Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 12. April
Auch am Ostersonntag haben wir Sie in unserem Live-Ticker zur Corona-Krise über die Ereignisse in Norddeutschland informiert. Am Ostermontag geht es dann mit unserem neuen Live-Ticker weiter.
Das Wichtigste in Kürze:
- Einschränkungen werden im Norden offenbar eingehalten
- Kritik an Schwesig-Vorschlag für "Mundschutz für alle"
- Niedersachsens Ministerpräsident Weil und Parteigenosse Stegner für mehr Mundschutz-Produktion in Deutschland
- Niedersachsen meldet heute 118 weitere Infektionen, Hamburg 78, Schleswig-Holstein 44 und Mecklenburg-Vorpommern zwölf
- Rund 14.800 Menschen bislang in Norddeutschland positiv auf das Coronavirus getestet
Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustande.
Guten Abend und bis morgen!
Das Team von NDR.de schließt diesen Live-Ticker für heute. Am Ostermontag geht es mit unserem neuen Corona-Live-Ticker weiter. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Beiträge aus der Sondersendung "Ostern in Zeiten von Corona"
Sie haben das NDR Info extra "Ostern in Zeiten von Corona" im NDR Fernsehen um 19.30 Uhr verpasst? Hier finden Sie die einzelnen Beiträge der 30-minütigen Sondersendung. Das geplante Gespräch mit Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) konnte wegen eines Stromausfalls leider nicht stattfinden.
616 Corona-Fälle in Mecklenburg-Vorpommern - weiterhin elf Tote
Aus Mecklenburg-Vorpommern sind heute zwölf weitere bestätigte Coronavirus-Infektionen gemeldet worden. Die Gesamtzahl der Menschen, die in den vergangenen Tagen und Wochen positiv getestet worden sind, stieg damit (Stand: 16 Uhr) auf insgesamt 616. Unverändert blieb die Zahl der Todesopfer: Elf Menschen sind infolge einer Infektion in MV bisher gestorben, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales mitteilte. Von den 88 Patientinnen und Patienten, die landesweit in Kliniken behandelt werden, liegen 15 auf einer Intensivstation. In Mecklenburg-Vorpommern gelten den Schätzungen des Robert Koch-Instituts zufolge gut die Hälfte der insgesamt als infiziert gemeldeten Menschen (323) als wieder von der Covid-19-Erkrankung genesen.
Polizei: Norddeutsche halten sich zu Ostern an geltende Regeln
Am sonnigen Ostersonntag sind viele Menschen in ganz Norddeutschland unterwegs zu einem Spaziergang oder einer kleinen Radtour. Weit überwiegend halten sie sich dabei an die Kontaktbeschränkungen und die weiteren Einschränkungen, die im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgeschrieben sind. Das teilten am Nachmittag die Polizeidienststellen in Hamburg, Schleswig-Holstein und Hannover mit. Einige Verstöße gegen das geltende Kontaktverbot und andere Regeln zur Bekämpfung des Coronavirus seien in Niedersachsen zwar beobachtet worden, die Beamten von Polizei und Ordnungsämtern hätten aber nicht eingreifen müssen, sagte ein Polizeisprecher. Auch die Polizei in Schleswig-Holstein war mit zusätzlichen Kräften im Einsatz, um zum Beispiel den Zugang auf die Nordseeinseln oder nach Fehmarn zu überwachen. In Lübeck und Ostholstein kontrollierte die Polizei bis zum Nachmittag 220 Fahrzeuge mit auswärtigen Kennzeichen und wies davon 30 aus dem Land, weil die Fahrer sich nicht in Schleswig-Holstein aufhalten durften. Das sei von diesen gefasst aufgenommen worden. Die Hamburger Polizei beobachtete mit Beamten und mit ihren Videokameras Ausflügler an Alster und Elbe - und war mit dem Ergebnis zufrieden. "Noch dreht keiner durch", sagte ein Sprecher. Die Menschen seien zu zweit unterwegs und achteten auf den Mindestabstand.
