Corona-Blog: Hamburg stoppt Soforthilfe
Am Mittwoch sind die Weichen für Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen in Deutschland gestellt worden. Alle wichtigen Ereignisse des Tages aus Nordsicht zum Nachlesen. Auch am Donnerstag wird es wieder einen Coronavirus-Live-Ticker geben.
Das Wichtigste in Kürze:
- Bund und Länder einigen sich auf vorsichtige Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen
- Kontaktsperren bleiben bis 3. Mai bestehen
- Viele Geschäfte dürfen unter Auflagen ab Montag wieder öffnen
- Der Neustart an den Schulen soll schrittweise ab 4. Mai erfolgen, in Niedersachsen und MV ab 27. April
- Hamburg stoppt wegen eines Betrugsversuchs sein Soforthilfeprogramm für Kleinunternehmen
- Schleswig-Holstein meldet 82 bestätigte Neuinfektionen, Niedersachsen 147, Hamburg 53, Mecklenburg-Vorpommern zehn, Bremen sieben. Damit sind in Norddeutschland mehr als 15.500 Menschen positiv auf das Coronavirus getestet.
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande.
Gute Nacht vom NDR.de Team!
Wir beenden den Live-Ticker für heute. Wie gewohnt geht es am Donnerstagmorgen weiter. Schlafen Sie gut und bleiben Sie gesund.
NDR Info extra: Corona im Norden
Zu den Beschlüssen der Regierungschefs von Bund und Ländern und weiteren norddeutschen Entwicklungen in der Corona-Krise hat das NDR Fernsehen heute erneut eine Sondersendung gebracht.
Mecklenburg-Vorpommern: Einreiseverbot für Touristen bleibt
Mecklenburg-Vorpommern wird an dem Einreiseverbot für Touristen festhalten. Die bestehende Regelung werde zunächst bis zum 3. Mai verlängert, sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Abend. Solange viele Bereiche noch nicht öffnen könnten, könne sich das Bundesland auch keine Urlaubs- und Tagesausflüge leisten. Seit Mitte März gilt für Touristen aus anderen Bundesländern ein Einreiseverbot nach Mecklenburg-Vorpommern. Auf Besuche innerhalb des Bundeslandes, auch von Verwandten, solle weiterhin verzichtet werden, bekräftigte Schwesig.
Gefälschte Behördenseiten: Hamburg stoppt Soforthilfe
Nach einem Betrugsversuch ist die Hamburger Corona-Soforthilfe heute vorsorglich gestoppt worden. Wie die Finanzbehörde am Abend mitteilte, hatten Kriminelle Solo-Selbstständige und kleine Unternehmer auf gefälschte Internetseiten gelockt, um mit deren Daten die staatlichen Hilfen auf andere Konten auszahlen zu lassen. Nach ersten Hinweisen auf den Betrug habe die Förderbank IFB in Abstimmung mit dem Landeskriminalamt die Online-Antragstellung und Auszahlung der Hilfen gestoppt. Ein finanzieller Schaden sei nach ersten Erkenntnissen noch nicht entstanden. "Die Betrüger haben auf schändliche Weise und im großen Stil versucht, die Not der Menschen auszunutzen", erklärte Finanzsenator Andreas Dressel (SPD). Die IFB arbeite mit Hochdruck daran, "die rechtmäßigen Antragsteller von möglichen Betrügern zu unterscheiden und so zügig die dringend notwendigen Hilfen wieder zur Auszahlung zu bringen". Die Beantragung der Hilfen solle bereits morgen wieder möglich sein. Geplant sei, die Auszahlungen in der kommenden Woche wieder aufzunehmen.
Schrittweiser Schulstart in Niedersachsen und MV ab 27. April
Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern nehmen den Schulbetrieb früher als in den Gesprächen zwischen den Regierungschefs von Bund und Ländern vereinbart wieder auf. Statt am 4. Mai sollen die Klassenstufen 10 bis 12 in Mecklenburg-Vorpommern schon am 27. April in die Unterrichtsräume zurückkehren. Das Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Abend mit. Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil (SPD) sprach von den "Abschlussklassen", die zu diesem Datum wieder in die Schule gehen sollten.
