Coronavirus-Blog: Ansturm auf Läden bleibt aus
Ein Tag, der insbesondere von vielen Einzelhändlern herbeigesehnt wurde: Am Montag sind eine Reihe von Lockerungen der Corona-Auflagen in Kraft getreten. Hier können Sie Entwicklungen und Ereignisse des Tages, nachlesen, die für den Norden von Interesse sind. Der Ticker wird am Dienstag fortgesetzt.
Das Wichtigste in Kürze:
- Einzelhandel wieder geöffnet - aber kein Kundenansturm
- UKE: Staatsanwaltschaft prüft Corona-Fälle auf Krebs-Station
- Vorstoß: Unterricht künftig auch wieder sonnabends?
- In Wolfsburg gilt seit heute Maskenpflicht - Braunschweig zieht nach
- Neue Folge des Podcasts mit Professor Drosten online
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande.
NDR.de sagt Gute Nacht!
Das Team von NDR.de verabschiedet sich für heute und wünscht eine angenehme Nacht. Morgen früh geht es mit einem neuen Corona-Live-Ticker hier weiter.
Corona-Beiträge im NDR Fernsehen
Auch heute Abend stand die Corona-Krise wieder im MIttelpunkt der Ländermagazine im NDR Fernsehen. Hier finden Sie eine Auswahl der Beiträge.
Welcher Urlaub ist in den Sommerferien möglich?
Viele Menschen in Norddeutschland sehnen sich in der Corona-Krise nach Entspannung. Sie träumen von einem Strandurlaub auf Mallorca, einer Wandertour in Österreich oder einem Städtetrip nach Paris, Rom oder Barcelona. Aber was in diesem Sommer an Urlaub möglich sein wird, ist noch ziemlich unklar.
Alles Wissenswerte über Schutzmasken
Zwar gibt es keine bundesweite Maskenpflicht, aber die Bundesregierung empfiehlt, beim Einkaufen und im öffentlichen Nahverkehr eine einfache Stoffmaske zu tragen. Außerdem haben einige Länder und Städte striktere Regelungen beschlossen. Wo können Verbraucher Schutzmasken kaufen? Welche Typen gibt es? Was ist bei der Nutzung zu beachten?
200.000 Schutzmasken für Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen
Die erste größere Lieferung an Schutzausstattung ist im zentralen Lager des Landes Mecklenburg-Vorpommern eingetroffen. Es handelt sich um rund 200.000 FFP-2-Schutzmasken, wie Innenminister Lorenz Caffier mitteilte. Vor allem das medizinische Personal erwartet die Ausrüstung dringend, denn nur die speziellen FFP-2-Masken schützen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus.
Pinneberg: Vier weitere Todesfälle in Altenheimen
Die Zahl der Corona-Toten aus Pinneberger Altenheimen hat sich auf 17 erhöht. Wie der Kreissprecher Oliver Carstens mitteilte, starben seit Sonnabend vier weitere Bewohner im Zusammenhang mit dem Virus. Neuinfektionen gebe es aber keine. Auch 31 Pflegekräfte haben sich angesteckt. Betroffen sind zwei Einrichtungen in Rellingen und eine in Tornesch.
Braunschweig will ebenfalls Maskenpflicht einführen
Nach Wolfsburg will Braunschweig als zweite Großstadt in Niedersachsen eine Pflicht zum Tragen von Schutzmasken einführen. Die Regelung greife ab Sonnabend, eine zugehörige Verordnung werde derzeit vorbereitet, sagte ein Stadtsprecher am Montag. Es gehe um "einfache Alltagsmasken", hieß es aus dem Rathaus - ersatzweise könnten Bürger zum Beispiel auch Schals nutzen.
Nur leichter Anstieg der Corona-Fälle in MV
Die Anzahl der Menschen mit einer Corona-Infektion in Mecklenburg-Vorpommern ist leicht gestiegen. Wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte, stieg die Gesamtzahl um zwei Fälle auf 653. Die Zahl der Sterbefälle im Land liege weiterhin bei 15. Schätzungen des Robert Koch-Instituts zufolge gelten im Nordosten 464 Menschen als von der Covid-19-Erkrankung genesen.