Linke kritisiert Schwesigs "Mundschutz für alle"-Vorschlag
Der Vorschlag von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), bei einer möglichen Lockerung der Corona-Maßnahmen eine generelle Maskenpflicht einzuführen, stößt im Land auf ein geteiltes Echo. Es sei "unredlich", Mundschutz für alle zu fordern, wenn Masken und Schutzkleidung für Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger Mangelware sind, so die Fraktionsvorsitzende der Linken, Simone Oldenburg. Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) sieht das Tragen von Mundschutz nur in geschlossenen Räumen als sinnvoll an. Draußen sei das eher nutzlos, sagte er auf Nachfrage von NDR 1 Radio MV.
Betrug bei Soforthilfe: Kriminelle kopieren Ministeriums-Website
Kriminelle haben die komplette Webseite des nordrhein-westfälischen Wirtschaftsministeriums gefälscht, um damit offenbar Corona-Soforthilfen auf eigene Bankkonten umzuleiten. Das ergaben Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung". Vertreter des NRW-Innenministeriums und des Wirtschaftsministeriums bestätigen diesen Sachverhalt. Den Recherchen zufolge wurde am vergangenen Mittwoch die Fake-Seite wirtschaft-nrw.info angemeldet, auf der auch ein Antragsformular für Corona-Soforthilfen zu finden ist. Die Polizei in NRW geht davon aus, dass damit die Daten von Antragsstellern abgegriffen werden sollen, um sie anschließend mit veränderten Kontoverbindungen auf der echten Antragsseite des Landes Nordrhein-Westfalen einzugeben. Die echte Seite war aufgrund früherer Betrugsversuche am vergangenen Donnerstag vorläufig abgeschaltet worden, sollte aber bald wieder an den Start gehen. Die gefälschte Seite ist den Recherchen zufolge eine exakte und vollständige Kopie der echten Webseite. Der einzig sichtbare Unterschied ist, dass bei der Fälschung ein Antragsformular vorhanden und auszufüllen ist. Die Fake-Seite liegt auf einem Server in den USA, der Anmelder verbirgt sich hinter einem Anonymisierungsdienst in Panama. Ermittler im Cybercrime Competence Center der nordrhein-westfälischen Polizei versuchen nach einer Anfrage von NDR, WDR und "SZ" seit heute Mittag, die falsche Seite offline nehmen zu lassen. Offenbar wollten Kriminelle für ihren Betrug die Osterfeiertage ausnutzen.
Jetzt 7.788 bestätigte Infektionen in Niedersachsen
In Niedersachsen ist die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen von gestern auf heute um 118 gestiegen. Die Behörden meldeten am Mittag 7.788 laborbestätigte Covid-19-Fälle seit Beginn der Ausbreitung im Land im vergangenen Monat. Zwölf mit dem Virus Sars-CoV-2 infizierte Patientinnen und Patienten starben (Stand: 10 Uhr) seit Sonnabend, sodass die Gesamtzahl den Angaben zufolge auf 202 Tote stieg. In den Klinken werden zurzeit 890 Patientinnen und Patienten behandelt, 224 von ihnen auf der Intensivstation. Schätzungen zufolge sind knapp 3.600 Infizierte bereits wieder genesen, das entspricht 46 Prozent der bislang gemeldeten Fälle in Niedersachsen.
Corona-Krise macht Lübecker Studierende erfinderisch
Da die traditionelle Kneipentour mit den Erstsemester-Studierenden der Musikhochschule Lübeck in diesem Frühjahr wegen der Corona-Krise und den momentan geltenden Einschränkungen nicht stattfinden konnte, haben die Organisatoren schnell umgedacht: Sie leiteten das Kennenlernen in gemütlicher Runde einfach ins Internet um. Trotz eines positiven Fazits hoffen alle Studis darauf, sich bald "in echt" wiedersehen zu können.
Strandwetter in Zeiten von Corona
Der Strand vor dem Ortsteil Döse in Cuxhaven war heute Mittag bei gutem Wetter ganz leer.