Karl-May-Spiele sagen Spielzeit 2020 ab
Die Karl-May-Spiele in Bad Segeberg haben die Spielzeit für den Sommer aufgrund der Corona-Krise abgesagt. Das geplante Stück "Der Ölprinz" wird auf das nächste Jahr verschoben, wie die Veranstalter mitteilten. "Uns blutet das Herz, aber in dieser dramatischen Situation hatten wir solch eine Anordnung der Behörden bereits erwartet", äußerte sich Geschäftsführerin Ute Thienel dazu. Für das Stück waren zuvor bereits mehr als 70.000 Tickets verkauft worden, wie die Karl-May-Spiele weiter mitteilten. Diese könnten nun auf das nächste Jahr umgebucht oder gegen einen Gutschein eingetauscht werden, hieß es.
Sondersendungen zur Corona-Lage
Das NDR Fernsehen sendet auch heute wieder Sondersendungen zu den Entscheidungen der Regierungschefs. Nach der Übernahme eines ARD Extras um 20.15 Uhr läuft ab 20.45 Uhr das NDR Info extra "Corona im Norden: Auflagen gelockert".
Keine Entscheidung zum Profi-Fußball
"Die Bundesliga war heute kein Thema", sagte Bayerns Ministerpräsident Söder bei der Pressekonferenz. Ob sogenannte Geisterspiele ohne Zuschauer im Stadion für die Beendigung der aktuellen Saison möglich sind, ist demnach unklar. Die Deutsche Fußball-Liga hatte entschieden, den Spielbetrieb bis Ende April zu unterbrechen.
Zusammenfassung: Was wird gelockert?
Bund und Länder haben sich auf eine behutsame Lockerung der Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie geeinigt. NDR.de gibt einen Überblick:
Vorerst keine Lockerungen für Gastronomie
Restaurants, Bars und Kneipen bleiben bis mindestens 3. Mai grundsätzlich geschlossen. Ausnahmen gibt es wie bisher für das Liefer- und Abholgeschäft. "Bei Gaststätten ist es überhaupt nicht kontrollierbar, wer um einen Tisch herumsitzt", sagte Bundeskanzlerin Merkel bei der Pressekonferenz.
Keine Großveranstaltungen bis 31. August
Großveranstaltungen werden auch in den kommenden Monaten nicht stattfinden können. "Unsere Einschätzung ist, dass Volksfeste und ähnliche große Veranstaltungen bis 31. August nicht möglich sein werden", sagte der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier.
Schutzkonzepte für Pflege- und Altenheime
Für Pflegeheime, Senioren- und Behinderteneinrichtungen sollen nach dem Willen von Bund und Ländern spezielle Schutzkonzepte kommen. Dabei müsse die Gefahr der Ausbreitung von Infektionen der wesentliche Maßstab sein, heißt es in einem Beschluss. Es sei aber auch zu berücksichtigen, dass dies nicht zu einer "vollständigen sozialen Isolation der Betroffenen" führen dürfe.
Merkel: Kontaktbeschränkungen gelten weiter bis 3. Mai
Die Kontaktbeschränkungen wegen der Corona-Pandemie sollen bis zum 3. Mai fortgesetzt werden. Darauf einigten sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder. Die Schulen sollen ab dem 4. Mai "schrittweise" wieder geöffnet werden, kündigte Merkel nach den Beratungen an.
Bouffier: Weitere Beratungen am 30. April
Die Ministerpräsidenten und Bundeskanzlerin Angela Merkel wollen am 30. April über weitere Lockerungen in der Corona-Krise beraten. Das sagt der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier. Die Kontaktbeschränkungen blieben bis zum 3. Mai bestehen, Einzelhandelsgeschäfte bis 800 Quadratmetern Flächen dürfen wieder öffnen. Die Kindertagesstätten werden noch eine ganze Weile geschlossen bleiben.