Corona-Fälle im UKE: Staatsanwaltschaft prüft Anfangsverdacht
Nachdem sich auf der Krebsstation des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) mehrere Patientinnen und Patienten mit dem Coronavirus infiziert hatten, prüft die Hamburger Staatsanwaltschaft nach NDR Informationen nun einen Anfangsverdacht auf eine Straftat. Das bestätigte die Leiterin der Pressestelle, Oberstaatsanwältin Nana Frombach. Über die Aufnahmen von Ermittlungen ist demnach noch nicht entschieden worden. Zwei Strafanzeigen seien bei der Staatsanwaltschaft eingegangen, so Frombach weiter. Die eine richte sich gegen Verantwortliche des UKE, die andere gegen eine Reinigungskraft.
Auch Hamburger Sommerdom abgesagt
Nach dem Hamburger Frühlingsdom ist nun auch der Sommerdom wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Da Großveranstaltungen bis Ende August verboten sind, könne auch der Sommerdom am 24. Juli nicht starten, hieß es vom Veranstalterteam. Der Hamburger Dom gilt als eines der größten Volksfeste in Norddeutschland. Die Dom-Veranstalter wollen die Zwangspause nutzen, um länger geplante Bauarbeiten auf dem Heiligengeistfeld nach vorn zu ziehen. So soll demnächst der Asphalt auf dem Platz einige Wochen eher als geplant komplett erneuert werden.
Fußball: Geisterspiele ab Ende Mai?
Der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) hält Fußball-Geisterspiele Ende Mai für möglich. Die Partien vor leeren Rängen könnten durchgeführt werden, wenn die Einhaltung strenger medizinischer Konzepte gewährleistet ist, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums für Inneres und Sport. Zuvor hatten sich die Sportminister der Bundesländer im Rahmen einer Sonder-Konferenz ausgetauscht. Die Bundesliga und 2. Bundesliga pausieren bis mindestens zum 30. April. Am Donnerstag will die Deutsche Fußball Liga (DFL) über weitere Schritte und eine mögliche Saisonfortsetzung mit Geisterspielen beraten.
Kein Ansturm auf die norddeutschen Einkaufsmeilen
Nach mehreren Wochen ohne Umsätze haben in Norddeutschland heute eine Reihe von Einzelhändlern unter Einschränkungen wieder geöffnet. Auch Einkaufspassagen waren wieder offen; sie hatten zum Teil Einbahnsysteme für den Kundenverkehr entwickelt. Die Innenstädte zeigten sich etwas belebter als in den vergangenen Tagen - von einem Kundenansturm konnte aber keine Rede sein. Man habe aber auch nichts anderes erwartet, hieß es von den Branchenverbänden beispielsweise aus Hannover und Kiel. Es gebe zurzeit auch angesichts von Kurzarbeit eine schlechte Konsumstimmung, betonte Mareike Petersen vom Handelsverband Nord.
183 Neuinfektionen in Niedersachsen
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen in Niedersachsen ist auf 9.150 gestiegen. Das sind 183 mehr als am Tag zuvor, wie die Landesregierung mitteilte. Geschätzt 5.578 Menschen - rund 61 Prozent - sind inzwischen genesen. Allerdings sind auch 303 Menschen, die mit dem Virus infiziert waren, gestorben. Die Zahl der Erkrankten, die in einer Klinik behandelt werden, liegt bei 934. Insgesamt benötigen 232 Erwachsene im Land intensivmedizinische Behandlung, 148 davon müssen künstlich beatmet werden.
Hamburg will Gesundheitssystem mit "Infektpraxen" entlasten
Mit der Einführung sogenannter Infektpraxen will die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) mit der Hamburger Gesundheitsbehörde ihre Strategie im Kampf gegen die Corona-Pandemie ausbauen. Zehn bereits bestehende Hamburger Arztpraxen werden von Mittwoch an ihren Normalbetrieb auf ein Minimum herunterfahren und schwerpunktmäßig Patienten mit Verdacht auf eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus behandeln. Durch die Lockerungen der Kontakteinschränkungen rechnet die KVH mit einem "dynamischeren Infektionsgeschehen" und "einer Steigerung von an Covid-19 erkrankten Patienten". Ziel der Infektpraxen sei es, den Hamburger Arztruf und die ambulante ärztliche Versorgung zu entlasten.