Viel los bei "Drive-In"-Oster-Messe in Hildesheim
Etwa 400 Menschen haben heute in Hildesheim an einem "Drive-In"-Gottesdienst teilgenommen. Die katholische Messe auf dem Schützenplatz fand laut Veranstalter nach dem Vorbild eines Autokinos statt. Die Teilnehmer durften dem Gottesdienst nur im Auto sitzend beiwohnen. Fenster und Türen mussten geschlossen bleiben, die Predigt konnten die Besucher über Radio anhören. "Wir sind sehr dankbar, dass wir auf diese Art und Weise diesen Gottesdienst feiern durften", sagte Mirco Weiß, Sprecher des Diözesanverbandes in Hildesheim. Sollten die Kirchen für Besucher im Rahmen der Corona-Krise noch länger geschlossen bleiben, könnte es solche Gottesdienste häufiger geben, hieß es.
Hamburg bestätigt 78 weitere Corona-Infektionen
In Hamburg sind heute 78 weitere Fälle von Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen worden. Gestern waren es 97 gewesen. Die Zahl der in der Hansestadt gemeldeten Fälle seit Beginn der Pandemie liege insgesamt nun bei 3.817, wie die Gesundheitsbehörde heute mitteilte. Die Angaben zu den Neuinfektionen gelten aber nur vorläufig, da es bei der Erfassung und Aufbereitung der Daten über Ostern zu Verzögerungen kommen kann. Nach den Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) sind in Hamburg bislang 56 Menschen nach einer Coronavirus-Infektion gestorben. Das Institut für Rechtsmedizin hat bei 47 dieser Menschen die Infektion als Todesursache festgestellt. Etwa 260 Menschen werden in Hamburger Krankenhäusern wegen Covid-19 behandelt.
Pastorin Sander hofft auf baldiges Wiedersehen
Das Social-Media-Team von NDR Info stellt in einer Video-Serie Menschen aus Norddeutschland vor, die uns durch die Corona-Krise bringen. Heute kommt Pastorin Imke Sander aus dem Hamburger Stadtteil Eidelstedt zu Wort. Ihr fällt es besonders schwer, dass im Moment keine Gottesdienste stattfinden können - und sie hofft darauf, ihre Gemeindemitglieder schon bald wieder persönlich in der Kirche begrüßen zu können.
NDR Elbphilharmonie Orchester macht musikalisch Hoffnung
Ein Gruß voll Hoffnung und Optimismus: Musikerinnen und Musiker des NDR Elbphilharmonie Orchesters und ihr Chefdirigent Alan Gilbert haben einen Ausschnitt aus dem 4. Satz der Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms eingespielt.
"Ostern muss Wendepunkt in Corona-Krise sein"
Dieses Osterfest ist anders als alle, die wir bisher erlebt haben. Ein Fest unter erschwerten Bedingungen. Lars Haider, Chefredakteur des "Hamburger Abendblatts", schreibt im NDR Info Wochenkommentar: "Was die Menschen in Deutschland jetzt brauchen, ist ein Signal der Hoffnung, eine Idee, wie wir rauskommen aus einer Lage, für die niemand etwas kann und die alle trifft. Ein Wunder, wie es uns zu Ostern widerfährt, erwartet niemand, aber doch so etwas wie eine Strategie, die über die bloße Ansage 'Bleibt zu Hause!' hinaus geht."