Merkel: Kontaktbeschränkungen bleiben
Bundeskanzlerin Angela Merkel spricht von einem "zerbrechlichen Zwischenerfolg" bei der Bekämpfung des Coronavirus. Bund und Länder hätten sich geeinigt, dass die Kontaktbeschränkungen mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern aufrechterhalten blieben. "Das gilt weiterhin, und die Verstöße dagegen werden auch weiterhin von den Behörden geahndet." Den Bürgern werde die Nutzung von Mund-Nasen-Alltagsmasken im Personennahverkehr und beim Einkaufen "dringend empfohlen".
Bürger sollen weiter auf private Reisen verzichten
Im Kampf gegen das Coronavirus sollen die Bürger in Deutschland weiter auf private Reisen und Besuche auch von Verwandten verzichten - sowie auf überregionale tagestouristische Ausflüge. Das geht aus einem Beschluss von Bund und Ländern vom hervor, der der dpa vorliegt.
Bund-Länder-Beratungen beendet
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Ministerpräsidenten haben ihre Beratungen beendet. Merkel will die Ergebnisse in Kürze vorstellen.
Altenheim Bramsche: Staatsanwaltschaft ermittelt
Der Corona-Ausbruch in einem Altenheim im niedersächsischen Bramsche mit sechs Todesfällen ist nun ein Fall für die Staatsanwaltschaft. Zusammen mit der Polizei werde gegen unbekannt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt, teilte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück mit.
Sportökonom empfiehlt Aussetzung der Abstiegsregelungen
Der Sportökonom Christoph Breuer sieht zahlreiche Sportarten abseits des Fußballs durch die Corona-Krise stark gefährdet und empfiehlt den Ligen eine Aussetzung der Abstiegsregelungen "in den nächsten drei bis vier Jahren". Ein Abstieg in eine untere Liga sei "mit einem zusätzlichen finanziellen Schock verbunden und bedeutet für viele Vereine, die das unter normalen wirtschaftlichen Bedingungen schaffen würden, in der heutigen Zeit den Genickbruch", sagte der Professor der Sporthochschule in Köln im Gespräch mit NDR Info.
MV meldet zehn weitere bestätigte Corona-Fälle
In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus auf 633 gestiegen. Es gab zehn Sars-CoV-2-Fälle mehr als am Vortag. Das teilten das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) mit. Die Zahl der Toten stieg um zwei auf 13.
Geschäfte sollen ab Montag wieder öffnen dürfen
Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern sollen unter Auflagen ab Montag wieder öffnen dürfen. Dies gilt unabhängig von der Verkaufsfläche auch für Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen, wie die dpa aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit der Bundesregierung erfuhr.
Eutiner Festspiele abgesagt
In diesem Sommer wird es keine Eutiner Festspiele geben. Wegen der Corona-Krise sehe sich die Geschäftsführung gezwungen, die Vorstellungen der 70. Spielzeit komplett abzusagen, teilte Geschäftsführer Falk Herzog mit. Als Gründe für die Absage nannte Falk die Corona-Schutzmaßnahmen sowie die eigene Verantwortung für die überwiegend älteren Besucher der Festspiele. Die 1951 gegründeten Festspiele sollten ursprünglich am 20. Juni eröffnet werden.
53 Neuinfektionen in Hamburg
In Hamburg ist die Zahl der bestätigen Corona-Fälle auf 3.978 gestiegen. wie die Gesundheitsbehörde mitteilte, gab es im Vergleich zum Vortag 53 Neuinfektionen mit Sars-CoV-2. Insgesamt sind nach Behördenangaben nun 267 Covid-19-Kranke in einer Klinik in stationärer Behandlung. Auf einer Intensivstation liegen 84 Corona-Patienten.
Schulstart in Deutschland soll schrittweise ab 4. Mai erfolgen
Der Schulbetrieb in Deutschland soll am 4. Mai beginnend mit den Abschlussklassen, den Klassen, die im kommenden Jahr Prüfungen ablegen und den obersten Grundschulklassen wieder aufgenommen werden. Anstehende Prüfungen sind bereits vorher möglich. Darauf haben sich Bund und Länder verständigt, wie die dpa erfuhr.