Nach massiver Kritik: Telefon-Krankschreibung weiter möglich
Krankschreibungen wegen Erkältungen sind in der Corona-Krise nun doch weiterhin auch per Telefon möglich. Das teilte der Vorsitzende des Gemeinsamen Bundesausschusses im Gesundheitswesen, Josef Hecken, mit. Die Regelung sei bis zum 4. Mai verlängert worden. Zuvor hatte unter anderem Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) eine Rückkehr zur bewährten Lösung gefordert.
Neue Folge des Podcasts mit Professor Drosten online
Droht eine neue Sorglosigkeit? In der neuen Folge des Podcasts "Coronavirus Update" beleuchtet Professor Christian Drosten, der Leiter der Virologie an der Berliner Charité, unter anderem die Folgen der ersten Lockerungen auf die Einstellung der Menschen in Deutschland. Außerdem: Wie erfolgreich ist der "schwedische Sonderweg" wirklich?
Hamburg vermeldet 21 neue Corona-Infektionen
Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Hamburger ist seit Sonntag um 21 auf 4.368 gestiegen. Die Gesundheitsbehörde wies in ihrer Mitteilung jedoch darauf hin, dass die aktuellen Zahlen aufgrund von Meldeverzögerungen nur vorläufig sind. Laut dem Robert Koch-Institut können rund 2.600 positiv getestete Personen aus Hamburg inzwischen als genesen betrachtet werden. Insgesamt befinden sich nach Behördenangaben derzeit 2.20 Menschen in stationärer Behandlung. Das sind 12 weniger als am Vortag. Die Zahl der Covid-19-Patienten auf Intensivstationen liegt bei 75.
Wolfsburger Maskenpflicht greift
Wer in Wolfsburg ein Geschäft oder ein öffentliches Gebäude betritt, wer zum Arzt will oder Bus fahren will, muss seit heute einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Die VW-Stadt ist damit niedersachsenweit die erste Kommune mit einer Maskenpflicht. Allerdings gilt zunächst eine Übergangsfrist, kontrolliert wird erst ab kommender Woche. Wer dann keine Maske trägt, wird beispielsweise in Bussen nicht mehr mitgenommen, wie eine Sprecherin der Stadtwerke Wolfsburg sagte. Auch heute schon sieht man in der Innenstadt mehr bedeckte als unbedeckte Gesichter. Viele tragen einen einfachen Mundschutz, selbstgenähte Masken oder wenigstens einen Schal vor dem Gesicht. Solche Alltagsmasken sind in Wolfsburg laut der Allgemeinverfügung ausdrücklich erlaubt. Dadurch könne "eine Ausbreitung von übertragungsfähigen Tröpfchenpartikeln durch Husten, Niesen, Aussprache" verringert werden.
Vorstoß: Unterricht künftig auch wieder sonnabends?
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat einen neuen Vorschlag gemacht, wie der Schulbetrieb für möglichst viele Schüler wieder aufgenommen werden könnte: Es sei denkbar, dass Unterricht bis zu den Sommerferien auch mal an einem Sonnabend stattfinde, sagte Prien heute im Deutschlandfunk. "Das muss jetzt besprochen werden." Eine Verschiebung oder Verkürzung der Sommerferien kommt für die Ministerin dagegen zurzeit nicht infrage. Um Lernrückstände aufzuholen, schlug Prien zudem vor, die Sommerferien mit mehr Lehrangeboten als bisher zu füllen - zum Beispiel mit Sommerakademien, die auch von staatlicher Seite organisiert werden sollten.