Rostock befürchtet starken wirtschaftlichen Rückschlag
Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen (parteilos) und Finanzsenator Chris Müller-von Wrycz Rekowski (SPD) blicken mit Sorgen auf die Lage der Hansestadt Rostock. Gab es im vergangenen Jahr noch Meldungen, dass die Stadt nach jahrelangem Sparen schuldenfrei ist, hat die Corona-Krise nun alles verändert: "Es wird 2020 massive Ausfälle beispielsweise bei der Gewerbesteuer geben. Gebühren und Einnahmen fallen weg, die laufenden Kosten dagegen nicht", sagt Madsen. Gleichzeitig werde es zu massiven Steigerungen im Sozialetat etwa bei den Kosten der Unterkunft kommen. "Die von der Landesregierung festgelegten Schutzmaßnahmen bremsen das Virus, aber sie bremsen auch die Wirtschaft", sind sich die beiden einig. Die Wirtschaftsleistung der größten Stadt in Mecklenburg-Vorpommern werde beträchtlich schrumpfen, da Hunderte Geschäfte und dazu Restaurants und Hotels geschlossen seien. "Viele Unternehmen und Selbstständige können nicht oder nur auf Sparflamme arbeiten. Es ist daher leider sehr wahrscheinlich, dass das Virus und der damit einhergehende wirtschaftliche Einbruch uns als Stadt finanziell um Jahre zurückwerfen werden", sagte Müller-von Wrycz Rekowski.
Milchbauern in Sorge wegen des niedrigen Milchpreises
Einige Verbände sehen einen der Gründe für den zurzeit sehr niedrigen Milchpreis (rund 32 Cent pro Liter) in der Corona-Krise. "Die Nachfrage aus dem Ausland ist teilweise zum Erliegen gekommen", sagte der Landwirt Peter Guhl aus Teldau in Mecklenburg-Vorpommern von der Bundesvertretung der Freien Bauern. Die Abnahme durch Großverbraucher wie die Gastronomie sei erheblich beeinträchtigt. Der Verband fordert auf EU-Ebene eine verbindliche Reduzierung der Milchanlieferung je Betrieb um zehn Prozent.
Demos in Hannover und Lüchow aufgelöst
In der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover und in Lüchow (Landkreis Lüchow-Dannenberg) hat die Polizei gestern nicht genehmigte Demonstrationen aufgelöst und mehrere Anzeigen gestellt. Etwa 30 bis 40 Personen hätten trotz des in der Corona-Krise geltenden Versammlungsverbots in Hannover unter anderem gegen die europäische Flüchtlingspolitik demonstriert, so die Polizei. Als Beamte die Versammlung auflösen wollten, wehrten sich einige Teilnehmer dagegen. In Lüchow hatten insgesamt mehr als 50 Menschen in mehreren größeren Gruppen für ein besseres Gesundheitssystem demonstriert. Dabei hätten die Initiatoren ursprünglich dazu aufgefordert, dass sich ein bis zwei Personen an verschiedenen Orten in der Innenstadt zum Demonstrieren treffen sollten, wie die Polizei mitteilte. Das Verwaltungsgericht Schwerin hat dagegen unter Auflagen je eine Demonstration für Montag und Dienstag gestattet, die der Oberbürgermeister der Stadt zuvor unter Hinweis auf die Corona-Verfügungen untersagt hatte. Die Beschlüsse sind aber den Angaben zufolge noch nicht rechtskräftig.
Segel-Schüler-Gruppe kehrt nach Cuxhaven zurück
Ein Großsegler mit 27 Schülerinnen und Schülern an Bord soll heute Mittag unter strengen Seuchenschutzregeln nach Cuxhaven zurückkehren. Die Gesundheitsbehörden haben das Wiedersehen der Jugendlichen mit ihren Eltern und die Abreise an die jeweiligen Heimatorte genau geplant. Die Gruppe hatte sechs Monate auf der "Pelican of London" verbracht und dabei zweimal den Atlantik überquert. Weil die Häfen in Frankreich geschlossen sind, wurde der Endpunkt der Reise von Bordeaux nach Cuxhaven verlegt. Die Corona-Pandemie habe schon die letzten Wochen des Törns geprägt, sagte Johan Kegler, Geschäftsführer der die Fahrt organisierenden Firma Ocean College. Die Stimmung an Bord sei trotzdem gut gewesen. Zum Alltag an Bord gehörten Schulunterricht, Exkursionen und das Segeln des Dreimasters.
