach monatelanger Pause haben die Schauspieler am Volkstheater Rostock am Freitagabend wieder vor Publikum gespielt. Im Rahmen eines Modellprojekts während der Corona-Krise zeigten sie das Schauspiel "Jugend ohne Gott". Über 100 Zuschauer sahen die Inszenierung des Regisseurs Daniel Pfluger nach dem Roman von Ödön von Horváth. Möglich machte das ein Pilotprojekt der Stadt Rostock, bei dem einzelne Veranstaltungen testweise durchgeführt werden. Auf die Warteliste für die Aufführung konnten sich Personen eintragen, die in Regionen mit einer Corona-Inzidenz unter 50 wohnen. Der Eintritt in das Volkstheater war nur mit einem negativen Schnelltest möglich. Zudem saßen die Zuschauer im Saal in großen Abständen voneinander und mussten während des gesamten Abends medizinische Schutzmasken tragen. Im Rahmen des Modellprojektes wird das Volkstheater am heutigen Sonnabend noch das Tanztheater "Life Letters 2" mit Erzählungen von Migrantinnen vor Zuschauern zeigen. Ob bald weitere solcher Aufführungen folgen können, sei noch unklar, sagte Intendant Ralph Reichel am Freitagabend.
Kinder und Jugendliche deutlich häufiger infiziert
Die Sieben-Tage-Inzidenz für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahren im Norden hat sich in den vergangenen vier Wochen verdoppelt. Experten sehen aber nicht die Schulen als Ansteckungsherd. Kinder würden sich vor allem im privaten Umfeld infizieren.
378 neue Fälle in Schleswig-Holstein gemeldet
In Schleswig-Holstein ist die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner erneut gestiegen. Sie liegt nun bei 65,5, wie aus Daten des Gesundheitsministeriums in Kiel hervorgeht. 378 neue Corona-Infektionen wurden registriert. Vor einer Woche waren es 276. Die Zahl der Toten stieg um drei - auf 1.426. Im Krankenhaus wurden 188 Corona-Patienten behandelt, 46 von ihnen intensivmedizinisch, 26 wurden beatmet.
Der Corona-Ticker am Sonnabend startet
Das Team von NDR.de wünscht einen guten Morgen! Auch am heutigen Sonnabend, 27. März, halten wir Sie über die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie in Norddeutschland auf dem Laufenden. Im Live-Ticker finden Sie alle wichtigen Nachrichten und außerdem Inhalte aus den NDR Hörfunk- und Fernseh-Sendungen.
Die bestätigten Corona-Neuinfektionen im Norden vom Freitag: 2.213 in Niedersachsen, 543 in Hamburg, 365 in Schleswig-Holstein, 345 in Mecklenburg-Vorpommern und 174 im Bundesland Bremen.
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