Positive Resonanz auf Öffnung des Rostocker Zoos
Die Öffnung der Zoos in Mecklenburg-Vorpommern ist in Rostock auf eine positive Resonanz gestoßen. Wie Zoodirektor Udo Nagel berichtete, wurden bis zur Mittagszeit rund 600 Besucher gezählt, bis zum Abend würden mehr als 1.000 erwartet. "Dies sind allerdings insgesamt weniger als an einem normalen April-Tag der Vorjahre, an denen durchschnittlich 2.000 Besucher gezählt wurden." Noch gebe es für die Besucher nur ein begrenztes Angebot, erklärte Nagel. So seien die Spielplätze abgesperrt und Tierhäuser wie das Darwineum geschlossen. Wichtig sei aber auch für Mitarbeiter, dass sie nun wieder eine Perspektive sähen.
Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnet Virologen Drosten aus
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Stifterverband zeichnen den Berliner Virologen Christian Drosten mit einem Sonderpreis für seine Kommunikation in der Corona-Krise aus. Der Direktor des Virologieinstituts der Berliner Charité, zu hören auch regelmäßig im "Coronavirus Update"-Podcast von NDR Info, stehe derzeit "wie kein anderer Wissenschaftler" für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Pandemie zukomme, erklärte die DFG am Montag. Drosten habe geschafft, dass die Wissenschaft innerhalb kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Krisenmanagement wahrgenommen werde.
Pflegeheim in Seevetal evakuiert
Alle Bewohner eines Altenpflegeheims in Seevetal (Kreis Harburg) müssen wegen einer hohen Zahl an Coronavirus-Infektionen in Krankenhäuser verlegt werden. 20 wurden bereits am Wochenende auf benachbarte Kliniken verteilt. Die restlichen 27 sollten im Laufe des Montags ebenfalls verlegt werden, teilte eine Sprecherin des Landkreises mit. Bei 30 Bewohnern und 20 Mitarbeitern der Einrichtung bestätigte sich den Angaben zufolge eine Infektion mit dem Coronavirus. Eine ordnungsgemäße Pflege und Behandlung sei unter diesen Umständen nicht mehr gewährleistest, hieß es.
Noch kein Kundenansturm in Kiel
Nach mehrwöchiger Schließung wegen der Corona-Krise haben in Schleswig-Holstein Einzelhandelsgeschäfte wieder geöffnet. Die Kunden reagierten zunächst eher verhalten, wie die Nachrichtenagentur dpa zumindest in der Kieler Innenstadt beobachtete. Die zurückhaltende Reaktion der Kunden auf die Wiederöffnungen etlicher Läden überraschte angesprochene Händler nicht. Sie verwiesen auf eine weiter bestehende Unsicherheit vieler Menschen in der Corona-Krise. Auch der Handelsverband Nord hatte eine Zurückhaltung der Kunden erwartet. Es gebe zurzeit auch angesichts von Kurzarbeit eine schlechte Konsumstimmung.
Buchholz: Sommerurlaub noch nicht abschreiben
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Bernd Buchholz geht davon aus, dass der Tourismus in Deutschland bis zum Sommer schrittweise wieder in Gang kommen wird. Das Sperren von Inseln und das Abriegeln von Stränden seien auf Dauer keine Lösung, sagte Buchholz auf NDR Info. Der FDP-Politiker betonte, Schleswig-Holstein lebe vom Tourismus und müsse diesen Bereich sobald wie möglich wieder hochfahren. Zunächst sollten Zweitwohnungen in dem Bundesland wieder für Besuche freigegeben werden, danach Ferienwohnungen und Hotels mit eingeschränkten Kapazitäten. Konkrete Termine nannte der Minister nicht. Er würde die Sommerferien aber auf keinen Fall abschreiben.
Kurzarbeit bei Airbus-Zulieferer Premium Aerotec
Auch für die Belegschaften des Airbus-Zulieferers Premium Aerotec steht wegen der Corona-Pandemie Kurzarbeit an. Wie NDR 1 Niedersachsen berichtet, sind an den Standorten Nordenham und Varel insgesamt rund 5.000 Mitarbeiter betroffen. Sie wurden am Montagmorgen vom Betriebsrat über die Entscheidung informiert. Der konkrete Beginn, die Dauer und das Ende der Kurzarbeit an den jeweiligen Standorten sollen kurzfristig vereinbart werden. Nicht ausgeschlossen ist, das die Produktion in einzelnen Bereichen komplett eingestellt werden muss.