Großveranstaltungen wohl bis 31. August untersagt
Großveranstaltungen sollen wegen der Corona-Pandemie bis zum 31. August grundsätzlich untersagt werden - auch Fußballspiele sind davon betroffen. Die Ministerpräsidenten der Länder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) einigten sich nach Informationen der dpa auf dieses prinzipielle Verbot. Konkrete Regelungen, etwa zur Größe der Veranstaltungen, sollen durch die Länder getroffen werden.
Corona-Fälle auf Krebsstation: UKE weist Kritik zurück
Nach der Häufung von Covid-19-Fällen im Krebszentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hat die Klinikleitung Kritik an ihrer Informationspolitik zurückgewiesen. Die Gesundheitsbehörden seien von Anfang an über jeden Einzelfall informiert worden, sagte der auch für die Onkologie zuständige Klinikdirektor Carsten Brockmeyer. Das UKE sei sehr professionell mit den Fällen umgegangen und habe die Situation "sehr gut gemanaget". Etwa 40 Mitarbeiter und Krebspatienten hatten sich mit Sars-CoV-2 infiziert.
Bund-Länder-Beratungen: Masken als "dringende" Empfehlung
Bund und Länder wollen das Tragen von Alltagsmasken im öffentlichen Nahverkehr und im Einzelhandel "dringend" empfehlen. Eine generelle bundesweite Maskenpflicht soll es demnach aber nicht geben, wie dpa aus den Beratungen der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erfuhr. Spezialmasken, die auch den Träger selbst schützen, sollten dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben.
Kontaktlos zahlen: Limit auf 50 Euro erhöht
Für das kontaktlose Zahlen mit der Girokarte wird ab sofort ein höheres Limit eingeführt. Statt bis zu 25 Euro können Verbraucher künftig pro Einkauf bis zu 50 Euro bezahlen, ohne dafür ihre PIN eingeben zu müssen, wie die Deutsche Kreditwirtschaft in Berlin mitteilte. Die Banken und Sparkassen wollen damit das berührungslose Bezahlen als hygienische Bezahlmethode unterstützen.
Acht Milliarden an kleine Firmen ausgeschüttet
In der Corona-Krise sind bisher direkte Zuschüsse von rund acht Milliarden Euro für kleine Firmen und Soloselbstständige bewilligt worden. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die bewilligten Anträge hätten die Marke von einer Million überschritten. Daneben ist am Mittwoch ein neues Programm der staatlichen Förderbank KfW gestartet, bei dem es um Schnellkredite geht. Das Programm richtet sich vor allem an den Mittelstand.
23.500 Erntehelfer aus Osteuropa angemeldet
Auf einer Plattform des Bauernverbandes haben sich inzwischen mehr als 1.500 Betriebe mit 23.500 Erntehelfern für die Arbeit in Deutschland registriert - 16.500 für April und 7.000 für Mai. Das bestätigte Bauernpräsident Joachim Rukwied der "Rheinischen Post". Im April und Mai sollen nach einer Regelung der Bundesregierung insgesamt 80.000 Saisonkräfte unter strengen Gesundheitsauflagen eingeflogen werden dürfen.
Corona-Beratungen: Spahn und Wieler berichten
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder haben am Nachmittag über mögliche schrittweise Lockerungen der harten Beschränkungen in der Corona-Krise beraten. Nach Angaben aus Teilnehmerkreisen berichteten zunächst Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, über den Stand der Bekämpfung der Pandemie und das Infektionsgeschehen in Deutschland. Nach den Beratungen wollte die Kanzlerin gemeinsam mit Bayerns Regierungschef Markus Söder (CSU) und dem Hamburger Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) die Öffentlichkeit über die Ergebnisse informieren.
Niedersachsen meldet 147 neue Corona-Fälle
In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Sars-CoV-2-Infektionen auf 8.217 gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, gab es im Vergleich zu Dienstag 147 neue Fälle. In niedersächsischen Kliniken werden derzeit 971 mit dem Virus infizierte Menschen behandelt, davon 223 auf Intensivstationen.