2.113 bestätigte Infektionen in Schleswig-Holstein
In Schleswig-Holstein ist die Zahl der gemeldeten Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus auf 2.113 gestiegen. Damit habe sich die Zahl der nachgewiesen Infizierten im Vergleich zum Vortag um 44 erhöht, teilte die Landesregierung in Kiel heute mit. Am Sonnabend waren es 39 mehr gewesen. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich seit der letzten offiziellen Meldung am Karfreitag von 40 auf 41. Im Krankenhaus werden zurzeit 151 Covid-19-Patienten behandelt, acht weniger als am Vortag.
RKI: Etwa 120.000 Corona-Fälle in Deutschland
Die Zahl der bestätigten Corona-Infektionsfälle in Deutschland ist nach Angaben des Robert Koch-Instituts auf mehr als 120.000 gestiegen. Binnen 24 Stunden seien etwa 2.700 weitere Fälle gemeldet worden, teilte das RKI mit. Mehr als 2.600 Infizierte sind demnach insgesamt gestorben. Der Anstieg ist damit jeweils geringer als in den vergangenen Tagen. Allerdings werden am Wochenende häufig Fälle zeitlich verzögert von den Gesundheitsbehörden gemeldet. Die Zahl der Corona-Patienten, die inzwischen wieder gesund sind, liegt laut Robert Koch-Institut bei geschätzt rund 60.000.
Oster-Gottesdienst aus der St. Pauli Kirche
Unter dem Motto "Ostern auf St. Pauli" hat der NDR einen Oster-Gottesdienst aus der Hamburger St. Pauli Kirche übertragen. NDR Info übertrug im Radio einen katholischen Gottesdienst aus der Seminarkirche in Hildesheim mit Bischof Heiner Wilmer. Auch viele weitere Gottestdienste werden über Ostern im Internet ausgestrahlt.
Psychotherapeuten erwarten mehr Nachfrage nach Hilfe
Die Psychotherapeuten in Niedersachsen rechnen angesichts der Einschränkungen durch das Coronavirus mit einem stärkeren Bedarf an Hilfsangeboten. "Wir stellen uns auf besondere Herausforderungen und erhöhte Patientenzahlen ein", sagte Felicitas Michaelis, Landesvorsitzende der Psychotherapeuten-Vereinigung. In den kommenden Monaten gelte es, bestmöglich auf die steigende Patientenzahl zu reagieren. Die Therapeuten fordern, dass sie auch neuen Patienten, die nicht in die Praxen kommen können, per Video oder Telefon helfen dürfen. Nach Angaben des Berufsverbandes Psychotherapeuten (DPtV) sind seit Anfang April therapeutische Hilfen für bereits aufgenommene Patienten auch am Telefon möglich. Diese Regel gelte aber nicht für Neuerkrankte, die in den zurückliegenden sechs Quartalen keinen Kontakt in eine Praxis hatten.
Polizei bisher zufrieden mit Verhalten der Hamburger
Den sonnigen Sonnabend haben am Osterwochenende viele Menschen in Hamburg zu einem Spaziergang genutzt. Weit überwiegend hielten sie sich dabei an das Abstandsgebot und die weiteren Einschränkungen, die in der Verordnung des Senats gegen die Ausbreitung des Coronavirus vorgeschrieben sind. Das teilte die Hamburger Polizei mit. Lediglich im Bereich Wedel an der Elbe musste die Polizei bei Fahrzeugkontrollen rund ein Viertel der Autos wieder zurückschicken, weil sie zu touristischen Zwecken in Naherholungsgebiete unterwegs waren. Von rund 450 Autos wurden etwa 110 abgewiesen.