SH: Tier- und Wildparks wieder geöffnet
Die wegen der Corona-Pandemie zuletzt geschlossenen Tier- und Wildparks in Schleswig-Holstein sind seit Montag wieder geöffnet. "Ich freue mich, dass es gelungen ist, die Tierparks unter den strengen Hygiene-Auflagen und Abstandsregeln wieder zu öffnen", sagte Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) bei der symbolischen Wiedereröffnung des Tierparks Neumünster. "Das ist sowohl für die Parks enorm wichtig, die ansonsten vor existenziellen Nöten stünden. Und auf der anderen Seite gibt es die Möglichkeit, so gerade für Familien auch tatsächlich einmal rauszukommen aus dem schwierigen Homeoffice und der Situation zuhause." Albrecht verwies außerdem auf ein spezielles Förderprogramm des Landes für Einrichtungen im Umwelt- und Naturschutzbereich in Höhe von fünf Millionen Euro, das auch für Tierparks gilt.
Kinder- und Jugendpsychiater: Corona-Krise stärkt Familien
Im After Corona Club mit Anja Reschke dreht sich heute alles um die Familie in der Corona-Krise. "Es gibt viel mehr Miteinander", sagt der heutige Gast Michael Schulte-Markwort, Leiter der Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. "Viel mehr Miteinander gibt es besonders auch für die Eltern, weil die auch mitbekommen: Was lernt mein Kind eigentlich gerade?"
Natürlich gibt es auch Familien, die beengt wohnen und mit der Situation aus den verschiedensten Gründen überfordert sind. Auch um sie kümmert sich Psychiater Schulte-Markwort, aber er betont: "80 Prozent der Kinder und Familien sind gesund und haben keine Probleme." Eine große Herausforderung sieht der Psychiater darin, den Alltag so zu organisieren, dass alle zu ihrem Recht kommen. Vor allem für jugendliche sei die Situation schwer: "Es wird mit jedem Tag anstrengender."
Neun neue Covid-19-Fälle in Schleswig-Holstein
Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen in Schleswig-Holstein ist im Vergleich zu gestern um neun gestiegen. Die Landesregierung vermeldete am Montag zudem fünf neue Todesfälle. Insgesamt sind damit in Schleswig-Holstein seit Beginn der Epidemie 2.426 Infizierte und 67 Todesfälle registriert worden. Die Zahl der Genesenen wird auf etwa 1.700 geschätzt.
Wie sehen die Lockerungen der Corona-Regeln im Norden aus?
Bund und Länder haben erste Lockerungen der Beschränkungen in der Corona-Krise beschlossen. Nun setzen die Bundesländer die Maßnahmen um. Einige der Lockerungen gelten von heute an. NDR.de gibt einen Überblick über die wichtigsten neuen Corona-Regeln in Norddeutschland.
Hamburg drängt auf Lockerungen für den Sport
Der Hamburger Senat drängt auf eine Öffnung der Sportanlagen der Stadt ab Anfang Mai. Sportsenator Andy Grote (SPD) will heute auf einer Konferenz der deutschen Sportminister für Lockerungen der geltenden Zugangsbeschränkungen für Sportvereine und Fitnessstudios werben.
Landkreis Aurich führt Corona-Reihentests durch
Wie sich das Coronavirus in der gesamten Bevölkerung verbreitet, ist nicht wirklich klar. Der Landkreis Aurich führt nun Reihenuntersuchungen durch und will damit Licht auch in die Dunkelziffer bringen. Mehr als 2.000 Menschen sollen dazu in zwei Schritten getestet werden. Zunächst sollen bis in die folgende Woche hinein im Landkreis Aurich und der Stadt Emden bei mindestens 1.000 Freiwilligen Rachenabstriche gemacht werden, mit dem Fokus auf Mitarbeitern von Kliniken und Pflegeeinrichtungen. Beim niedersächsischen Gesundheitsministerium sieht man eine Durchführung derartiger Reihentests laut einem Sprecher kritisch.