Volkswagen nimmt Produktion wieder auf
Nach wochenlanger Pause will Volkswagen Ende des Monats seine Produktion wieder aufnehmen. Ab 27. April sollen in den Werken Emden, Hannover und Wolfsburg wieder Autos vom Band laufen. Das bestätigte der Emder VW-Betriebsrat Manfred Wulff, wie NDR 1 Niedersachsen berichtet.
Bund will offenbar Öffnung von Geschäften ermöglichen
Der Bund will offenbar die Öffnung von Geschäften bis zu einer Verkaufsfläche von 800 Quadratmetern wieder ermöglichen. Das sieht eine Beschlussvorlage des Corona-Kabinetts für die Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten (ab 14 Uhr) vor, die der dpa vorliegt. Danach könnten die Länder solche Geschäfte unter Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen wieder öffnen. Die seit Wochen geltenden harten Kontaktbeschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus sollen grundsätzlich bis 3. Mai verlängert werden.
Corona-Warn-App des RKI wird getestet
Die Bundesregierung will beim Start einer Corona-Warn-App nicht darauf warten, dass die von Google und Apple angekündigten Technologiekomponenten für die Tracing-Apps zur Verfügung stehen. Die App werde derzeit vom Robert Koch-Institut (RKI) getestet, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. "Dann müssen Datenschutz- und Datensicherheitsaspekte durch den Datenschutzbeauftragten und das BSI (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik) geklärt werden." Derzeit lasse sich nicht genau sagen, wann die App bereitstehe.
Drei Pflegeheim-Bewohner in Kiel gestorben
In Kiel sind drei Bewohner eines Heims für Menschen mit geistigen und seelischen Beeinträchtigungen an den Folgen einer Corona-Infektion gestorben. Nach Angaben der Diakonie Schleswig-Holstein handelt es sich bei den Verstorbenen um zwei 70 und 74 Jahre alte Frauen und einen 77 Jahre alten Mann. Sie gehörten zu 17 der insgesamt 45 Bewohner, bei denen in den vergangenen drei Wochen Corona-Infektionen festgestellt wurden. Die drei Senioren starben in einem Kieler Krankenhaus.
Deutschland will Grenzkontrollen verlängern
Die in der Corona-Krise eingeführten Kontrollen an deutschen Grenzen sollen nach dem Willen des Bundesinnenministeriums bis zum 4. Mai gelten. Das teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums in Berlin mit. Über Einzelheiten wollte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) noch mit den Ministerpräsidenten sprechen. Die Kontrollen waren vor einem Monat eingeführt worden. Seither werden die Grenzen zu Österreich, Frankreich, Luxemburg, Dänemark und der Schweiz überwacht.
EU initiiert Geberkonferenz für Impfstoffentwicklung
Um weltweit Geld für die Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffs gegen Covid-19 zu sammeln, veranstaltet die EU-Kommission am 4. Mai eine Online-Geberkonferenz. Diese werde helfen, unmittelbare Finanzierungslücken zu schließen, sagte Kommissionschefin Ursula von der Leyen. Eine solche Konferenz hatte sie zusammen mit EU-Ratschef Charles Michel Ende März bei einer Videokonferenz der G20-Staaten vorgeschlagen.
Corona-Fälle im UKE: Offene Fragen
Der Corona-Ausbruch in der Onkologie-Station des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) sorgt für Irritationen. Unklar ist nicht nur, warum sich das Virus so stark ausbreiten konnte. Unklar ist auch, ob das UKE das Ausmaß des Ausbruchs richtig eingeschätzt und das zuständige Gesundheitsamt im Bezirk Hamburg-Nord sofort und umfassend informiert hat. Der Hamburger Senat hat jedenfalls wohl erst relativ spät erfahren, dass sich insgesamt rund 40 Patienten und Mitarbeiter im Tumor-Zentrum mit dem Virus angesteckt haben.
Nordkirche sagt Synode in Lübeck ab
Die für den 17. und 18. April in Lübeck-Travemünde geplante Synode der Nordkirche ist wegen der Corona-Krise abgesagt worden. Die für die Tagung geplanten Vorlagen würden in folgende Synodentagungen aufgenommen werden, teilte die Nordkirche mit. Die nächste Tagung der Landessynode ist vom 24. bis 26. September geplant.