Weil und Stegner fordern mehr Produktion in Deutschland
Die Corona-Krise führt nach Ansicht von Niedersachsens Regierungschef Stephan Weil deutlich die Abhängigkeit von weit entfernten Produktionsstätten wie China vor Augen. "Wir werden umdenken und sicherstellen müssen, dass wir wichtige Industrieproduktionen zukünftig auch hier bei uns in Deutschland beziehungsweise in Europa vorhalten - dafür bedarf es kluger staatlicher Steuerung", sagte der SPD-Politiker in Hannover der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Aus Sicht seines Parteikollegen Ralf Stegner sollten Deutsche Pharma-Unternehmen verpflichtet werden, Medikamente zu einem bestimmten Anteil in Deutschland herzustellen. "Das sollte eine Lehre aus der Corona-Krise sein", sagte der Kieler SPD-Fraktionschef der dpa. Es dürfe nicht so weitergehen, dass Konzerne aus Gewinnstreben so viele Arzneien im Ausland produzieren lassen wie bisher. Das gelte auch für andere Dinge wie Schutzmasken, die in Krisenzeiten gebraucht werden. Es könne auch nicht sein, dass es private Krankenhäuser im Gewinninteresse ablehnen, nicht dringend erforderliche Operationen zu verschieben, sagte Stegner.
Corona-Regeln: Schwesig fordert Mundschutzpflicht
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig stellt Bedingungen für eine Lockerung der Corona-Regeln. In der "Bild am Sonntag" fordert die SPD-Politikerin eine generelle Maskenpflicht. Man könne das öffentliche Leben nur mit zusätzlichen Maßnahmen schrittweise wieder hochfahren, so Schwesig. Dazu gehöre ein Mundschutz für alle. Baden-Württembergs Innenminister Strobl von der CDU machte flächendeckende Corona-Tests zur Bedingung für Lockerungen. Bund und Länder beraten am Mittwoch über das weitere Vorgehen. Die aktuellen Kontaktbeschränkungen laufen in einer Woche aus.
"Auferstehungs-Flashmob" und bundesweites Glockengeläut
Viele Kirchengruppen planen wegen der Corona-Krise und dem Verbot öffentlicher Gottesdienste besondere Aktionen zu Ostern. Unter anderem sollen heute am Ostersonntag um 12 Uhr deutschlandweit die Kirchenglocken läuten - und zwar von katholischen und von evangelischen Kirchtürmen. Vorher ist unter dem Motto #osternvombalkon ein "Auferstehungs-Flashmob" geplant. Um 10.15 Uhr wollen Musiker den traditionellen Osterchoral "Christ ist erstanden" anstimmen - von Balkonen, aus Fenstern oder einfach auf der Straße.
Oster-Gottesdienst aus der St. Pauli Kirche in Hamburg im Livestream
Unter dem Motto "Ostern auf St. Pauli" gibt es heute ab 10 Uhr einen Livestream auf dieser Seite vom Gottesdienst aus der Hamburger St. Pauli Kirche am Pinnasberg. Es ist der fünfte Gottesdienst, den 90,3-Kulturredakteur Daniel Kaiser seit Beginn der Corona-Krise ins Internet bringt - diesmal gemeinsam mit Pastor Sieghard Wilm und der Hamburger Sängerin Jessy Martens, die seit der Trauerfeier für Jan Fedder einem Millionenpublikum bekannt ist. Ebenfalls heute um 10 Uhr überträgt NDR Info im Radio einen katholischen Gottesdienst aus der Seminarkirche in Hildesheim mit Bischof Heiner Wilmer. Auch viele weitere Gottestdienste werden über Ostern im Internet ausgestrahlt.
Landesmagazin-Beiträge über Corona-Situation
Am Abend berichteten die NDR Landesmagazine über die Corona-Krise:
Coronavirus-Live-Ticker startet
Guten Morgen und Frohe Ostern! Auch heute informieren wir Sie per Live-Ticker über die Auswirkungen der Coronavirus-Ausbreitung in Norddeutschland. Hier bekommen Sie Nachrichten und Hintergründe sowie Programminhalte aus dem NDR Fernsehen und Hörfunk. Mehr Informationen finden Sie auch auf den folgenden Seiten:
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonnabend, 11. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Freitag, 10. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Donnerstag, 9. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Mittwoch, 8. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 7. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Montag, 6. April
- Coronavirus-Blog: Die Lage am Sonntag, 5. April