MV: Schwesig fordert höheres Kurzarbeitergeld
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich für eine rasche Anhebung des Kurzarbeitergeldes ausgesprochen. "Ich appelliere an alle Beteiligten, sich jetzt schnell auf eine Erhöhung des Kurzarbeitergeldes zu verständigen", sagte Schwesig der Funke Mediengruppe. Ein wichtiges Signal wäre dies insbesondere für die Beschäftigten in der Tourismuswirtschaft und der Gastronomie, sagte Schwesig weiter. Mecklenburg-Vorpommern sei das Tourismusland Nummer eins in Deutschland. "Gerade für uns wäre die Anhebung des Kurzarbeitergeldes ein wichtiger Schritt." Derzeit erhalten Beschäftigte in Kurzarbeit 60 Prozent - mit Kindern 67 Prozent - des Nettoverdienstausfalles.
Neue Corona-Regeln: Viele Geschäfte im Norden öffnen wieder
Ab heute gelten die geänderten Corona-Regeln. Zum Beispiel dürfen kleinere Geschäfte überall wieder öffnen. Bei vielen anderen Lockerungen gehen die norddeutschen Bundesländer unterschiedlich vor:
Die Sorgen der Hamburger Sportveranstalter
Die Corona-Pandemie hat auch den Sport in die Knie gezwungen. Ob Marathon oder Tennis am Rothenbaum: In Hamburg sind alle Sportgroßveranstaltungen verschoben oder abgesagt worden. Für die Organisatoren eine schwierige Situation:
Polen lässt Grenzen bis Mitte Juni dicht
Als Anti-Corona-Maßnahme verlängert Polen die Grenzschließung bis zum 12. Juni, darüber informierte der Kreis Vorpommern-Greifswald. Nur aus dringenden oder unaufschiebbaren Gründen darf die Grenze passiert werden, hieß es vom Kreissprecher. Bislang waren die Maßnahmen bis zum 3. Mai vorgesehen.
Bremerhavener Tafel: Volle Regale durch Lebensmittelspenden
Die Corona-Pandemie sorgt bei der Bremerhavener Tafel für volle Regale. Ein Schiffsausrüster aus dem Umland sei auf seinen Lebensmitteln für Kreuzfahrtreisen sitzen geblieben, sagte der Vorsitzende der Tafeln in Niedersachsen und Bremen, Manfred Jabs. Nun erhalte die Tafel von ihm im großen Stil Warenspenden. Es komme ständig Nachschub. "Wir dürfen sogar deren Kühlräume nutzen", sagte Jabs. Die Spendenbereitschaft sei zurzeit ebenfalls bei Supermärkten, Discountern und Produzenten hoch. "Es war noch nie so einfach, an Lebensmittel zu kommen", betonte Jabs.
Schulen in MV müssem Hygieneplan umsetzen
Für die Schulen in Mecklenburg-Vorpommern gilt von heute an ein spezieller "Hygieneplan Corona", der bis zum Unterrichtsbeginn am 27. April umgesetzt werden muss. Der Erlass des Bildungsministeriums sieht unter anderem vor, dass in Klassenräumen höchstens noch 15 Schüler sitzen dürfen. Die Tische sollen auf 1,5 Meter Abstand auseinandergezogen werden. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft äußerte Bedenken, wie Schulen mit baulichen Mängeln im Sanitärbereich schnell geholfen werden kann.
Beiträge zur Corona-Krise aus den Landesmagazinen
Das NDR Fernsehen hat auch gestern in vielen Einzelbeiträgen über Aspekte der Corona-Krise im Norden berichtet.
Unser Coronavirus-Live-Ticker startet
Schönen guten Morgen! Die NDR.de Redaktion informiert Sie auch heute wieder über die aktuelle Entwicklung rund um die Coronavirus-Ausbreitung in Norddeutschland. Hier bekommen Sie Nachrichten und Hintergründe sowie Programminhalte aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk. Mehr Informationen finden Sie auch auf den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 19. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 18. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 17. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 16. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 15. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 14. April