Einige Geschäfte könnten ab 20. April öffnen
Der Beschlussvorschlag des Bundes für die Videokonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länderchefs am Nachmittag (14 Uhr) soll auch eine Vorlage zu einer schrittweisen Öffnung von Geschäften beinhalten. Neben Läden und Boutiquen sollen vom 20. April an zunächst Möbel- und Autohäuser bis 400 Quadratmeter Ladenfläche öffnen können. Ab 4. Mai dann auch größere Geschäfte. Der Bund halte von diesem Datum an auch eine Öffnung von Friseurläden für realistisch, hieß es weiter. Sogenannte Geisterspiele der Bundesliga ohne Publikum sollten erlaubt werden, Fitness-Clubs aber weiter geschlossen bleiben.
After Corona Club: Wunsch nach verlässlicher Information
Wiebke Loosen, Kommunikationswissenschaftlerin am Leibniz-Institut für Medienforschung und Professorin an der Hamburger Uni, sieht eine verstärkte Nutzung informationsorientierter Medien. Nachrichten würden mehrfach am Tag abgerufen, Hochkonjunktur hätten Berichte mit Servicecharakter. "Das sind schon sehr stark die praktischen Hinweise für das tägliche Leben. Wie verhalte ich mich richtig und so weiter", sagte Loosen im After Corona Club des NDR.
Schulen und Kitas: Bildungsminister beraten am Abend
Die Kultusminister der Bundesländer wollen noch heute Abend (19.30 Uhr) in einer Schaltkonferenz über das weitere Vorgehen an den Schulen beraten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Kreisen der Kultusministerkonferenz. Zuvor sprechen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über die nächsten Schritte in der Krise. Dabei soll es auch um die Kitas und Schulen gehen.
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Rettungsdienst: Mittendrin im Corona-Geschehen
Ein Hamburger Rettungssanitäter erzählt bei NDR Info über seine tägliche Arbeit - über Corona-Tests und Patienten zwischen Panik und einem zu lockeren Umgang mit der Ansteckungsgefahr.
Werden Kontaktbeschränkungen bis 3. Mai verlängert?
Der Bund will den Ländern vorschlagen, die bestehenden Kontaktbeschränkungen für die Bürger noch mindestens bis zum 3. Mai aufrechtzuerhalten. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur nach einer Schaltkonferenz des Kanzleramts mit den Staatskanzleichefs der Länder vom Dienstag. Ein Eckpunktepapier mit entsprechenden Empfehlungen soll heute (ab 10.30 Uhr) in den Beratungen von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Mitgliedern des Corona-Kabinetts beschlossen werden. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über Ergebnisse der Schaltkonferenz berichtet. Der Beschlussvorschlag des Bundes soll am Nachmittag (14.00 Uhr) bei der Videokonferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten diskutiert werden.
725.000 Betriebe in Deutschland auf Kurzarbeit
Die Zahl der Betriebe in Deutschland, die Kurzarbeit angemeldet haben, ist auf 725.000 gestiegen. Das teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit. Damit sei die Zahl zum Stichtag 13. April gegenüber der Vorwoche um zwölf Prozent gewachsen. Wie viele Menschen betroffen sind, ist durch die Sonderauswertung nicht erfasst. Bei der Bundesagentur arbeiten den Angaben zufolge inzwischen 8.000 Mitarbeiter an der Abwicklung von Kurzarbeit, zehn Mal so viele wie in normalen Zeiten.
82 Neuinfektionen in Schleswig-Holstein
Die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus ist in Schleswig-Holstein auf 2.244 gestiegen. Wie die Landesregierung mitteilte, waren das bis Dienstagabend 82 bestätigte Fälle mehr als nach der Meldung vom Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich auf 54. Derzeit werden 147 Corona-Patienten in Kliniken behandelt, ein Minus von 4 zum Vortag.
Grünen-Chefin Baerbock fordert "volle Transparenz"
Vor dem möglicherweise entscheidenden Gespräch von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den Ministerpräsidenten am Nachmittag über etwaige Lockerungen der Corona-Maßnahmen fordert Annalena Baerbock "volle Transparenz" zu Zahlen und klare Kriterien, damit die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung erhalten werde. Das sagte die Grünen-Chefin in einem Gespräch mit NDR Info.
Rechtsmediziner Püschel: "Vergleichsweise harmlose Viruserkrankung"
Der Hamburger Rechtsmediziner Klaus Püschel hat an Kanzlerin Angela Merkel (CDU) appelliert, das Alltagsleben in Deutschland langsam wieder hochzufahren. "Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Corona-Krise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner", sagte Püschel dem "Hamburger Abendblatt". Nach seinen Erkenntnissen sei Covid-19 "eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung". Die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne. Der Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort sagte der Zeitung: "Keine der Zahlen, die wir kennen, rechtfertigt die Angst, die in Deutschland vor dem Virus geschürt wird." Er habe den Eindruck, dass die Angst sich allmählich verselbstständige, dass gute Nachrichten im Zusammenhang mit dem Virus gar nicht mehr wahrgenommen würden.
Was sagen uns die Zahlen wirklich?
Täglich meldet das Robert Koch-Institut die Anzahl der Neuinfizierten. Medizinstatistiker Gerd Antes hält diese Zahlen für wenig aussagekräftig und mehr repräsentative Testungen von zufällig ausgewählten Probanden für sinnvoller.
Testzentrum in Hamburg-Bergedorf gut frequentiert
Das erste Corona-Testzentrum für Autofahrer in Hamburg wird gut angenommen. In der ersten Woche des Betriebs hätten mehr als 100 Personen die Einrichtung genutzt. Der Initiator und Allgemeinmediziner Gregor Brinckmann testet mit etwa 40 Kollegen aus dem Stadtteil Bergedorf die Patienten unkompliziert auf das neuartige Coronavirus. Laut Brinckmann wäre es auch möglich, die dreifache Menge an Tests zu machen. Das Zentrum soll weiterhin an den Werktagen von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sein. Patienten mit einer Überweisung von einem Hausarzt können mit dem Auto vorbeikommen. Ein Sprecher der Hamburger Gesundheitsbehörde betonte, dass in Hamburg 3.200 bis 3.500 Tests pro Tag erfolgen. Die Kapazitäten könnten problemlos um ein Drittel erhöht werden. Dennoch unterstütze die Behörde den Modellversuch in Bergedorf.
Bund und Länder beraten über Lockerungen
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) berät heute mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Bundesländer darüber, inwieweit die Corona-Beschränkungen gelockert werden, beispielsweise an den Schulen. Die Wirtschaft drängt darauf, Geschäfte wieder öffnen zu können.
Minijobber - in der Corona-Krise vergessen?
Deutschlandweit gibt es fast sieben Millionen geringfügig Beschäftigte - sogenannte Minijobber. Sie sind nicht in der Arbeitslosenversicherung versichert und erhalten in der derzeitigen Corona-Krise auch kein Kurzarbeitergeld. Minijobber sollten daher besonders jetzt ihre Rechte kennen.
Pflege-Alltag in Corona-Zeiten
Der Alltag in der Krankenpflege ist anstrengend, die Verantwortung in dem Beruf enorm. Zwei Krankenpfleger aus Schleswig-Holstein schildern ihren Berufsalltag in Zeiten der Corona-Pandemie.
NDR Fernsehen: Beiträge aus den Landesmagazinen
Auch am Dienstag haben sich viele Beiträge der Landesmagazine im NDR Fernsehen mit der Corona-Krise befasst. Hier eine Auswahl:
Coronavirus-Live-Ticker startet
Guten Morgen aus der NDR.de Redaktion! Wir informieren Sie auch heute über die aktuellen Debatten und Entwicklungen rund um die Coronavirus-Ausbreitung in Norddeutschland. Neben Nachrichten und Hintergründen finden Sie hier auch Programminhalte aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk. Mehr Informationen gibt es außerdem auf den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 14. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 13. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 12. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 11. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 10. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 9. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 8. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 7. April